Nach längerer Pause kommt die USCC aus dem Sommerschlaf. Damit alle richtig wach werden, steht mit dem 6 Stunden von Watkins Glen ein echter Klassiker auf dem Programm.
Wenn man über die USCC redet, muss man auch immer die BoP im Blick haben. Teams und Organisatoren hatten jetzt vier Wochen Zeit, sich Gedanken zu machen, aber erstaunlicherweise ist dabei nichts raus gekommen. Änderungen gibt es beim Diffusor der Daytona Prototypen. Offenbar hatten einige Teams die Überstände der aerodynamischen Hilfe etwas lasch ausgelegt, was natürlich einen Vorteil generiert. Die IMSA hat die Winkel und Überstände nun etwas klarer reguliert. Der Diffusor sollte in Watkins Glen, wo die USCC die gesamte Runde und nicht nur die NASCAR-Runde fährt, durchaus etwas bringen. Aber die LMP2 sind für die teilweisen schnellen Kurven natürlich auch bestens ausgerüstet. Eine erwähnenswerte BoP-Änderung gab es allerdings in der GTLM. Dort darf die in den letzten Rennen chancenlose Viper 15 Kilo aus dem Auto werfen und der Air-Restrictor wurde auch um 3mm vergrößert.
DP & LMP2
Einige Teams haben sich für das lange Rennen ein wenig Verstärkung geholt. So sitzt nun Anthony Lazaro neben Ed Brown und Johannes van Overbeek im Exrtrem Speed HPD mit der Startnummer #2. Die #1 teilen sich weiterhin Scott Sharp und Ryan Dalziel. Die Jordan-Brüder, vor zwei Wochen noch recht erfolgreich in Le Mans unterwegs, bekommen im Wayne Tylor DP Unterstützung von Max Angelelli, der ja schon mehrfach für die Familie Taylor unterwegs war. Guy Cosmo wird bei Marsh Boris Said und Eric Curran unter die Arme greifen und bei OAK hat man sich Ho Ping Tung ins Cockpit geholt. Sarge Karam wird im Ganassi-Wagen von Pruett und Rojas sitzen. Die anderen Teams setzen auf einer Zweier-Besatzung. Welche Variante besser ist? Schwer zu sagen. Drei Fahrer bieten die Möglichkeit, mehr Spielraum in der Strategie zu haben. Da es eine maximale Fahrzeit gibt, sind Doppelstint drin, auf der anderen Seite machen die wenig Sinn, da man den Fahrer bequem und ohne Zeitverlust bei jedem Stopp wechseln kann. Der Vorteil: man hat einen frischen Fahrer im Cockpit, der Nachteil: der neue Fahrer muss sich erst wieder einschießen.
Welches der beiden Prototypen-Konzepte einen Vorteil haben wird, ist schwer zu sagen, zumal es in den letzten Rennen immer sehr eng war. Die Abstände betrugen in der Qualifikation teilweise nur wenige Hundertstel. Im Rennen sieht die Sache meist in den ersten Runden etwas anders aus. Die DPs bekommen die Reifen schneller auf Temperatur, die P2 brauchen etwas Zeit, können aber die Reifen dafür länger fahren und haben daher vor allem Ende eines Stints einen kleinen Vorteilen. In Sachen Aerodynamik sind die P2 durchaus im Vorteil, zumal man auch sehen muss, was die Regeländerungen in Sachen Diffusor bei einigen Teams ausmachen werden.
GTLM & GTD
Wie üblich sollte es in der GTLM lange dauern, bis der Sieger feststeht. Die Corvette ist ein Favorit, aber auch die Porsche sollten auf der Strecke gut zurechtkommen. Schwierig wird es für die Z4, deren Abtriebswerte auf der schnellen Strecke eher hinderlich sind. Auch die Viper hat durchaus Chancen, vor allem mit der Öffnung des Air-Restrictors. Watkins Glen liegt knapp 250 Meter über NN, die Sauger verlieren also etwas Leistung, wobei der Verlust bei der Viper dann dementsprechend geringer ausfallen könnte.
In der GTD hat es auch ein paar Änderungen in der BoP gegeben, die aber hier zu weit führen würden. Eine Übersicht gibt es aber hier.
Insgesamt sind am Wochenende 45 Autos auf der Strecke, es wird also richtig voll. Allein die 21 GTD-Fahrzeuge werden für ordentlich Verkehr sorgen, dazu kommen die 10 LMPC, die deutlich schwieriger zu überholen sind und wegen der oft nicht immer so aufmerksamen Besatzung auch durchaus mit Vorsicht zu genießen sind.
Das Rennen geht am Sonntag um 17:00 Uhr los, die IMSA hat einen Stream auf ihrer Webseite.