Die nächsten Wochen ist die NASCAR im Kernland der Serie unterwegs. Darlington und Charlotte stehen auf dem Programm.
Der Mai gehört in der NASCAR den Traditionsstrecken. Darlington ist ein Kurs, den die meisten Fahrer lieben, auch wenn er nicht ganz einfach zu nehmen ist. Seit 1950 wird in Darlington gefahren, und die Strecke hat gleich zwei Spitznamen „Lady in black“ kommt daher, weil am Ende des Rennens die Mauer am Ausgang der Kurven meist schwarz vor lauter Reifenberührungen ist, „The Track Too Tough to Tame“ kommt daher, weil der Kurs vor allem von Rookies jede Menge abverlangt. Was meist mit einem Blechschaden endet:
Das Oval sieht aus wie Ei, was daran liegt, dass Turn 3 und 4 enger sind, als Turn 1 und 2. Diese Bauweise war nicht unbedingt gewünscht, sondern liegt an einem See, der hinter den beiden letzten Kurven liegt. Das Banking beträgt 25 Grad in den ersten Kurven, 23 in den anderen. Schwierig ist der Übergang zu den Geraden, denn die sind praktisch flach. Da man die Steilkurven weit oben fährt, rutscht man am Ende Kurven gerne leicht gegen die Mauer und produziert sogeannten „Darlington Stripes“ am Wagen. Wer keinen Stripe am Ende des Rennens hat, ist nicht wirklich ein Rennen gefahren, heißt es.
Im letzten Jahr gewann, nicht eben zur Freunde der Fans, Kyle Busch, der scheinbar wieder auf Kurs ist, nachdem er das letzte Rennen gewinnen konnte. Die Strecke dürfte den Toyota auch liegen. Aber auch Ford sollte sich hier endlich wieder aus dem kleinen Tief raus ziehen können, in dem man seit ein paar Wochen steckt. Greg Biffle hat hier zweimal gewonnen, also sollte man „The Biff“ im Auge behalten.
Viel wird im Moment noch über Dale Earnhardt diskutiert und die meisten Kommentatoren gehen mittlerweile davon aus, dass ein Crewchief Wechsel zwischen der #5 und #88 nur noch eine Frage der Zeit ist. Wenn die Rennen im Mai weiter so schlecht laufen, muss Rick Hendrick auch etwas unternehmen, will er Junior noch im Chase sehen. Rauswerfen wird er seinen Goldesel wohl kaum.
Die Woche hat Hendrick auch ungewöhnlich früh Mark Martin für eine weitere komplette Saison bestätigt. Als Martin bei Hendrick im letzten Jahr unterschrieb, war nur die Rede von einem Jahr die Rede, aber offenbar haben beide ihre Meinung geändert. Das schliesst allerdings die Tür für Brad Keslowski, den man 2010 schon als Teilzeitpilot neben Martin in der #5 gesehen hat. Jetzt sieht man den Talladega-Sieger als dritten Mann bei Stewart/Hass. Da ist allerdings noch die Frage, ob Stewart überhaupt die Sponsoren für ein drittes Team zusammen bekommt. Immerhin hat man für Newman auch noch keine Sponsoren für die laufende Saison, da die US Army sechs Rennen nicht auf dem Wagen ist. Dazu halten sich auch hartnäckig die Gerüchte, dass Martin Truex jr. samt Sponsor Bass Pro zu Stewart wechseln wird.
Bei Petty Motorsport gibt es im Moment unterschiedliche Meldungen. Da heißt es zum einem, dass man ab Ende Mai endlich den neuen Dodge Motor bei Kahne einsetzen wird. Der neue Antrieb hat ja schon bei Penske gezeigt, dass er wirklich gut ist und mit dem alten kann man einfach keinen Blumentopf mehr gewinnen. Gleichzeitig heißt es aber auch, dass Petty bei Toyota angeklopft hat. Das kann aber mit der Unsicherheit zusammenhängen, was im Falle einer kompletten Pleite von Chrysler passieren wird. Im Moment sieht es noch so aus, als würde Fiat die Macht übernehmen, und Dodge selber hat alle Rückzugsgerüchte abgestritten.
Das Rennen in Darlington ist mal wieder ein Rennen am Samstagabend, also hier in der Nacht. Macht diese Woche nicht so viel, weil vorher der Pole Day beim Indy 500 läuft.