Teil des 2 Reviews handelt natürlich auch wieder von Tempo, Siegen und Unsterblichkeit!
Jimmy und Sophia kommen zusammen zum Auto in die Startaufstellung, der Manager ist not amused. Hier verstehe ich ihn mal ausnahmsweise, ich mein, sie war immerhin bis kurz davor drei Jahre mit Beau ein Paar. Die Startvorbereitungen sind abgeschlossen und ab geht’s in Toronto. Und der erste Unfall. Beim Anbremsen dreht sich ein Auto in die Reifenstapel -SCHNITT- Helikoptershot – hinter den Reifenstapeln ist ein Fangzaun -SCHNITT- der Wagen fliegt in einer Schikane, die vorher gar nicht da war, durch Reifenstapel, wo jetzt auch kein Fangzaun mehr ist, überschlägt sich mehrfach und bleibt schließlich auf dem Dach liegen. Wahnsinn, das Auto ist gerade auf drei Rennstrecken gleichzeitig gecrashed und das auch noch aus der langsamen Geschwindigkeit während des Anbremsvorgangs vollkommen übertrieben. Aber es soll nicht der letzte total übertriebene Unfall im Film bleiben. Wir sehen das Rennen im Harakiri geschnittenem Schnelldurchlauf.
Bly weint am Funk darüber, dass Beau Kampflinie fährt. Jimmy, du bist dir sicher, dass du Rennfahrer bist, ja? Der Manager mutiert am Kommandostand zum Chefstrategen und sagt Jimmy, er soll aufpassen, dass die Reifen nicht so abbauen, wofür er vom Teamchef den längst fälligen Einlauf kassiert. Jimmy überholt Beau mit einem „unglaublichen Überholmanöver“, während Carl “ Teamchef“ Henry, ganz der Stratege, Joe Tanto an die Box holt, um Brandenburg zu blocken, der Bly direkt im Getriebe hängt. Tanto kann Brandenburg jedoch nur kurz blocken, da er ihn vorbei lassen muss. Trotzdem reicht es im Fotofinish für Bly! Tempo, Siege und Unsterblichkeit!
Joe Tanto ist nachdem Rennen mächtig sauer auf Mr. „Strategy“ Hernry und sagt ihm, er solle so etwas nie wieder machen. Wir schalten zur Pressekonferenz, die wohl in einer besseren Schulaula abgehalten wird. So sieht der Raum zumindest aus. Es wird gefragt, ob Jimmy Bly wieder der Alte ist. Okay, mag sein, dass ich bei den 500.000 Schnitten im Film bisher was verpasst habe, aber er hat doch immer noch nur ein Rennen vermasselt. Wenn ich es nicht wüsste, dass der Film es schlechter meint, würde ich das ja sogar als gelungene Satire auf die „From-Zero-To-Hero-To-Zero-Mentalität“ der Sportmedien ansehen. Beau Brandenburg, ganz der faire Sportsmann, legt keinen Protest gegen das zweifelhafte Zustandekommen des Sieges ein, möchte aber was Essen gehen, er hat Hunger. Man(n) muss Prioritäten setzen.
Jimmy will nachdem Rennen gerade ins Auto steigen und sich sein Feierabendbier gönnen (denke ich zumindest), da möchte Joe mit ihm reden, aber sein Manager blockt mal wieder ab und zerrt ihn ins Auto. Jimmy soll also das ganze Wochenende nicht die Chance gehabt haben, mit seinem Teamkollegen zu reden? Ist das nicht auch teamintern etwas blöd? Im Auto wird Jimmy dann von seinem Bruder erstmal zugetextet, was er alles für tolle Sponsorenverträge bekommen würde, wenn er Meister wird, während Sophia (ja, die ist auch im Auto) dies eher kritisch kommentiert.
Und schon sind wir in Tokyo, Japan, und gucken zu wie Bly Sophia bei rhythmischer Sportgymnastik im Swimming Pool zuschaut. Bly meint, er hätte sowas noch nie gesehen. Jimmy, hast du in deinem Leben mal Olympia geguckt? Es folgt ein höchst anspruchsvoller Dialog: „Wo hast du das gelernt?“ „Ich bin bei Fröschen aufgewachsen.“ „Achso, bei Fröschen.“ „Quak, Quak.“ Jimmy fragt Sophia wenig später, wie Beau es eigentlich schafft, immer zu gewinnen und diese enorme Konzentration aufrecht zu erhalten. Mag ja sein, dass ich falsch liege, aber du bist immer noch Meisterschaftsführender und hast sechs Rennen gewonnen, solltest du es nicht halbwegs raus haben? Naja, wie auch immer, Sophia sagt, dass Beau beim Fahren Angst hat und ihn das anspornt.
Und wir sind an der Rennstrecke, wo Joe und Beau mal wieder eine kleine Unterredung über das Blocken und Sophia haben. Beau würde Sophia gerne wiederhaben. War vielleicht dumm, sie als Ablenkung zu bezeichnen, oder Kumpel? Tanto schlägt Brandenburg vor, er solle auf allen Vieren kriechen, um Sophia wieder zu bekommen, der daraufhin scheinbar nachdenklich zurückbleibt. Ob er wirklich nachdenkt, ist nicht so ganz klar.
Und wir sind live beim „Twin Ring Race vom Japan Motorspeedway mit ESPN“, es ist mir eine Freude. Es läuft gerade das Qualifying und der Manager von Bly bezeichnet sich erstmal uneigennützig als den besten Manager der Welt. Bly ist nur Zehnter geworden, Brandenburg aber Erster. Was für eine Katastrophe! Naht hier die nächste Krise des kommenden Superstars? Während Jimmy versucht, Reportern zu entkommen, denken Sophia und Beau über sich selber nach.
Szenenwechsel: Wir sind in irgendeinem Club in Tokio, wo Jimmy mit Sophia rumhängt, während Beau alleine um die Strecke joggt. Er tut mir ja fast leid. Jimmy geht sich kurz auf der Toilette frisch machen, was Sophia aber eindeutig zu lange dauert. Mittlerweile waren das auch immerhin schon etwa 45 Sekunden. Dann kommen Bly die Worte „Sieh nach vorne Jimmy und nicht dauernd in den Rückspiegel“ in den Sinn und schon sind wir beim Rennen.
Wir springen mal wieder mitten ins Rennen hinein, denn Bly liegt plötzlich vor Brandenburg und der macht mächtig Druck. Wieso zeigt man uns, wie das Qualifying war, wenn es anscheinend vollkommen egal ist? Bly hat mal wieder seine üblichen Selbstzweifel und da hat ihn Brandenburg auch schon überholt. Immerhin werden wir jetzt etwas darüber aufgeklärt, wie Bly in Führung gegangen ist, nämlich mit Hilfe von Tanto. Der Teamchef ermahnt Bly, die Punkte einzufahren und nicht alles daran zu setzen, den Sieg zu holen. Natürlich ignoriert er die Anweisung und landet postwendend in der letzten Kurve in der Mauer. In einem wenigstens halbwegs realistischen Crash legt er sich beziehungsweise genauer das Auto auf die Seite und schlittert dann auf dem Überrollbügel noch ein paar Meter. Passiert ist dem guten Jimmy natürlich nichts. Die Jungs oben am Tower schwenken auch fleißig Gelb und Gelb-Rot gestreift als Fahne. Meiner Meinung nach wird auch in der letzten Runde immer Checkered geschwenkt, aber das ist jetzt ja nicht so wichtig.
Und wir sind auf einer Autopräsentationsparty in Detroit. Sponsorentermin für Mr. Tanto und Mr. Bly, die beide ihre Rennboliden in ein sehr flaches Wasserbecken fahren, um sie gut zu präsentieren. Mr. Tanto trägt natürlich keine Abendgarderobe, Luc hingegen schon. Sophia und Jimmys Nervbruder sind natürlich auch da. Jimmy gesteht Sophia, dass er noch nie im Urlaub gewesen sei und nach der Saison gerne mit ihr in Urlaub fahren will. Bei den vielen schlimmen Unfällen solltest du vielleicht nicht so weit vorausplanen… Die Ex-Frau von Mr. Tanto ist ebenfalls anwesend und versucht Luc davon zu überzeugen, dass Mr. Tanto nicht so der „Mr. Right“ ist, doch Luc kontert das mit einem gekonntem „Ihr Mascara verläuft“ auf der Damentoilette. Der hast du es aber richtig gegeben, Luc! Luc! Luc! Luc! (Das sollen Anfeuerungsrufe sein. Die kommen geschrieben halt leider nicht so gut rüber)
Jimmy führt ein Fernsehinterview, währenddessen trifft Sophia auf Beau, der auch auf der Party weilt. Jimmy kommt dazu, ebenso sein Manager und es gibt einen leichten Streit zwischen den drei Männern und sein Manager zerrt ihn intelligenterweise weg. Währenddessen wird Sophia und Beau klar, dass sie noch Gefühle für einander haben (OH MEIN GOTT!) und er gibt ihr einen Ring. Sein Bruder a.k.a. Manager kann Jimmy gerade noch davon abzuhalten, zu den beiden zurück zu rennen, um vermutlich mit Beau eine Schlägerei anzufangen. Hier muss ich ihm schon das zweite Mal im ganzen Film ausnahmsweise Recht geben. Nun gut, Ausnahmen bestätigen die Regel. Sophia geht kurz zu Jimmy, entschuldigt sich, und dann wieder zu Beau. Mädchen, entscheide dich bitte endlich! Zum Ende gibt es noch eine leichte Schubserei zwischen Beau und Jimmy.
Jetzt folgt eine der absurdesten Szenen des gesamten Films. Mr. „Keine Abendgarderobe“ Tanto hat das ganze gesehen und hört und beobachtet wenig später auch, wie Jimmy sich einfach einen Formelrennwagen geschnappt hat und davon fährt. Es ist ja bekannt, wie einfach das bei Formelrennwagen ist: Einfach Schlüssel rumdrehen und los geht’s. Vorbereitung brauchen die Wagen ja zum Starten nicht. Tento schnappt sich seinerseits einen und braust hinterher. Es folgt also eine Verfolgungsjagd der beiden ohne Helm über öffentliche Straßen in Formelrennwagen durchs nächtliche Detroit (HILFE! HILFE! HILFE!). Gullideckel fliegen durch die Luft, Glasscheiben gehen zu Bruch, es wird unter Sattelschleppern durchgefahren, die Geschwindigkeit wird durch einen Polizisten gemessen, Tanto unternimmt Kommunikationsversuche durch Reden bei Vollspeed im Tunnel (Es tut weh!), einer Frau wird das Kleid hochgeweht und ein Zeitungskiosk wird auseinandergenommen. Die Liste des Schreckens, es ist für jeden etwas dabei. Schließlich gelingt es Tanto Bly einzuholen und zum Anhalten zu zwingen.
Natürlich führen die beiden ein Gespräch nach dem Verlassen der Autos. In diesem muss Joe Bly leider mitteilen, dass es klar war, dass Sophia ihn verlassen würde, weil sie ihn nie geliebt hat. Aber Mr. Tanto hat das eigentliche Problem erkannt: Jimmys Bruder setzt ihn so unter Druck, dass er Unterstützung braucht. Ein Fuchs ist er, dieser Tanto. Und er weiß noch mehr: Jimmy verliert die Kontrolle. Ne du, Joe, sag bloß nach der Aktion gerade. Joe schenkt Jimmy das „Pokalchen“ seines ersten Sieges, den einzigen, den er jemals richtig genießen konnte (*schnüff*). Ab diesem Zeitpunkt wird Joe Jimmys Mentor. Diese Wendung der Geschichte ist so überraschend und schockierend!
Wenig später befinden wir uns am Raceway Germany (?!?), der sich anscheinend in Berlin befindet. Welche Stadt am Anfang der Szene gezeigt wurde, weiß ich nicht, Stuttgart? Ist im Prinzip auch vollkommen egal, es soll auf alle Fälle am Renntag regnen. Vorher sehen wir aber noch, wie der Bruder von Jimmy (Wir haben seinen Namen immer noch nicht erfahren) nicht begeistert ist, dass Bly sich kaum noch mit ihm unterhält. Unterdessen sehen wir, wie Jimmy mit Mechanikern zum Mittag ist, Jimmy sich von Tanto das Auto erklären lässt, Jimmy, Jimmy, Jimmy…
Der Film kann sich nicht so ganz entscheiden, ob der Lausitzring Raceway Germany jetzt ein Oval, Rundkurs oder Stadtkurs ist, aber das ist mittlerweile auch schon egal. Der Wetterbericht wird nochmal aktualisiert und es soll ein „Wintersturm“ kommen (So so!). Teambesitzer Carl ist mittlerweile klar geworden, dass Joe dem Jungen, also Jimmy, neben der Strecke mehr hilft, als auf der Strecke. Deswegen nimmt er Memo wieder ins Team. Ich dachte, Mr. Teamchef, Memo hätte Jimmy nicht unterstützt auf der Strecke. Das kann man Tanto nicht vorwerfen. Und wie dämlich ist Memo eigentlich, dass er sich so herumschubsen lässt? Überhaupt scheint Mr. Teamchef gerade ein bisschen am Rad zu drehen. Des Weiteren muss Jimmy in diesem Rennen Leistung bringen, sonst wird er gefeuert und Joe gleich mit. Der Junge hat sechs Saisonsiege und, egal wie das Rennen ausgeht, noch Chancen auf die Meisterschaft, und den willst du ernsthaft feuern? Nicht, dass ihr denkt, das wäre wegen der Street Racing Nummer, die wurde durch eine Geldzahlung von 25.000 Dollar abgegolten.
Wir sehen Memo, der sich bekreuzigt. Ich halte das ja für keine gute Idee im Film, weil ihm gleich bestimmt irgendwas schlimmes passiert. Aber gut, muss er wissen. Memo freut sich daraufhin in der Box, dass er wieder da ist, kriegt von Carl Henry noch die Teamorder. Jetzt sind wir nicht mehr am Raceway Germany, sondern am Eurospeedway Lausitzring. Immerhin exisitiert diese Strecke wirklich und es ist Race Day. Wie angekündigt soll es bald regnen. Ich weiß ja nicht, wo die Szene für die Einführungsrunde her ist, aber der Lausitzring hat sich anscheinend seit 2001 sehr stark verändert.
Dieses Mal wird immerhin auch für uns sichtbar Green geschwenkt und es geht los. Gefahren wird übrigens der oben angesprochene interessante Mix aus Oval-, Rund- und Stadtkrus am Eurospeedway, den ich so bisher nicht kannte. Memo Moreno arbeitet sich nach vorne, während Brandenburg und Bly vorne um die Führung kämpfen. Jimmy beanstandet am Funk, dass er im Spray nichts sehen kann, was Joe am Funk damit kontert, dass Beau auch nichts sehen kann. Nun ja Beau liegt in Führung und Jimmie fährt direkt dahinter, also kann Beau schon mehr sehen…
Während Jimmz sich vorne in einem beeindruckenden Manöver Beau schnappt, wird hinten mal wieder ein völlig belangloser übertriebener Unfall gezeigt. Brandenburg kann jedoch kontern und die Führung zurückerobern. Moreno hat sich mittlerweile an Bly rangearbeitet und alle an der Box sind natürlich nicht so wirklich begeistert davon. Moreno versucht Bly zu überholen und es kommt, wie es kommen muss. Die Autos von Moreno und Bly berühren sich. Als Moreno gerade blinzelt, touchieren sich die Räder und Moreno fliegt ab. Zuerst knallt er in die Wand, dann fliegt das Auto in die Luft, um dann ist aus Morenos Sicht zu sehen, wie die Autos unter ihm vorbeirasen und sein Auto mit der Nase nach unten runterfällt. Alles natürlich schön in Zeitlupe. Natürlich wird er unten postwendend von einem anderen Auto an der Nase getroffen und fliegt mit circa 30 Überschlägen nach einer großen Explosion kopfüber über Bäume in einen See. Das ist an Absurdität nicht zu überbieten!
Jimmy Bly hat den Unfall irgendwie mitbekommen, zwingt sein Auto in mehrere Dreher, fährt gegen die Fahrtrichtung durch die Steilkurve, stellt sein Auto ab und eilt zum verunglückten Fahrzeug von Memo. Der Wagen von Memo liegt im See immer noch auf dem Kopf und der Unterboden brennt. Brennt Methanol nicht mit kaum sichtbarer Flamme? Während der gute Jimmy eher erfolglos versucht, das Auto umzudrehen oder drunter zu tauchen, um Memo zu befreien, ist natürlich schon ein Hubschrauber am Ort des Geschehens, um uns dramatische Bilder zu liefern.
Während Jimmy mittlerweile immerhin das Auto halb umgedreht hat, fleht Sophia Beau an, doch dem armen Memo zu helfen. Der stellt daraufhin mit einem pflichtbewusstem „Bin unterwegs“ den Wagen ab und macht sich auch auf dem Weg zur Unfallstelle. Mittlerweile brennt auch der Wald, während Sprit aus dem Wagen ausläuft. Mit vereinten Kräften schaffen Brandenburg und Bly schließlich, Memo zu retten, kurz bevor ein brennender Baum den ganzen See effektvoll in Brand setzt und zu einer Explosion führt. Unsere drei Jungs haben natürlich überlebt. Beau, ganz der Eisberg, unverletzt, Jimmy hat einen angeknacksten Fuß und Memo Moreno ein gebrochenes Bein und ein paar Schrammen.
Im Krankenhaus gibt es ein kurzes Gespräch zwischen Memo, Jimmie und Joe. Memo meint, er hätte einen Fehler gemacht, was ja objektiv stimmt. Beau kommt auch ins Krankenhaus und besucht Jimmie. Beau meint daraufhin, dass Jimmie ein guter Kerl ist und er die Meisterschaft so nicht gewinnen wollte. Was für ein Gefühlsausbruch von Mr Ice! Währenddessen gibt es ein Gespräch zwischen Joe und Carl in der Box. Der Teamchef ist angefressen. Weil Jimmy einfach ausgestiegen ist, um ein Menschenleben zu retten, wird er Jimmy nächstes Jahr feuern und Brandenburg unter Vertrag nehmen und das mit Hilfe von Jimmys Managerbruder. Joe meint daraufhin, dass Carl das doch nicht machen könne. Doch Carl meint, er möchte nicht, dass sich Jimmy wie Joe alles kaputt macht.
Jimmy sitzt in seinen Hotelzimmer, hat noch ein kurzes Gespräch mit seinem Bruder, der zu einem Essen muss (Ich habe mittlerweile auch Hunger.) und erhält einen Anruf von Sophia, die ihm etwas sagen muss. Jimmy fängt seinen Bruder, dessen Namen wir endlich erfahren (Demille), beim Essen ab und ist natürlich wenig begeistert, dass sein Bruder als sein Manager einfach so hinter seinem Rücken agiert. Demille fühlt sich jedoch von Jimmy abgeschoben, nachdem dieser ihn ganz nach oben gebracht hatte. Das war es dann wohl mit der Brüderfreundschaft.
Nächste Rennstation ist Detroit und es ist das letzte Saisonrennen. Ich komme mit der Zählweise der Rennen nicht klar. Entweder ist man bei 17 oder 13, aber keinesfalls beim finalen 20. Saisonlauf, aber gut, ich seh das ganze vielleicht auch etwas zu eng, künstlerische Freiheit und so. Demille, Beau und Sophia haben eine kleine Unterhaltung, wo sie beide ihm klar machen, dass es keinen Vertrag über einen Wechsel geben wird und sie es Bly gesteckt haben, dass er Brandenburg verpflichten möchte. Da wurde der gute Demille aber ganz schön über den Tisch gezogen, der Arme. Im Laufe des Gesprächs verpasst Sophia Demille dann noch einen Faustschlag, was Beau daneben stehend grinsend zur Kenntnis nimmt. Es ist, glaube ich, das erste Mal im Film, dass er eine andere Mimik hat, als böse dreinzuschauen.
Carl und Jimmy stehen währenddessen in der Box. Angeblich darf ein Fahrer, der nicht innerhalb von fünf Sekunden das Fahrzeug verlassen kann, nicht antreten. Jimmy hat ja immer noch die Fußverletzung und das mit dem Aussteigen in fünf Sekunden muss nun erstmal getestet werden. Er brauch vier Sekunden. Ich dachte eigentlich, dass dies jetzt in einer Zeitlupensequenz gezeigt werden würde, aber an sich war das recht unspektakulär. Allerdings gibt es auch noch einen Belastungstest. Jimmy muss mit dem verletzten Fuß zehn Mal auf der Stelle springen, um zu beweisen, dass er die Pedale treten kann. Aber auch diesen Test besteht er bravourös.
Nachdem wir auch mal andere Fahrer bei ihren Rennvorbereitungen beobachten durften, wünschen sich Brandenburg und Bly per Handshake Glück. Brandenburg hat 4 Punkte Vorsprung vor Bly, wenn Jimmy gewinnt ist er dennoch Meister. Bly hat das Qualifying wegen seiner Verletzung nicht gefahren und startet deswegen nur von 26, Brandenburg von 1. Es gibt trotz des angeblichen perfekten Rennwetters zunächst plötzlich Regen und eine ganze Menge übertriebener Unfälle, die sich wieder nicht alle in Detroit abspielen.
Hierbei beschädigt sich auch Tanto das Auto und muss sich an der Box eine neue Nase holen. Mittlerweile ist es übrigens wieder sonnig. Durch den Boxenstopp fällt Tanto auf den letzten Platz hinter Bly zurück. Der hat bisher aber auch nicht viel dahinten auf die Reihe bekommen, oder? Die beiden beginnen nun, sich zusammen durchs Feld zu arbeiten. Auch Detroit hat anscheinend mehrere Ovalkurven im Kurs und das Wetter wechselt wohl von Kurve zu Kurve. Unsere beiden Freunde, Jimmy und Joe, arbeiten sich mit abnehmender Rundenzahl durchs Feld nach vorne.
Wenig später ereignet sich direkt vor ihnen ein vollkommen übertriebener Big One (Auto überschlägt sich wegen Motorschadens) und alle anderen rutschen auf der Ölspur aus, die beiden können dem Unfall aber unbeschadet entkommen. Zeit für die letzten Boxenstops. Brandenburg ist jetzt direkt vor Bly und Tanto. IST DAS SPANNEND! Bly übernimmt nach kurzem Zweikampf die Führung, doch Brandenburg hängt noch dran. Es sind noch vier Runden und Brandenburg übernimmt wieder die Führung.
Tanto überholt jetzt Bly und macht sich an Brandenburg zu schaffen und es ist die letzte Runde. Tanto überholt mit einem unrealistischen Manöver Brandenburg, knackst sich dabei jedoch die Aufhängung stark an. Bly und Brandenburg ziehen im Parallelflug an ihm vorbei. Im Fotofinish hat Bly um Millimeter die Nase vorne, während Tanto mit gebrochener Aufhängung Dritter wird. Jimmy Bly ist somit Meister! Das war ja jetzt echt spannend und überraschend. Als Bly und Brandenburg aus den Autos steigen, wirkt letzterer gar nicht so unzufrieden. Dann gibt es noch das Siegerpodest mit Pokalübergabe. Und eine per Blick angedeutete Versöhnung mit seinem Bruder und alle sind happy. Abspann! Tempo, Siege und Unsterblichkeit!
Fazit:
Das war schwere Kost, ziemlich schwere Kost. Die Charaktere bleiben leider durch die Bank weg stereotypisch, oberflächlich und in ihren Rollen. Die Schauspieler bleiben auch alle eher blass, bis auf Stallone, der 1 oder 1 1/2 nette Szenen hat. Die Dialoge sind von ihrem Niveau her, vorsichtig gesagt, einfach gehalten, über die Handlung kann sich jeder oben selber eine Meinung bilden. Der Film ist quälend-bemüht temporeich zerschnitten. Der Ton und die Filmmusik sind gut.
Der Film bricht leider nie aus seiner scheinbar vorgezeichneten Linie aus und bleibt durchgehend eher mäßig spannend und überraschungsfrei. Aus Sicht eines Motorsportfans ist der Film leider noch schlechter als für einen normalen Zuschauer, da einem die diversen „fachlichen“ Fehler auffallen und die sehr übertriebenen Unfälle doch eher sauer aufstoßen. Somit bleibt DRIVEN leider unterdurchschnittliche Hollywood-Standardkost, die auch aus der Originallizenz zu wenig macht.
8 Kommentare
Man könnte meinen: Ein typischer Stallone Streifen ;-)
Ich hab Tränen gelacht! Vielen herzlichen Dank! Ich glaube, wenn ich den Streifen mal auf dem Grabbeltisch sehen sollte, greif ich mal zu, nur um mich zu unterhalten :-)
Übrigens: Die Szenen aus Deutschland sollen angeblich auf einer Mercedes Benz Teststrecke gedreht worden sein, mir geht da irgendwas in der Erinnerung, dass da mal was war (den ganzen Lausitzring zu mieten war dann wohl fürs Budget, das zu 99% aus Lizenzkosten bestand, einfach zu viel).
Ich frag mich derweil, ob der Film nicht einen Award gewonnen hätte für die lächerlichste Szene ever: Das Street Racing!
LG,
Stephan
Also das Oval ist definitiv das Contidrom.
„Der Film kann sich nicht so ganz entscheiden, ob der Lausitzring Raceway Germany jetzt ein Oval, Rundkurs oder Stadtkurs ist, aber das ist mittlerweile auch schon egal.“
Also bitte, jeder weiß doch, dass die umliegenden Orte natürlich auch noch zum Lausitzring gehören! ;)
http://www.abload.de/image.php?img=driven_german_roundefu6s.jpg
Super Review, irgendwie habe ich jetzt das Bedürfnis mir dieses epochale Meisterwerk selber mal zu geben.
[…] RacingblogFilmreview – DRIVEN Teil 2Teil des 2 Reviews handelt natürlich auch wieder von Tempo, Siegen und Unsterblichkeit! Jimmy und Sophia komm… […]
Man merkt genau, dass Stallone 1997 bei der Recherche für seinen Film die Zeit in der Williamsbox verbracht hat.
Der Held des Films: Der junge Rookie, der auf Anhieb nach den Sternen greifen kann (Villeneuve)
Der „Böse“: Der arrogante Deutsche, bereits Champion, sinnigerweise auch noch in einem roten Auto sitzend (Schumacher)
Der Teamchef: Hartherzig, im Rollstuhl sitzend (Frank Williams)
Dazu trägt Tanto am Anfang des Films ne Winfield-Kappe.
Zusätzlich Anleihen aus 76 (F1-Fahrer helfen einem verunglückten Kollegen), 99 (Schumacher musste den Hüpftest auch angeblich machen)
Ein selten blöder Streifen, aber irgendwie mag ich ihn aufgrund seines plumpen Charmes
Als nächstes dann bitte das qualitativ in der selben Liga spielende Machwerk namens „Days of Thunder“ nacherzählen.
Ich darf nicht säumen, dem Verfasser auch für den zweiten Teil des Reviews meinen größten Dank auszusprechen. Schon beim erstmaligem Lesen offenbart sich dem aufgeschlossenen Cineasten die Wucht der Dramaturgie dieses „Jahrhundert-Werkes“….
– und selbst nach mehrmaligem Lesen hab ich immer noch nicht viel kapiert…vor allem nicht den Grund, diesen Schrott auf die Menschheit loszulassen…
Chaos, auch bei Teil 2 kamen wir wieder vor Lachen die Tränen.
Super geschrieben, humorvoll, „handlungssicher“, und immer mit einem Zwinkern in den Augen.
Danke!!!
Habe gestern auf Deutschlands beliebtesten Nascar-Sender „Le Mans“ von 1971 gesehen (mit Steve McQueen)…welch ein Kontrast!!!
@ nona:
Hallo,
hier möchte ich aber wiedersprechen. Days of Thunder ist in allen Belangen besser. Die Story ist zwar Stellenweise auch übertrieben aber der Film ist deutlich näher an der Realität als Driven.
Aber Natürlich darf jeder seine eigene Meinung haben :-). Und wenn dir Days of Thunder nicht gefällt, dreht sich meine Welt trotzdem weiter… es tut mir nur Weh, wenn du diesen, für mich tollen Film, auf das Niveau von Driven senken willst :-).
Gruß Kai
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