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Dakar 2012 – 9.Etappe: Antofagasta-Iquique

von cjander
4 Kommentare

Die 9. Etappe ist mit ihrer 557 km langen Spezialprüfung die längste Etappe der diesjährigen Dakar und bietet einen spektakulären 2Km langen Bergabzieleinlauf, der praktisch mit Vollgas gefahren wird.

Bikes

Bei den Motorrädern startet Marc Coma heut als Gesamterster die Etappe. Depres, Gesamtzweiter, startet heut als 7. In die Etappe. Dadurch spart sich Depres einen Großteil der Navigationsarbeit da er den Spuren der Vorausfahrenden folgen kann. Dadurch kann er sehr viel Zeit aufholen. Vor der Etappe haben die meisten Teams die Motoren der Motorräder getauscht, für den ersten Tausch kassiert jeder Fahrer eine 15-Min-Zeitstrafe. Yamaha überrascht die Konkurrenz mit der mutigen Aktion den Motor von Helder Rodrigues nicht zu wechseln. Yamaha versucht offenbar ohne Motorwechsel durchzukommen, normalerweise planen die Teams mindestens einen Motorwechsel bei der Rally mit ein. Depres gewinnt schließlich die Etappe und ist erneut führender in der Gesamtwertung.

Quads

Gemütlich und familiär geht’s bei den Quads zu. Marcos Patronelli hat technische Probleme und muss auf der Strecke halten, sein Bruder stoppt ebenfalls und unterstützt Marcos. Zusammen können sie den Quad mit der Nummer 252 wieder in Gang bringen und beenden die Etappe auch im Paarflug. Zeitlich leisten können sich die beiden das sehr gut der 3 platzierte Tomas Maffei hat 30 Minuten Rückstand auf Marcos Patronelli (gesamt Zweiter) und heftige 1h50min auf Alejandro Patronelli der somit weiter deutlich in Führung liegt. Maffei gewinnt die heutige Etappe, kann aber nicht annähernd genug Zeit machen um auf die Patronellis merklich aufzuholen.

Cars

Das Abenteuer Hummer hat für Nasse Al-Attilyah, heut ein frustrierendes Ende gefunden. Erneut hatte der Hummer mit der 300 Probleme mit einem Keilriemen, der einfach nicht an der Lichtmaschine bleiben wollte. Dreimal stoppte die 300 um den widerspenstigen Riemen, der gestern schon Probleme machte, wieder zu fixieren. Als der Keilriemen ein viertes Mal von der Lichtmaschine rutschte, verlor Al-Attiyah schließlich die Geduld und warf bei Kilometer 174 entnervt das Handtuch. Der Vorjahressieger machte in einem Interview deutlich, dass er zwar nächstes Jahr wieder kommen wird, aber dann mit einem eigenen Team und sicher nicht auf einem Hummer. Schade denn man hatte in den letzten Tagen schon den Eindruck, dass er sich an dieses Monster von Auto gewöhnt hat und war, wenn er keine technischen Probleme hatte, auch meist der schnellste im Feld. In einem früheren Interview erzählte Al-Attilyah von seinen Plänen nächstes Jahr mit einem Citroen an den Start zu gehen, auf Citroen startet er dieses Jahr auch bei der WRC, man darf also gespannt sein. Giniel de Villiers ging die heutige Etappe trotz aggressiveren Setups etwas zu vorsichtig an. Er liegt mit etwa einer Stunde Rückstand aber dennoch in der Top5 im Gesamtklassement. Der polnische X-Raid Fahrer Krzysztof Holowczyc ist da schon sportlicher unterwegs, er überschlägt sich sogar mit seinem Mini, kann aber unterstützt durch einige Zuschauer seinen Mini wieder auf die Räder stellen und weiterfahren. Er wird Vierter, was auch seiner Platzierung im Gesamtklassement entspricht. Für Aufregung sorgte heute der Gesamtführende Stéphane Peterhansel. Bei einer Flussdurchquerung touchiert er einen Motorradfahrer, der gerade mit einigen Helfern damit beschäftigt ist seine Maschine durch den Fluss zu bringen, rücksichtsloser geht es kaum noch. Eine völlig unnötige Aktion, die für viele Diskussionen sorgt, aber unverständlicherweise von den Organisatoren nicht bestraft wird. Für sensationelle Bilder sorgt einmal mehr Robby Gordon. Im schon angesprochenen Schlussstück, einer 2km langen Bergabpassage, nutzt er die Power und die gigantische Federung gepaart mit den riesigen Räder des Hummer voll aus und brettert mit 195Km/h zur Ziellinie. Erneut ist er Tagessieger und knabbert weiter am Vorsprung von Peterhansel, der nur noch etwas mehr als 5 Minuten vor Gordon an Platz 1 liegt.

Trucks

Bei den Trucks wird die heutige Etappe durch einen schweren Unfall des Tatra von Ales Loprais geprägt. Der Tatra mit der Startnummer 501 überschlägt sich kurz nach der Neutralisation, also ungefähr auf halber Strecke, und kommt letztlich auf dem Dach zum Stillstand. Die Beifahrer des Tatra haben sich dabei offenbar verletzt, da sie ins Krankenhaus abtransportiert werden. Loprais selbst klagt über Rückenschmerzen. Servicetruckfahrer die später am Unfallort vorbei kommen melden dass der Tatra schwer beschädigt ist, sogar eine Radaufhängung des LKW soll abgerissen sein. Für den Tatra, der bisher der ärgste Konkurrent von De Roy war, ist die Dakar damit beendet. Bei den Trucks wird sich also vermutlich nicht mehr viel tun. Bei der heutigen Etappe stehen drei Fahrzeuge des De Roy Teams auf den Treppchen, Biasion gewinnt mit 20 Sekunden vor Stacy und ihm folgt wiederum mit auch nur knapp 30 Sekunden Abstand Gerard de Roy. Ein sehr enger Zieleinlauf, wenn man bedenkt, dass die Jungs grad 557 Km durch die Wüste gefahren sind.

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4 Kommentare

xeniC 11 Januar, 2012 - 18:54

So abgespact das mit den Hummern aussieht, aber sie passen einfach nicht wirklich. Sind zu anfällig, sicherlich weil in den vergangenen Jahren auch nur mit einem Fahrzeug, und zu wuchtig.

Al-Attiyah hat genügend Resourcen in der hinter Hand. Könnte mir vorstellen, dass er als »VW-Franchise« zurück kommt. Hatte ja auch ein Angebot, den Polo nächstes Jahr in der WRC zu fahren. Würde das nicht als abwegig halten.

Cella 12 Januar, 2012 - 07:17

@xenic: Er hat in der WRC schon einen Werksvertrag bei Citroen unterschrieben.

xeniC 12 Januar, 2012 - 18:51

@Cella: Mit etwas mehr Aufmerksamkeit, wüsstest du, was ich gesagt hätte.

Ich sagte: Er hatte ein Angebot für den Einsatz im Polo in der WRC. Der bekanntlich auch erst ab 2013 eingesetz wird. Ich sprach nie davon, dass er es angenommen hat.

Und wenn du wissen willst, warum ich ihn trotzdem bei VW sehe: Sein Deal mit Citroen bezieht sich bisher nur auf 2012. Aufmerksamer werden Cella.

Gok 12 Januar, 2012 - 22:18

Das Al-Attiyah mit einem VW teilnimmt , kann ich mir nicht vorstellen. VW hatte schon dieses bzw letztes Jahr gesagt das man keine Touareg hergeben wird für Privatfahrer , nachdem u.a Al-Attiyah angefragt hatte.
Zum Thema Citroen , Al-Attiyah hat auch davon gesprochen das er in den nächsten Jahren gerne mit Citroen zur Dakar kommen würde, also ist das wohl etwas längerfristiges mit Citroen und Al-Attiyah.

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