Beim Throwback-Weekend in Darlington sicherte sich Joey Logano kurz vor Schluss den Sieg. Freunde machte er sich dabei jedoch nicht.
Das Rennwochenende in Darlington stand wie so oft im Zeichen der Vergangenheit. Das galt nicht nur für die Autos, sondern auch die Fans hatten sich entsprechend in Schale geworfen. Und auch Joey Logano nahm das Throwback-Motto wörtlich und entschied das Rennen mit einem guten alten Bump-and-Run-Manöver für sich.
Viele Freunde hat sich der Penske-Pilot damit jedoch nicht gemacht. Insbesondere der bis dato führende William Byron zeigte sich wenig erfreut und meinte nach dem Rennen, dass Logano „einfach ein Idiot“ sei. „Er macht das ständig. Anders kann er wohl kein Rennen gewinnen.“
Dabei zeigte Logano in Darlington durchaus eine starke Leistung. Neben der Pole Positon holte er sich auch den ersten Stage-Sieg des Abends. Im Lauf des Rennens führte der Penske-Pilot zudem achtmal und sammelte 107 Führungsrunden. Der verbale Konter in Richtung Byron blieb anschließend auch nicht aus: „Man schickt mich nicht in die Mauer, ohne es zurückzukriegen.“
Zudem war Logano einer der wenigen Führenden, die nicht in einen Unfall verwickelt wurden. Dieses Schicksal ereilte unter anderem auch Ross Chastain, der zuvor den zweiten Stage-Sieg eingefahren hatte.
Das dritte Segment war, wie die beiden Abschnitte zuvor, ebenfalls von langen Green-Flag-Runs geprägt. Kurz vor Schluss wurde es dann aber nochmal wild. Grund war ein Crash im vorderen Mittelfeld, der für Martin Truex Jr., Bubba Wallace, Kurt Busch und Cole Custer in der Mauer endete. Insgesamt waren neuen Autos in den Unfall verwickelt.
He wasn't going to go quietly.
Take a look at @joeylogano's move for the lead. pic.twitter.com/X4DBWr2Z8O
— NASCAR (@NASCAR) May 8, 2022
Beim folgenden Restart verlor Logano einmal mehr seine Führung – dieses Mal an Byron. Der Hendrick-Pilot behielt den Spitzenplatz bis zur vorletzten Runde als Logano in Turn 3 zum Bump-and-Run-Manöver ansetzte. Während der Penske-Pilot in der Victory Lane jubelte, fiel Byron bis auf Platz 16 zurück. Zweiter wurde Tyler Reddick vor Justin Haley, Kevin Harvick und Chase Elliott.
Vorschau Kansas
Für den NASCAR-Tross geht es am kommenden nach Kansas City an den Kansas Speedway. Das 1,5-Meilen-Oval ist eine der jüngeren Strecken im NASCAR-Kalender. Die Strecke wurde erst 2001 eröffnet, nachdem die International Speedway Corporation in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit dem Gedanken gespielt hatte, eine Strecke im Mittleren Westen zu betreiben. Seit 2011 ist die Strecke auch Heimat der Richard Petty Driving Experience.
Zwischen Mitte 2010 und Anfang 2011 wurden erste Veränderungen an der Strecke vorgenommen. So wurde auch eine Flutlichtanlage installiert. Seit 2014 ist das Frühjahrsrennen ein Nachtrennen. Dazu tauschte Kansas seinen Platz im Kalender mit Darlington. Nach dem STP 400 2012 begannen weitere Umbauarbeiten an der Strecke: das Oval wurde neu asphaltiert und der Kurs bekam ein progressives Banking. In den Kurven hat das Oval nun ein Banking von 17 bis 20 Grad, auf der Hauptgeraden neun bis elf Grad und auf der Gegengeraden fünf Grad.
Seit 2011 finden auf dem Tri-Oval zwei Rennen pro Saison statt. Bis dahin hatte Kansas nur ein Rennen im Herbst. Die erste Auflage des Frühjahresrennens gewann Keselowski, damals noch mit Dodge. 2020 musste das erste Rennen wegen der Corona-Pandemie in den Juli verlegt werden. Den Sieg sicherte sich damals Denny Hamlin, der damit mit dem ex-Penske-Piloten gleich zog. Auch Kyle Busch gelangen zwei Siege in Kansas. Zudem konnten sich Truex Jr. und Kevin Harvick in die Siegerlisten eintragen.
Fünf der bisherigen Sieger stammen aus dem Team von Joe Gibbs Racing und zweimal setzte ein Hendrick- oder Penske-Pilot durch. Bei den Herstellern führt Toyota mit sechs Siegen. Chevrolet und Ford gewann immerhin zweimal. Der Lauf am kommenden Sonntag hat eine Distanz von 267 Runden. Die ersten beiden Segmente haben eine Distanz von jeweils 80 Runden, während in der finalen Stage 107 Runden zurückgelegt werden müssen.
Fotos: NASCAR/GettyImages (James Gilbert)