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IndyCar: Vorschau Grand Prix of Long Beach

von Rainer
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Für den zweiten Lauf der Saison reist der Tross der IndyCar einmal quer durch die USA nach Kalifornien. Seit 1984 sind die IndyCars beziehungsweise ChampCars zu Gast in den Straßen von Long Beach.

Streets of Long Beach (c) Richard Dowdy/IndyCarMedia

Streets of Long Beach
(c) Richard Dowdy/IndyCar Media

Davor trug die Formel 1 von 1976 bis 1983 acht Mal den Großen Preis der USA West und 1975 einmal die F5000 ein Rennen in Long Beach aus. Es wird in diesem Jahr also das 40. Rennwochenende gefeiert. Über die Jahre hinweg hat sich der Grand Prix zu einem der Höhepunkte des US-amerikanischen Motorsportjahres, abseits der NASCAR, entwickelt. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass im Vorfeld der Vertrag zwischen der IndyCar Series und dem Veranstalter bis 2018 verlängert wurde. Als Neuerung wurde gleichzeitig ein stehender Start vereinbart. Bei den Double-Headern im Vorjahr hat das ja nicht unbedingt immer funktioniert. Mit dem Knick in der Start- und Ziel-Geraden und der doch sehr engen Kurve 1, wo mit gutem Willen seitens Fahrer gerade mal zwei Autos gleichzeitig durch passen, dürfte es in Long Beach noch etwas kritischer sein.

Strecke

Der Stadtkurs erstreckt sich über 1,968 Meilen (3,167 km) auf den Straßen rund um das Kongresszentrum in Long Beach.

(c) IndyCar Media

(c) IndyCar Media

Die Start- und Ziel-Passage, inklusive einer langgezogenen Rechtskurve, mündet in eine enge 90 Grad Linkskurve. An der schnellsten Stelle der Strecke müssen die Fahrer aus fast 180 mph anbremsen. Es ist die beste Überholstelle, auch wenn es durch die nahen Betonwände häufiger Unfälle gibt. Gerade nach dem stehenden Start wird es dort sehr kritisch. Nach Kurve 1 müssen die Fahrer durch einen engen und winkligen Streckenabschnitt. In Kurve 4, einer 90 Grad Rechtskurve, haben die Fahrer häufiger Probleme, da es durch einen anderen Belag besonders rutschig am Kurvenausgang ist. Es folgt eine Reihe von 90 Grad Kurven und kurzen Geraden. Kurve 8 ist besonders wichtig, da sie auf die zweitlängste Vollgaspassage der Strecke führt. Einige Bodenwellen in der Bremszone erschweren aber das exakte Durchfahren. Kurve 9 bietet dann eine zweite kritische Überholmöglichkeit. Die folgende Linkskurve kann zum Konter genutzt werden. Trotzdem ist es auch hier sehr eng und der Austausch von Carbonteilen wahrscheinlich. Eine Haarnadel führt zurück zur Start- und Ziel-Passage.

Favoriten

Den besten Lauf aller IndyCar-Fahrer hat zurzeit Will Power. Saisonübergreifend hat er die letzten drei Rennen gewonnen. Auch in Long Beach stand er 2008, beim Abschied der ChampCar, und 2012 schon ganz oben auf dem Treppchen. Dazu konnte er sich von 2009 bis 2011 die Pole Position sichern. Auch in diesem Jahr wird der Australier weit vorne zu finden sein.

Neben Power konnte sich von den aktuellen Fahrern nur Sebastien Bourdais mehrfach in die Siegerliste des Grand Prix of Long Beach eintragen. Von 2005 bis 2007 dominierte er für Newmann/Haas Racing die ChampCar World Series und die Straßen von Long Beach. Diese Glanzzeiten sind zwar vorbei, aber ganz Abschreiben sollte man den Franzosen trotzdem nicht. Mit den Podiumsplatzierungen in Toronto und Baltimore hat er letzte Saison gezeigt, dass er auf Stadtkursen immer noch mithalten kann.

Vor einem Jahr hat sehr überraschend Takuma Sato für AJ Foyt gewonnen. Das zeigt, dass auch immer wieder Außenseiter gewinnen können. Nach Platz 7 in St. Petersburg zählt der Japaner in diesem Jahr aber nicht mehr dazu. Ähnlich überraschend war im Vorjahr auch Platz 2 von Graham Rahal. Im Laufe der Saison konnte er nicht mehr an dieses Ergebnis anknüpfen. Vielleicht platzt der Knoten ja wieder in Kalifornien.

Zu den ehemaligen Siegern im Feld gehören noch Mike Conway (2011), Ryan Hunter-Reay (2010), Helio Castroneves (2001) und Juan Pablo Montoya (1999). Während Montoya sich noch an die IndyCar gewöhnen muss, gehören die anderen drei Fahrer sicherlich zum Favoritenkreis. In St. Petersburg holten sich Hunter-Reay und Castroneves die Plätze 2 und 3. Auch Mike Conway war, bis zu seinem Missgeschick unter Gelb, ganz klar auf Podiumskurs.

Nicht vergessen darf man natürlich auch Simon Pagenaud und Justin Wilson. Wilson war im Vorjahr Dritter und war in den Jahren zuvor meist in den Top 5 zu finden. Auch Pagenaud war zum Beispiel mit Platz 2 im Jahr 2012, als er als Rookie alleine Will Power folgen konnte, schon in Long Beach erfolgreich. Der Franzose hat zwei Stadtrennen im letzten Jahr gewonnen und Justin Wilson ist einfach überfällig für seinen nächsten IndyCar-Sieg.

Ansonsten sollte man noch ein Auge auf zwei Fahrer von Chip Ganassi Racing haben. Scott Dixon hatte mit Platz 4 in St. Petersburg einen guten Start in Sachen Titelverteidigung und versucht sicherlich, daran anzuschließen. Charlie Kimball, der fast in Sichtweite der Strecke aufgewachsen ist, konnte sich 2010 bei den Indy Lights schon mal einen zweiten Platz vor seinem Heimpublikum sichern. Nach einem frühen Unfall mit Alex Tagliani blieb ihm im Vorjahr aber nur Platz 21.

Im Vergleich zu Rennen in St. Petersburg ist Oriol Servia in einem zweiten Rahal Letterman Lanigan Racing Dallara zum Feld hinzu gekommen. Insgesamt umfasst die Entry List (PDF) 23 Fahrzeuge.

Zeitplan (times local; MESZ)

Freitag 11. April

10:00 – 10:45 a.m. (19:00 – 19:45) – Verizon IndyCar Series practice #1
2:00 – 2:45 p.m. (23:00 – 23:45) – Verizon IndyCar Series practice #2

Samstag 12. April

10:00 -10:45 a.m. (19:00 – 19:45) – Verizon IndyCar Series practice #3
1:15 – 2:25 p.m. (22:15 – 23:25) – Verizon IndyCar Series Pole Qualifying for the Verizon P1 Award (knockout qualifying and Firestone Fast Six format)

Sonntag 13. April

9:00 – 9:30 a.m. (18:00 – 18:30) – Verizon IndyCar Series warm-up
12:30 p.m. (21:30) – Verizon IndyCar Series pre-race
1:50 p.m. (22:50) – Firestone Grand Prix of Long Beach (80 laps/157.4 miles), NBCSN (Live)

In den USA überträgt NBS Sports Network das Renen. Dabei gibt Paul Tracy sein Debüt als Experte am Mikrofon. Sport 1 US überträgt das Rennen in Deutschland live, wahrscheinlich (oder hoffentlich) mit dem englischen Originalton.

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