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NASCAR: Analyse Las Vegas / Vorschau Phoenix März 2016

von KristianStooss
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Das Low-Downforce-Paket konnte auch in Las Vegas Akzente setzen und sorgte für ein spannendes Rennen, dessen Sieger bis zur Zielflagge zu keiner Zeit feststand. Erneut war für das Erreichen der Victory-Lane ein Strategiekniff notwendig, den dieses Mal Team Penske aus der Trickkiste kramte, um einen Doppelsieg perfekt zu machen.

Analyse Las Vegas 2016

LVMS_NSCS_Keselowski_Burnout_030616Endlich reicht es für einen Erfolg auf den 1,5-Meilern nicht mehr nur, mit dem schnellsten Auto in Clean-Air zum Sieg zu gondeln – man muss sich jetzt ganz schön strecken. Das Low-Downforce-Paket überzeugte nach Atlanta nun auch in Las Vegas, gleichwohl die Fahrer nicht nur aufgrund von Aerodynamik und Reifen zu kämpfen hatten, sondern auch allerlei Wetterkapriolen trotzen mussten. Das Rennen begann mit einer kurzen Verspätung, da die Strecke nach einem dieser – natürlich total üblichen – Regenschauer in der Mitte der Wüste zunächst getrocknet werden musste. Dazu gesellte sich ein ungewohnt starker Wind, der nicht nur eine Menge Unrat über die Strecke verteilte, welcher Kühleinlässe verstopfte, sondern er beschwor im letzten Renndrittel auch noch einen kleineren Sandsturm herauf. Insgesamt waren das schon recht ansehnliche Bilder, die dieser Sturm lieferte.

An der Spitze balgten sich unterdessen über 267 Umläufe lang die unterschiedlichsten Piloten, immerhin konnten sich sieben Fahrer mindestens zehn Führungsrunden sichern. Polesitter Kurt Busch musste sich wie in Atlanta erneut früh aus der Spitzengruppe verabschieden, nachdem er bereits in der Competition-Caution zu schnell in der Boxengasse erwischt wurde. Es folgte ein längerer Mittelteil mit nur einer Debris-Caution, in dem sich Jimmie Johnson, Joey Logano und Brad Keselowski an der Spitze abwechselten. In Runde 179 sorgte eine neuerliche Gelbphase wegen Unrats auf der Strecke für den Wendepunkt, denn auch Keselowski entsorgte sich mit einem Pitlane-Speeding mehr oder weniger selbst. Die #2 sollte allerdings, wie in der Überschrift vorweggenommen, noch einmal umso stärker zurückschlagen.

Nun begann die heiße Phase des Rennens, denn es kam eine regelrechte Unruhe ins Feld, die insgesamt zu drei Unfällen und damit auch drei weiteren Cautions führte. Hier begannen die Strategiespiele, doch jeder der Pokerspieler konnte das Benzinfenster mit Hilfe der vielen Runden unter gelber Flagge schließen und musste sich somit nur noch um die Reifenwahl sorgen. Neben Jimmie Johnson und Joey Logano schob sich noch Matt Kenseth kurz in den Kreis der Sieganwärter, begleitet durch seinen Teamkollegen Kyle Busch, der mit einem waghalsigen Manöver beim Restart nach der fünften Gelbphase in Führung ging. Er schoss von Platz sechs auf eins in nur einer einzigen Kurve und verblies damit nicht nur die beiden Fords von Team Penske, die beim vorherigen Boxenstopp aussetzten – für Brad Keselowski übrigens der Weg zurück an die Spitze.

Direkt im Anschluss löste ein Crash zwischen Matt Kenseth und Chase Elliott im Hinterfeld unter Beteiligung von Carl Edwards, Ryan Blaney und Kurt Busch schließlich die letzte Caution aus, der ein Sprint über 34 Runden zur Checkered-Flag folgen sollte. Auf diesem Longrun schien Kyle Busch zunächst zu enteilen, da Team Penske sich eher damit beschäftigte, den zweiten Platz untereinander auszufahren. Als Brad Keselowski dann endlich an Joey Logano vorbei war, kam plötzlich Busch in Schwierigkeiten und klagte per Funk über Vibrationen und ein mächtiges Untersteuern, nachdem er zuvor nur auf der linken Seite neue Reifen mitgenommen hatte.

Folgerichtig schlüpfte nicht nur Brad Keselowski sechs Runden vor dem Ende durch, sondern auch noch Joey Logano und Jimmie Johnson, sodass für den Lokalmatador Kyle Busch nur noch ein vierter Platz vor einem starken Austin Dillon übrig blieb. Ryan Blaney krönte eine sehr gute Vorstellung mit Rang sechs vor Kevin Harvick, Dale Earnhardt Jr., Kurt Busch und Kasey Kahne. Durch den Unfall mit Matt Kenseth wurde Chase Elliott leider erneut um ein nahezu sicheres Top-10-Ergebnis gebracht und landete schließlich auf Platz 38, direkt hinter Kenseth.

Das gesamte Rennergebnis kann bei Jayski inklusive weiterer Statistiken noch einmal nachgeschaut werden. Es folgen wie gewohnt die Fahrerwertung und die Owner-Punkte, die Bildergalerie befindet sich am Ende des Artikels.

Vorschau Phoenix März 2016

316528Am kommenden Wochenende setzt sich der West-Coast-Swing direkt fort und zwar mit einem Besuch auf dem Phoenix International Raceway. Das ungewöhnlich geformte 1-Meilen-Oval in der Wüste von Arizona sorgte in den letzten Jahren nach dem Umbau oftmals für Furore. Nach der Verschärfung des Doglegs und der Einführung eines progressiven Bankings von maximal elf bzw. neun Grad auf der oberen Linie müssen die Innenseiten der Turns nun jeweils mit einem Grad weniger Kurvenüberhöhung auskommen. Vier der letzten fünf Ausgaben gewann Kevin Harvick, das bisher letzte Rennen auf dieser Strecke im Chase 2015 beendete Dale Earnhardt Jr. in der Victory-Lane.

Auf der Entry-List für Phoenix stehen erneut nur 39 Fahrzeuge, wobei die einzigen Änderungen zu Las Vegas die #14 und die #32 betreffen: Ty Dillon bestreitet nach Atlanta sein zweites Rennen als Ersatz für Tony Stewart und wird dies auch bei allen Events fortführen, bei denen Bass Pro Shops auf dem Auto zu sehen ist. Die übrigen Rennen übernimmt bekanntermaßen Brian Vickers. Bei GO FAS Racing sitzt erneut Jeffrey Earnhardt am Steuer, dieses Mal allerdings nicht für Bobby Labonte, sondern statt Joey Gase. In der NASCAR-Garage wird unterdessen bereits kolportiert, dass man wohl kaum mehr das volle Feld von 40 Autos sehen wird. Im Sommer könnte es sogar dazu kommen, dass nur noch die 36 Charter-Teams zusammen mit Wood Brothers Racing antreten. Der geänderte Preisgeldschlüssel schließt nämlich im wahrsten Sinne des Wortes die Tür für Start-&-Park-Einsätze.

Zum Abschluss folgen an dieser Stelle wie gewohnt noch die Entry-List sowie ein Zeitplan für das TV-Programm am Wochenende.

Freitag, 11.03.
17:30 Uhr, XFINITY Series Practice, FS1
18:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, FS1
21:00 Uhr, XFINITY Series Practice, FS1
23:30 Uhr, XFINITY Series Final Practice, FS2
00:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, FS2

Samstag, 12.03.
16:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, FS1
17:30 Uhr, XFINITY Series Qualifying, FS1
19:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, FS1
20:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (Axalta Faster. Tougher. Brighter. 200), FOX ab 20 Uhr

Sonntag, 13.03.
21:30 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Good Sam 500), FOX & Motorvision TV ab 21 Uhr

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