Erst in der Overtime entschied sich das Rennen in Kansas. Am Ende holte sich Brad Keselowski seinen dritten Saisonsieg. Alex Bowman wurde zum dritten Mal in Folge Zweiter.
Mit dem Digital Ally 400 stand am vergangenen Wochenende das nächste Nachtrennen der Monster Energy NASCAR Cup Series an. Nach insgesamt sieben Cautions inklusive Verlängerung setzte sich Keselowski knapp gegen Alex Bowman durch.
Zahlreiche Rückversetzungen
Nach dem Qualifying auf dem Oval in Kansas deutete noch alles auf einen Sieger aus dem Hause Stewart Haas Racing hin, denn alle vier Boliden des Teams standen auf den ersten vier Startpositionen. Aric Almirola und Daniel Suarez gehörten jedoch zu den elf Piloten, die die technische Inspektion vor dem Rennen nicht bestanden und deswegen nach hinten versetzt wurden. Polesitter Kevin Harvick behielt seinen Startplatz und drückte dem Rennen in der Anfangsphase direkt seinen Stempel auf und führte einen Großteil der 80 Runde im ersten Rennsegment an. Neben der angekündigten Competition-Caution, wurde der erste Rennabschnitt lediglich ein Mal unterbrochen. Auslöser war ein Dreher von Danny Hamlin auf der Gegengerade. Den Stage-Sieg sicherte sich Harvick vor Chase Elliott und Ricky Stenhouse.
Auch im zweiten Renndrittel dominierte der Ford-Pilot das Rennen über weite Strecken. Jedoch wurde der Kalifornier kurz vor Ende der zweiten Stage von Elliott abgefangen, der sich auch den Stage-Sieg sicherte. Dritter wurde Erik Jones.
Harvick im Pech
Trotz starker Leistung in den ersten beiden Rennsegmenten, sollte Harvick aber auch in Kansas sieglos bleiben. Kurz nach Beginn des letzten Renndrittels musste der Meister von 2014 wegen eines nicht richtig montierten Rades erneut an die Box und fiel aus der Führungsrunde.
Während Harvicks Stop unter Grün unplanmäßig war, erfolgten gut 50 Runden vor Schluss die letzten regulären Besuche in der Boxengasse. Währenddessen sorgte ein davon rollender Pneu von Ryan Blaney für eine weitere Gelbphase. Die Spitze angeführt von Bowman und Elliott war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Box gewesen und konnte somit unter Gelb zum Service kommen. Wenige Runden später löste Blaney erneut eine Rennunterbrechung aus, dieses Mal aufgrund eines Reifenschadens. Harvick befand sich inzwischen wieder auf der Führungsrunde.
Entscheidung in der Overtime
Nachdem ein Teil der Führungsgruppe die erneute Caution für einen weiteren Reifenwechsel genutzt hatte, entbrannte an der Spitze ein Dreikampf um den Sieg zwischen Bowman, Keselowski und Jones. Wenige Runden vor Schluss nutze Keselowski den Überrundungsverkehr, um den Hendrick-Chevrolet zu überholen. Auch Jones ging noch an Bowman vorbei.
Kurz vor Schluss sorgte dann Matt DiBenedetto für die finale Caution, die das Rennen um vier Runden verlängerte. Während Keselowski seine Führung verteidigte, holte sich Bowman noch den zweiten Rang von Jones zurück.
Up Next: Monster Energy All-Star-Race
Am kommenden Wochenende steht das nächste Saison-Highlight an: Das Monster Energy All-Star-Race. Direkt qualifiziert für das Rennen in Charlotte sind alle Sieger der letzten Saison und aus den bisherigen Rennen der aktuellen Saison sowie die bisherigen Sieger des Einladungsrennens und der Meister der vergangenen Saison. Somit sind bislang folgende Piloten qualifiziert: Aric Almirola, Ryan Blaney, Clint Bowyer, Kurt Busch, Kyle Busch, Austin Dillon, Chase Elliott, Denny Hamlin, Kevin Harvick, Jimmie Johnson, Erik Jones, Brad Keselowski, Joey Logano, Ryan Newman und Martin Truex Jr.
Außerdem findet mit dem Monster Energy Open ein Qualifikationsrennen über 50 Runden statt, für welches mehr als 20 Teams gemeldet sind. Dieses ist wiederum in drei Segmente unterteilt, deren Sieger sich für das All-Star-Rennen qualifizieren. Hinzu kommt der Sieger des Fan-Votings.
Im Gegensatz zu den Punkterennen ist das All Star Race in vier Segmente unterteilt. Stage 1 dauert 30 Runden, Stage 2 und 3 gehen über jeweils 20 Runden. Es folgt ein Shootout über zehn Runden. Zudem greift die Overtime-Regel zum Ende einer jeden Stage.
Mit dem All-Star-Rennen gehen auch wieder einige Änderungen in Sachen Aerodynamik einher. NASCAR bringt zwei neue Elemente mit nach Charlotte. Die erste neue technische Komponente ist ein einteiliger Kohlefaser-Splitter, von dem erwartet wird, dass er eine drastische Verbesserung der Empfindlichkeit der Fahrzeughöhe bietet. Der Splitter sollte auch eine stabilere Aero-Plattform bieten und eine gleichmäßigere Leistung im Verkehr erzeugen.
„Wir freuen uns darauf, zwei wichtige Elemente einzubringen, die wir für unser Gen-7-Auto betrachten und bewerten“, sagte John Probst, Senior Vice President of Racing Innovation gegenüber NASCAR.com. „Das wird eine gute Chance für uns sein, dies unter realen Rennbedingungen zu sehen. Heutzutage haben wir einen Flachsplitter, bei dem die Teams die Kontrolle über ihre Fahrhöhen sehr oft verfolgen, was ziemlich teuer wird. Es macht auch den Sweet Spot, wenn man so will, für das Setup schmal. Es wird für die Leute, die zu Hause auf dem Fernseher oder auf der Tribüne zusehen, gut sichtbar sein. Die ganze Idee dahinter ist eigentlich nur der Versuch, das Fenster für ein gutes Setup für unsere Teams zu öffnen.“
Die zweite Neuerung sieht vor, dass Autos mit einem Kühleraustrittskanal durch die Motorhaube konfiguriert werden. Dadurch werden aerodynamische Leistung und Motortemperaturen getrennt und mehr Parität im gesamten Feld erzeugt.
„Im Laufe seiner Geschichte hat das Monster Energy NASCAR All-Star Race eine Plattform geboten, um neue und innovative Ideen auszuprobieren, von denen einige wir dauerhaft umgesetzt haben“, sagte Steve O’Donnell, NASCAR Executive Vice President. „Das letztjährige All-Star-Regelpaket führte zu einem der spannendsten All-Star-Rennen der Geschichte. Mit einem ähnlichen Paket und zusätzlichen Elementen, die wir im Rennwagen der nächsten Generation sehen könnten, erwarten wir ein weiteres Highlight.“
Von den noch aktiven Piloten gelang es lediglich Jimmie Johnson und Vorjahressieger Kevin Harvick, das Event mehrfach zu gewinnen. Während Jonhson auf vier Siege kommt, triumphierte Harvick im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Charlotte. Hendrick Motorsports führt zudem die Liste bei den Teams mit acht Erfolgen an, gefolgt von Richard Childress Racing und Roush Fenway Racing mit jeweils vier Siegen. Penske kommt auf drei Erfolge, während Joe Gibbs Racing zwei Triumphe gelangen. Die Herstellerwertung führt Chevrolet mit 17 Siegen vor Ford (12) und Toyota und Dodge (2) an.
Bilder: NASCAR