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USCC: Vorschau 6 Stunden von Watkins Glen 2016

von DonDahlmann
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Kurz nach den 24h von Le Mans kommt die USCC aus ihrer kleinen Pause. Vor allem für die Le Mans-Starter bedeutete dies jede Menge Arbeit, um in Watkins Glen perfekt vorbereitet zu sein.

2016 WeatherTech SportsCar Championship Laguna SecaDas vorletzte Langstreckenrennen der USCC in diesem Jahr findet mal wieder in Watkins Glen statt. Die Strecke ist bekannt, allerdings hat man im Laufe des letzten Jahres große Teile der Piste neu asphaltiert. Aber nicht die gesamte Strecke. Der Bogen, den die IndyCar und die USCC fahren, blieb mehr oder weniger unverändert. Für die Teams bedeutet dies eine etwas schwierigere Abstimmung, da man sich auf unterschiedliche Streckenverhältnisse einstellen muss. Aber mit den Holzreifen von Continental sollte es keine großen Probleme geben.

In den letzten Jahren war Watkins Glen klar in der Hand der Daytona Prototypen und das sollte sich in diesem Jahr auch kaum anders zeigen. Die LMP2 gehen gut auf ebenen Strecken, da wo wenig Höhenunterschiede und die Geraden lang sind und es zudem schnelle bis mittelschnelle Kurven gibt. Die findet man in Watkins Glen zwar auch, aber eben auch einen relativ großen Höhenunterschied. Auf den Bergauf-Passagen können die DPs ihren Drehmoment-Vorteil ausnutzen, was dann immer reicht, um vorne zu bleiben.

Bei den Prototypen sollten daher auch wieder die üblichen Verdächtigen vorne sein. Action Express mit beiden Autos, die Familie Taylor und der VisitFlordia-Wagen, der langsam, aber sicher, in Schwung kommt, dürften das Rennen unter sich ausmachen. Mit dabei ist auch mal wieder das „Highway to help“-Team mit den Haudegen Jim Pace und Dorsey Schroeder, von denen man aber nicht viel erwarten sollte, wenn es um das Podium geht.

2016 WeatherTech SportsCar Championship Laguna SecaDie LMP2 werden von ESM und Michael Shanks gestellt, die beide nach dem Rennen in Le Mans mal wieder die Chassis getauscht haben. ESM hat sein Chassis von Shanks wiederbekommen, mit dem dieser in Le Mans unterwegs war. Man wird versuchen den DPs auf die Pelle zu rücken, aber leicht wird das nicht in Watkins Glen, wenn es so trocken bleibt, wie die Wettervorhersage ausdrückt.

Zu erwähnen sind zum einen noch der Delta-Wing, dem die Strecke aber nicht liegt, und die beiden Mazda. Die treten in einer Retro-Lackierung an. Grund dafür: Vor 25 Jahren gewann der Mazda 787B in Le Mans, und nach dem Desaster von Toyota vor zwei Wochen, bleibt Mazda der einzige japanische Hersteller, der Le Mans gewinnen konnte. Schick ist die Lackierung auf jeden Fall, auffällig auch. Ob die Mazda die DPs ärgern können? In Laguna Seca schrammte man knapp an einem Sieg vorbei, also sollte man die Japaner im Auge haben.

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2016 WeatherTech SportsCar Championship Laguna SecaFord kommt logischerweise mit breiter Brust nach Watkins Glen. Mit dem Sieg in Le Mans hat man den wichtigsten Teil der Mission erreicht, aber ein weiterer Sieg oder Titel in der USCC kann ja auch nicht schaden. Interessanterweise hat die IMSA die BoP in den USA nicht angefasst. Warum auch, bisher schienen die Vertreter in der Klasse einigermaßen auf Augenhöhe, sieht man mal von BMW ab. Es dürfte allerdings interessant zu beobachten sein, ob die Ford nach dem erfolgten Sieg in Le Mans auch in der USCC die Hosen runter lassen und ob die Amis die BoP von Anfang an besser im Griff hatte als der ACO.

Tatsächlich kommt Watkins Glen dem Ford GT vom Streckenlayout ein bisschen entgegen, vor allem im ersten Sektor. Doch Sektor 2 und 3 sind dann eher was für die Ferrari und die Corvette. Vor allem letztere dürften nach dem BoP-Desaster in Frankreich mit einem dicken Hals anreisen. Aber auch Risi hat noch ein Hühnchen mit Ford zu rupfen. Mittlerweile ist ja durchgesickert, dass Ford bei Risi in Le Mans mit der Protestnote wegen der kaputten Positionslichter in der Box von Risi stand und gesagt hat: „Wenn ihr uns nicht angreift, protestieren wir nicht…“ Gute Stimmung dürfte anders aussehen.

Porsche und BMW gebe ich in Watkins Glen nur wenig Chancen auf den Sieg, wobei der M6 ja so eine Wundertüte ist. Wenn man den sehr, sehr kleinen Sweetspot in der Aufhängung trifft, kann der Wagen durchaus mit vorne sein. Allerdings bremst ihn auf der Langstrecke noch etwas sein Durst ein. Der Porsche hat eine sehr gute Chance, wenn es nass werden sollte, aber die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei unter 10%, also wird das nichts.

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In der GT3-Klasse hat IMSA den BoP-Hammer rausgeholt und die Lektüre der BoP verschafft einem ein fröhliches: Häh???

Laguna Seca 2015Dem eh nicht auffälligen Aston Martin hat man den Air Restrictor um satte 0,8 mm verkleinert. Der Viper, die in Detroit gewinnen konnte, hat man gleich 1,0 mm weniger Luft zugesprochen. Das ist etwas harsch – dem Dodge wird in den Bergauf-Passagen im wahrsten Sinne des Wortes die Luft ausgehen. Freuen darf sich der BMW M6, der etwas mehr Ladedruck zugesprochen bekam, während es beim F488 etwas weniger wird. Dass man den BMW etwas unter die Arme greifen will, ist nach den bisherigen Ergebnissen nachvollziehbar, aber warum der Ferrari jetzt leiden muss, erschließt sich mir nicht so ganz.

Ganz besonders freuen dürfen sich aber die Audi R8 LMS und die Huracan. Offensichtlich ist der Groll der IMSA gegen Lamborghini nach dem illegalen Restrictor-Skandal aus Daytona wieder abgeschwollen. Gleich 2 mm mehr Luft gibt es für beide Autos in Watkins Glen, was für beide Marken eine Erleichterung sein wird. Erleichtert dürfte man bei Porsche sein, da wurde einfach mal nix geändert. Ist ja auch selten für die Zuffenhausener.

Einem schönen Rennen steht also wenig entgegen, los geht es am Sonntag um 16:00 Uhr deutscher Zeit.

 

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