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USCC: Bericht Lime Rock Park 2016

von DonDahlmann
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Bestes Wetter, viele Fans und ein spannendes Rennen konnte man beim Auftritt der USCC in Lime Rock Park bewundern. In den GT-Klassen ging es mächtig zur Sache.

2016 Weathertech SportsCar Championship Lime RockAuch ohne die großen Prototypen gab es in Lime Rock jede Menge Action. Bei den LMPC blieb es, bis auf den Start, einigermaßen ruhig, dafür ging es in der GTLM und der GTD zur Sache. In beiden Klassen gab es vom Start weg enge Positionskämpfe und es wurde ziemlich ruppig. Das war schon beim Start der Fall, der gleich zweimal abgewunken wurde, weil die PCs sich nicht an die Startordnung hielten. Kaum war das Rennen dann endlich gestartet, rappelte es in der letzten Kurve vor Start und Ziel. Ins Gehege waren sich der BMW #100 und die #911 von Porsche gekommen. Nick Tandy versuchte, sich innen an Lucas Luhr vorbeizuquetschen, hatte aber zu keiner Zeit mehr als die Front neben dem BMW. Eine leichte Berührung reichte dann schon, um den BMW in die Reifenstapel zu schicken. Damit war der erste BMW aus dem Rennen. Und es sollte nicht die letzte Feindberührung sein.

Vorne duellierte sich der von der BoP leicht abgestrafte BMW #23 mit dem Risi-Ferrari, bei dem Toni Vilander hinter dem Steuer saß. Die beiden Ford hielten sich dahinter. Hier scheint die BoP der IMSA tatsächlich zu funktionieren. Die Dominanz der Ford GT aus den letzten drei Rennen war nicht mehr vorhanden, auch nicht über die Strategie. Zwischen beziehungsweise hinter den Ford hatten sich beide Corvette eingereiht, die zunächst nicht so aussahen, als ob sie im Kampf um die Spitze würden eingreifen können.

Es blieb während des gesamten Rennens, das teilweise lange Grünphasen hatte, eng an der Spitze. Irgendwann konnte sich der Ferrari am BMW vorbei quetschen, wobei Vilander massiv die Ellenbogen ausfuhr. Die neue BoP hat dem F488 sichtbar gut getan, denn im Zuge des Rennens gelang es dem Ferrari, ein paar Sekunden rauszufahren.

2016 Weathertech SportsCar Championship Lime RockDie Porsche erwischten dagegen mal wieder einen schwarzen Tag. Erst blieb die #911 plötzlich auf der Strecke stehen und konnte nicht mehr weiterfahren. Tandy bekam den Wagen irgendwie ans Laufen, verlor aber im Zuge der folgenden Reparatur etliche Runden. Der zweite Porsche mischte im Mittelfeld mit, aber es war offensichtlich, dass der RSR unterlegen ist. Selbst auf der eher kurzen Gerade in Lime Rock zogen die Ford und BMW leicht weg. Der Topspeed-Nachteil lässt sich nicht beseitigen. Umso mehr kämpfte Earl Bamber dann gegen Ende des Rennens – und übertrieb es etwas.

In einem fast gleichartigen Manöver wie sein Teamkollege zuvor schoss er in der letzten Kurven den übrig geblieben BMW ab, der noch gute Siegchancen hatte. Bamber war nie neben dem BMW von Dirk Werner und berührte dann auch noch unglücklich einen Curb. Der Porsche versetzte und schoss den völlig unschuldigen Werner ab. Beide landeten heftig im Reifenstapel und Werner ließ eine kurze Schimpfkanonade Richtung Bamber ab. Ein blödes Manöver, aber auch ein Rennunfall.

Damit schien die Sache in der GTLM durch. Vorne cruiste der Ferrari, in dem mittlerweile Fisichella Platz genommen hatte, dahinter hatten sich beide Corvette und beide Ford eingereiht. Aber es wurde dann noch nichts mit dem Sieg des F488. Zweimal verlor Fisico seinen Einsatzwagen in Turn 1. Dass einem Routinier wie ihm zweimal der gleiche Fehler passiert, ist dann auch ungewöhnlich, offenbar gab es am Ferrari aber Probleme mit den Bremsen. Denn auch im weiteren Verlauf der letzten halben Stunde sah man den Italiener mehrfach neben der Strecke. Immerhin konnte er sich noch zwischen die Ford schieben, mehr war aber nicht drin. Die Corvette feierten so einen Doppelsieg. Die Gavin/Millner in der #4 setzten sich dann gegen die Teamkollegen Magnussen/Garcia durch.

GTD

2016 Weathertech SportsCar Championship Lime RockLeicht chaotisch ging es in der GT3-Klasse der USCC zu. Die Spitze des Feldes bestand die meiste Zeit des Rennens aus circa acht Autos, also ungefähr dem halben Feld. Zunächst lag die Riley-Viper vorne, kam aber schon früh zu einem strategisch geplanten Tankstopp an die Box. Damit übernahmen zunächst die beiden Stevenson-Audi, die #6 und #9, die Führung, gaben diese aber auch zu Gunsten der Strategie an den Change Racing Lamborghini ab. Die vielen Unterbrechungen und Stopps sorgten für einiges an Durcheinander, aber am Ende lag dann plötzlich Alex Job Racing in Führung, wo Copper McNeil am Steuer saß.

Viel Ruhe hatte McNeil aber nicht, hinter ihm bildete sich ein Stau bestehend aus mehreren Audi, Huracan, der Viper und dem zweiten Alex Job Racing Porsche. Nach etlichen Versuchen boxte sich dann Spencer Pumpelly im Huracan recht robust ausgangs Turn 1 vorbei. Weil der Porsche auf die schmutzige Spur kam, verlor er dann in einer Runde noch drei weitere Plätze an die Konkurrenz.

Nach einer weiteren Phase im Rennen lag dann die Riley Viper wieder vorne, wo es nun an Jeroen Bleekemolen lag, die ungeduldige Meute hinter sich in Schach zu halten. Vor allem der Magnus Racing R8 mit Andy Lally am Steuer machte massiv Druck und quetschte sich dann, ebenfalls mit sanften, aber nachdrücklichen Berührungen an der Viper vorbei, die dann auch noch den #9er Audi R8 mit Robin Lidell passieren lassen musste. Aber Rang 3 ist für die betagte Viper ja kein schlechtes Ergebnis.

Die Audi konnten aber so ihren ersten Doppelsieg feiern. Das wird dann aber vermutlich die IMSA und die BoP wieder auf den Plan holen. Bis zum 5. August haben die jetzt Zeit, eine neue BoP für Road America zu erstellen.

Bilder: IMSA

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