Auch in diesem Jahr konnte Ryan Hunter-Reay den Sieg im Barber Motorsports Park einfahren. Mit Marco Andretti auf Platz 2 konnte Andretti Autosport sogar einen Doppelsieg feiern.
Neben Andretti Autosport hat vor allem eine Gewitterschauer das Rennen geprägt. Etwa eine Stunde vor dem geplanten Rennstart wurde es in Birmingham durch eine aufziehende Gewitterfront ziemlich dunkel. Frühzeitig hatte die IndyCar Series den Rennstart um zwei Stunden nach hinten verschoben. Einige Bäche und eine große Pfütze in Kurve 11 machten, neben der sehr schlechten Sicht, ein Rennen auch absolut unmöglich. Aufgrund der NHL Playoffs, die ebenfalls von NBCSN übertragen werden, wurde das Rennen auf 100 Minuten gekürzt. An Stelle von 90 Runden konnten so Sonntag nur 69 absolviert werden.
Pünktlich zum Rennstart um 4:30 pm Ortszeit hatte der Regen aufgehört. Die Strecke war aber natürlich noch komplett nass. Entsprechend gingen alle Fahrer mit Regenreifen an den Start. Dieser verlief sehr geordnet und erst in Kurve 11 drehte sich mit Takuma Sato der erste Fahrer. Mit dem Restart in Runde 3 begann die beste Phase des Rennens. Will Power nutzte seine Pole Position und zog dem Feld davon. In Runde 6 lag er schon 2,5 Sekunden vor Ryan Hunter-Reay und der wiederum 4 Sekunden vor James Hinchliffe. In Runde 15 rutschte Power in Kurve 5 von der Strecke und hatte Glück nicht mit den Reifenstapeln zu kollidieren. Hinter Hunter-Reay reihte er sich auf Platz 2 wieder ins Rennen ein.
Im hinteren Feld gab es aber einige sehr enge Kämpfe. Juan Pablo Montoya zeigte, dass er in sieben Jahren NASCAR das Fahren bei Nässe nicht verlernt hat und schob sich von Startplatz 8 bis auf Platz 4 nach vorne. Dabei überholte er unter anderem Scott Dixon und Helio Castroneves. Das härteste Duell gab es aber zwischen Mikhail Aleshin und Sebastien Bourdais. Immer wieder versuchte Bourdais, am jungen Russen vorbeizugehen. Doch der verteidigte sich fair mit allen Mitteln. In Runde 20 drehte der viermalige Champ-Car-Meister den Rookie in Kurve 5 um. Für dieses Vergehen musste Bourdais in Runde 34 eine Drive-Through-Penalty ableisten.
In den 20 Rennrunden hatte sich schon eine trockene Ideallinie gebildet und alle Fahrer, abgesehen von Sebastian Saavedra, der auf Regenreifen draußen blieb, nutzen die Caution, um auf Slicks zu wechseln. Helio Castroneves verwechselte die Boxencrew von Justin Wilson mit seiner eigenen und blieb erst bei Dale Coyne Racing stehen, bevor er dann doch noch eine Box weiter nach vorne fuhr. Dafür kassierte er eine Stop-and-Go-Penalty und sein Rennen war mit Platz 19 am Ende gelaufen.
Trotz der trockenen Ideallinie war das Fahren auf den roten Trockenreifen natürlich nicht einfach. Als ersten erwischte es Carlos Munoz, der noch unter Gelb sein Auto in die Betonwand setzte. Im Renntempo verlor dann ausgerechnet Juan Pablo Montoya in Runde 26 seinen Penske Dallara und löste so die nächste Caution aus. Nach furiosem Start blieb mit Rundenrückstand am Ende nur Platz 21. Sebastian Saavedra behielt auf Regenreifen die Führung bis zu seinem Stopp in Runde 34. Mit Platz 18 am Ende sollte sich seine Strategie aber nicht auszahlen.
An der Spitze des Feldes fuhr dann Ryan Hunter-Reay unbeeindruckt von Streckenbeschaffenheit, Gelbphasen und Boxenstopp in einer eigenen Liga. Bei Andretti Autosport hatte man einfach eine sehr gute Abstimmung gefunden. Auch Platz 2 von Marco Andretti bestätigt dies. Von Platz 8 nach dem ersten Stopp konnte er sich durch sehr gute Restarts zwischen Runde 25 und 35 auf Platz 3 verbessern. Scott Dixon fuhr zwar nach dem zweiten Stopp die gleichen Zeiten wie Andretti, konnte diesen aber nie wirklich unter Druck setzen. Insgesamt gab es auf der trockenen Strecke nur noch wenige Zweikämpfe und keine Überholmanöver mehr in den Top 10.
Zwischen Runde 33 und Mikhail Aleshins Unfall in Runde 65, der zum Rennende unter Gelb führte, plätscherte das Rennen ziemlich vor sich hin. Charlie Kimball hatte schon im Warm-Up einen ähnlichen Unfall an derselben Stelle. Nur die Boxenstopps unter Grün zwischen den Runden 47 und 52 änderten noch etwas an der Reihenfolge. So verlor unter anderem Will Power einen weiteren Platz an Simon Pagenaud. Für den Franzosen ist es schon die dritte Top-5-Platzierung im dritten Rennen. Hinter den beiden Freunden kamen Justin Wilson und James Hinchcliffe ins Ziel. Hinchcliffe verlor durch Probleme beim Nachtanken etwas Zeit und den Anschluss an seine Teamkollegen Hunter-Reay und Andretti.
Josef Newgarden setzte sich gegen das restliche Team von Chip Ganassi durch. Tony Kanaan, Charlie Kimball und Ryan Briscoe folgten ihm geschlossen auf den Plätzen 9 bis 11. Nach der Enttäuschung von Long Beach war Platz 8 sicher eine kleine Genugtuung für Newgarden und Sarah Fisher Racing. Auf Platz 12 landete mit Jack Hawksworth wahrscheinlich der letzte Fahrer, der mit seiner Position zufrieden war. Takuma Sato löste mit einem Dreher die erste Gelbphase aus und konnte sich vom letzten Platz dann immerhin noch auf Platz 13 nach vorne arbeiten. Mike Conway, der Sieger aus Long Beach, kam nicht mit seinem Dallara klar und landete direkt hinter Sato.
Sebastien Bourdais auf Platz 15 brachte sich mit der Attacke gegen Aleshin selbst um ein besseres Ergebnis. Komplett unauffällig verliefen die Rennen von Carlos Huertas und Graham Rahal auf den Plätzen 16 und 17. Für den Rookie war es in Anbetracht der schweren Verhältnisse ein ordentliches Ergebnis. Für Rahal hingegen geht die Leidenszeit mit schlechten Ergebnissen weiter. Noch deutlich schlechter war sein Teamkollege Oriol Servia im zweiten Rahal Letterman Lanigan Dallara unterwegs. Ohne technischen Defekt oder Fahrfehler verlor er eine Runde auf Hunter-Reay und wurde auf Platz 20 im Ziel gewertet.
Das ganze Ergebnis findet man hier übersichtlich auf der Seite der IndyCar Series.
Mit Platz 5 hat Will Power seine Führung in der Meisterschaft verteidigt. Durch den Sieg konnte sich Ryan Hunter-Reay auf Position 2 vor Simon Pagenaud verbessern. Es folgen Scott Dixon, Mike Conway und Marco Andretti. Nach erst drei Saisonrennen sind die Abstände natürlich noch relativ gering. Auf der Statistikseite der IndyCar findet man die komplette Meisterschaftswertung.
Das nächste Rennen im Kalender der IndyCar Series ist der Grand Prix of Indianapolis. Dieser findet am 10. Mai auf dem Straßenkurs im Indianapolis Motor Speedway statt.