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NASCAR: Vorschau Dover Juni 2013

von KristianStooss
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An diesem Wochenende versammelt sich der komplette NASCAR-Tross in Dover, wo Sprint Cup, Nationwide Series und die Trucks auf der Monster-Mile die V8-Motoren bullern lassen. Nach dem CAMCAT-Debakel wünscht sich FOX definitiv ein ruhiges Rennen zum Abschied, bevor ab der nächsten Woche TNT mit der Sommerserie über sechs Rennen durchstartet.

fedex400autism_logo_rev_v05Der Dover International Speedway ist schon eine wahrlich imposante Erscheinung und wird nicht umsonst „Monster Mile“ genannt. Mit einem Banking in Höhe von 24 Grad braucht sich die Strecke nicht hinter den zahlreichen Intermediate-Ovalen verstecken und dabei ist Dover gerade mal eine Meile lang. Der Wechsel aus den Turns auf die – mit „nur“ 9 Grad überhöhten – Geraden geht sehr abrupt vonstatten, sodass die Wagen der Außenmauer schneller näher kommen als es den Fahrern lieb ist. Zudem gilt es dabei auch einen gewissen Höhenunterschied zu überwinden, was die Sache noch einmal etwas schwieriger gestaltet. Ähnlich wie in Bristol wird man regelrecht aus und in den Sitz gehoben bzw. gepresst. Der nicht so unverwandte Speedway in Tennessee und Dover sind übrigens die einzigen Betonpisten im derzeitigen Cup-Kalender.

Mal sehen, wen sich das Maskottchen „Miles The Monster“ am Wochenende aussucht und ordentlich herumschleudert. Wenn es in Dover kracht, dann sind aufgrund der eher schmalen Strecke auch gleich mehrere Fahrzeuge verwickelt. So schnell wie die Fahrer dort unterwegs sind, bleibt oft keine Möglichkeit mehr zum rechtzeitigen Ausweichen. TV-Sender FOX hat sich somit eine Strecke für den Abschied ausgesucht, die viel Potenzial für Action und Spannung bietet. Nach Saisonrennen #13 ist nämlich traditionell Schluss für meinen persönlichen NASCAR-Sender #1. Die nächsten sechs Meisterschaftsläufe werden dann beim eher unbeliebten Kabelsender TNT zu sehen sein, bevor ESPN den „Race to the Chase“ einläutet. Naja, wie dem auch sei, nach sechs Rennen mit Kyle Petty freut man sich sogar auf die ESPN-Leader-Cam im Dauereinsatz.

Bevor ich jetzt aber den Teufel an die Wand male, schaue ich lieber noch ein wenig auf das Wochenende in Dover, wo die Ausgangslage für die Teams relativ undurchsichtig ist. Bisher sind noch nicht viele Teams mit dem Gen6 auf der Monster-Mile unterwegs gewesen. Lediglich Earnhardt-Ganassi Racing und Stewart-Haas Racing haben dort mit jeweils allen Fahrern ihrer Organisationen im Vorfeld getestet. Für diese Mannschaften dürfte das wohl ein großer Vorteil sein und man kann durchaus erwarten, dass sie am Wochenende an der Spitze zu sehen sein werden. Dort trifft man derzeit eher Hendrick Motorsports und die beiden Toyota-Truppen von Joe Gibbs Racing und Michael Waltrip Racing. Nicht vergessen darf man auch Roush-Fenway Racing sowie Richard Childress Racing, die mit Carl Edwards oder Kevin Harvick immer mal ganz plötzlich in der Victory-Lane stehen können.

Die Liste der vergangenen Sieger schließt eigentlich niemanden so richtig aus und bringt sogar Penske Racing mit ins Spiel, welche die letzten beiden Chase-Ausgaben noch mit Dodge-Befeuerung für sich entscheiden konnten. Dieses Jahr sieht es für das Meisterteam aber eher schlecht aus, allerdings habe ich letzte Woche auch Harvick und RCR totgesagt – das zugehörige Sprichwort kennt ihr. Größter Favorit ist wieder einmal Jimmie Johnson, der seit 2009 satte 50 % (4 von 8) aller Dover-Rennen gewann. Die fehlenden Ausgaben holten sich unter anderem Kyle Busch und Matt Kenseth, was dann auch JGR mit ins Boot holt, zumal Kenseth ja momentan in der Form seines Lebens ist. Gespannt bin ich wie immer auf Michael Waltrip Racing.

Weil noch etwas Zeit übrig ist, werfen wir nach langem Schweigen mal wieder einen Blick in die Meisterschaftswertung. Dort führt derzeit Jimmie Johnson vor Carl Edwards (-32) und Matt Kenseth (-51), die Top5 komplettieren Clint Bowyer (-60) und Kasey Kahne (-75). Dale Earnhardt Jr. (-81), Kevin Harvick (-83), Paul Menard (-98), Martin Truex Jr. (-109) und Brad Keselowski (-110) füllen die Top10 auf. Dabei fällt auf, dass es für RCR doch gar nicht so schlecht läuft, wie vermutet. Mit sehr konstanten Resultaten haben sich zwei von drei Piloten des Teams immerhin auf reguläre Chase-Plätzen stellen können. Wie sagt Jan (Chaos) immer so schön: „Wenn Harvick nicht in die Top10 kommt, fährt er halt auf Platz 11 ins Ziel!“

Wer fehlt dort vorne eigentlich? Kyle Busch (-113) und Aric Almirola (-117) stehen nur knapp vor Greg Biffle (-121), Jamie McMurray (-124) und Jeff Gordon (-130). Erst dann kommt der erste Vertreter des wirklich angeschlagenen Teams von Stewart-Haas Racing: Ryan Newman (-130) auf Rang 16 vor Rookie Ricky Stenhouse Jr. (-133). Kurt Busch (-141), Joey Logano (-147) und Tony Stewart (-154) runden die Top20 ab, in denen es auch durch die Wildcards schnell hin- und her gehen kann. Außerhalb der Top10 hat aber lediglich Kyle Busch schon Siege eingefahren und zwar genau zwei.

Wer fällt besonders auf? Dass Matt Kenseth seit seinem Wechsel zu JGR in der Form seines Lebens ist, hatte ich ja schon erwähnt. Andererseits war er aber auch bei Roush in der Regular-Season immer recht konstant an der Spitze zu finden. Aric Almirola sah bis vor ein paar Rennen sogar noch besser aus, liegt aber immer noch weit vor seinem Pechvogel-Teamkollegen Marcos Ambrose. Kurt Busch auf Rang 18 freut mich sehr, er scheint sich beim neuen Team echt gefangen zu haben. Leider hält der Wagen oft nicht die komplette Renndistanz durch oder es kommt irgendwas dazwischen, vom reinen Speed her müsste er deutlich weiter vorne in den Punkten stehen. Jeff Gordon ist derzeit als einziger Hendrick-Pilot nicht für den Chase qualifiziert, aber natürlich kann und wird sich noch viel ändern bis zum Herbst.

Zum Abschluss folgen an dieser Stelle wie gewohnt noch die Links (PDF) zu den aktuellen Ständen in der Fahrer- und Owner-Wertung sowie die Entry-List und ein Zeitplan für das TV-Programm vom Wochenende.

Freitag, 31.05.
16:00 Uhr, Truck Series Qualifying, SPEED
17:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
18:30 Uhr, Nationwide Series Final Practice, SPEED
21:00 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, SPEED
23:00 Uhr, Truck Series Rennen (Lucas Oil 200), SPEED

Samstag, 01.06.
16:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
17:00 Uhr, Nationwide Series Qualifying, ESPN2
19:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, SPEED
20:30 Uhr, Nationwide Series Rennen (5-Hour Energy 200), ESPN

Sonntag, 02.06.
18:30 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (FedEx 400 benefiting Autism Speaks), Motorvision TV / FOX

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