Home NASCAR NASCAR: Analyse Michigan August / Vorschau Darlington 2016

NASCAR: Analyse Michigan August / Vorschau Darlington 2016

von KristianStooss
0 Kommentare

Kyle Larson sicherte sich in einem ziemlich umkämpften Rennen nach 99 Starts endlich seinen ersten Sieg im Sprint Cup, und das verdient. Dabei kam ihm eine späte Gelbphase zur Hilfe, die das Feld noch einmal zusammenschrumpfte. Der unglückliche Zweite hieß Chase Elliott, der bis dahin in Führung lag und den letzten Restart versiebte.

Analyse Michigan August 2016

MIS_NSCS_Larson_Celebrate_082816Am Sonntag erlebten wir dann glücklicherweise mal wieder ein Rennen, das nicht vom Wettergott verschoben wurde, auch wenn gegen Ende der Puls beim Blick auf das Regenradar etwas in die Höhe schnellte. Allerdings benötigte man für die 200 Runden eine gute Aufmerksamkeitsspanne, da nur vier Gelbphasen das Geschehen zeitweise neutralisierten und während der Green-Flag-Pitstops eine Menge Bewegung ins Feld kam. Nach der Competition-Caution in Runde 22 verlor Kyle Busch nur fünf Umläufe später seinen Gibbs-Toyota aus der Kontrolle. Die letzten beiden Gelbphasen folgten in den Runden 120 und 188 wegen Debris. Eine einsame Lauffläche sorgte zwölf Umläufe vor Schluss schließlich für die Entscheidung.

Nachdem sich zuvor Joey Logano (24), Kevin Harvick (33), Brad Keselowski (14), Jimmie Johnson (37), Chase Elliott (31) und Kyle Larson (41) die Führungsrunden nahezu gleichberechtigt aufgeteilt hatten, lag Elliott in der Go-Time mehr oder weniger uneinholbar vorne. Die erwähnte finale Gelbphase führte das Feld noch einmal zusammen und brachte das Verfolgerfeld hinter Elliott, Larson und Keselowski zusätzlich für frische Reifen an die Boxengasse. Die neuen Pneus konnten beim turbulenten Restart allerdings nichts mehr ausrichten und kamen auch in den verbliebenen neun Runden nicht richtig auf Touren. Elliott und Larson versiebten beide die Anfahrt nach der grünen Flagge und wurden von Keselowski respektive Ryan Blaney etwas unsanft angeschoben. Larson konnte den Kampf für sich entscheiden und gewann somit auch das Rennen, da auf den Plätzen nichts mehr passierte.

Kyle Larson präsentierte sich den gesamten Tag über in der Spitzengruppe und konnte dieses Mal endlich den Sack zumachen. Etwas schade ist das natürlich für Chase Elliott, der seinen Vorsprung durch die berechtigte Debris-Caution einschmelzen sah und dann auch noch den Restart verpennte. Natürlich wird auch seine Zeit kommen, eher früher als später. Die Top-5 komplettierten Brad Keselowski, ein ebenfalls starker Ryan Blaney und Kevin Harvick. In den Top-10 platzierten sich Jimmie Johnson, Carl Edwards, Jamie McMurray, Denny Hamlin und Joey Logano. Wie erwartet spielte Joe Gibbs Racing in Michigan keine große Rolle im Kampf um den Sieg, dafür lieferte aber Hendrick Motorsports mal wieder ein deutlich besseres Ergebnis ab als in den letzten Rennen.

Martin Truex Jr. führte wie immer einige Runden an, bekam dann aber ein Problem. Dieses Mal verlor er wertvolle Positionen in der Boxengasse, weil eine Radmutter nicht richtig festgezogen werden konnte – Platz 20 war schließlich die Quittung. Ebenfalls ein verwachstes Rennen erlebte Chris Buescher, der nach seinem tollen Top-5-Ergebnis aus Bristol an diesem Wochenende mit sieben Zylindern auskommen musste. Die Motorenprobleme beförderten ihn auf Rang 35 mit sieben Runden Rückstand. Auch der Earnhardt-Ersatzmann Alex Bowman konnte seine gute Qualifikation (Platz 6) nicht in ein gutes Rennergebnis ummünzen und landete nach ähnlichen Schwierigkeiten wie Buescher nur auf Rang 30. Wirklich komplett aufgeben mussten zwischenzeitlich Landon Cassill und Clint Bowyer.

Race-Results
Driver-Standings
Owner-Standings

Vorschau Darlington 2016

320277Am nächsten Wochenende wird es interessant und zugleich anstrengend, wenn pünktlich zum „Labor Day“ das alljährliche Southern 500 auf dem Darlington Raceway auf dem Programm steht. Interessant, weil die Strecke mit ihrer ungewöhnlichen Länge und Form schnell auf sich aufmerksam macht. Auf der 1,366 Meilen langen Piste haben die circa 180-Grad-Kurven sowohl einen unterschiedlichen Radius, als auch ein voneinander abweichendes Banking zwischen 23 und 25 Grad. Die Linie der Wahl führt zudem oben an der Mauer entlang, was einige Piloten regelmäßig vor Probleme stellt und die bekannten Darlington Stripes hervorbringt. „Anstrengend“ schrieb ich, weil es sich ausnahmsweise um ein Nachtrennen von Sonntag auf Montag handelt. Glücklicherweise startet die NASCAR bereits um kurz nach Mitternacht, sodass wir hoffentlich nicht allzu spät ins Bett kommen.

Schön anzusehen ist das Labor-Day-Rennen in Darlington, weil es seit ein paar Jahren die „Throwback“-Lackierungen und weitere Revival-Besonderheiten aus der Vergangenheit zu bestaunen gibt. Am Wochenende werden sicherlich viele nostalgische NASCAR-Fans ins Schwelgen kommen, mich persönlich hat das Tide-Paint-Scheme an der #20 von Matt Kenseth nahezu umgehauen. Jimmie Johnson hat sich bei Dale Earnhardt Jr. sogar einen alten Overall von Juniors legendärem Vater für die Fahrervorstellung ausgeliehen. Ich bin mal gespannt, was im Umfeld des Rennens noch so alles an schönen Aktionen zu sehen sein wird. Die Entry-List ist auf jeden Fall schon komplett bekannt und weist zum Rennen aus Michigan nur eine Änderung auf: Jeff Gordon wird nach einer Terminkollision wieder in der #88 von Hendrick Motorsports sitzen.

Der Blick auf die bisherigen Sieger lässt mal wieder tief blicken, denn die letzten neun Jahre teilten sich ausnahmslos Hendrick Motorsports und Joe Gibbs Racing oder von ihnen unterstützte Teams auf. Sollte HMS nach Michigan nun wieder vorne bei der Musik dabei sein, dann ist auch eine Fahrt in die Victory-Lane drin, ich tippe da teamintern auf Jimmie Johnson. Ansonsten wird JGR ein leichtes Spiel haben und einen ihrer vier Piloten zuerst über die Linie schicken. In der letzten Saison glückte dieses Kunststück an der Wand entlang Carl Edwards und zwar in der ersten echten Southern-500-Labor-Day-Ausgabe seit mehr als zehn Jahren. Nicht vergessen sollte man aber auch Kevin Harvick, seines Zeichens Gewinner des Rennens davor, allerdings noch im frühlingshaften April. Ford sah sich übrigens zuletzt 2005 und 2006 in der Victory-Lane, damals holte Greg Biffle zwei Siege in Folge für Jack Roush.

Zum Abschluss werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Fahrerwertung, denn im Kampf um die Chase-Teilnahme folgen mit Darlington und Richmond nur noch zwei Rennen. Die Top-11 sind mit Brad Keselowski (4 Siege), Kyle Busch (4), Kevin Harvick (2), Carl Edwards (2), Denny Hamlin (2), Jimmie Johnson (2), Matt Kenseth (2), Kurt Busch (1), Joey Logano (1), Martin Truex Jr. (1) und neuerdings Kyle Larson (1) mittlerweile gesetzt. Zwei weitere Plätze besetzen derzeit die Rennsieger Tony Stewart (+93 Punkte vor Platz 31) und Chris Buescher (+7), deren Teilnahme aber noch nicht restlos sicher ist. Für Stewart sollte ohne Totalausfall in Darlington aber alles in trockenen Tüchern sein, Buescher muss sich dagegen strecken und sollte weiterhin mindestens die Top-20 anpeilen.

Um die drei verbliebenen Plätze balgen sich hauptsächlich Chase Elliott (+12), Austin Dillon (+6), Jamie McMurray (0) und Ryan Newman (-15), wobei Letzterer aktuell nicht qualifiziert wäre. Dahinter folgen Kasey Kahne, Trevor Bayne, Ryan Blaney und weitere schon mit so großem Abstand (-52 und mehr), dass sie eigentlich einen Sieg holen müssen, um noch dabei zu sein. Sobald Chris Buescher sich nicht qualifizieren sollte, wird es für die Verfolger da schon etwas gemütlicher, nachdem Newman aufgerückt ist. Alles in allem kann sich die Situation aber immer wieder schnell drehen, wie wir schon in Bristol gesehen haben. Außerdem kann ein Außenseiter-Sieg ebenfalls die Tabelle auf den Kopf stellen. Es bleibt spannend…

Entry-List

Zeitplan & TV-Programm:

Freitag, 02.09.
18:00 Uhr, XFINITY Series Practice, NBCSN
19:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, NBCSN
20:30 Uhr, XFINITY Series Final Practice, NBCSN
21:30 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, NBCSN

Samstag, 03.09.
15:30 Uhr, Truck Series Practice, nicht im TV
17:30 Uhr, Truck Series Final Practice, nicht im TV
17:30 Uhr, XFINITY Series Qualifying, NBCSN
19:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, NBCSN
21:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (VFW Sport Clips Help a Hero 200), NBC ab 21 Uhr
23:30 Uhr, Truck Series Qualifying, FS2

Aufgrund einer Unwetterwarnung für Darlington am Freitag wurde der Zeitplan geändert: Die Qualifyings am Samstag wurden gestrichen, dafür finden die Practices einen Tag später statt.

Samstag, 03.09.
15:00 Uhr, XFINITY Series Final Practice, CNBC
15:30 Uhr, Truck Series Practice, nicht im TV
17:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, CNBC / auf NBCSN erst ab 17:30 Uhr
17:30 Uhr, Truck Series Final Practice, nicht im TV
19:30 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, NBCSN
21:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (VFW Sport Clips Help a Hero 200), NBC ab 21 Uhr
23:30 Uhr, Truck Series Qualifying, FS2

Sonntag, 04.09.
20:30 Uhr, Truck Series Rennen (Chevrolet Silverado 250), FS1 ab 20 Uhr
00:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Bojangles‘ Southern 500), NBC ab 23 Uhr & Motorvision TV ab 22:30 Uhr

Das könnte Dir auch gefallen