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IMSA: Bericht Mosport 2019 – Erneut Mazda und Glück für Juncos

von DonDahlmann
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Mazda und Acura dominierten erneut das gesamte Wochenende. Glück hatte Victor Franzoni bei einem schweren Unfall.

Wie schon letzte Woche vermutet, waren es erneut die Mazda und die Acura, die das Renngeschehen in Mosport beherrschten. Da die IMSA in der Woche zwischen Watkins Glen und Mosport die BoP in der Prototypen-Klasse nicht verändert hatte und sich beide Kurse sehr ähnlich sind, war schon vor dem Rennen klar, dass diese beiden Teams das Rennen bestimmen würden. Die Pole ging zwar, etwas überraschend, an den Core-Nissan, doch der übliche Fahrerwechsel zu Teambesitzer Jonathan Bennett, warf das Team an das Ende der Prototypen Schlange zurück. Damit war die Bahn frei für ein weiteres Duell zwischen Mazda und Penske.

Um es kurzzumachen: die Sache war ein bisschen einseitig. Zwar konnte sich zu Beginn des Rennens Montoya vor dem drängelnden Ticknell im Mazda halten, aber irgendwann war der Druck zu groß und es ergab sich eine Lücke. Ab diesen Moment zog zunächst die #55, die letzte Woche ja auch in Watkins Glen gewonnen hatte, vorne weg und baute den Vorsprung auf teilweise 16 Sekunden aus.

Penske versuchte es im Verlauf des Rennens immer wieder mit einem Undercut. Statt der üblichen 32 Runden stoppte man teilweise schon nach 27 Runden. Da der Zeitverlust mit alten Reifen relativ groß ist und Mazda erstaunlicherweise nicht reagierte, schrumpfte der Vorsprung immer wieder auf unter fünf Sekunden, aber die #77 reagierte mit extrem schnellen Runden und sicherte sich so wieder ein Polster.

Bei der #55 mit Oliver Jarvis und Tristan Nunez lief es nicht ganz so gut. Man klemmte zwischen den beiden Acura, konnte aber den Wagen von Montoya und Cameron nicht klären. Das erlaubte dem zweiten Acura mit Castroneves und Taylor dranzubleiben. Aber auch die konnten nicht mehr machen, als sich das Heck des Mazda anzuschauen.

Dahinter sammelten sich die DPi, die auch an diesem Wochenende chancenlos waren. Die Meister des letzten Jahres, Derani und Nasr, prügelten den Whelen Cadillac zwar wie verrückt um die Strecke, aber auf den langen Geraden fehlte einfach der Topspeed. Man kann verstehen, dass die Cadillac-Teams langsam etwas unruhig werden.

Rund 30 Minuten vor Schluss kam es dann zu einem heftigen Unfall. Victor Franzoni im Juncos DPi fuhr Eingangs, Turn 2, eine ultraschnelle Rechtskurve, einfach geradeaus.

Die Bilder lösen nicht auf, was genau passiert ist. Eine sichtbare Berührung gab es nicht. Auffallend war, dass Franzoni, obwohl er genug Zeit hatte, keine Vollbremsung hinlegte. Er schaffte es aber den Wagen kurz vor dem Aufprall querzustellen. Der Juncos grub sich in die Reifenstapel und kam auf der Seite liegend zum Stehen. Nach endlosen Minuten sah man den Fahrer dann wach und sitzend auf einer Liege des Krankenwagens, wo er mit den Ärzten sprach. Ihm geht es aber gut, wie er auf Instagram mitteilte:

 

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Today the only thing I can do it’s to thanks God, @amr_social @bellracingusa, @dallaragroup and @cadillac you guys saved my life!! I had a huge crash around 140mph. And here I’m writing this post, nothing broke just a lot of pain everywhere. But alive and this is the most important!! @juncosracing sorry guys, we don’t know what happened but car is destroyed 😢, only thing we can do is raise our heads, painkillers haha and try to find some sponsors to do next race and forget about that!! Let’s keep pushing always. 🇧🇷🇧🇷🇧🇷 Hoje a única coisa que posso fazer é agradecer a Deus, @amr_social @bellracingusa, @dallaragroup e @cadillac vocês salvaram minha vida !! Eu tive uma batida muito forte em torno de 230km/h. E aqui estou escrevendo este post, nada quebrado, mas muita dor em todos os lugares. Porém vivo e isso é o mais importante !! @juncosracing desculpa pessoal, não sabemos o que aconteceu, mas o carro está destruído 😢, a única coisa que podemos fazer é levantar a cabeça, remédios haha e tentar encontrar alguns patrocinadores para fazer a próxima corrida e esquecer isso !! Vamos continuar acelerando sempre.

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Die IMSA unterbrach das Rennen erstaunlicherweise erst nach dem Abtransport des Fahrers. Man reparierte die Reifenstapel sehr provisorisch. Zumal es Berichte von der Strecke gab, dass die hinter den Reifenstapeln stehende Mauer ebenfalls hinüber war. Die IMSA dachte sich wohl, dass der Blitz nicht zweimal an der gleichen Stelle einschlägt.

Das leichte Chaos während der Gelbphase, die parallel zu den Boxenstopps kam, hatte dazu geführt, dass nun beide Mazda vorne lagen. Dieses Mal aber die #77 vor der #55. In den restlichen 15 Minuten des Rennens änderte sich das auch nicht mehr. Zwar machte Cameron auf Bomarito Druck, doch das führte dann nur dazu, dass Jarvis vorne etwas Luft bekam.

Am Ende gab es also den zweiten Doppelsieg von Mazda in einer Woche. Die Freude bei Mazda war natürlich groß, denn nun haben auch beide Autos einen Sieg errungen.

GTLM

Bei den GTEs hatte die IMSA die BoP ebenfalls fast unangetastet belassen. Erstaunlicherweise mussten nur die beiden Corvette 20 Kilo zuladen, während man die Porsche ungeschoren ließ. Ein bisschen unverständlich ist das schon. Auf der anderen Seite zeigte sich auch, dass unterschiedliche Strecken trotz unveränderter BoP für Überraschungen sorgen können. So holten sich beide BMW die erste Reihe in der Quali, dahinter folgten erst die Porsche.

Im Rennen lief die Sache dann wieder etwas anders. Die Corvette waren chancenlos, ebenso die Ford, die gar nicht erst in Erscheinung traten. Es entwickelte sich ein sehr enges Rennen zwischen den BMW und Porsche, wobei die Stuttgarter dann mal wieder das bessere Ende für sich hatten. Dabei erfolgte der Wechsel an der Spitze mal wieder in Box. Im ersten Stint hatte Jesse Krohn im BMW noch klar den Ton angegeben und das ohne die üblichen Reifenprobleme bei BMW. Aber die Porsche schnappten sich den BMW mal wieder mit einer etwas verschobenen Strategie, bei der am Ende auch die Unterbrechung des Rennens half.

Das war der fünfte Sieg der Porsche in Folge. Nur BMW konnte das erste Rennen in Daytona gewinnen. Eine solche Siegesserie ist in der IMSA schon sehr ungewöhnlich. Ich habe mir die BoP-Table angeschaut. Tatsächlich durfte Porsche nach Sebring 10 Kilo ausladen, musste aber auch den Tank um zwei Liter verkleinern. Seit dem hat sich kaum etwas getan. Der BMW durfte etwas den Ladedruck erhöhen, der Rest hat sich nicht verändert. Dass man den Porsche trotz aller Siege bisher nicht angefasst hat, ist zumindest ungewöhnlich für die IMSA. Auf der anderen Seite: In Watkins Glen hätte auch gut die Corvette gewinnen können, in Mosport war BMW dran. Nur die Ford hat man lange nicht mehr vorne gesehen.

GTD
Wie in Mosport war es auch hier ein Duell zwischen den beiden Acura und dem BMW M6 von Turner. Mit dem besseren Ende für den BMW, der das Rennen fast die gesamte Zeit anführen konnte und nur selten von den Acura gefordert wurde. Ich kann leider nicht so viel zur GTD schreiben, da die Regie von NBC bei den Prototypen und der GTLM blieb. Von der GTD zeigte man nur ab und zu den BMW oder wenn einer der Starter neben der Strecke unterwegs war.

Das wird sich dann hoffentlich beim nächsten Rennen in 14 Tagen in Lime Rock ändern. Da machen die Prototypen eine Pause und nur die beiden Tourenwagen Klassen sind am Start.

Bilder: Courtesy of IMSA

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