Home TourenwagenDTM WTCC/DTM: Vorschau Portimao/Norisring

WTCC/DTM: Vorschau Portimao/Norisring

von DonDahlmann
0 Kommentare

Tourenwagenrennen galore am Wochenende. Die WTCC startet auf der spektakulären Strecke von Portimao, die DTM fällt in Nürnberg ein.

Die Streckengrafik zeigt leider nicht, wie interessant die Strecke in die Hügel von Portimao gebaut wurde. Nach dem Klick kommt eine Video, da kann man es besser sehen. Interessant ist die Strecke vor allem, weil sie für die Super 2000 sehr anspruchsvoll ist. Ein wenig kann man sie mit Brünn vergleichen, allerdings sind die Höhenunterschiede in Portugal etwas deftiger. Die WTCC fährt zum ersten Mal auf der Strecke, man muss in Sachen Abstimmung als ganz von vorne anfangen.

Erst mal das Video:

Klingt die schön, die Kiste von Herr Monroy, aber man sieht schön aus der Perspektive des Fahrers, wo die Probleme liegen. Viele, viele blinde Kurven, Anbremspunkte auf einer Kuppe, lange gezogene Kurven, die sich leicht zu ziehen. Da hat einer richtig Spaß beim Design der Strecke gehabt. Was auch auffällt sind die vielen bergauf Passagen.

BMW wird sich darüber besonders freuen, denn man hat 20kg weniger an Board, als die Chevys und die Seat. Die Spanier stapeln vor dem Rennen auch tief. Ihnen gefällt zum einen das Gewicht nicht, zum anderen die paar engen Kurven, aus denen man raus beschleunigen muss, was dem Frontantrieb nicht so gut tut. Wird also schwierig, aber wie man in Zolder gesehen hat, kann Seat immer noch das ein oder andere As aus dem Ärmel zaubern.

Chevy hofft auch, dass man „big points“ sammeln wird, aber da bin ich skeptisch. Ich hatte etwas mehr von ihnen in Zolder erwartet, auch wenn man dort auf Grund der etwas chaotischen Qualifikation verwachst hatte. Aber die Cruze scheinen mir immer noch nicht ganz ihr komplettes Potential abrufen können. Vor allem die schwache Vorstellungen von Alan Menu sind merkwürdig und weisen darauf hin, dass der Chevy nicht leicht in Sachen Abstimmung ist.

Die Karten liegen also mal wieder im BMW-Lager. In Zolder hatte man sich verzockt und mit etwas Glück und viel Fahrkönnen von Prilaux immerhin den Sieg im zweiten Rennen einfahren können. In Portimao kann man auf Grund des besseren Gewichts aus eigener Kraft schon im ersten Lauf die Gegner distanzieren.

Am Rande bemerkt: Wie schon in den letzten Newshappen vermeldet, ist BMW unzufrieden über die momentane Regelung bzgl. des neuen Weltmotors. Die FIA überlegt, den man die „alten“, also jetzt noch verwendeten Motoren, weiterhin übergangsweise zulässt. Dass macht man mit einem Blick in Richtung des Privatteams, würde aber auch bedeuten, das Seat seinen Diesel weiter einsetzen kann. BWM ist da logischerweise nicht amüsiert, denn man würde das 1.6 Liter Turbomotörchen lieber solo auf dem Grid sehen. Man hält sich mit einer Zusage für 2011 deswegen noch zurück. Klar ist aber, dass man den Motor auf jeden Fall interessierten Privatteams zur Vefügung stellen möchte. Immerhin ist Motor schon da und die Kosten müssen ja auch rein kommen.

Einen möglichen Rückzug sieht die FIA mit einiger Gelassenheit entgegen. Zwar hat man, offiziell, nur Chevrolet und BMW als Werksteams, aber vor der Tür haben sich schon Honda, Suburu und Fiat gemeldet. Die 1.6 Liter Regel passt gerade den Herstellern von Kleinwagen gut ins Konzept.

Bliebt zu hoffen, dass das Rennen spannend wird. Ebenfalls unterwegs: die Formel 2, da hatten wir gestern schon eine Vorschau geliefert.

DTM – Norisring
Der Norisring ist auch so ein Unikum in der deutschen Rennsportszene. Als letzter Stadtkurs in Deutschland übrig geblieben, ist er eigentlich ein richtiger Kurs. Ein Vergleich zum Oval von Martinsville ist durchaus statthaft, allerdings gibt es dann doch drei Kurven, die eine gewisse Aufmerksamkeit erfordern. Zum einen der Ausgang des Schöller-S samt der hübschen Wand, zum anderen die Anbremszone zur Dutzendteichkehre.

Um den Norisring ranken sich ja viele wilde Geschichten und tatsächlich produziert der eigentlich rechte eintönige Kurs immer wieder packende Rennen. Da zeigt sich, dass Stadtkurse der DTM durchaus fehlen, aber leider sind diese Strecken in Deutschland zur Zeit nicht gerade en vogue, da die Kosten, nebst den Beschwerden der Anwohner, einfach zu mächtig sind. Es bleibt also wohl auch die nächsten Jahre dabei, dass der Norisring ein kleiner, aber guter Anachronismus im DTM Kalender darstellt.

Tatsächlich laufen die Rennen meist selbst für DTM-Verhältnisse recht gut. Das liegt wohl auch daran, dass man ohne Körperkontakt kaum überholen kann. Wer in den Haarnadeln vorbei möchte, muss spät bremsen und unorthodoxe Linien suchen. Es könnten also ein paar Karbonteile fliegen, wenn denn nicht die Rennleitung wieder übermäßig eingreift, was man ja nie ausschließen kann.

Schwer zu sagen, wer die Nase vorne haben wird. Die Abstände zwischen Audi und Mercedes sind so gering, dass man kaum etwas vorhersagen kann. Dazu wird am Wochenende die Hitze kommen. 35 Grad sind angesagt, das wird die Reifen vor allem bei Audi mal wieder an die Belastungsgrenzen bringen. Da könnte also die Mercedes-Mannschaft einen kleinen Vorteil haben.

Das könnte Dir auch gefallen