Auf der schönen Strecke in Lime Rock geht es in die nächste Runde der Weathertech Sportcar Championship. Die Prototypen sind zwar nicht dabei, dafür aber die GTLM.
Dass die DPs und LMP2 nicht in Lime Rock unterwegs sind, ist schade, aber verständlich. Auf der engen und sehr kurzen Strecke wären vor allem die Überrundungen der GTD eine Qual. So ist das Feld, mit den LMPC, immer noch groß, aber etwas ausgewogener. Überrundungen sind weiter ein kleines Problem zumal die Geschwindigkeitsunterschiede nicht so groß sind. Die PCs schaffen es gerade so, auf der kurzen Geraden an den GTDs vorbeizugehen, an den schnelleren GTLM kommt man, wenn überhaupt, nur vorbei, wenn diese Platz machen.
Das Hauptaugenmerk aus europäischer Sicht liegt auf den GTLM und hier hat es mal wieder Änderungen bei der BoP gegeben, die vor allem BMW betreffen. Dem M6 hat man ein wenig Ladedruck weggenommen und den Tank um zwei Liter verkleinert. Genau umgekehrt ist es bei Ferrari. Dort ging der Ladedruck hoch und man darf zwei Liter mehr tanken. Die Ford müssen sich mit einem 1 mm kleineren Nachtank-Restictor anfreunden.
Die Änderungen sind mal wieder etwas merkwürdig. Der Ford hat die letzten drei Rennen gewonnen, die letzten zwei nur sehr knapp gegen die BMW. Während der Ford aber leistungsmäßig unangetastet bleibt, wird der BMW, der nicht in der Lage war, die Ford zu schlagen, eingebremst. Das mag verstehen, wer will. Die Änderungen für die Ferrari gehen in Ordnung, die waren in Mosport chancenlos.
Auch der bisher sowieso chancenlose Porsche wird für Lime Rock bestraft und bekommt 20 kg (!) mehr ins Auto gepackt. Nicht nachvollziehbar. Einzig die Corvette bleibt unverändert.
Nun ist Lime Rock, weil es so eng ist, eigentlich eine gute Porsche-Strecke, aber aber mit den 20 kg mehr im Auto dürfte das für die RSR schwer werden. Ob der Ferrari durch den höheren Ladedruck seine aerodynamischen Vorteile ausspielen kann? Dafür ist die Strecke in Lime Rock dann schon wieder zu langsam. Auch der Ford dürfte sich mit seinen 1265 kg auf der Strecke etwas schwer tun. Theoretisch läuft also viel auf die Corvette raus, die aber in Mosport das Tempo an der Spitze nicht gehen mitgehen konnten.
GTD
Die GTD hat die IMSA nach Mosport nicht angerührt. Offenbar war man zufrieden mit dem Ablauf und dem Ergebnis des Rennens. Der Sieg des BMW kam etwas überraschend und hatte auch viel mit den unterschiedlichen Strategien der Teams zu tun. Die erstarkten Audi und Lamborghini konnten das Feld lange kontrollieren und so sollte es auch in Lime Rock aussehen. Den R8 wird die Strecke liegen, der Huracan hängt da etwas zurück. Der Lamborghini hat zwar die gleiche Basis wie der R8, aber eine völlig andere Aerodynamik, die vor allem auf schnellen Strecken zur Entfaltung kommt. Der Audi ist da gleichmäßiger aufgestellt.
Die Suppe der Audi könnten aber die Porsche versalzen, denen der Kurs liegt. Anders als in der GTLM sind die Porsche GT3 hier von der BoP deutlich besser gestellt. Schon in Mosport wäre ein Sieg eines Porsche drin gewesen, wäre Alex Riberas von Alex Job Racing nicht ein Vorderreifen geplatzt. Lime Rock bietet gute Möglichkeiten, gerade für dieses Team, den überfälligen Sieg einfahren zu können.
Wie immer wird auch hier die Strategie beziegungsweise die Cautions entscheiden, wer denn da die Nase am Ende vorne hat. Es wird mit Sicherheit ein enges Rennen zwischen den Audi, Lamborghini und Porsche.