Home IRLIndyCar IndyCar: Vorschau 2. Rennen – Honda Indy Grand Prix of Alabama

IndyCar: Vorschau 2. Rennen – Honda Indy Grand Prix of Alabama

von Rainer
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Zwei Wochen nach dem Saisonauftakt besucht die IndyCar zum vierten Mal den Barber Motorsport Park in Alabama. Andretti Autosport wird versuchen, die Spitzenposition gegen die Angriffe von Penske und Chip Ganassi Racing zu verteidigen.

Vorjahressieger Will Power (C) Firestone Racing/Dennis Ashlock

Vorjahressieger Will Power
(C) Firestone Racing/Dennis Ashlock

Die Teams konnten vor der Saison ausführlich auf dem Barber Motorsport Park testen. Dabei wurde der Rundenrekord aus dem letzten Jahr von fast allen Fahrern unterboten. Schnellster Pilot war wenig überraschend Vorjahressieger Will Power im Penske Racing Chevrolet. Insgesamt war das Feld aber sehr dicht zusammen. Die ersten 16 Fahrer trennte nur eine Sekunde. Uns steht also hoffentlich ein spannendes Rennen auf der wunderschönen Strecke in Alabama bevor.

Aktuelles

Für AJ Allmendinger, der seine Rückkehr in die IndyCar feiern wird, setzt Penske Racing einen dritten, von IZOD gesponserten, Wagen ein. Bei den letzten Testfahrten im Barber Motorsport Park vor der Saison verlor Allmendinger pro Runde eine knappe Sekunde auf seinen Teamkollegen Will Power. Mit ein wenig mehr Eingewöhnung sollte aber eine Position im vorderen Mittelfeld für ihn möglich sein.

Mike Conway, der für Bobby Rahal den Grand Prix of Long Beach bestreiten wird, hat bei G-Drive/Delta-ADR einen Vertrag für die komplette WEC-Saison unterschrieben. Weitere Einsätze bei den IndyCar sind also unwahrscheinlich.

Beim Indy 500 wird es zu einem weiteren Debüt kommen: Conor Daly, Vollzeit in der GP2 unterwegs, wird Teamkollege von Takuma Sato bei AJ Foyt Enterprises. Am selben Wochenende fährt aber auch die GP2 in Monaco. Ob und wie er beides unter einen Hut bringen will, ist noch nicht bekannt.

Mit den zwei Rennen in Toronto im Juli bestreitet die IndyCar nach Wegfall der Veranstaltung in Edmonton nur noch ein Wochenende in Canada. Eine Gruppe von Geschäftsleuten um Ric Peterson, Teilhaber bei Sam Schmidt Motorsport, plant die IndyCar für einen weiteren Meisterschaftslauf 2015 nach Canada zu holen. Dafür soll nördlich von Calgary in Alberta eine neue Rennstrecke entstehen. Erste Gespräche fanden im Rahmen des Grand Prix St. Petersburg statt.

Im Rahmen des Saisonauftaktes gingen auch die Gespräche im Hintergrund zur Struktur der IndyCar und des Indianapolis Motor Speedway weiter. Nach der Entlassung von Randy Bernard als IndyCar-CEO im Oktober letzten Jahres sind einige Posten und auch die Machtverhältnisse im ganzen Hulman-George-Konstrukt unklar. Neuer starker Mann, der das jetzt alles zum Besseren wenden soll, ist Mark Miles, ehemaliger Präsident der ATP-Tour, als Aufsichtsratsvorsitzender des Hulman-Konzerns. Zum Indy 500 im Mai sollen die wichtigen Entscheidungen getroffen worden sein. Die mächtigen Teambesitzer Chip Ganssi und Roger Penske wünschen sich eine starke zentrale Führung, wie bei der NASCAR mit Brian France und seiner Familie. Leider wird das wohl, mit dem teilweise zerstrittenen Hulman-George-Clan im Hintergrund, nur ein Wunsch bleiben.

Strecke

Der Barber Motorsport Park liegt wunderbar eingebettet in die Hügel Alabamas in der Nähe von Birmingham. Der berühmte Talledega Speedway befindet sich etwa 50 km östlich der Rennstrecke. Auf eine Länge von 3,84 km verteilen sich insgesamt 17 Kurven. Nach Start-Ziel geht es in einer kleinen Senke 64° links hinauf und in einer langgezogenen Doppelrechts wieder bergab. Turn 4, eine blind anzufahrende Rechtskurve, führt auf eine kurze Gerade zur langsamsten Stelle der Strecke. Die Haarnadel lädt zu Überholmanövern ein. Es folgt ein Vollgasteil durch eine leichte Linkskurve zu einer langsamen Rechts-Links-Schikane, die in eine immer weiter werdende Rechtskurve mündet. Nach kurzer Beschleunigung führt eine schnelle S-Kurve auf die längste Gerade der Strecke, die von einer Links-Rechts-Passage beendet wird. Der folgende Rechtsknick muss wieder blind angefahren werden und führt bergauf zum Horseshoe, einer langen doppelten Rechtskurve. Eine 90°-Linkskurve bringt die Fahrer wieder zurück auf die Start-Ziel-Gerade. Insgesamt eine sehr schön flüssige und fahrerisch anspruchsvolle Strecke.

Favoriten

Penske Racing ist nach den Siegen von Will Power 2011 und 2012 sowie dem Premierensieg von Helio Castroneves 2010 im Barber Motorsport Park noch ungeschlagen. In St. Petersburg waren beide, auch wenn sie nicht gewinnen konnten, die Fahrer mit den meisten Führungsrunden und entsprechend geht auch diesmal der Sieg nur über sie. In St. Petersburg gewann James Hinchcliffe und auch seine Andretti-Autosport-Kollegen Marco Andretti und Ryan Hunter-Reay waren, zumindest zeitweise, sehr gut unterwegs. Dritte Kraft war KV Racing mit Toni Kanaan und Simona de Silvestro. Beide sind auch in Alabama für ein Topresultat gut. Bei Chip Ganassi Racing muss sich hingegen zeigen, ob das enttäuschende Abschneiden in St. Petersburg einem eventuell etwas schwächerem Honda-Motor anzulasten  ist oder ob man sich nur bei der Abstimmung der Wagen etwas verhauen hat. Immerhin konnten ja Takuma Sato in seinem AJ Foyt Honda und Tristan Vautier im Honda von Sam Schmidt meist das Tempo der Chevrolets mitgehen; nach dem sehr guten Auftakt in St. Petersburg sollte man ein Auge auf den französischen Neuling haben.

Vor zwei Wochen sind Dario Franchitti und JR Hildebrand vor allem durch dumme Fehler aufgefallen. Hoffentlich glänzen sie diese Woche durch gute Leistungen. Insgesamt muss sich zeigen, ob zwischen den Aggregaten von Chevrolet und Honda ein deutlicher Leistungsunterschied besteht. Eine erneute Motorendiskussion, wie im letzten Jahr, kann sich die IndyCar nicht leisten.

Zeitplan

Am Freitag stehen um 1:45 pm ET (19:45 MESZ), 4:45 pm (22:45 MESZ) und Samstag 9:00 am (15:00 MESZ) drei einstündige Trainingssitzungen an, bevor um 11:25 am (17:25 MESZ) das Qualifying startet. Vor zwei Wochen gab es im Chat einige Fragen zum etwas komplizierten Modus des Qualifyings. Die möchte ich versuchen zu beantworten. Das Qualifying ist in drei beziehungsweise vier Abschnitte 1A, 1B, 2 und 3 unterteilt. Ausgehend von den gefahrenen Zeiten im Freitagstraining wird das gesamte Feld in zwei Gruppen geteilt. Die Piloten auf ungeraden Plätzen fahren in Gruppe A, die auf geraden Plätzen in Gruppe B. Der schnellste Pilot am Freitag fährt also in Gruppe A zusammen mit dem dritt-, fünft,- siebt- … -schnellsten. Das Ganze ist also vergleichbar mit den Duells vor dem Daytona 500. Die Abschnitte 1A und 1B dauern jeweils 10 Minuten und die sechs schnellsten Fahrer jeder Gruppe kommen in Abschnitt 2. Die Startplätze ab Position 13 werden nach den Zeiten aus Abschnitt 1 besetzt – Gruppe A auf den ungeraden Plätzen: 13, 15, 17 usw. und Gruppe B auf den geraden: 14, 16, 18 usw. Qualifying-Abschnitt 2 dauert 10 Minuten und wiederum die schnellsten sechs Piloten kommen eine Runde weiter. Die Zeiten aus Abschnitt 2 bilden die Reihenfolge für die Startplätze 7 bis 12. In den 10 Minuten von Abschnitt 3 werden dann die Pole und die Plätze bis 6 ausgefahren. Dieses Format wird bei allen Nicht-Oval-Rennen genutzt.

Für Freitag und Sonntag besteht die Möglichkeit von leichten Regenschauern bei sehr angenehmen 20°C. Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein sonniges beziehungsweise leicht bewölktes Wochenende wird, ist aber deutlich höher. Einem guten Rennwochenende steht somit nichts im Weg. Am Sonntag um 3:00 pm ET (21:00 MESZ) beginnt die Übertragung von NBC Sports. „Driver’s Start Your Engines“ werden wir gegen 3:30 pm vernehmen, bevor dann um 3:40 pm der Rennstart erfolgt.

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3 Kommentare

Deutscher Auto Blogger Digest vom 03.04.2013 › "Auto .. geil" 4 April, 2013 - 05:57

[…] RacingblogIndyCar: Vorschau 2. Rennen – Honda Indy Grand Prix of AlabamaZwei Wochen nach dem Saisonauftakt besucht die IndyCar zum vierten Mal den Barber Motorsport Park in Alabama. A… […]

Kimi 4 April, 2013 - 11:21

Kleine Anmerkung: 3pm ET ist nicht 19:00 Uhr CET, sondern 21:00 Uhr :)

Crusher75 4 April, 2013 - 12:13

@ Kimi:
Danke – du hast natürlich Recht. Die ganze Sommer- und Winterzeitumstellung macht mich immer ganz konfus. Jetzt müssten aber die Zeiten stimmen.

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