Home TourenwagenDTM DTM: Vorschau Nürburgring 2016

DTM: Vorschau Nürburgring 2016

von Max Albrecht
0 Kommentare

Am Nürburgring startet die DTM in ihr letztes Saisondrittel und auch der Meisterschaftskampf spitzt sich zu.

#11 Marco Wittmann; BMW M4 DTM; #53 Jamie Green; Audi RS5 DTM

#11 Marco Wittmann; BMW M4 DTM; #53 Jamie Green; Audi RS5 DTM

In Russland sahen wir zwei überraschende Rennen. Während das erste Rennen unter regnerischen Bedingungen stattfand und doch eher zu den ruhigeren gehörte, war das zweite Rennen eines der besseren der DTM. Leider gab es aber auch wieder jede Menge Markenorder, durch die man immerhin sehen konnte, dass die Marken sich inzwischen auf jeweils einen Titelfahrer festgelegt haben. Überraschend ist das bei Audi, da Mortara und Green eigentlich nur wenige Punkte auseinander liegen – dennoch musste Mortara im Sprintrennen Green vorbeilassen. Am Sonntag hatte dann aber Mortara das bessere Rennen und holte acht Punkte, während Green das Rennen außerhalb der Punkte beendete. In der Gesamtwertung liegt Green dadurch nur noch vier Punkte vor Mortara und so könnte die Markenorder sich am Ende der Saison sogar negativ auswirken, falls Mortara noch eine starke Restsaison hat.

Wie auch schon in den letzten Jahren fährt die DTM wieder auf der Sprintstrecke des Nürburgrings und verzichtet auf das Durchfahren der Kurven 6 bis 10. Dadurch wird auch die Strecke um knapp 1,5 Kilometer kürzer und die Zuschauer auf der Mercedes-Tribüne können fast die Hälfte der Strecke sehen. Bisher konnten alle drei Hersteller seit 2013 auf dem Nürburgring gewinnen, sodass es kein Fahrzeug gibt, das besonders gut oder schlecht auf der Strecke funktioniert. Am Ende dürften wieder einmal die Performance-Gewichte entscheiden und da geht ein Hersteller mit einem großen Nachteil in das erste Rennen.

Wie bereits auf dem Moscow Raceway muss der Mercedes-AMG C63 DTM mit 1127,5 Kilogramm am meisten Zusatzgewicht mit sich tragen. Das sind zehn Kilogramm mehr als Audi und sogar 12,5 Kilogramm mehr als BMW, und so dürfte es bei den extrem engen Abständen in der DTM schon schwer mit einem Ergebnis in den Top 5 werden. Falls es aber doch ein Fahrer schaffen sollte, dann wäre es wohl Robert Wickens, der bisher eine extrem starke Saison gezeigt hat und bereits 2013 auf dem Nürburgring gewinnen konnte. Er konnte bereits fünf Podiumsplatzierungen in dieser Saison erreichen und ohne den Unfall am Norisring wäre er sogar in 50 Prozent der Rennen auf das Podium gefahren. Zumindest im zweiten Rennen sollte er durch die Neuverteilung der Performance-Gewichte wieder Chancen auf das Podium haben und vielleicht sogar auf den Sieg. Wichtig wird vor allem sein, dass er nicht noch weitere Punkte auf Marco Wittmann verliert.

Momentan liegt Wittmann zwölf Punkte vorne und zumindest im ersten Rennen sollte er nicht an Vorsprung verlieren. Problematisch ist momentan für ihn jedoch, dass die anderen BMW-Fahrer nicht permanent vorne mitfahren und er daher nur bedingt von einer möglichen Markenorder profitieren kann; andererseits behält man durch die „schlechten“ Qualifying-Resultate auch ein niedriges Fahrzeuggewicht. Außerdem konnte Wittmann bereits 2014 am Nürburgring gewinnen. Übrigens sind die zweitbesten BMW-Piloten momentan Tom Blomqvist und Maxime Martin, während Augusto Farfus und Bruno Spengler nur auf Rang 13 und 14 in der Gesamtwertung unterwegs sind. Noch schlechter lief es bisher für Martin Tomczyk, der momentan nur 20. in der Gesamttabelle ist und nächste Saison nicht mehr in der DTM starten wird. Er möchte sich in den nächsten Jahren auf den GT-Sport konzentrieren und eventuell fährt er ab 2018 für BMW in der WEC.

Der einzige Hersteller mit noch zwei Fahrern im Titelkampf ist Audi. Vor dem ersten Rennen am Samstag liegen Jamie Green und Edoardo Mortara zwar knapp 30 Punkte hinter Wittmann, aber bei noch sechs verbleibenden Rennen kann man diesen Rückstand einholen. Anders als Wickens und Wittmann konnten die beiden aber noch nicht am Nürburgring gewinnen und ich sehe sie auch eher mit Außenseiterchancen. Insgesamt rechne ich eher mit Platzierungen innerhalb der Top 5 oder zumindest Top 10 in beiden Rennen.

Inzwischen haben die Hersteller auch bestätigt, dass nächste Saison nur noch sechs Fahrer pro Marke starten. Dadurch könnte auch das Rennen im hinteren Mittelfeld besser werden, da doch einige Piloten um ihr Cockpit fürchten müssen. Auch muss entschieden werden, welche Teams überhaupt noch nächstes Jahr in der DTM starten, da jeder Hersteller wohl mit drei Teams in die nächste Saison gehen wird.

Im Rahmenprogramm der DTM sind wieder der Audi TT Cup, die Formel 3-Europameisterschaft und der Porsche Carrera Cup unterwegs. Wie üblich zeigt die ARD wieder die Qualifyings und beide Rennen live. Einsfestival überträgt am Samstag ab 12:30 Uhr und Sonntag ab 12:45 Uhr die Qualifyings. Die Rennen gibt es live im Hauptprogramm am Samstag ab 14:30 Uhr und am Sonntag ab 15 Uhr. Alternativ kann man sich auch wieder alle Sessions bei Youtube auf Deutsch oder Englisch anschauen.

Fahrerwertung

Das könnte Dir auch gefallen