In einem actionreichen Nachtrennen auf dem Oval von Bristol, setzt sich am Ende Kurt Busch durch. Der Stewart-Haas-Pilot sichert sich damit zudem einen Platz in den Playoffs. Für seinen jüngeren Bruder Kyle, war das Rennen eine Berg und Talfahrt.
Jedes Jahr wird über den Kalender der NASCAR diskutiert, so auch in diesem Jahr. Neben den Fans denken auch viele aktive und ehemalige Fahrer, dass der Kalender angepasst werden muss. So forderte vor einigen Wochen bereits Tony Stewart die NASCAR dazu auf, nicht nur die Trucks auf Dirt Ovalen fahren zu lassen. Einer der Piloten, die sich damals dagegen geäußert haben, war Larson. Im Rahmen des Nachtrennens in Bristol, äußerte der 26-jährige seine Vorstellung von einem zukünftigen Kalender für die NASCAR. Und der sieht vor allem eins vor: mehr Short-Tracks. „Bristol ist einfach nur ein unglaublich toller Ort“, meint Larson. „Wenn wir hier jeden Samstag oder Sonntag fahren würden, wären die Tribünen proppenvoll und die TV-Quoten sehr hoch. Lasst uns mehr Bristols bauen!“
Aktuell befinden sich mit Richmond, Martinsville und Bristol lediglich drei Short-Tracks im Kalender. Dabei haben nurMartinsville und Bristol eine Länge von einer halben Meile. Richmond kommt auf 0,75 Meilen. Die restlichen Strecken im Kalender sind entweder eine Meile lang oder deutlich länger. Der Großteil des Kalenders besteht jedoch aus 1,5-Meilen-Ovalen. Mit Blick auf die Rennen auf den kurzen Ovalen, ist Larsons Forderung verständlich, die Rennen in Martinsville, Richmond und Bristol zählten mit zu den spannendsten Rennen dieser Saison. Jedoch ist es mehr als fraglich, ob es zu einer Kalender-Revolution kommen wird. Zum einen ist der aktuelle Kalender bis 2020 vertraglich festgeschrieben. Zum anderen gehören bis auf wenige Ausnahmen alle Strecken auf denen aktuell gefahren wird nur zwei Firmen. Auf der einen Seite steht die International Speedway Corporation, welche eng mit der NASCAR verwoben ist und auf der anderen Seite Speedway Motorsports. Beide werde nicht ohne Weiteres ihre Termine aufgeben wollen.
Dafür spricht auch, dass die NASCAR aktuell prüft, ob man auf weiteren Strecken Restrictor-Plates verwenden soll, um das Pack-Racing zu fördern. Dass dies durch aus funktionieren kann, hat der Test beim Allstar Rennen in Charlotte bewiesen. Dieser Ansatz kommt jedoch bei vielen Piloten nicht gut an.
„Wir haben ein Problem mit der Rennstrecke, kein Rennwagenproblem“, sagte Ragan gegenüber den Kollegen von Autoweek.com. „Diese Autos sind fantastisch und zeigen tolle Rennen in Bristol, Darlington, Dover und auf verschlissen Strecken wie Chicago und Atlanta. Sie können die Rennstrecken, auf denen der Rennsport nicht so gut ist, anhand der Größe und des Zustands des Asphalts identifizieren.“
Auch der inzwischen zurückgetretene Tony Stewart hat, äußert sich gegenüber Autoweek deutlich und meint das Problem zu kennen. „Ich werde es so sagen, ich bin nicht für etwas, das diese Autos einfacher zu fahren macht. Es begann mit den Splittern und dem andere Mist, den sie von den Sportwagen genommen und auf dem Car of Tomorrow installiert haben. Von dort an wurde es schlimmer“ , so Stewart. „Das bedeutet nicht, dass wir gerade keine guten Rennen haben. Das haben wir. Wir hatten einige sehr gute Rennen. Ich will nur nicht, dass die Fahrer viel weniger bedeuten als ein Ingenieur vor seinem Computer. Das ist nicht, worum es geht.“
Das Rennen in Bristol
Im 24. Rennen der Saison war es soweit, Kurt Busch gewann zum ersten Mal in der aktuellen Saison. Der Pilot von Stewart Haas Racing beendete damit eine Serie von 58 Rennen ohne Besuch in der Victory Lane, es war zudem der 30. Erfolg seiner Karriere. Busch, dessen Vertrag bei Stewart Haas zum Saisonende ausläuft, setzte sich gegen die beiden Chevrolet-Piloten Kyle Larson und Chase Elliott durch.
Aufgrund des Wetters in Bristol wurde der Start vorverlegt und so führte Larson das Feld eine Stunde früher als geplant in die erste der 500 Runden durch das Stadion von Bristol. Grade als das Feld das Wagenrennen eröffnet hatte, wurde es wieder eingebremst. In der zweiten Runde verlor Kyle Busch seinen Toyota und löste einen „Big One“ aus, in den mit Denny Hamlin und Daniel Suarez auch zwei Gibbs-Teamkollegen verwickelt waren. Kyle Busch setzte trotz massiver Schäden sein Rennen fort und lag mehrere Runden zurück. An der Spitze gewann Harvick den Restart gegen Larson, musste die Spitzenposition jedoch nach wenigen Runden an Ryan Blaney abgeben. Dies änderte sich auch nach der Competion Cautionn in Runde 60 nicht. Blaney führte nun vor Harvick und Jimmie Johnson. Auf den Positionen hinter Blaney und Harvick gab es bis zu Ende des ersten Rennsegments zahlreiche Positionskämpfe, den Kampf um den Stage-Sieg trugen die beiden Piloten unter sich aus. Am Ende war es Blaney, der mit nur 0,003 Sekunden Vorsprung
auf Harvick die Stage gewann. Dritter wurde Harvicks Teamkollege Clint Bowyer.
Logano gewinnt Stage 2
Beim Restart ins zweite Rennsegment lag dann Harvick vorne, Blaney war Zweiter vor Bowyer und Elliott. Der Hendrick-Pilot fackelte nicht lange, holte sich die Führung von Harvick und setzte sich direkt etwas ab. Nach 175 gefahrenen Runden zeichnete sich ein Duell zwischen Elliott und Harvick ab, jedoch musste der Ford-Pilot mit einem schleichenden Plattfuß an die Box. Der Kalifornier fiel somit aus der Führungsrunde und lag zusammen mit Kyle Busch zwei Runden zurück. Wenige Runden nachdem sich Blaney die Führung von Elliott geholt hatte, drehte sich in Runde 197 David Ragan und sorgte für die vierte Caution. In der Box stoppte sich Joey Logano in Front und es entstand ein Dreikampf zwischen Logano, Blaney und Larson, der sich auf Platz zwei vorgekämpft hatte. Hinter dem Dreigestirn wartete Elliott auf seine Chance. Die bekam der junge Hendrick-Pilot auch, am Ende von Stage 2 wurde er Zweiter hinter Logano. Rang drei sicherte sich Larson. Auch Harvick und Kyle Busch lieferten sich noch ein Duell, in dem sich der jüngere Busch-Bruder in seinem arg ramponierten Camry den Lucky Dog sicherte.
Die Gebrüder Busch
Logano führte das Feld auch in das letzte Rennsegment, seine ersten Verfolger waren Almirola und Larson. Beide erwischten jedoch einen schlechten Restart und fielen zurück. Ihre Plätze übernahmen Elliott und Kurt Busch. Nach 298 gefahrenen Runden übernahm erneut Elliott das Zepter und setzte sich vom Feld ab. Martin Truex Jr., der ebenfalls in den Crash zu Rennbeginn involviert war, lag als zweitbester Toyota wieder in den Top-10. Auch Kyle Busch war mit seinem ramponierten Dienstwagen wieder auf Top-10-Kurs und belegte Rang zwölf. Nach 343 Runden lag der Joe-Gibbs-Pilot bereits auf Rang neun. Als dieser in der von Soerson ausgelösten sechsten Rennunterbrechung an die Box kam, streikte die Tankanlage. Im Kampf um den Lucky Dog hatte Harvick erneut das Nachsehen, dieses Mal gegen Brad Keselowski.
Nach den Stopps lag Bowyer vor Elliott und Kurt Busch. Truex erwischte jedoch einen perfekten Resart und fuhr bis auf Rang zwei vor. An dem Ford von Bowyer kam der amtierende Meister nicht vorbei, wovon Elliott als Dritter profitierte. Auch Kyle Busch machte weiter Boden gut, trotz eines mitgenommenen Autos und Problemen an der Box, lag der Meister von 2015 nach 400 Runde auf Rang sechs. Der 33-jährige fuhr in den folgenden Runden bis auf Platz Drei vor. Kyle Busch fuhr dabei die schnellsten Runden im Feld, kollidierte dann aber unglücklich mit Truex. Dessen Toyota landete in der Mauer und Kyle Busch entschuldigte sich via Funk, bei seinem Markenkollegen.
Nach dem Restart lag Kyle Busch nur noch auf Rang elf, angeführt wurde das Feld nun von Bowyer. Zweiter war Erik Jones vor Johnson und Kurt Busch. Der ältere Busch-Bruder verkürzte seinen Rückstand kontinuierlich. Mit nur noch 29 zufahrenden Runde sorgte Keselowski für eine weitere Rennunterbrechung. Das Feld setzte auf unterschiedliche Strategien, während einige Piloten an die Box gingen, blieben Bowyer, Kurt Busch, Johnson und Chris Buescher draußen. Auch an der Box wurden unterschiedliche Strategien gefahren. Ein Teil der Piloten setzte auf zwei neue Pneus, der andere Teil holte vier neue Reifen. Kurt Busch setzte nun zum Angriff an und holte sich die Führung, wurde jedoch von seinem Bruder eingebremst. Kyle Busch hatte sich erneut gedreht und damit für Gelbe Flaggen gesorgt. Beim Restart führte Kurt Busch vor Bowyer, Hamlin und Larson. Von den Verfolgen erwischte Larson den besten Restart und heftete sich an die Fersen des Stewart-Haas-Piloten. Doch dieser spielte seine Erfahrung aus und holte sich den Sieg in Bristol vor Larson und Elliott. Harvick wurde als bester Pilot der „Big 3“ noch Zehnter.
Am Wochenende macht die Monster Energy NASCAR Cup Series Pause, weiter geht es am 2. September in Darlington. Zudem gibt Justin Kunz am kommenden Wochenende sein Debüt in der NASCAR Truck Series.
Bilder: NASCAR