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IMSA: Bericht GP von Detroit – Familienangelegenheit

von DonDahlmann
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Ein Crash des WRT-Cadillac in der Qualifikation eröffnete der Konkurrenz jede Menge Möglichkeiten. Doch am Ende konnte niemand diese Chance nutzen. 

Der Siegeszug der Wayne-Taylor-Mannschaft ging auch in Detroit weiter, aber dieses Mal mussten die Taylor-Brüder etwas mehr arbeiten als in den bisherigen Rennen. Ricky Taylor hatte den Cadillac in der Qualifikation kräftig in die Mauer gestopft, sodass das Team zum einen in der ersten Startgruppe ganz hinten stand, zum anderen musste die Mannschaft den Wagen über Nacht wieder hinbiegen, was zeitlich geradeso passte. Aber der Lapsus von Ricky gab dann den anderen Teams eine Chance auf den Sieg. Die Qualifikation verlief wegen des Unfalls der Taylors chaotisch. Laut den Zeiten hätte der Riley von Visit Florida endlich mal wieder vorne stehen sollen, dahinter der erste Mazda, den man in Detroit durchaus stark erwartet hatte. Auf P3 lag der mal wieder starke Oreca von JDC vor dem zweiten Mazda. Die Action-Express-Mannschaft musste sich mit P5 und P6 zufriedengeben. Aber eben eigentlich. Nachdem die IMSA ihr Regelbuch gewälzt hatte, stellte man fest, dass man in der Quali nicht die erforderliche Mindestrennzeit hatte. Und stellte das Feld nach dem Stand der Meisterschaft auf, nicht nach den Zeiten. Die Taylors hatten die schnellste Zeit, weil sie aber für den Abbruch verantwortlich waren, wurde diese Zeit gestrichen. Wer das Chaos genau verstehen will: Die Kollegen von Racer haben das aufgeschlüsselt.

Den Start gewann der Whelen-Cadillac vor dem Mazda und dem JDC-Oreca, der aber schon in den ersten Runden unter Druck kam und Plätze verlor. Das Feld stabilisierte sich schnell an der Spitze. Von hinten nahte aber mit enormen Speed der WRT-Cadillac, der einen Konkurrenten nach dem anderen aufschnupfte. In seinem Schlepptau lag der Riley der VisitFlorida-Mannschaft, die ebenfalls von hinten starten mussten. Doch das Glück war dem Riley nicht hold. Nach knapp einer halben Stunde wurde der Prototyp vom SunEnergy-AMG abgeschossen und das Rennen war beendet. Der Crash sorgte für die einzige Gelbphase im Rennen, die alle Teams für einen etwas frühen Stopp nutzten. Vor dem Stopp lag die WRT-Mannschaft schon auf P5, nach dem Stopp auf P3.

Es war klar, dass alle Prototypen noch einmal würden stoppen müssen, die Frage war nur wann. Bei WRT entschloss man sich zu einem Undercut und kam schon 40 Minuten vor Ende des Rennens an die Box. Dabei ließ man die Reifen auf dem Auto und tankte nur nach, was den Stopp etwas verkürzte. Der vor dem WRT liegende Mazda mit Long/Miller sah das drohende Unheil und stoppte eine Runde später, konnte aber nicht verhindern, dass der WRT-Cadillac einen Postion gewann. Der frühe Stopp war ein genialer Schachzug, denn man machte ihn, bevor man in den GTD-Verkehr kam.

Die führende Whelen-Mannschaft zögerte. Was schon vom Ansatz her falsch war. Es war klar, dass man noch mal reinkommen musste. Je länger man wartete, desto größer wurde das Risiko für eine weitere Gelbphase. Aber unverständlicherweise reagierte man auch nicht, als der WRT mit sensationellen Zeiten durchs Feld kam. Als der Abstand auf 28 Sekunden geschrumpft war, reagierte man auch nicht, wissend, dass man hinter den WRT fallen würde. Erst 21 Minuten vor Schluss kam man rein und verlor P1 an den WRT. Immerhin konnte man sich vor dem Mazda halten, der sein erstes Podium einfahren konnte.

GTD

Bei den GT3 konnte sich Michael Shank Racing über den ersten Sieg des NSX freuen. Wie schon vor dem Rennen angenommen, waren die Fahrzeuge mit Mittelmotor in Detroit stark unterwegs, während die Frontmotor-Autos Probleme hatten. Die bisher siegreichen AMG kamen nicht in Schwung und fielen Unfällen zum Opfer. Der NSX mit Legge/Lally konnte sich schon im ersten Stint in den Top 3 halten. Kathrine Legge fuhr dabei ein starkes Rennen und hielt die Konkurrenz hinter sich in Schach. Bei der einzigen Gelbphase kamen alle GT3 an die Box, ein weiterer Stopp danach war nicht mehr notwendig. Die Shanks-Crew arbeitete am schnellsten und schickte Lally auf P1 wieder auf die Strecke. Dahinter lag der F488 mit Balsan/Nielsen, die endlich mal wieder ein gutes Rennen hatten. Auf P3 konnte sich etwas überraschend der BMW mit Kingmann/Curtis schieben.

Das Rennen klingt in der Beschreibung etwas trockener, als es tatsächlich war. Andy Lally musste im NSX eine Stunde lang einen ganzen Zug von Autos hinter sich halten, es gab immer wieder Versuche, den ersten Sieg des NSX zu verhindern. Schlussendlich konnte er sich aber mit knapp zwei Sekunden Vorsprung durchsetzen. Auch wenn sich in der Reihenfolge im Rennen nicht so viel tat, war es ein sehr unterhaltsames Rennen.

Ergebnis Chevrolet Sport Car Classic Detroit 2017

Die IMSA macht wegen Le Mans Pause, das nächste Rennen sind die 6 Stunden von Watkins Glen.

Bilder: IMSA

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