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NASCAR: Las Vegas / F1: Test + Video

von DonDahlmann
2 Kommentare

Sorry, mal wieder zu viel zu tun für Updates. Dabei sind die Testfahrten der Formel Eins in Jerez durchaus spannend. Aber erst einmal zur NASCAR.

Kyle Busch Las Vegas 2009Das Rennen in Las Vegas gehörte zu den Guten des Jahres und zeigte auch, was eine tolle Strecke (Las Vegas) von einer schlechten (Fontana) unterscheidet. Dabei waren die vielen Unterbrechungen (neuer Rekord) teilweise schon etwas nervig, aber es entwickelte sich trotzdem ein interessantes Rennen, das einige Rückschlüsse auf die Stärken und Schwächen der Teams zulässt. Große Überraschungen sieht man hier zwar nicht, aber den ein oder anderen Underdog findet man doch vorne.

Dabei muss man vor allem Bobby Labonte und das Hall of Fame Team nennen. Die haben in diesem Jahr bei Ford und Yates angedockt, fahren also mit den Motoren, die auch Roush bekommen. Und was ein guter Fahrer ausmacht, dass sieht man bei Labonte. Der liegt immerhin in der Punktewertung auf Platz 10 (und damit auch das Team in den Owners Points) und die bisherigen Ergebnisse lassen gutes vermuten. Es wäre ein kleiner Traum, wenn Labonte sich über die Saison in der Region stabilisieren könnte, aber vermutlich wird ihnen im Laufe der Saison das Geld und die Ressourcen für die Weiterentwicklung fehlen. Aber man legt den Grundstein für ein Top 35 Ergebnis in der ersten Saisonhälfte und HoF hätte es als Privatteam schon verdient.

Nun ist es nach drei Rennen noch zu früh, um etwas generelles zu sagen. Selbst nach der Hälfte einer Saison kann sich in der NASCAR noch viel ändern, wie man im letzten Jahr gesehen hat. Aber ein paar Dinge scheinen sich zumindest abzuzeichnen:

– Hendrick hat vier starke Teams, die alle ein wenig dem Pech kämpfen. Das Rennen in Las Vegas war eher katastrophal. Martin raus mit Motorschaden, Gordon zerreist es einen Reifen, Johnson macht einen seiner seltenen Fahrfehlern und Junior hat man wieder Probleme in der Box. Das sollte einen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass alle Fahrer bei Hendrick grundsätzlich in den Top 10 sein können und sollten. Bei Hendrick läuft noch vieles nicht rund, aber das wird sich finden.

– Roush ist dieses Jahr deutlich stärker und das mit allen Fahrern. Kenseth gewinnt die ersten beiden Rennen, Biffle ist stark, Edwards ist in den Top 10 und McMurray zeigte in den letzten Rennen viel Potential. Nur Ragan hinkt noch etwas hinterher. Aber insgesamt betrachtet hat Roush schon jetzt absolutes Meisterschaftspotential

– Gibbs ist eine One-Man-Show. Danny Hamlin kommt immer noch nicht auf Touren, Logano ist zu jung und der nicht minder junge Kyle Busch muss die Kohlen aus dem Feuer holen. Ob das nicht ein wenig dünn für eine Saison ist?

– Penske ist zurück. Der Motorschaden von Kurt Busch war ärgerlich, aber kein Beinbruch. Zeitweise waren mit Busch, Stremme und Hornish alle drei Penske in den Top 10. Das relativierte sich im Laufe des Rennens, zeigte aber auch, dass der neue Motor von Dodge ein großer Schritt nach vorne ist.

– RCR und EGR stecken weiter in Problemen. Die gute Platzierung von Clint Bowyer sollte einen nicht täuschen, irgendwas läuft da noch nicht richtig rund. Bei EGR hatte Truex von Beginn an technische Probleme, Amirola crashte und Montoya hatte bei seinem Unfall ein wenig Pech. Aber auch im Rennen konnte man den Eindruck gewinnen, dass es den Childress/Earnhardt Motoren an Power fehlte.

– Toyota ist nur dank Kyle Busch gut im Geschäft. Die Motorschäden vom Wochenende sollen, laut TRD, nichts miteinander zu tun haben, aber das klingt bei fünf getauschten Motoren wenig glaubwürdig.

– Roush hatte aber auch vier Motoren, die nicht durch gehalten haben. Laut Jack Roush lag es daran, dass man sich bei der Abstimmung vertan hatte, und alle Motoren 200 U/min mehr drehten, als sie sollten. Das zeigt, wie nahe alle Hersteller an der Grenze arbeiten.

– Für einen Blick um die Top 35 im unteren Bereich ist es noch etwas früh. Da muss man Atlanta abwarten.

Am Wochenende gibt es ein weiteres Puzzlestück für die Saison, den Atlanta gilt als schnellstes Oval der Saison. Hier werden die Motoren richtig auf die Probe gestellt werden, was einigen Team schon jetzt kilometertiefe Sorgenfalten auf die Stirn treiben wird. Denn es gibt keinen Hersteller, der bisher nicht betroffen war, also werden alle in Atlanta eher konservativ an die Sache ran gehen. Das Rennen dort ist zu dem noch länger als in Las Vegas und weil das Oval nur 1.5 Meilen lang ist, wird der Motor noch mehr durch die Beschleunigungsorgien belastet.

– Die NW Serie wird uns drei weitere Jahre das extrem unterhaltsame Rennen in Kanada liefern. Der Vertrag wurde heute verlängert.

Formel Eins – News

– Diese Woche fahren in Jerez mal abgesehen vom Ex-Honda-Team, alle neuen Chassis gegeneinander. Toro Rosso ist auch nicht dabei, aber die fahren ja eh den neuen Red Bull. Doch leider legt keiner die Karten auf den Tisch. Die Zeiten, die man sehen kann, sind alle eher bedeutungslos, weil man teilweise nicht mit dem neuen Aerokit fährt, oder eben einfach das macht, wofür man da ist – Testen. Das Glock heute schnellster war ist nett, aber er war in seiner schnellsten Runde 8 Zehntel schlechter als Vettel, der immer noch die schnellste Zeit in den 09er Wagen hält. Wenn man dann wieder sieht, das Sutil heute nur acht Zehntel langsamer als Glock war und damit vor Mark Webber lag, kann man sich denken, was die Zeiten bedeuten. Nichts, nada, niente. Ich habe glaube ich noch kein Jahr gesehen, in dem man weniger aus den Zeiten rauslesen konnte, als in diesem Jahr. Alle haben Angst die „echte“ Performance zu zeigen, man testet abgeschottet und keiner zeigt das „wahre“ Gesicht. Das macht mich ein wenig wahnsinnig, sitze ich doch gerade an der Jahresvorschau für die Formel Eins.

– Nicht zu sehen ist weiter das Brawn Team. Heute hieß es, dass Barrichello noch eine letzte Saison dranhängen kann und Senna nicht zum Zug kommt. Aber es gibt immer noch keine offizielle Bestätigung. Weder für die Rettung des Teams, noch für die Barrichello Sache. Allerdings soll sich Senna schon genervt ob der Absage geäußert haben. Dennoch – das kennen wir alle noch aus dem letzten Jahr von Super Aguri, wo selbst Ecclestone von der Rettung sprach.

Und sonst?
Ein paar Bilder von den Tests in Jerez. Nichts besonderes, sehr verwackelt, aber die ersten Bewegtbilder der neuen Wagen. Der Sound ist allerdings gut.

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2 Kommentare

JackKnife 4 März, 2009 - 00:52

Also ich dachte anfangs ehrlich, dass ich mich an die neuen Proportionen der Wagen gewöhnen würde. Bei den ersten bewegten Bildern sieht das alles aber doch seeeehr gewöhnungsbedürftig aus. Die ungleichmäßige Größe von Heck- und Frontflügel lässt die Wagen schon ein wenig schmunzelhaft aussehen.
Solange die Änderungen aber zu mehr Action und Überholmanövern führen, soll es mir recht sein.

Das Rennen aus Las Vegas war hingegen mal wieder ein reines Fest, ich habe mich köstlich unterhalten und bin mal gespannt, wie nach Bristol die erste Top35-Wertung aussieht…

Prometheus 4 März, 2009 - 04:03

Ich find auch die immer mehr variierenden Aussagen von Fahrern und Techikern zu den neuen Entwicklungen sehr interessant.

Darauf, dass KERS erstmal so gut wie keinen Vorteil bringt, hat man sich ja mittlerweile ziemlich einhellig geeinigt, die meisten Teams haben es ja erstmal weit nach hinten geschoben (vielleicht irgendwann ab Mai, vielleicht gar nicht…). Ich vermute mal, dass noch nichtmal das KERS-Team schlechthin, BMW, in Melbourne mit dem System starten wird, und damit zieht man sich erstmal den Groll der anderen auf, weil man als einziges Team auf das System bestanden hat…

Das Thema „mehr Action“ wird dagegen noch recht kontrovers gesehen: einige Fahrer und Techniker gehen immer noch davon aus, dass es mehr Überholmanöver geben wird, aber eine *gefühlt* größer werdende Anzahl von Leuten (zählen tu ich nicht ;-) steckt mittlerweile zurück und glaubt nicht mehr, dass sich viel ändern wird.

Man wird wohl wirklich bis Melbourne warten müssen, um überhaupt irgendwas über diese Formel 1-Saison sagen zu können. Das macht mich ganz kribbelig^^ Aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass min seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben sollte. Die Formel 1 wird auch 2009 keine WTCC-artigen Rennen bieten und auch mit neuen Aerodynamik muss immer noch ein schnelleres Auto hinter einem langsameren sein, damit überholt wird ;-)

Und auch verwundert hat mich, dass man plötzlich feststellt, dass die Slicks nicht genug Grip bieten bzw. zu schnell abbauen und man ab nächstem Jahr breitere Reifen einführen will. Find ich lustig, jahrelang fährt man mit Rillenreifen und jetzt ist an den Slicks auch schon wieder was falsch… breitere Reifen in Verbindung mit dem schmalen Heckflügel könnten auch optisch sehr interessant werden.^^

Ich jedenfalls mag aber die neue Auto-Generation mittlerweile sehr und ich glaube, ich muss zugeben, ich habe mich in die neueste Newey-Kostruktion verliebt, der Red Bull RB5 ist für mich eines der absolut schönste Autos, die ich seit 1994 – seit ich Formel 1 gucken – gesehen habe!

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