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Nachdem im ersten Rennsegment bereits zwei Gibbs-Toyota einen Reifenschaden erlitten hatten, war die Sorge bei deren Markenkollegen groß. Im Fall von Hamlin war diese berechtig, noch im zweiten Rennsegment platzte auch ihm ein Goodyear-Pneu. Hamlin setzte das Rennen jedoch fort. Auch der Teamkollegen von Buescher erlitt in der zweiten Stage einen Reifenschaden samt Mauerkontakt. Lediglich die Ford-Teams blieben verschont, weswegen der Verdacht auf den entsprechenden Teams und deren Einstellungen lag. An der Spitze fuhr derweil erneut Keselowski dem Stage-Sieg entgegen. Dieses Mal setzte sich der Penske-Mann gegen Alex Bowman und Elliott durch.
Am Ende eines turbulenten Coca-Cola 600 holt sich Martin Truex den Sieg. Der Gibbs-Pilot kämpfte sich nach einem Reifenschaden zurück.
Traditionell beschließt das Coca-Cola 600 den Tag, den Rennfans in aller Welt nur als “greatest Day in auto racing“bezeichnen. Am Sonntag vor dem Memorial Day in den USA, finden neben dem Coca-Cola 600 auch das Formel 1 Rennen in Monaco, sowie das Indy500 der IndyCar-Serie statt. Letzteres gewann in diesem Jahr der Penske-Pilot Simon
Pagenaud in einem spannenden Finale. Ein solches bot auch das Rennen in Charlotte, jedoch verpasste Joey Logano als Zweiter das Double für Penske. Den Sieg bei der 60. Auflage des Coca-Cola 600 sicherte sich Martin Truex.

Stage 1 : Historische Pole für Byron und Stage-Sieg für Keselowski
Die ersten Führungsmeter gingen jedoch an William Byron, der mit 21 Jahren der jüngste Polesetter in der Geschichte des Coca-Cola 600 wurde. Lange hielt die Führung des Hendrick-Piloten nicht. Bereits nach 23 Runden löste Erik Jones mit einem Reifenschaden die erste Gelbphase aus. Es sollte der erste von vielen Reifenschäden sein, die vor allem die Fahrer aus dem Toyota, sowie Chevorlet-Lager betrafen. Für Jones war das Rennen somit früh beendet. Profiteur der Rennunterbrechung war Jones Teamkollege Kyle Busch, der sich an der Box die Führung eroberte. Nur wenig später erlitten auch Truex und der für die Leavine-Familie fahrende Mit DiBenedetto ebenfalls Reifenschäden. Anders als für DiBenedetto, ging das Rennen für Truex weiter.
Bis zum Stage-Ende sollte es noch zwei weitere Cautions geben, zunächst schickte Busch Ricky Stenhouse in einen Dreher. Wenig später berührte Daniel Hemric die Mauer. Auch an der Spitze gab es einige Leader neben Busch und Truex, lag auch Kevin Harvick zwischenzeitlich in Führung, den Stage-Sieg sicherte sich aber Brad Keselwoski vor Denny Hamlin und Busch.
Stage 2/3 : Stage-Siege für Keselwoski und Truex
Der Penske-Pilot verlor seine Führung aber unmittelbar an Hamlin. Auch die Serie der Reifenschäden riss nicht ab, dieses Mal fiel ihr mit Chris Buescher ein Chevrolet-Pilot zum Opfer. Dieser schaffte es nicht mehr, den Kontakt mit der Mauer zu vermeiden, und sorgte so für die sechste Cautuion des Rennens. In der Folge gab es an der Spitze mehrere Wechsel. Zunächst übernahm Chase Elliott die Spitzenposition, verlor diese aber an Ryan Blaney. Dieser wurde wiederum von seinem Teamkollegen Keselowski abgelöst.

Erneut verlor er diese wieder an einen Toyota-Piloten. Zu Beginn der zweiten Rennhälfte hieß der Leader wieder Kyle Busch. Für Erste verteidigte er diese auch. Mitten in der dritten Stage gab es dann den ersten Crash, der nicht auf einen Reifenschaden zurückzuführen war. Truex schob Bailey Currey an und dieser schlug in die Streckenbegrenzung ein. In der folgenden Gelbphase erwischte Truex den besten Stopp und übernahm die Führung. Diese gab der Gibbs-Pilot bis zum Ende des Segments nicht mehr ab und gewann die Stage vor Busch und Elliott.
Stage 4 : Spannung bis zum Schluss
Start in den letzten Rennabschnitt begann turbulent. Vorne duellierten sich Truex und Elliott um die Spitze. Dahinter kamen sich die Busch-Brüder in die Quere. Kurt Busch drehte sich nach einer Berührung mit Blaney und kollidierte dabei mit seinem Bruder. Beide konnten das Rennen jedoch fortsetzten. Auch nach den folgenden Restart kam es zu einem Zwischenfall. Der Auslöser dieses Crashs war Kyle Larson, der nach Berührungen mit Truex und Clint Bowyer die Kontrolle über seinen Wagen verlor. Auch die Dillon-Brüder waren verwickelt, Austin kollidierte direkt mit Larson, während Ty beim Versuch auszuweichen verunfallte. Ty Dillon setzte das Rennen aber ebenso fort wie auch Bowyer.
An der Spitze duellierten sich derweil Elliott und Truex um den Sieg. Kurz vor Rennende sorgte dann Hamlin, mit einem weiteren Reifenschaden für die nächste Caution. Diese nutze das Feld zum Service. Truex verteidigte seine Spitzenposition und hatte nun mit Blaney und Loagano ein Penske-Duo im Nacken. Deren Teamkollegen Keselowski sorgte dann kurz vor
Rennende für die bereits 16. Gelbphase, es sollte nicht die letzte sein, als er sich mit einem Schaden an der Hinterachse in die Boxgassen drehte. Die Spitzengruppe nutze die Gelegenheit und kam geschlossen zum Service.

Nach dem Restart musste die Führungsgruppe erst mal an den nun führenden David Ragen und Ryan Newman vorbei. Mit vier Wagen neben einander ging es auf die Gegengerade, Truex hatte innen die besten Karten und übernahm die Führung. Unbeirrt fuhr Truex dem Sieg entgegen. Da Hamlin in der letzten Runde erneut abflog, endete das Rennen unter Gelb, den Sieg ließ sich Truex jedoch nicht mehr nehmen. Logano und Kyle Busch belegten die Ränge hinter Truex.
Vorschau Pocono 400
Am kommenden Wochenende herrscht in der NASCAR-Familie wieder Hochbetrieb. Neben einem der Saison-Highlights der Euro-NASCAR in Brands Hatch, stehen auch in allen drei großen US-NASCAR-Ligen Rennen an. Für die Cup-Series geht es nach Long Pond auf den Pocono Raceway.
Pocono ist aus verschiedenen Gründen eine besondere Strecke im NASCAR-Kalender: Zum einen gehört die Strecke weder Speedway Motorsports noch der International Speedway Corporation. Eigentümer der Strecke ist das Familienunternehmen Match Inc., das neben Pocono auch den South Boston Speedway besitzt. Die andere Besonderheit des Pocono Raceway ist seine Form. Die Strecke ist kein klassisches Oval, sonder ein Tri-Oval, sprich die Strecke ist geformt wie eine Triangel. Dies brachte dem Oval auch den Spitznamen „The Tricky Triangel“ ein. Zudem ist die Strecke mit 2,49 Meilen (ca. 4 km)lang. Die Kurven haben jeweils verschiedene Überhöhungen. Von Turn 1 mit 14° nimmt diese über Turn 2 (8°) hin zu Turn 3 (6°) immer weiter ab.
Die Rennen in Pocono rahmen wie auch in den vergangenen Jahren die Rennen in den Monaten Juni und Juli ein. In der
kommenden Saison wird das Event zu einem Double Header. Bis 2012 wurden in Pocono 500 Meilen gefahren. Nachdem sich neben aber Fans und Fahrer für eine Verkürzung ausgesprochen haben, gehen die Rennen nun nur noch über 400 Meilen.

Die meisten Siege in Pocono gehen auf das Konto von Jeff Gordon. Vorjahressieger Martin Truex Jr. zählt zu den aktiven Piloten, die das Rennen zwei Mal gewonnen haben. Neben ihm sind das Jimmie Johnson und Denny Hamlin.
Das erfolgreichste Team am Pocono Raceway ist einmal mehr Hendrick Motorsports mit 11 Siegen, gefolgt von Joe Gibbs Racing mit fünf Erfolgen. Penske kommt auf drei Triumphe, Stewart-Haas Racing auf derer zwei. Bei den Herstellern liegt Chevrolet mit 18 Erfolgen vorne, gefolgt von Ford mit zehn Siegen. Toyota gewann bisher dreimal in Pocono.
Die 400 Meilen Renndistanz erstrecken sich auf 160 Runden. Die ersten beiden Stages dauern 50 Runden, die letzte Stage geht über 60 Runden.
Bilder: NASCAR