Die GT Masters macht Halt am Nürburgring und die wirklich spannende Frage in diesem Jahr wird sein, ob die Serie schon an die Zuschauerzahlen der DTM ran kommt.
Das GT Master hat in diesem Jahr einen großen Sprung gemacht in Sachen Popularität. Am Sachsenring waren immerhin knapp 45.000 Zuschauer, am Ring dürften es etwas mehr werden. Die kommen allerdings nicht allein wegen der GT Masters, sondern auch, weil der Truck Grand Prix stattfindet. Man muss dem ADAC lassen, dass man immer wieder sehr gute Pakete zusammenschnürt. Am Sachsenring die FIA GT, nun die Trucks. Das schafft gegenüber der DTM einen eindeutigen Mehrwert, deren Rahmenprogramm ja mehr der weniger vom VW-Konzern getragen wird. Auch ansonsten tut sich aber einiges in der Serie, denn am Ring werden sage und schreibe 40 Wagen an den Start gehen.
Während bei der DTM gerade mal 18 Wagen um die Ecken fahren, sieht das Feld bei den GT Masters also deutlich hübscher aus. Allerdings – Masse ist nicht gleich Klasse. Bekanntermaßen ist das Hinterfeld der Serie besonders dicht, während sich vorne die „üblichen Verdächtigen“ rumtreiben. Es gibt am Ring ein paar Neuzugänge. Da wäre zum Beispiel eine Dodge Viper vom Grasser Racing Team aus Österreich, gesteuert von Gottfried Grasser und Peter Eber. Chancen auf vordere Plätze hat man mit der betagten Viper allerdings kaum. Neu dabei ist auch das schwedische WestCoast Racing Team, das dem ein oder anderen aus dem Tourenwagenbereich bekannt sein könnte. Die setzen auf einen BMW Z4 und planen auch weitere Einsätze in der Serie.
Doch der prominesteste Neuzugang düfte der Haribo-Porsche aus dem Manthey Team sein. Dort sitzen mit Jochen Krumbach und Philipp Wlazik zwei keine der breiten Masse bekannten Fahrer am Steuer, aber der Einsatz eines Manthey Porsche mit einem prominenten Sponsor dürfte die Veranstalter freuen. Vielleicht ist es Testballon von Manthey/Porsche für 2012, vielleicht nur ein „one off“ für das Rennen am Ring. Die bekannten Farben dürften bei den Fans jedenfalls gut ankommen.
Vorne dürften allerdings andere Kandidaten den Ton angeben. In der Meisterschaft führt im Moment der BMW Alpina B6 vom Team Engstler mit Dino Lunardi und Alexandros Margaritis, dem man wirklich mal einen großen Erfolg gönnt. Aber dahinter lauern noch andere und vor allem auf die Kombi Ludwig/Mies sollte man am Ring ein Auge haben. Deren Abt-Audi sollte auf der kurzen Strecke gut gehen, auch wenn die Kurzanbindung nicht gerade für den R8 geschaffen wurde. Dann gibt es da noch die Reiter-Lambos mit den Stuck-Brüdern und den Champions von Thurn und Taxis sowie Philipp Geipel. Doch deren Saison lief bisher alles andere als gut.
Die SLS sehe ich am Ring nicht so richtig vorne. Weder Heico noch Black Flacon scheinen im Moment, trotz hochkarätiger Besetzung in der Lage zu sein, ein Rennen aus eigener Kraft zu kontrollieren. Wie in der VLN leidet der SLS wohl noch etwas unter seinem Gewicht und einer ungünstigen Verteilung des selbigen.
Leichten Ärger um den SLS gibt es im übrigen im Hintergrund. Das Problem sind die Flügeltüren, die zwar schön aussehen, aber eben auch gefährlich sind, wenn der Wagen auf dem Dach liegt. Eigentlich müssen die Türen mit Sprengladungen versehen sein, die man von außen auslösen kann, damit die Streckenposten und der Arzt an den Fahrer kommt. Die Sprengladungen sind auch da, aber inoffiziell heißt es weiter, dass sie nicht aktiviert sind, da man Angst hat, Erschütterungen oder Rempler könnten den Mechanismus während des Rennens auslösen. Einige Teams sehen, nicht ganz zu Unrecht, hier ein Sicherheitsproblem, die SLS-Teams weisen daraufhin, dass die FIA alles abgesegnet hat und Sprengladungen immer aktiv sind. Überprüfen lässt sich das nur schwer, man kann ja nicht vor dem Start verlangen, dass man probeweise eine Tür absprengt.
Erstaunlicherweise fährt die GT Masters am Ring nur die Sprint-Variante. Also Haug-Haken und dann die Abkürzung auf den hinteren Teil der Strecke. Das sieht dann in den Kameras besser aus, weil die Tribünen voller sind, erfahrungsgemäß ist es für die Fans aber teilweise dann schwierig einen brauchbaren Parkplatz in der Nähe zu finden, was bei der langen Schleife kein Problem darstellt. Wie üblich überträgt Kabel Eins die Rennen.
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41 Fahrzeuge sind für das Rennen gemeldet, davon haben 38 die Quali bestritten.
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