Williams hat heute als letztes Team seinen neuen Einsatzwagen, den FW35, vorgestellt. Das Design des Auspuffs sorgte schon am ersten Tag für Arbeit.
Das Team um Chefdesigner Mike Coughlin hat sich beim Auspuff etwas besonderes einfallen lassen. Wie alle Teams versucht man, die Auspuffgase möglichst zielgerichtet in Richtung Diffusor und Heckflügel zu leiten. Caterham tauchte in Jerez schon mit einem Steg am Ausgang des Auspuffs auf, der sofort für Ärger sorgte. Die FIA-Regeln sind da mal wieder nicht so klar, wie Gary Anderson bei der BBC ausführt. Die meisten Designer der anderen Teams sind der Meinung, dass der Auspuff illegal ist, Caterham und Williams sehen das naturgemäß anders. Die Frage, was die Stege bringen, ist dann wieder eine ganz andere, aber zunächst geht es ja immer erst einmal darum, etwas zu verbieten, was eventuell ein Vorteil sein könnte. Vermutlich wird sich Charlie Whiting die Sache ansehen müssen und zwar bevor die WM los geht, sonst landet die Sache mal wieder vor einem FIA-Gericht.
Ansonsten wirkt das Design des FW35 gefällig und nicht außergewöhnlich. Aber immerhin sollen 80% des Wagen laut Williams neu sein. Auffällig ist die neue Nase, die an die von Ferrari erinnert. Wie der F138 ziert eine leichte Stupsnase die Front, dazu kommen auffällig weit auseinanderstehende Stege der Frontflügelaufhängung. Das erinnert ein wenig an den FW26 („Walfisch“). Wie üblich – die Luft muss unters Auto und für Abtrieb sorgen. Die Seitenkästen sind nicht weiter auffällig, ebenso wenig sieht man, mal abgesehen vom Auspuff, vom Heck. (Ich hätte da gerne mehr gezeigt, aber die Presseseite von Williams zickt im Moment.)
Grundsätzlich hatte Williams im letzten Jahr einen guten Wagen, der immerhin für einen Sieg gut war. Er passte zwar nicht auf alle Strecken, in Sachen Reifenverschleiss war man aber auf dem richtigen Weg. Da Pirelli die Reifen in diesem Jahr wieder weicher gemacht hat, dürfte dies dem verbesserten FW35 in die Hände spielen.
Ungewöhnlich ist der späte Präsentationstermin. Der FIA-Crashtest fand erst letzte Woche statt, was ebenfalls überraschend spät ist. Die Vermutung liegt nahe, dass man entweder in letzter Sekunde noch etwas sehr wichtiges ändern wollte, was einen deutlichen Vorsprung bringt, oder man hatte sich bei der Entwicklung im Winter verzockt.
F1 Test Barcelona
Der erster Testtag brachte wenig Erkenntnisse. Die Zeiten sind insgesamt nicht schlecht, aber noch ein gutes Stück von jenen aus den Vorjahr entfernt. Man kann noch keinen Eindruck auf den Longruns gewinnen, dazu fehlen noch mehr Daten (Rundenzeiten). Klar ist nur, dass Red Bull weiter mauert. Keine Longruns, nur fünf bis sieben Runden, dann kommt der nächste Test. So kann man keinerlei Zeiten und Eindrücke ablesen. Wir beobachten das über die weiteren Tagen. Sollte sich was abzeichnen, tragen wir es natürlich nach.
