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USCC: Bericht Mosport 2015 – Es war eng

von DonDahlmann
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Nachdem man in Watkins Glen wegen Regens am Ende kaum fahren konnte, legte die USCC in Mosport einen echten Krimi hin. Die Entscheidung fiel erst in den letzten 10 Minuten.

2015 TUDOR United Sportscar Championship MosportAuch wenn die DP-Klasse der USCC in diesem Jahr etwas unter den fehlenden LMP2 und auch so machen DP vermissen lässt – das Racing kann sich mehr als sehen lassen. In Mosport führten Strategie, Rennverlauf, Cautions und Fehler in der Boxengasse zu einem der spannendsten Zieleinläufe der letzten Zeit. Schon vom Start weg blieb es in der Prototypen Klasse eng. Die üblichen Verdächtigen, beide Action Express und der VisitFlorida DP sorgten für einen spannenden Kampf um die Spitze. Auf der mittlerweile arg in die Jahre gekommenen Strecke im kanadischen Mosport konnte aber auch der einzige LMP2 Ligier vom Michael Shanks den Anschluss an die Spitze halten.

Nicht ganz so gut lief es für die Mannschaft von Wayne Taylor Racing. Ein Problem mit der Servolenkung warf den Wagen der beiden Taylor-Brüder schnell weit zurück. Immerhin gelang es ihnen, noch in der Führungsrunde zu bleiben. Weil die DP-Klasse aber so eng ist, fiel es ihnen schwer, den Abstand zu reduzieren. Durch den Stopp hatte man zudem eine asynchrone Strategie am Hals, die man bei einem 160 Minuten andauernden Rennen nur schwer wieder los werden kann.

Um so überraschender war dann allerdings die Entscheidung des zweiten Action Express, dem „Whelen“ Wagen mit Curran/Cameron einen ziemlich frühen Stopp einzulegen. Auf der Strecke lag man zu dem Zeitpunkt in Reichweite des Podiums, ein technisches Problem gab es auch nicht. Offenbar spekulierte man auf einen langen zweiten Stint, der dann, je nach Cautions reichen würde, um ohne weiteren Stopp ins Ziel zu kommen.

2015 TUDOR United SportsCar Championship MosportKaum war der „Whelen“ DP aus der Box, da rauschte schon John Pew mit dem Ligier LMP2 zum Stopp. Der HPD Motor des Ligier ist etwas durstiger, dennoch kam der Stopp etliche Runden zu früh für eine klassische Strategie. Bei Michael Shanks Racing lagen die Überlegungen aber etwas anders. Der Ligier kann, wenn er alleine unterwegs, auf die DPs Zeit gut machen. Man verliert vor allem dann Zeit, wenn man in den aerodynamisch anspruchsvollen Teilen der Strecke hinter einem DP festhängt. Vorbei kommt man da eh nicht und auf der langen Geraden ziehen die DPs dann wieder weg. Die Idee, den Ligier möglichst ungestört fahren zu lassen, konnte man aber nur mit einer leicht versetzten Strategie erreichen. Das sollte sich aber auszahlen, denn bis zum Schluss blieb der Wagen den Führenden auf den Fersen.

So ganz reichte es aber dann doch nicht. Ozz Negri übernahm einen langen letzten Stint und prügelte den Ligier bei ziemlich hohen Temperaturen um den Kurs. Er verausgabt sich derart, dass er nach dem Rennen aus dem LMP2 gehoben werden musste. Immerhin erbrachte sein Einsatz dann einen bemerkenswerten dritten Platz.

Ganz vorne wechselten sich der Action Express #5 mit Barbosa/Fittipaldi, der „Whelen“ und der „VisitFlorida“ in der Führung ab. Zwei Cautions führten dann auch dazu, dass die Taylor Mannschaft in der letzten Stunde des Rennens wieder den Anschluss fand. Und dann war plötzlich alles eine Sache der Strategie. Denn entgegen aller Erwartungen blieb das Rennen am Ende ohne Unterbrechung, das hieß, dass die strategischen Entscheidungen zu Beginn des Rennens plötzlich alles auf den Kopf stellten.

2015 TUDOR United SportsCar Championship MosportDie #5 hatte sich für eine konventionelle Strategie entscheiden – und lag damit eigentlich goldrichtig. 12 Minuten vor Schluss lag man in Führung und hatte genug Sprit an Bord. Doch dann vermieste ein Plattfuss der Mannschaft das Rennen und man musste unplanmäßig an die Box. Allerdings war man da nicht alleine. Denn auch der „Whelen“ Wagen musste noch mal zu einem „Splash n Dash“ weil man durch den frühen Stopp am Ende zu knapp dran. Die Spekulation auf eine Caution im letzten Renndrittel erfüllte sich nicht. Das brachte, ziemlich unerwartet, plötzlich die Wayne Taylor Truppe wieder ins Rennen, die nach den Problemen zu Beginn einen langen Mittelstint einlegen konnten, der dann in einem letzten Stopp mündete bei dem man genug Spirt für das restliche Rennen aufnehmen konnte.

Allerdings war der Vorsprung des „Whelen“ Wagen 10 Minuten vor Schluss so groß, dass man trotz kurzem Halt die Führung hätte behalten müssen. Hätte. Denn beim so wichtigen Stopp klemmte plötzlich für eine kleine Ewigkeit der Tankfüllstutzen und man verlor die Führung an WRT. Zwar prügelt Cameron den Chevy-DP in den letzten Minuten in einem atemberaubenden Tempo um den Kurs, aber am Ende fehlten ihm ganze 0.4 Sekunden für den Sieg. Eine weitere Runde, und man hätte den Sieg vielleicht erringen können.

Gar nicht gut lief es für den Riley-Ford von Ganassi. Obwohl schnell unterwegs, stand er schon nach wenigen Runden mit einem kleinen Defekt an der Box und verlor so mehr als eine Runde. Das konnte man bei dem Caution-freien Rennen dann nicht mehr einholen.

Der Delta-Wing sah dann tatsächlich mal die Zielflagge. Zwar mit 3 Runden Rückstand, aber immerhin,

2015 TUDOR United Sportscar Championship MosportIn der GTLM war es dagegen erstaunlich ruhig. Das lag vor allem daran, dass der Porsche von Nick Tandy und Patrick Pilet in Mosport einfach unschlagbar war. Man führte im Rennen von der Pole bis zum Ziel, ohne dass die Konkurrenz auch nur in der Nähe kam. Der für die Klasse bei so einem kurzen Rennen erstaunliche Vorsprung von knapp 16 Sekunden vor dem zweitplazierten BMW von John Edwards und Lucas Luhr, sagt eigentlich schon alles. Auf P3 landete, ebenfalls mit 18 Sekunden Rückstand, die Corvette mit Jan Magnussen und Antonio Garcia. Zwei Dinge waren bemerkenswert. Zum einen konnte der zweite Porsche mit Jörg Bergmeister und Earl Bamber das Tempo der Teamkollegen nie halten. Am Ende verlor man ein Runde, weil mal wieder eine Radmutter klemmte. Ein Problem, dass den Porsche in diesem Jahr schon öfter ereilte. Zum anderen war bemerkenswert, dass die zweite Corvette ebenfalls eher mau unterwegs war. Das lag aber auch daran, dass man mit einem geliehen Chassis unterwegs ist. Da man einen Wagen in Le Mans komplett zerstört hat und die Zeit für den Aufbau eines neues Chassis nicht reicht, muss man wohl bis August warten.

Die USCC legt jetzt eine kleine Pause ein, am 09.08 steht dann mit Road Atlanta der nächste Klassiker auf dem Programm.

Endergebnis (pdf)

Punktestand (pdf)

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Bilder: IMSA

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