Vorschau: DTM, WTCC, ALMS, NASCAR NW, GrandAm

Schönes Programm am Wochenende, das vor allem viel Tourenwagensport bietet. Im Zentrum dürften die DTM und die WTCC stehen.

Die DTM vergnügt sich in Zandvoort, der niederländischen Traditionstrecke mitten in den Dünen. Eine sehr fordernde und schnelle Strecke, die aber leider auch sehr eng ist. Es gibt eigentlich nur zwei richtige Überholstellen. Die ist am Ende der langen Start/Zielgerade, die zweite vor der engen Schikane. Weil die Strecke nicht mehr ganz taufrisch ist und aus Gründen des Naturschutz nicht verändert werden kann, fehlen auch in den schnellen Passagen oft die Auslaufzonen. Wer also rausfliegt, kommt selten wieder. Schwierigkeiten macht auch, je nach Windstärke, der Sand, der aus den Dünen auf die Piste geweht wird. Es gibt also einige Dinge, die man nur schwer vorherbestimmen kann

Die Strecke könnte Audi etwas besser liegen, zu mal nach dem letzten Sieg am Norisring die Mercedes 10 kg mehr mit sich rumschleppen müssen. Auf der Berg- und Talbahn macht das eine Menge aus, was Mercedes auch wegen der Meisterschaft etwas Sorgen machen könnte. Denn da liegen die ersten sieben Fahrer nur sechs Punkte voneinander entfernt. Scheider führt im Moment mit 17 Punkten, dahinter lauert Spengler mit 16. Da es in dieser Saison sehr eng zu geht, kann jeder einzelne Punkt am Ende extrem wichtig sein. Immerhin konnte sich bis heute kein Fahrer endgültig durchsetzen. Die drei Rennen hatten drei Sieger, was schon alles sagt.

Das Rennen dürfte am Sonntag zu dem bei strömenden Regen stattfinden. Alle Wetterdienste sagen eine Regenwahrscheinlichkeit zwischen 70 und 90% voraus. Das dürfte die Sache nicht eben leichter machen.

Im Rahmenprogramm startet auch wieder die Formel Drei Euro Serie. Dort führt im Moment Jules Bianchi, der aber auch nur neun Punkte Vorsprung auf Christian Vietoris hat. Der Deutsche hat sich einem mauen Start in die Saison in den letzten drei Rennen gefangen und solide Ergebnisse eingefahren. Wer mir in diesem Jahr vorne fehlt, ist Mika Mäki. Dem hat der Weggang von Mücke Motorsport sichtbar nicht gut getan, was wirklich bedauerlich ist, denn der Finne gilt immer noch als Ausnahmetalent.

WTCC – Brands Hatch
Nach dem Schlachtfest in Porto bewegt sich die Serie wieder auf einer Traditionsstrecke. Brands Hatch muss man ja nun wirklich nicht vorstellen. Egal, ob man die etwas schönere lange Schleife, oder die Indy-Variante fährt – auf beiden Kurslayouts gibt es immer wieder jede Menge Action. Ob die Strecke mehr den Seat oder den BMW liegt? Ich kann es ehrlich nicht sagen, aber BMW hat ein wenig nachgelegt und ist den Spaniern näher gekommen. Was auch nötig war, denn in der WM hat nur noch Farfus überhaupt eine Chance auf den Titel hat. Denm Rest der vorderen Plätzen blockieren die Seat-Fahrer, allen voran Yvan Muller, der mit 80 Punkten vor Tarquini führt, der nur 66 Punkte hat. Farfus hat 65.

In Brands Hatch treten auch zwei Volvo C30 an, wie sie auch in der schwedischen Meisterschaft ziemlich erfolgreich antreten. Volvo betont, dass der Einsatz nur eine einmalige Sache sein soll. Zumindest in diesem Jahr. Vermutlich will man ausloten, wo man gegenüber der Weltelite steht. Je besser man abschneidet, desto wahrscheinlicher wird ein Einstieg von Volvo für die Saison 2010. Wobei dies natürlich auch von der Entwicklung der Weltwirtschaft abhängt.

Rahmenprogramm ist wie üblich voll, dazu fährt auch die Formel Zwei wieder. Deren Rennen waren bisher nicht schlecht, die Serie scheint sich gut zu etablieren.

ALMS – Lime Park
Ein trauriger Rest von gerade mal 19 (!) Wagen wird in Lime Park starten. Es gibt 5 Starter in der LMP1, in der P2 sind es gar nur vier. Der Rest fährt in der GT2, da die GT1 seit dem Rückzug der Corvette komplett unbesetzt ist. Die ALMS füllt das Feld mit vier Cup Porsche auf, die in der ALMS Challange fahren. Immerhin – so steht man sich auf der nur 1.5 Meilen langen Kurs im Weg.

P1 und P2 dürften, wenn nichts passiert, an die Acura fallen, die GT2 ist da schon enger aufgestellt. Der Risi Ferrari 430, dazu mindestens zwei siegfähige Porsche und die beiden BMW sollten das Rennen eng machen.

Das alles kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die ALMS am Abgrund taumelt. Die Protoypen finden eigentlich kaum noch statt, seit dem Porsche und Audi weg sind. Die Serie ist hier einfach zu teuer und es scheint im Moment keinen Hersteller zu geben, der die Acura ernsthaft angreifen kann. Deswegen überlegt man wohl auch, ob man die Prototypenklasse wieder enger zusammenführt, was aber nur mit Zustimmung des ACO geht.

Und sonst?
– Der NASCAR Sprint Cup macht eine Woche Pause, heute fährt die Nationwide in Gateway, ein 1.2 Meilen großes Oval, dessen Kurven einen unterschiedlichen Radius haben. Turn 1 und 2 sind sehr eng und haben ein Banking von 11 Grad, Turn 3 und 4 sind weiter und das Banking beträgt 9 Grad. Also wenig Überhöhung, was das Überholen bekanntermassen schwer macht. Von den SC Stars sind nur Carl Edwards, Kevin Harvick und Kyle Busch am Start.

– Die CWS startet dagegen auf dem eher flottem Oval in Kentucky. Da Kyle Busch in Gateway unterwegs ist, sucht man SC Stars hier vergebens.

– Die GrandAm startet auf dem Barber Motorsport Park Kurs, eine relativ neue Strecke, die erst 2003 eröffnet wurde. Nach dem die letzten Rennen allesamt sehr sehenswert waren, sollte man mal einen Blick risikieren.

– Die WSbR startet in Le Mans und wird vermutlich wieder für viel Kleinholz sorgen.

– Die Superleague ist in Zolder unterwegs. Sorry, ich kann einfach nicht ernsthaft: „Der RSC Anderlecht hat Reifenprobleme“ schreiben

– Die MotoGP ist am Sachsenring unterwegs.

Dummerweise sind teilweise gleich drei Rennserien parallel unterwegs. Man wird viel rumschalten müssen.