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IMSA: Vorbericht GP von Detroit 2017

von DonDahlmann
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Auf der eher eckigen Strecke in Detroit hat die Weathertech Series ihren nächsten Auftritt. Kann endlich irgendjemand die Taylor-Familie schlagen?

Manchmal ist der Motorsport schon so eine Sache. Da kommt ein neues Reglement und plötzlich gibt es nur noch ein Team, das siegt. Das war in der Formel Eins eine Zeit lang Mercedes, in der IMSA ist es in diesem Jahr Wayne Taylor Racing. Die haben, nominell gesehen, das gleiche Auto wie die Kollegen von Action Express, aber irgendwie hat die Taylor-Familie herausgefunden, wie man den Cadillac am besten abstimmt. Und obwohl die IMSA mehrfach die BoP zu Ungunsten der Cadillac nachgeregelt hat, scheint es niemanden zu geben, der den schwarzen Boliden schlagen kann. Beim letzten Rennen in Austin düpierte man die versammelte Konkurrenz pro Runde um circa eine Sekunde. Das sind, in einer Spec-Serie, dann schon Welten.

Ein bisschen Hoffnung darf die Konkurrenz in Detroit aber haben, denn beim bisher einzigen Stadtrennen konnte man die WRT-Cadillac immerhin mal unter Druck setzen. In der Quali taten das überraschenderweise die Mazda, die ansonsten in diesem Jahr eher nicht vorne auffallen. Schuld daran ist weiterhin der Motor, der einfach zu wenig Leistung hat. Da das Chassis aber augenscheinlich gar nicht so schlecht ist und man in Detroit nicht so viel Motorleistung benötigt, wäre es zumindest keine Überraschung, wenn es Mazda in der Quali wieder nach vorne schafft. Das gilt auch für die ESM-Nissan, die bisher immer etwas unter Wert geschlagen wurden. Nur in Einzelfällen konnte man das Potenzial des Wagens zeigen, was dafür spricht, dass man noch eine Menge Arbeit vor sich hat.

Immerhin hat die IMSA in Sachen BoP nachgelegt. Dem 6.2 Liter Cadillac hat man den Restrictor um ordentliche 0,6 mm verkleinert, dazu bekommt er jetzt beim Nachtanken einen Liter weniger Spirt, was aber in Detroit nicht viel ausmachen sollte. Nerviger sollten die Einschnitte bei der Aerodynamik sein, die die IMSA ebenfalls angepackt hat. Der Gurney und das obere Element des Heckflügels wurden in der maximalen Höhe und im Winkel beschnitten. Damit fehlt dem Cadillac dann auch Abtrieb. Der Mazda bekommt etwas mehr Ladedruck im unteren Drehzahlband zugesprochen, was in Detroit die Fahrbarkeit deutlich verbessern sollte. Nissan darf auch einen Liter mehr tanken, muss aber eine Reduktion von 0,5 mm beim Nachtanken hinnehmen.

Gar nichts geändert hat sich bei den reinen LMP2, was ein wenig überraschend ist. Nach dem recht positiven Auftritt der Visit-Florida-Mannschaft in Daytona ist das Team mit Riley-Chassis in der Versenkung verschwunden und wird vom JDC-Oreca düpiert. Die Gründe dafür versteht man bei Spirit-of-Daytona-Team auch nicht so recht. Da man als einziges Team den Riley einsetzt, fehlt es wohl schlichtweg an Daten, um das Chassis zu verbessern.

Wenn man ehrlich ist, wäre aber alles andere als der Sieg eines Cadillac eine Überraschung. Aber vielleicht rappelt sich Action Express ja mal wieder auf.

GTD

Die GTLM ist in Detroit nicht am Start. Grund ist der Testtag in Le Mans, der am Sonntag stattfindet. Dafür ist die GTD aber vor Ort, und das in alter Stärke. Auch in der GTD gibt es ein dominierendes Team: die Riley-Mannschaft. Deren AMG konnte die letzten drei Rennen gewinnen. Zweimal die #33 mit Bleekemolen/Keating, einmal die #50 mit Jeanette/McNeil. Da ist es keine Überraschung, dass die BoP die Mercedes verschärft im Auge hat. Der AMG GT darf 20 Kilo zuladen, der Restrictor wird im 0,5 mm beschnitten. Ebenfalls bestraft wurden die Porsche mit 10 kg, was mit deren Stärke auf Stadtkursen zu tun hat. Mit 1295 kg sind sie aber immer noch 50 kg leichter, als die Ferrari F488 GT3.

So ein Stadtkurs wie in Detroit ist immer eine kleine Herausforderung für manchen Fahrer. Daher ist es schwer vorherzusagen, wer die Nase vorne haben könnte. Die Porsche haben gute Karten, aber auch die R8/Huracan-Mannschaften dürften sich einiges ausrechnen, da der Mittelmotor auch einige Vorteile auf der Strecke haben sollte. Schwer wird es wohl für die Frontmittelmotor-Fraktion von Lexus, Mercedes und Aston Martin, die Kompromisse bei der Abstimmung eingehen müssen. Dürfte ein enges Rennen werden.

Wegen des Double Headers der IndyCar (Vorschau hier) findet das Rennen der IMSA am frühen Samstagabend gegen 18:30 Uhr statt.

 

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