Emotionale Momente und eine Premiere haben die Rennen in Atlanta und Martinsville geprägt. Die Sieger hießen am Ende Kevin Harvick und Martin Truex.
Seit dem Tod von George Floyd haben die Themen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze die USA fest im Griff und inzwischen auch NASCAR erreicht. So wurde inzwischen die Konföderierten-Flagge von den Strecken der NASCAR verbannt. In Atlanta wurde vor dem Start des Rennens ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Neben einem Video in dem sich die Fahrer Positionierten äußerte sich auch NASCAR-Präsident Steve Phelps.
„Vielen Dank für Ihre Zeit. Unser Land leidet und die Menschen sind zu Recht wütend. Sie verlangen, gehört zu werden. Die schwarze Gemeinschaft und alle farbigen Menschen haben in unserem Land gelitten. Es hat viel zu lange gedauert, bis wir ihre Forderungen nach Veränderung gehört haben. Unser Sport muss es besser machen. Unser Land muss es besser machen“, sagte Phelps. „Es ist jetzt an der Zeit, zuzuhören, zu verstehen und gegen Rassismus und Rassenungerechtigkeit einzutreten. Wir bitten unsere Fahrer und all unsere Fans, sich uns in dieser Mission anzuschließen, einen Moment lang zu reflektieren und zu erkennen, dass wir es als Sport besser machen müssen.“ Bei der Premiere des Nachtrennens in Martinsville, war es dann Bubba Wallce der mit seinem in Schwarz gehaltenen Petty-Chevrolet ein Zeichen setzte und die „Black Lives Matter“-Bewegung unterstützte.
Atlanta: Emotionaler Sieg für Harvick
Natürlich wurden auch Rennen gefahren, in Atlanta war es einmal mehr Kevin Harvick, der sich im sechsten Geisterrennen nach der Zwangspause den Sieg sicherte. Das Rennen an sich verlief eher ruhig, denn außer der obligatorischen Gelbphasen und einer Competition-Caution, musste das Feld nur noch zweimal eingebremst werden.
Die Stage-Siege in Atlanta gingen an Martin Truex, in beiden Segmenten machten aber zuvor andere Piloten die Führungsarbeit, Im ersten Renndrittel waren es Harvick und Joey Logano, in der zweiten Stage gab dann Clint Bowyer das Tempo vor. Im letzten Renndrittel hatte dann aber Harvick das eindeutig bessere Auto und fuhr souverän zum Sieg. Seine Ehrenrunde nutze der Meister von 2014, um Dale Earnhardt zu gedenken, als dessen Nachfolger er 2001 in Atlanta sein erstes NASCAR-Rennen gewonnen hatte. Hinter dem Stewart-Haas-Piloten kamen Kyle Busch, Truex, sowie Ryan Blaney und Denny Hamlin ins Ziel. Truex setzte somit die Serie fort, dass die Stage-Sieger am Ende nicht das Rennen gewinnen.
Martinsville: Truex schlägt Penske-Boys
In Martinsville durfte der Gibbs-Pilot dann aber endlich zum ersten Mal in dieser in der Victory-Lane jubeln, während seine Teamkollegen mit den Plätzen 19,20 und 24 den Speed des Meisters von 2017 nicht mitgehen konnten. Während es für Truex eine Rückkehr zur alten Stärke war, feierte sein neuer Crew-Chief James Small seinen ersten Sieg. Hinter Truex landeten die drei Penske-Piloten Blaney, Brad Keselowski und Logano.
Letzter sicherte sich auch den ersten Stage-Sieg des Abends, nachdem er sich in der Anfangsphase immer wieder mit Aric Almirola an der Spitze abgewechselt hatte. Für Blaney ging es relativ schnell weit nach hinten, zeitweise hatte der Penske-Pilot sogar eine Runde Rückstand. In der zweiten Stage – die ohne Unterbrechung blieb – ging der Sieg an Jimmie Johnson, nachdem zunächst wieder Logano die Führungsarbeit geleistet hatte. Auch im letzten Rennsegment waren es lange die drei Penske die das Rennen bestimmen, doch Truex schaffte es 130 Runden vor Schluss die Führung zu übernehmen und gab diese bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab.
Zuschauer in Homestead
Am Wochenende geht es für den NASCAR-Tross dann nach Homestead. Anders als in den vergangenen Jahren wird auf dem Oval in der Nähe von Miami in diesem Jahr nicht um den NASCAR-Titel gefahren, sondern um wichtige Punkte für die Playoffs. Zudem wird es das erste Rennen sein, bei dem wieder Publikum zugelassen ist, jedoch handelt es sich dabei nicht um Fans, sondern lediglich um 1.000 geladene Gäste, die wahrscheinlich zum größten Teil dem Militär angehören. Eine Woche später in Talladega werden gar 5.000 Gäste geladen.
Die Strecke in der Nähe von Miami wurde erst im Jahr 1995 eröffnet und ist damit eins der jüngeren Ovale im Rennkalender. Die Kurven haben ein Banking von 18 bis 20 Grad, während die Geraden eine Überhöhung von drei Grad aufweisen. Auf der 1,5 Meilen langen Strecke sind am Sonntag 400,5 Meilen zufahren. Die Stages im Dixie Vodka 400 gehen über 80 Runden in den ersten beiden Segmenten und 107 in der letzten Stage.
Als einzige noch aktive Fahrer konnten Kyle Busch und Denny Hamlin zweimal auf dem Oval gewinnen. Bei den Teams liegen Roush Fenway und Joe Gibbs Racing mit sieben Siegen gleich auf. Stewart-Haas Racing und Hendricks Motorsports haben zwei Erfolge auf ihrem Konto. Der erfolgreichste Hersteller ist Ford, die es achtmal in die Victory Lane schafften. Chevrolet und Toyota schafften das fünfmal.