Am vergangenen Wochenende gastierte die NASCAR-Euroserie am Autodromo di Franciacorta, um die Halbfinals der diesjährigen Playoffs auszutragen. Alon Day (CAAL Racing) erwischte ein perfektes Wochenende und übernahm die Tabellenführung.
Elite 1
Schon im ersten Rennen war der Israeli das Maß aller Dinge. Er überholte früh im Rennen Frederic Gabillon (RDV Competition), der von der Poleposition aus ins Rennen gestartet war. Anschließend fuhr sich Day einen Vorsprung von rund neun Sekunden heraus und gewann das Rennen.
Auf Platz zwei landete Gabillon, der es schaffte, Marc Goossens (BRAXX Racing) hinter sich zu halten. Die Meisterschaftskandidaten Anthony Kumpen (PK Carsport) und Borja Garcia (Racer Motorsport) schwächelten und landeten nur auf den Plätzen sechs und neun. Lucas Lasserre (Mishumotors) und Stienes Login (PK Carsport) komplettierten die Top 5.
„Ich freue mich riesig über den Sieg, da es ein verrücktes Rennen war“, erklärte Day. „Ich war auf trockener Strecke wirklich schnell unterwegs. Ich wusste aber, dass Fred ein echter Kämpfer ist. Daher bin ich froh, mir mit ihm einen fairen und sauberen Kampf um den Sieg geliefert zu haben.“
„CAAL Racing hat wirklich einen tollen Job abgeliefert. Sie haben mir das wohl schnellste Auto meiner Karriere hingestellt. Da wir hier oft getestet haben, kenne ich die Strecke auswendig. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und wurden dafür belohnt.“
Gabillon kommentierte das Rennen: „Auch wenn ich es nicht schaffte, an Alon dran zu bleiben, war es für mich ein tolles Rennen. Wenn die Strecke trocken ist, funktioniert unser Auto nicht so gut.“
Im zweiten Rennen macht Day dann den sogenannten „Sweep“ klar: Der Israeli fuhr von der Poleposition aus auf Platz eins über die Ziellinie. Day hat nun für die Finals in Zolder einen komfortablen Vorsprung auf seine Verfolger Garcia und Kumpen, die aufgrund von Crashs nur auf den Rängen 15 und 16 landeten.
Dementsprechend fröhlich war Day nach dem Rennen: „Für CAAL Racing war es ein fantastisches Wochenende. Wir haben allen gezeigt, wie schnell wir hier in Italien sind. In der Gesamtwertung habe ich nun einen guten Vorsprung. Jetzt geht es darum, sich auf Zolder zu konzentrieren, um dort optimal vorbereitet zu sein. Das Ziel ist es, die Meisterschaft zu gewinnen.“
Im zweiten Halbfinale landete Goossens auf Platz zwei, direkt vor Junior-Cup-Sieger Login. Gabillon und Thomas Ferrando (Knauf Racing) komplettierten die Top 5.
Elite 2
Ferrando lies im ersten Rennen der Elite 2 nichts anbrennen und sicherte sich nach einer dominanten Leistung seinen dritten Sieg in Folge. Der junge Franzose vergrößerte zudem den Abstand auf seine Verfolger in der Gesamtwertung.
Auf Platz 2 landete Nicki Petersen (Mishumotors). Der junge Däne, der in Hockenheim bereits für Racing Total an den Start ging, überzeugte im Team von Chef Mirco Schultis. Auf Platz drei wurde Lokalmatador Roberto Benedetti (The Club Motorsport) gewertet.
Das Resultat glich jedoch nicht dem Zieleinlauf! Aufgrund verschiedener Vergehen wie Fehlstarts und dem Verursachen von Kollisionen wurden viele Strafen vergeben, wovon einige Piloten letztendlich profitierten.
Sieger Ferrando kommentierte das Rennen: „Es war ein wirklich hartes Rennen. Zu Beginn war Ulysse [Delsaux] verdammt schnell unterwegs. Um das Maximum herauszuholen, musste ich ihn schnell überholen. Wir haben bereits während der freien Trainings einen guten Job geleistet. Das ganze Knauf-Team ist einfach fantastisch.“
Im zweiten Lauf am Sonntag, der deutlich disziplinierter ablief, musste sich Ferrando jedoch gegen Zardo geschlagen geben. Der Italiener nahm zum ersten Mal in seiner Rennsportkarriere an einem NASCAR-Rennen teil und war sofort siegreich. Ferrando landete schlussendlich auf Platz zwei, baute aber so seine Tabellenführung weiter aus. Den dritten Platz sicherte sich Delsaux, der rechnerisch noch Chancen auf den Titel hat.
„Ich habe das Auto am Freitag zum ersten Mal gesehen“, erklärte NASCAR-Debütant Zardo. „Mit Hilfe von Alex Caffi Motorsports habe ich schnell ein Gefühl für das Fahrzeug bekommen. Ferrando gehört zu den Routiniers in der Serie und daher war es eine Ehre, mit ihm um den ersten Platz zu kämpfen.“
Auf Platz 4 landete Marconi Abreu (RDV Competition) direkt vor Schultis (Mishumotors). Carmen Gil Boix (Alex Caffi Motorsports) sicherte sich mit Platz sechs ihr bestes NASCAR-Resultat in ihrer noch jungen Rennsportkarriere.
Das Finale der NASCAR-Euroserie findet am 14. und 15. Oktober am Circuit Zolder statt. In Belgien wird dann traditionell der neue NASCAR-Champion der Elite 1 und 2 gekrönt.