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IndyCar: Vorschau Pocono IndyCar 400

von Rainer
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Die IndyCar Series kehrt an diesem Wochenende auf das „Tricky Triangle“ in Pennsylvania zurück. Zwischen 1971 und 1989 war der Pocono Raceway schon Austragungsort der USAC und der CART World Series.

Rennstart 1980 (C) Pocono Raceway

Rennstart 1980
(C) Pocono Raceway

Mit dem Rennen in Pocono feiert auch die Triple Crown ihre Rückkehr. Die klassische Triple Crown umfasste in den Jahren 1971 bis 1980 die 500-Meilen-Rennen von Indianapolis, Pocono und California. Ab 1981 wurde das California 500 auf dem Ontario Motor Speedway durch eins auf dem Michigan International Raceway ersetzt. Mit dem letzten Rennen in Pocono 1989 starb auch die Triple Crown. Wiederbelebt mit Indy 500, dem Rennen in Pocono und dem American Real TV 500 in Fontana zum Saisonabschluss hat natürlich nur noch Indy-500-Sieger Tony Kanaan Chancen auf die Nachfolge von Al Unser und 1 Million Dollar Preisgeld. Mit zwei von drei Siegen könnte ein Fahrer aber immerhin noch 250.000 Dollar extra verdienen.

Strecke

Boxenanlage 1971 (c) Pocono Raceway

Boxenanlage 1971
(c) Pocono Raceway

Seit dem ersten IndyCar-Rennen im Jahr 1971 hat sich das eigentliche „Tricky Triangle“ nur wenig verändert. Den Namen trägt der Pocono Raceway nicht nur aufgrund der Dreiecksform zu Recht, sondern vor allem wegen der schwierigen Abstimmung der Wagen. Die drei Kurven besitzen sowohl unterschiedliche Radien als auch Überhöhungen. Kurve 1 ist dem ehemaligem Trenton Speedway mit einer Überhöhung von 14° nachempfunden. Die zweite Kurve sollte allen Fahren bekannt vorkommen, denn mit 90° und einem Banking von 8° ist sie den Kurven des Indianapolis Motor Speedway (IMS) sehr ähnlich. Kurve 3 ist deutlich enger und weist eine nochmals geringere Überhöhung von nur 6° auf.

In dieser Konfiguration ist der Pocono Raceway einzigartig und nur der IMS hat mit 2,5 Meilen und den flachen Kurven gewissen Ähnlichkeiten. Entsprechend wird in Pocono auch mit der Indy-500-Grund-Aerodynamik gefahren. Auch wird man in drei Reihen starten, so wie es auch in Indianapolis Tradition ist. Problematisch könnte dabei die enge Kurve 1 werden. Insgesamt hat man aber in den letzten Jahren die Sicherheit der Strecke massiv erhöht. Man erinnert sich noch an den üblen Unfall von Elliott Sadler im Sprint Cup 2010. Solche Gefahrenpunkte wurden eliminiert und die ganze Strecke mit Safer Barriers und Zäunen anstelle von Hecken ausgerüstet. Die Fahrer zeigten sich nach den Trainingsfahrten in der letzten Woche alle von der Strecke begeistert.

Favoriten

Sieger Mark Donohue und Teamchef Roger Penske 1971 (c) Pocono Raceway

Sieger Mark Donohue und Teamchef Roger Penske 1971
(c) Pocono Raceway

Mark Donohue konnte 1971 für Roger Penske das erste IndyCar-Rennen auf dem Pocono Raceway gewinnen. Für Helio Castroneves und Will Power wird es aber schwer, den Erfolg zu wiederholen. Mit Penske Racing muss man zwar immer rechnen, aber Andretti Autosport ist ohne Frage das zu schlagende Team seit einem guten Jahr. Von den letzten 18 Rennen gingen die Hälfte an Ryan Hunter-Reay (6) und James Hinchcliffe (3). Dazu ist auch noch Marco Andretti konstant in den Top 10 vertreten. Nimmt man noch das sehr gute Mannschaftsergebnis aus Indianapolis mit den Plätzten 2 (Carlos Munoz), 3 (Hunter-Reay) und 4 (Andretti) dazu, stellt sich nur die Frage, ob EJ Viso für eine Überraschung sorgen kann. Marco Andrettis erster Saisonsieg ist dagegen schon längst überfällig.

Der vielversprechendste Herausforderer von Andretti Autosport ist Tony Kanaan für KV Technology. In Indianapolis ist ihm der Sieg gelungen und auch auf den Ovalen von Texas und Iowa war er mit zwei dritten Plätzen gut unterwegs. Die Aussicht auf das Preisgeld für die Triple Crown dürfte ihn nochmal extra motivieren. Helio Castroneves wird versuchen, seine Führung in der Meisterschaft zu verteidigen. Ein Sieg wird, wie gesagt, sehr schwer zu erringen sein, aber die Top 5 sind sicher möglich. Will Powers Chancen einzuschätzen, ist nicht so leicht. Auf Ovalen kommt er in der Regel nicht so zurecht, er hat aber in Milwaukee Platz 3 erreicht. Zwischen Podium und Platz 20 ist eigentlich alles möglich.

Die gleiche Einschätzung kann man auch über die Fahrer von Chip Ganassi fällen. Scott Dixon und Dario Franchitti haben eine solche Qualität, dass man sie immer zu den Favoriten zählen muss. In diesem Jahr läuft es aber nicht ganz rund. Platz 20 von Franchitti in Iowa, ohne Unfall oder technischem Defekt, verdeutlicht dies. Erschwerend kommt hinzu, dass sie nicht in der Vorwoche in Pocono getestet haben wie viele andere Teams.

Auch Dale Coyne Racing mit Justin Wilson hat nicht in Pocono, sondern in Mid Ohio getestet. Seine Teamkollegin wird an diesem Wochenende wieder Pippa Mann sein. Auch hier muss sich zeigen, wie groß der Nachteil der fehlenden Testmeilen ist. Sollten sie trotzdem eine gute Abstimmung finden, ist ein Platz in den Top 10 durchaus realistisch. Besonders wichtig war der Test in der Vorwoche und Donnerstag für Ryan Briscoe, der wieder den Panther Dallara mit der Nummer 4 fahren wird. Er fährt bis Samstag nämlich in der ALMS im Lime Rock Park und verpasst so die Trainings und die Qualifikation am Samstag in Pocono. Auch hier sehe ich Fragezeichen hinter der möglichen Leistung.

Kein richtiger Außenseiter, trotz seines kleinen Teams, ist Ed Carpenter. Die Pole Position in Indianapolis sowie die vierten Plätze in Texas und Iowa zeigen, was für ein ausgezeichneter Ovalpilot er ist. Zusammen mit Kanaan und Castroneves wird Carpenter noch am ehesten die Andrettis gefährden können. Zu den ganz erfolgreichen Einzelkämpfern in diesem Jahr zählt auch Takuma Sato für AJ Foyt. In Milwaukee war er sehr gut unterwegs und hätte durchaus das Rennen gewinnen können. Auch in Pocono ist wieder vieles möglich.

Ein Anwärter auf die Top 10 ist sicherlich auch Simon Pagenaud. In Indianapolis und Iowa fuhr er für Sam Schmidt auf die Plätze 8 und 6 und auch in Texas und Milwaukee waren die Top 10 nicht ganz außer Reichweite. Bei Rahal Letterman Lanigan Racing muss sich zeigen, ob der kleine Aufwärtstrend fortgesetzt werden kann. Nach schlechten Ovalergebnissen sprang für Graham Rahal in Iowa Platz 5 heraus. Bei den Teamkollegen Tristan Vautier und James Jakes fehlen, auch aufgrund mangelnder Erfahrung auf Ovalen, dort noch gute Ergebnisse.

Favoriten für die Plätze außerhalb der Top 10 sind, eigentlich wie immer, die beiden Fahrer von Dragon Racing. Vor allem von Sebastian Bourdais würde ich mir mal ein positives Ausrufezeichen wünschen. Ein positives Zeichen bräuchte auch dringend Simona de Silvestro. Seit Detroit läuft dort leider fast alles schief. Gleiches gilt auch für Alex Tagliani, der seinen Platz außerhalb der Top 20 schon seit Indianapolis nicht mehr verlassen konnte.

Zeitplan

Aufgrund des Feiertages begann der Fahrbetrieb auf dem Pocono Raceway schon am Donnerstag mit ausgiebigen Testfahrten.

Donnerstag

9:00 am EST (15:00 MESZ) – 12:00 pm offener Test
1:00 pm EST (19:00 MESZ) – 5:00 pm offener Test

Samstag

10:00 am EST (16:00 MESZ) – 11:00 am freie Training
1:15 pm EST (19:15 MESZ) – 2:45 pm Qualifikation
4:00 pm EST (22:00 MESZ) Firestone Indy Lights Race
5:30 pm EST (23:30 MESZ) – 5:30 pm freie Training

Sonntag

12:00 pm EST (18:00 MESZ) Übertragungsbegin ABC
12:15 pm EST (18:15 MESZ) Pocono 400

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1 Kommentare

nona 6 Juli, 2013 - 01:29

Zur Einstimmung kann man sich ja spasseshalber das bislang letzte Indycar-Rennen in Pocono 1989 anschauen, komplett mit Werbung und allem:
http://www.youtube.com/watch?v=y_uoQOV-RBA

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