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BTCC: Snetterton 2019 – Reifen-Poker a la BTCC

von Sebastian Focks
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Mit den Saisonrennen 16, 17 und 18 kehrte die BTCC am vergangenen Wochenende aus der Sommerpause zurück. Tom Ingram, Colin Turkington und Rory Butcher heißen die drei Laufsieger vom Snetterton-Circuit. Als besondere Herausforderung mussten erstmals alle drei Reifenmischungen von jedem Fahrer in je einem der drei Rennläufe verwendet werden, was zu einem famosen dritten Lauf führte, der schon jetzt zu den unumstrittenen Highlights der laufenden Saison gehört.

Eigentlich bringt Dunlop als Reifenausrüster der BTCC zu jedem Rennwochenende zwei von insgesamt drei zur Verfügung stehenden Reifenmischungen mit. Eine gilt jeweils als Prime-Compound, die andere als Option, die von jedem Fahrer dann in einem Rennen verwendet werden muss. Je nach Strecke und Mischung des Optionsreifens kann das dann ein Vor- oder ein Nachteil bedeuten, wodurch etwas mehr Bewegung im Feld und damit Spannung entsteht.
In Snetterton, das schon im vergangen Jahr mit dem über die doppelte Distanz angesetzten Jubiläumsrennen eine Art Experimentier-Spielplatz für neue Ideen war, gab es nun erstmals keine Aufteilung nach Prime- und Optionsreifen, sondern Dunlop brachte alle drei im Regal liegenden Mischungen (hard, medium soft) mit an die Strecke und jedes Auto musste alle drei Rennen auf jeweils einem anderen Reifen starten. Die Entscheidung, wann welcher Reifen verwendet wird, blieb jedem Team freigestellt.

Aus taktischer Sicht bedeutete das vor allem in Bezug auf den harten Reifen, dem pro Runde mehr als eine Sekunde auf den weichsten Reifen fehlte, einen klaren Nachteil, der von den Teams antizipiert werden musste. In Sachen Haltbarkeit gab es über die Distanz dagegen keine Unterschiede – selbst der Soft-Compound hielt die 12 Rennrunden jeweils ohne Probleme durch. Die Varianz, die sich durch die freie Reifenwahl ergab, zeigte sich damit allein darin, dass Autos mit drei unterschiedlichen Grip-Niveaus gleichzeitig im Rennen unterwegs waren. Wie von den Verantwortlichen erhofft, sorgte dann der Kampf weich-bereift gegen hart-bereift spätestens im dritten Lauf für eine famose Show.

Lauf 1

Die Pole Position für den ersten Lauf holte sich Tom Ingram im seit dieser Saison neu eingesetzten Toyota Corolla. Trotz eines Sieges in Donington fehlte dem Auto bislang die Ausgereiftheit, die den Vorgänger im Speedworks Team, den liebevoll „Rocket Ship“ genannten Toyota Avensis, in den letzten Jahren so stark gemacht hatte. Testfahrten in der Sommerpause und kontinuierliche Weiterentwicklung auf Basis der bisher gesammelten Daten hatten vor Snetterton vor allem zu Verbesserungen an der Fahrwerkseinstellung und Balance geführt und mit der Pole Position zeigte Ingram den positiven Aufwärtstrend, den Team und Auto erarbeitet haben.

Knapp hinter Ingram qualifizierte sich Dan Cammish im Dynamics-Honda für Startplatz zwei, gefolgt von Sam Tordoff im AmD Tuning-Honda und etwas überraschend Tom Chilton im Motorbase-Ford. Der Führende in der Meisterschaft, Colin Turkington, schaffte es „nur“ auf Position fünf und sein teaminterner Verfolger im Kampf um den Titel, Andrew Jordan, platzierte sich noch eine Reihe dahinter auf Position sieben hinter Jason Platos Vauxhall. Matt Neal, Adam Morgan und Rob Collard komplettierten die Top Ten.

Beim Start verteidigte Ingram seine Führung erfolgreich gegen Cammish, während sich dahinter Tom Chilton an Sam Tordoff vorbei auf Position drei schieben konnte. Wie eigentlich zu erwarten war, ließen sich zumindest die Front-Runner in Sachen Reifenwahl nicht auf Experimente im ersten Lauf ein und wählten mehrheitlich den weichsten Reifen (Ingram, Cammish, Tordoff, Chilton) oder den Medium-Reifen (Turkington, Plato, Jordan, Collard). Aus den Top Ten ging nur Matt Neal das Risiko ein, den harten Reifen bereits im ersten Lauf zu fahren – der Dynamics-Pilot fiel allerdings bereits in der zweiten Runde nach Kollision mit Ollie Jackson aus. Einige der weiter hinten qualifizierten Piloten, darunter zum Beispiel Rory Butcher, Ash Sutton, Jake Hill und Josh Cook, zogen ebenfalls den harten Reifen im ersten Lauf auf, in der Hoffnung möglichst wenig Boden zu verlieren und dann in einem der späteren Läufe mit der weicheren Mischung in einer besseren Ausgangsposition auftrumpfen zu können.

Erwartungsgemäß machten die weich bereiften Piloten an der Spitze das Rennen unter sich aus. Cammish setzte Ingram in den ersten Runden unter Druck, musste dann aber abreißen lassen womit der Toyota-Pilot einem sicheren Start-Ziel-Sieg entgegenfahren konnte. Tom Chilton verlor den dritten Platz zur Rennhalbzeit durch einen Reifenplatzer in der schnellen Corams-Kurve, wodurch Sam Tordoff den letzten Platz auf dem Podium erbte. Colin Turkington und Andrew Jordan, der sich zuvor an Jason Plato vorbeigearbeitet hatte, folgten auf den Positionen vier und fünf, während Rob Collard, Ollie Jackson, Matt Simpson und Jake Hill die Top Ten komplettierten. Hill war dabei der bestplatzierte Fahrer auf den harten Reifen, dem mit Butcher und Sutton zwei weitere hart bereifte Autos folgten.

Lauf 2

Im zweiten Lauf bekamen es Ingram, Cammish und Tordoff dann mit den nun weich bereiften BMWs von Turkington und Jordan zu tun, währen sie selbst den Medium-Reifen wählten. Bereits beim Start stürmte Turkington auf die zweite Position nach vorne, während Jordan immerhin an Tordoff vorbei gehen konnte und hinter Cammish auf Position vier lag. Dahinter wiederum hatte sich im Laufe der ersten Runde der ebenfalls weich bereifte Ollie Jackson im Motorbase-Ford sensationell auf Platz fünf geschoben.

In den nächsten Rennrunden versuchten die BMWs einen Weg vorbei an den jeweils vor ihnen fahrenden Kontrahenten zu finden. Jordan war als erster erfolgreich und konnte in der dritten Runde durch eine Attacke in der Hairpin Platz drei von Cammish erobern. Ingram verteidigte derweil wacker seine Führung gegen Turkington, hatte aber sichtlich mit der Kombination aus vollem Zusatzballast und den härteren Mediumreifen zu kämpfen, wodurch sich das Feld hinter ihm aufstaute. In der siebten Runde schaffte es Turkington, der stets darauf bedacht war, kein allzu großes Risiko einzugehen, sich beim Anbremsen der Hairpin innen neben den Toyota zu setzen und die Führung zu übernehmen. Gleichzeitig probierte es auch Teamkollege Jordan auf der Außenbahn, wurde dann aber durch Ingrams Toyota am Kurvenausgang geblockt, was es wiederum Cammish erlaubte, am BMW vorbei auf Platz zwei zu gehen.

Während die vorderen Positionen in der Reihenfolge Turkington vor Cammish und Jordan damit bezogen waren, spielte Ingrams Toyota wegen technischer Probleme nicht mehr mit und er verlor Position um Position. Turkington holte sich letzten Endes Saisonerfolg Nummer fünf mit komfortablem Vorsprung vor Cammish, der es schaffte, den besser bereiften BMW von Jordan hinter sich zu halten. Platz vier ging an einen verdienten Ollie Jackson, der Sam Tordoff, Jason Plato und Ash Sutton hinter sich halten konnte. Chris Smiley, Matt Simpson, der sein bestes Rennwochenende in dieser Saison hinlegte, und Jake Hill komplettierten die Top Ten.

Lauf 3

Wer hat denn jetzt noch weiche Reifen über? war die bestimmende Frage vor dem dritten und letzten Lauf des Tages, der die vorangegangen, eher ruhig abgelaufenen beiden ersten Rennen, in Sachen Dramatik klar in den Schatten stellen sollte. Gleich in der ersten Startreihe fand sich mit Ash Sutton der bestplatzierte Pilot mit den favorisierten Soft-Reifen, der damit gegenüber Pole Sitter Chris Smiley (harte Reifen) deutlich bessere Karten hatte. Da auch alle anderen Fahrer in den ersten Startreihen nur den harten Reifen zur Verfügung hatte, sah eigentlich alles nach einer sicheren Sache für Sutton aus. Die anderen Piloten mit Soft-Reifen, darunter Jake Hill, Rob Collard, Rory Butcher und Josh Cook fanden sich deutlich weiter hinten in der Startaufstellung. Wenn es Sutton also schaffen würde, möglichst schnell in Führung zu gehen und genügend Vorsprung rauszufahren, sollte dem ersten Saisonsieg des ehemaligen Champions nichts im Wege stehen.

Gleich beim Start gelang es Sutton dann auch, sich neben Smiley zu setzen und den Honda zu überholen. Allerdings hatte Sutton die Rechnung ohne Jason Plato gemacht, der sich in der Hairpin innen sowohl am Subaru als auch am Honda vorbeidrückte und überraschend die Führung übernahm. Plato, seit zwei Jahren nach einem Sieg lechzend, aber mit den harten Reifen eigentlich auf verlorenem Posten kämpfend, und Sutton, der zwar die besseren Reifen hatte, aber unter dem Top Speed Mangel seines Subarus litt, lieferten sich in den nächsten Runden ein sensationelles Duell, bei dem mehr als einmal ordentlich Lack ausgetauscht wurde. Auf den Geraden konnte sich Plato immer wieder etwas Luft verschaffen, während Sutton in den kurvenreichen Streckenabschnitten zwar Kreise um Platos Vauxhall fahren zu können schien, aber wegen der beinharten Verteidigungslinien, die Plato fuhr, keinen Weg vorbei fand.

Kurzzeitig wurde es so wild, dass Sutton von Plato neben die Strecke gedrückt wurde, wodurch Chris Smiley, der sich trotz ebenfalls nachteiliger Reifenwahl in Schlagdistanz zu den beiden Kontrahenten halten konnte, kurzzeitig wieder auf den zweiten Platz vorrückte, was Sutton aber nur eine Runde später durch ein starkes Manöver in der Palmer-Kurve wieder korrigierte. Hinter dem Spitzentrio hatten sich bis zur Rennhalbzeit auch Jake Hill und Rory Butcher eingefunden, die sich nach und nach an den in der Startaufstellung vor ihnen platzierten hart bereiften Kontrahenten vorbei gekämpft hatten. Nachdem Sutton Smiley erneut überholt hatte, gingen auch der Audi und der Honda an Smiley vorbei und Plato hatte nun drei schnelle Verfolger direkt im Nacken. Hill sollte allerdings kurz darauf mit technischem Defekt zurückfallen.

Seinen Höhepunkt erlebte das Duell um die Spitze dann in der neunten Runde: Sutton konnte sich auf Start-Ziel neben Platos Vauxhall halten und beide fuhren Seite an Seite durch die nächsten beiden Kurven, bis Sutton in der Palmer die bessere Innenbahn hatte und in Führung ging. Die hielt allerdings nur wenige Meter, denn Plato, mit einer Hand schon am Siegerpokal, holte sich beim Anbremsen von Agostinis die verlorene Position mit einem Schubser auf das Heck des Subarus wieder zurück.

Wenige Ecken später, schaffte Sutton dann einen besseren Exit hinaus auf die lange Gegengerade und setzte sich erneut neben Plato, der aber die bessere Innenbahn für die nächste Kurve hatte. Noch weiter innen war aber mittlerweile plötzlich Rory Butcher aufgetaucht, der durch den vorangegangenen Kampf an die beiden Spitzenreiter herangekommen war, und so bogen drei Autos nebeneinander in die Brundle-Nelson-Kombination ein. Während sich Butcher beherzt die Führung holte, knallte Plato in Sutton, der sich in einen Dreher verabschiedete. Durch die Aktion verlor Plato zudem Positionen gegen die beiden BTC Hondas von Josh Cook, der dank weicher Reifen ebenfalls in der Spitzengruppe angekommen war, und Chris Smiley.

Um die Dramatik noch weiter zu untermauern begann nun auch noch leichter Regen einzusetzen, der aber letzten Endes keinen Einfluss haben sollte. Cook probierte in den letzten Runden alles, um zum neuen Führenden Rory Butcher aufzuschließen, während dahinter Rob Collard, ebenfalls in der Spitzengruppe angekommen, versuchte den letzten Podiumsplatz von Chris Smiley zu erobern. In der letzten Runde geriet der Vauxhall-Pilot dann in einen leichten Slide, wodurch kurzzeitig Teamkollege Plato wieder an Collard vorbeigehen konnte, was Smiley letzten Endes die nötige Luft verschaffte, Platz drei zu sichern.

Rory Butcher holte sich in einem hochdramatischen Rennen, das von der ersten bis zur letzten Runde spannend war, einen verdienten Sieg, der sich noch mal deutlich besser anfühlen dürfte, als sein Debütsieg zu Saisonbeginn in Brands Hatch, den er durch die Disqualifikation von Tom Chilton kampflos geerbt hatte. Die BTC Hondas von Josh Cook und Chris Smiley, der letzten Endes der einzige Fahrer am gesamten Rennwochenende war, der mit harten Reifen aufs Podium fahren konnte, holten sich die Plätze zwei und drei, gefolgt von Rob Collard auf Position vier.

Jason Plato hatte die Ziellinie als Fünfter gequert, wurde aber nachträglich mit einer 15 Sekunden-Strafe wegen der insgesamt doch zu unfairen Aktionen gegen Ash Sutton (und ein ähnliches überhartes Manöver gegen Chris Smiley) belegt, die ihn auf Platz 17 zurückwarf. Ash Sutton, dessen Rennen nach dem Dreher ruiniert war, war derweil über die Fahrweise von Plato mehr als erbost und machte klar, dass er jeglichen Respekt gegenüber seinem ehemaligen Teamkollegen verloren hatte. Plato war sich derweil keiner Schuld bewusst und wetterte stattdessen in bekannter Manier darüber, dass jeder, der keinen BMW- oder Honda-Motor zur Verfügung hat, keine Chance auf einen Rennsieg habe. Soweit also alles beim Alten in der BTCC ;-)

Den fünften Platz erbte somit Andrew Jordan, der seine harten Reifen besonnen über die Distanz trug, und durch die bessere Platzierung gegenüber Colin Turkington, der nur Neunter wurde, ein paar verlorene Zähler in der Meisterschaft wieder gut machte. Sam Tordoff, Ollie Jackson und Tom Ingram belegten die Plätze sechs bis acht, wobei Ingram eigentlich vor Jackson ins Ziel gekommen war, aber wegen eines unfairen Manövers gegen Jackson nachträglich hinter diesen zurückversetzt wurde.

Unbeobachtet von den TV Kameras legte Jack Goff ein megastarkes Rennen hin, das ihn vom letzten Platz in der Startaufstellung bis auf die zehnte Position nach vorne brachte. Die weiteren Punkteränge belegten Matt Neal, Tom Chilton, Matt Simpson, Sam Osborne und Dan Cammish. Osborne, der sich die weichen Reifen ebenfalls für den letzten Lauf aufgespart hatte, holte damit erstmals in diesem Jahr Punkte für das Exler8-Team mit den in die Jahre gekommenen MGs.

Fazit und Meisterschaft

Einen klaren Fahrer des Wochenendes auszumachen, ist mehr als schwierig. Der unterhaltsame dritte Lauf mit den stark fahrenden Rory Butcher, Josh Cook, Chris Smiley sowie – bis zu seinem Ausfall – Jake Hill, darf die lupenreine Vorstellung, die Tom Ingram in der Quali und im ersten Lauf hingelegt hat, nicht vergessen lassen. Wenn der Toyota auf diesem Level weitermachen kann, wird das für die weiteren Rennen in der zweiten Saisonhälfte sehr vielversprechend. Nicht außen vor lassen darf man auch Dan Cammish, der zwei sehr gute zweite Plätze eingefahren hat und nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt ist.

Die BMWs waren trotz Turkingtons Sieg, der die Saison schon jetzt zu der erfolgreichsten in der Teamgeschichte von West Surrey Racing macht, nicht so dominant, wie noch in Oulton Park und Croft. Das lag zum einen daran, dass die Streckencharakteristik von Snetterton Fronttrieblern besser entgegenkommt, zum anderen zeigen sich hier aber vielleicht auch Auswirkungen der Performance-Anpassungen, die die TOCA während der Sommerpause vorgenommen hat. Alle heckgetriebenen Fahrzeuge mussten die Fahrzeughöhe um 6 mm hochschrauben und alle Fahrzeuge außer den WSR-BMW durften den Ladedruck um 0,02 Bar erhöhen. Das klingt nicht nach viel, aber im engen BTCC-Feld kann das durchaus schon eine Auswirkung haben.

Die Idee mit den drei Reifenmischungen war gemessen am dritten Lauf unterhaltsam, ist aus meiner Sicht jetzt aber nichts, das man ständig braucht. Die Herangehensweise mit zwei verschiedenen Mischungen in Kombination mit dem Zusatzgewicht und dem Reverse Grid ist für die meisten Rennen ausreichend, um ein zusätzliches Spannungselement reinzubringen. Zudem besteht bei solchen künstlichen Maßnahmen ja auch immer die Gefahr, dass der sportliche Wettbewerb zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Außerdem: Der Fight zwischen Plato und Sutton war nicht allein ein Ergebnis der Reifenregel: An einem „normalen“ Rennwochenende hätte Plato im letzten Lauf statt des harten Reifens den Mediumreifen zur Verfügung gehabt, was gegenüber dem weich bereiften Sutton immer noch ein spannendes Duell versprochen hätte.

In der Meisterschaft führt nach den Rennen in Snetterton weiterhin Colin Turkington mit einem komfortablen Vorsprung von 36 Punkten vor Teamkollege Andrew Jordan. Rory Butcher hat sich mit seinem Sieg Platz drei zurückerobert, liegt aber bereits 59 Zähler zurück. Mit 70 Punkten Rückstand folgen Josh Cook und Dan Cammish auf dem geteilten vierten Rang vor Ash Sutton mit 76 Punkten Rückstand. In der Teamwertung liegt WSR vor Dynamcis, AmD Tuning und BTC Racing. Spannender ist es in der Independent-Wertung, in der Rory Butcher knapp vor Josh Cook liegt.

Alle Meisterschaftsstände sowie die Resultate der drei Rennen aus Snetterton können wie üblich auf der Website von TSL Timing nachgelesen werden.

Notizen und Ausblick

Das BTCC Feld ist in Snetterton um einen weiteren Hersteller gewachsen: Das Laser Tools Team rund um Aiden Moffat, das in den letzten Jahren eine von Cicely aufgebaute Mercedes A-Klasse eingesetzt hat, ist während der Sommermonate auf einen Infiniti Q50 gewechselt. Dabei handelt es sich um einen der beiden Infiniti, die bereits 2015 eine eher wenig erfolgreiche Saison in der BTCC absolviert hatten. Das Moffat-Team hat das Fahrzeug auf den neuesten Stand der technischen Regularien gebracht, ein paar weitere Modifikationen vorgenommen und plant den Rest der Saison als Testeinsatz zu absolvieren, um dann 2020 mit dem Auto konkurrenzfähig zu sein. Bestes Resultat für Aiden Moffat am vergangenen Wochenende war ein respektabler 17. Platz auf weichen Reifen im ersten Lauf.

Cosworth Electronics ist als Gewinner der Ausschreibung für ein Hybrid-System hervorgegangen, das ab 2022 in der BTCC eingesetzt werden soll. Der einheitliche Hybrid-Antrieb soll es den Fahrern ermöglichen, auf Knopfdruck zusätzliche Leistung abzurufen, die dann zum Überholen oder Verteidigen genutzt werden kann. Die zur Verfügung stehende Zusatzpower ist dabei auf einen noch zu bestimmenden Maximalwert pro Runde limitiert. Darüber hinaus soll über die Höhe der zur Verfügung stehenden Leistung und die Menge, die davon pro Runde abgerufen werden kann, auch das Zusatzgewicht-System abgelöst werden. Erfolgreiche Platzierungen würden dann als Handicap nicht mehr zu mehr Gewicht, sondern zu weniger Zusatzpower im jeweils nächsten Lauf führen.

Die BTCC hat bereits am übernächsten Wochenende ihren nächsten Auftritt. Für die Saisonläufe 19, 20 und 21 macht der Renntross am 18. August ein zweites Mal in diesem Jahr Station auf dem Highspeedkurs von Thruxton. Bei den Rennen im Mai holte sich Andrew Jordan hier einen Doppelerfolg während Josh Cook im dritten Lauf als Sieger hervorging. In Sachen Reifen gibt es in Thruxton übrigens keinen Anlass zum Nachdenken über die richtige Strategie – auf dem schnellen Kurs kommt wie üblich ausschließlich die härteste Reifenmischung zum Einsatz.

Bilder: btcc.net

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BTCC: Thruxton 2 2019 – Ein perfekter Tag für Honda – Racingblog 20 August, 2019 - 10:00

[…] die Pole Position um gerade einmal 0,014 Sekunden. Doch Plato, der bereits vor zwei Wochen in Snetterton gezeigt hat, wie sehr er gewinnen möchte, vermasselte sich seine tolle Ausgangslage durch einen […]

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