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NASCAR: Vorschau Darlington 2013

von KristianStooss
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Im Gegensatz zu Talladega ist das Rennen auf dem Darlington Raceway am Wochenende eine geplante Nachtfahrt. Unter Flutlicht nimmt der Sprint Cup dort die altehrwürdige „Lady in Black“ unter die Räder. Das Southern 500 ist eines der traditionsreichsten NASCAR-Events überhaupt, welches zudem auf einem sehr eigenwilligen Oval ausgetragen wird.

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Der Darlington Raceway ist die zweitälteste Strecke im aktuellen Kalender nach Martinsville und der erste komplett asphaltierte Speedway der NASCAR-Geschichte. Zudem fand auf diesem Intermediate-Oval bereits neun Jahre vor dem initialen Daytona 500 das allererste Stockcar-Rennen mit einer Distanz von 500 Meilen statt. Darlington ist etwas „ei“genwillig geformt, denn von oben sieht die Strecke tatsächlich aus wie das allseits beliebte Hühnerprodukt. Die Gründe für die beiden unterschiedlichen Kurvenradien und Bankings könnt ihr in der oben verlinkten Beschreibung nachlesen. An dieser Stelle sei aber noch kurz erwähnt, dass Turn 1 & 2 mit 25 Grad und Turn 3 & 4 mit 23 Grad überhöht sind. Dadurch müssen sich die Crews bei der Abstimmung der Autos ähnlich wie in Pocono wirklich lang machen. Außerdem sorgt die Konfiguration für eine besondere Rennlinie:

Wer die SAFER-Barrier und die rechte Seite der Fahrzeuge nach einer Trainingssitzung einmal genauer beobachtet, der wird schnell die charakteristischen schwarzen Streifen an der Mauer und die zerschlissenen Sponsorenaufkleber („wrapping“) und Reifenwände am Wagen feststellen. Diese Lackschäden begründen sich mit der extrem hohen Linie, welche aufgrund des Streckenlayouts gefahren wird, um oben möglichst viel Schwung mit durch die Kurve zu nehmen. Wenn man so dicht an der Begrenzung unterwegs ist, erhöht sich natürlich die Wahrscheinlichkeit eines Mauerkontakts, wenn das Auto plötzlich mit Unter- („tight“) oder Übersteuern („loose“) reagiert. Fast jeder Fahrer im Feld holt sich pro Rennen also seine sogenannten „Darlington Stripes“ ab und macht den Darlington Raceway damit zur „Lady in Black“, was natürlich auf den schwarzen Abrieb an der SAFER-Wall anspielt.

Soweit nun also alles zur Strecke, bleiben noch ein paar News der Woche. Bei ihren Berufungen konnten Penske und Joe Gibbs einige Teilerfolge erzielen:

Bei Penske Racing erging schließlich in der dritten und letzten Instanz das finale Urteil durch den Vorsitzenden der NASCAR-Berufungskommission John Middlebrook. Für die Unregelmäßigkeiten an den Hinterachsen von Brad Keselowski und Joey Logano erhielt das Team zunächst eine schwere Strafe, welche in puncto Sperren zumindest abgemildert werden konnte. Während die Punktabzüge und Geldstrafen bestehen blieben, reduzierte Middlebrook die Suspendierungen der beiden Crew- und Car-Chiefs der #2 sowie der #22 und diejenige von Team-Manager Travis Geisler auf nur noch 2 Rennen. Dabei ist das All-Star-Rennen aufgrund seiner Insellage zwischen den nächsten beiden Punktevents in Darlington und Charlotte allerdings ebenfalls betroffen.

Auch die Berufung von Joe Gibbs Racing wurde während der Woche angehört, allerdings erst in zweiter Instanz. Im Toyota-Motor der #20 von Matt Kenseth fanden die NASCAR-Offiziellen nach dem Sieg in Kansas eine zu leichte Pleuelstange. Das ursprüngliche, sehr harte Urteil wurde auch hier abgemildert, wenngleich die Geldstrafe für Crew-Chief Jason Ratcliff unverändert bleibt. Immerhin wurde seine Sperre von 6 auf nur 1 Rennen reduziert.

Der, meiner Meinung nach zu einseitige und hohe, Punktabzug ist ebenfalls korrigiert worden: Fahrer und Owner bekommen nun lediglich 12 statt 50 Zähler gestrichen und zudem zählt der Sieg von Kenseth auch wieder für Bonuszähler und Wildcards im Chase. Zusätzlich bekommt Toyota nun 7 statt 5 Zähler in der Herstellerwertung abgezogen, um die Schuld des Aggregatbauers noch besser hervorzuheben. Eine gute Entscheidung der Berufungskommission, welche das Urteil doch deutlich verständlicher gestaltet. Damit bleibt dem Team zwar noch die Möglichkeit, Herrn Middlebrook zu Rate zu ziehen, bisher ist allerdings nicht klar, ob JGR von diesem Rechtsmittel Gebrauch machen wird.

Dauerhaften Gebrauch wird JGR in Darlington dagegen wohl wieder von ihrem länger verletzten Fahrer Denny Hamlin machen. Der Pilot der #11 zog sich nach einem Unfall in der Schlussphase von Fontana eine Wirbelverletzung zu, die er zum Glück nur durch viel Ruhe und ohne eine Operation auskurieren konnte. Während man in Talladega aus Sicherheitsgründen noch einmal den starken Brian Vickers als Ersatzfahrer auflaufen ließ, könnte Hamlin sein Cockpit in Darlington nun wieder komplett übernehmen. Interessant ist vielleicht noch, dass Vickers seinem Stammfahrer mit Platz 34 immerhin zehn Punkte bis zu seinem Ausfall im Big-One retten konnte, da Hamlin das Rennen ja bekanntlich selbst gestartet hatte und daher die vollen Zähler erhielt.

Aufgrund meiner Vorbereitungen für das lange Wochenende ist der Artikel ausnahmsweise etwas kürzer und verzichtet auf die Betrachtung einzelner Siegkandidaten. Da die NASCAR-Vorschau daher auch Stand Mittwochabend ist, können sich eventuell noch einige Dinge ändern. Damit meine ich natürlich weniger das Banking oder die Länge der Strecke, sondern eher eine mögliche weitere Berufung im Falle Joe Gibbs Racing sowie der wahrscheinliche Kompletteinsatz von Denny Hamlin. Zum Abschluss folgen an dieser Stelle wie gewohnt noch die Links (PDF) zu den aktuellen Ständen in der Fahrer- und Owner-Wertung sowie die Entry-List und ein Zeitplan für das TV-Programm vom Wochenende:

Freitag, 10.05.
15:00 Uhr, Nationwide Series Final Practice, nicht im TV
17:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
20:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, SPEED
21:30 Uhr, Nationwide Series Qualifying, ESPN2
23:00 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, SPEED
01:30 Uhr, Nationwide Series Rennen (VFW Sport Clips Help A Hero 200), ESPN2

Samstag, 11.05.
00:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Bojangles‘ Southern 500), FOX

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Deutscher Auto Blogger Digest vom 10.05.2013 › "Auto .. geil" 11 Mai, 2013 - 04:21

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