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Formel 1: Barcelona Test II – Tage 1+2

von StefanTegethoff
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Die ersten zwei Tage des abschließendes Pre-Season-Tests in Bareclona sind rum und die Teams haben noch einmal allerlei Neues an ihre Wagen geschraubt. Doch das ändert nichts daran, dass Red Bull Racing nach wie vor den stärksten Eindruck macht.

Gestern, am ersten Tag führte Mark Webber die Zeitenliste am Ende des Tages an, heute dann Weltmeister Sebastian Vettel – im Grunde nichts besonderes, und eigentlich sollte man den Ranglisten an den Testtagen auch nicht zu viel Bedeutung beimessen, aber die 1’21:856, die Vettel heute fuhr, ist insofern bemerkenswert, als dass sie die mit Abstand schnellste Zeit ist, die bei den diesjährigen Tests in Barcelona gefahren wurde; also ein weiteres Indiz dafür, dass Red Bull zu Saisonbeginn von der Pace her am stärksten sein könnte, auch wenn Vettel sich gegenüber Journalisten vorsichtig äußert. Neu bei Red Bull ist der Frontflügel.

Dahinter wird weiterhin Ferrari vermutet, die gestern (wie auch Mercedes, Williams und HRT) noch aussetzen, und für die Massa heute unterwegs war. Der nach der erneuten Namensänderung von letzter Woche nun „Ferrari 150° Italia“ betitelte Wagen wurde mit einigen neuen Teilen versehen, wie die italienische Autosprint schon vor dem Test berichtete. So hat man sich unter anderem die flach auf dem Unterboden nach hinten außen ausgerichtete Auspuffführung von Red Bull abgeschaut. Durch die erlaubten 5cm-Schlitze leiten beiden die Auspuffgase so in den Diffusor.

Bei McLaren ist man vorsichtig, Hamilton erklärte heute gegenüber Autosport, dass der neue Bolide aktuell noch nicht fähig sei, um den Titel mitzukämpfen. Die an einen Beluga-Wal erinnernde Nasen-Konstruktion, die man gestern aufs Auto monitiert hatte, diente vermutlich dazu, über Streben die Bewegung des Frontflügels zu messen und zu optimieren, um einen möglichst flexiblen, aber noch legalen Flügel zu konstruieren, wie ihn Red Bull im vergangenen Jahr entwickelt hatte. Außerdem wurde Pedro de la Rosa, der bisher Pirelli-Tester war, als Testfahrer von den Briten engagiert.

Sorgenkind in der deutschen Motorsport-Presse ist weiterhin Mercedes. Aber auch am W02 werden täglich neue Upgrades montiert und ausprobiert, Schritt für Schritt möchte man vorgehen, erklärt Norbert Haug. Dazu gehört unter anderem auch ein neuer Auspuff, der sich aber deutlich von z.B. der Red Bull-Lösung unterscheidet, da er nicht bis zum Diffusor verlängert ist, sondern schon früher, vor dem Ende des Seitenkastens, austritt, von wo die heißen Gase durch Bleche weitergeleitet werden. Rosberg konnte damit heute zwar keine Top-Zeit setzen, aber das ist auch nicht das Ziel und die Zeiten in mittellangen Stints sahen wohl nicht allzu schlecht aus und entsprechend zeigte sich Nico Rosberg auch recht zufrieden, auch im Hinblick auf die nächsten Tage, wenn dann mehr und mehr neue Teile montiert werden und zusammenwirken können.

Doch natürlich haben nicht nur diese vier, sondern alle Teams diverse Upgrades mitgebracht, so hat auch Sauber neue Frontflügel und Turning Vanes montiert und Virgin hat sich die große gewölbte Kühlöffnung am Ende der Motorabdeckung von Red Bull abgeschaut. Auch einige Defekte gab es heute wieder, unter anderem demontierte Mann bei Williams das KERS-System, nachdem dies bei Pastor Maldonado heute versagt hatte. Ebenfalls stehen blieben der Force India und der Virgin.

Zwei Neuigkeiten gibt es von HRT: das zweite Cockpit bekommt Vitantonio Liuzzi, und das neue Fahrzeug soll erstmals am Freitag auf die Strecke gehen. Das ist wenigstens ein kleiner Fortschritt zur Vorsaison, als man erst am Auftakt-Rennwochenende überhaupt die ersten Runden drehen konnte.

Neues gibt es auch bezüglich der Reifen: die FIA hat, wie von Pirelli letzte Woche erbeten, heute  erlaubt, dass in den Freitagstrainings an den Grand Prix-Wochenenden neue Entwicklungsreifen von Pirelli getestet werden sollen und dürfen, denn Tests mit aktuellen Autos und aktuellen Reifen während der Saison sind ja per Reglement untersagt. Außerdem bekommen die Teams freitags jeweils einen zusätzlichen Satz der härteren Prime-Mischung für das jeweilige Wochenende. Im aktuellen Barcelona-Test stehen übrigens nur die Mischungen Hard und Medium zur Verfügung, denn das sind die Mischungen, die für die ersten drei Rennwochenenden ausgewählt wurden.

Bilder: Renault, Ferrari, Red Bull, Mercedes, Virgin

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1 Kommentare

goalive 15 März, 2011 - 09:37

Vielen Dank für ein weiteres wesentliches Artikel. Wo sonst könnte jemand kommen diese Art von Informationen in einer solchen kompletten Weg des Schreibens?

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