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SimRacing: Populäre Alternative zum echten Motorsport

von Nils Carstensen
1 Kommentare

Motorsport wird immer teurer und für viele sind die Kosten nicht tragbar. Auch deshalb wird in den letzten Jahren SimRacing immer populärer. Durch Streaming und Preisgelder können inzwischen viele vom “Computerspielen” leben.

Natürlich ist SimRacing nicht vergleichbar mit dem echten Motorsport mit seinem Geruch von Gummi und Benzin, den Motorensounds, die einem durch den ganzen Körper gehen können, oder einfach den G-Kräften, wenn man selbst im Auto sitzt. Aber welcher normal verdienende Mensch kann es sich schon leisten, in einem GT3 über die Nordschleife oder in einem Formel 1-Fahrzeug über die Ardennen-Achterbahn in Spa-Francorchamps zu fahren. Aus diesen und anderen Gründen verschlägt es immer mehr Motorsportverrückte an den PC.

Bild 1Viele denken jedoch an Spiele wie Need for Speed, die extrem unrealistisch und einfach nur auf schnelle Aktion aus sind. Oder an teure Simulatoren von Formel 1-Teams, die sich sowieso keiner leisten kann. Doch das Gegenteil zeigen Titel wie rFactor, Assetto Corsa, RaceRoom Racing Experience oder auch iRacing.

Simulationen gibt es natürlich schon seit vielen Jahren. Jedoch wurden diese erst in den letzten Jahren, durch die immer realistischeren Spiele-Engines, beliebter. Dieser Realismus ist nur durch die immer schneller werdenden Computer möglich, denn anders als bei Need for Speed kommt es bei einer guten Simulation nicht zwangsläufig auf eine schöne Grafik an, sondern vielmehr auf die mit eingerechneten äußeren Einflüsse. Die naheliegendsten sind Strecken- und Reifentemperatur sowie Reifendruck. Aber auch Außentemperatur, Lichteinstrahlung und Schatten, Luftdruck, Wind, Gummiabrieb und viele mehr gehören dazu.

Bild 2Die steigenden Popularität hat SimRacing dem generell wachsenden Interesse am eSport weltweit zu verdanken. Jedoch ist dort der SimRacing-Bereich noch verhältnismäßig klein und deshalb sind junge bekannte Rennfahrer, die auch im SimRacing aktiv sind, sehr wichtig. Hierzu gehört etwa der Formel 1-Fahrer Max Verstappen, welcher für das Team Redline in iRacing fährt und selbst sagt, dass ihm das Trainieren mit solchen Simulatoren viel für den richtigen Motorsport bringt, um zum Beispiel die Maße des Autos bei Zweikämpfen richtig einschätzen zu können. Außerdem findet inzwischen jährlich die SimRacing Expo am Nürburgring statt. Dort erfährt man so ziemlich alles, was es über die Soft- und Hardware der Simulatoren zu wissen gibt. Ob jetzt Einsteiger-Modelle für kleines Geld oder größere Systeme mit Motionsimulator, um die G-Kräfte zu simulieren, für mehrere Tausend Euro.

SRDIn den kommenden Berichten werde ich mich auf iRacing konzentrieren. Genauer gesagt auf zwei Serien, die vom SimRacing Deutschland e.V. organisiert werden. In diesen Serien kann jeder mitfahren, der die Motivation dafür hat. Die einzigen Voraussetzungen sind ein ausreichend guter PC und Internetanschluss, ein Lenkrad, ein funktionsfähiges Headset mit Mikrofon und selbstverständlich die Software.

Diejenigen, die keine Zeit haben, regelmäßig zu trainieren, die es sich nicht zutrauen oder aus welchen Gründen auch immer nicht mitfahren können, aber trotzdem Interesse an den Serien haben, können sich die Rennen im Livestream mit Kommentatoren anschauen. Diese Streams stehen dem wirklichen Motorsport in Sachen Spannung in nichts nach.

DSTM
DSTM 2016In der Deutschen SimRacing Tourenwagen Meisterschaft starten etwa 90 Fahrer in einem von vier GT3. Diese sind momentan der BMW Z4 GT3, der Mclaren MP4-12C GT3, der Ford GT GT3 und der RUF RT12R Track. Im März werden der Mercedes AMG GT3 und der neue Audi R8 in den Service aufgenommen. Gefahren wird alle zwei Wochen Mittwochs ab 20:00 Uhr. Die Renntage beginnen einer 15-minütigen Qualifikation, in der man vier Runden zur Verfügung hat, um die bestmögliche Platzierung rauszuholen. Daraus resultierend wird das Fahrerfeld in zwei gleichgroße Gruppen aufgeteilt, da softwarebedingt je nach Strecke maximal 60 Fahrzeuge auf einem Server fahren können. Nach der Einteilung starten die beiden Gruppen in ein Sprintrennen von 20 Minuten. Aus dessen Ergebnis leitet sich dann die Startaufstellung für das zweite Rennen ab, mit der Ausnahme, dass die ersten acht Fahrer der ersten Gruppe in umgekehrter Reihenfolge in das Rennen starten und die ersten drei Fahrer aus der zweiten Gruppe in die erste Aufsteigen. Das zweite Rennen dauert 60 Minuten, hierbei sind die Fahrer durch eine Begrenzung der Spritmenge gezwungen, einen Boxenstopp einzulegen.

vVLN
vVLNDie virtuelle VLN gibt es erst seit diesem Jahr, da erst im Dezember letzten Jahres eine komplett lasergescannte Version des Nürburgrings zum Spiel hinzugefügt wurde. Obwohl die Serie noch sehr jung ist, kämpfen hier knapp 300 Fahrer in über 100 Teams um die Meisterschaft. Leider merkt man gerade hier, dass die Server auch ihre Grenzen haben, denn es sind ebenfalls maximal 60 Fahrzeuge auf der Strecke zugelassen. Deshalb fährt auch diese Serie in zwei Starterfeldern und mit nur drei verschiedenen Klassen: der GT3, vertreten durch den BMW Z4 und den Mclaren MP4-12C, dem RUF CUP und dem Mazda MX5. Auch hier werden im März die beiden neuen GT3 hinzugefügt. Die Rennen finden etwa alle vier Wochen statt und haben wie bei ihrem Vorbild eine Länge von vier Stunden mit zwei Ausnahmen, dem 6h-Rennen sowie dem Saisonhighlight, dem 24h-Rennen. Die 4h-Rennen finden Freitagsabends und die beiden anderen Samstags statt. Anders als bei den anderen Serien von SimRacing Deutschland werden hier beide Grids übertragen.

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1 Kommentare

Lamborghini Fan 24 Februar, 2016 - 20:29

Meiner Meinung nach ist SimRacing für jeden eine Alternative, der sich für Motorsport interessiert und mal erleben möchte, wie es sich anfühlt.
Natürlich, dass Gefühl eines echten Wagens, kann man nicht simulieren, aber die Chance das man Profi wird, ist so gering, da kann man sich auch in der Racingszene ( Simulation ) einen Namen machen und, wie im Text beschrieben, davon leben.

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