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IndyCar: Vorschau Grand Prix of St. Petersburg

von Rainer
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Etwas verspätet erwacht auch die IndyCar Series aus dem Winterschlaf und beginnt ihre Saison in den Straßen von St. Petersburg. Das erste Aufeinandertreffen der Teams fand aber schon vor einer Woche beim Test auf dem Barber Motorsports Park statt.

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Will Power, Vorjahressieger, im Chevrolet Dallara beim Test auf dem Barber Motorsports Park              (c) Chris Owens/IndyCar Media

Dort wurden die neuen Aero Kits von Chevrolet und Honda ausgiebig getestet. Insgesamt kann man sagen, dass die neue Aerodynamik deutlich mehr Abtrieb erzeugt und auch die Effizienz beider Pakete recht ähnlich ist. Die schnellsten 21 Piloten lagen innerhalb von einer Sekunde, auch wenn sich die Hondas im Schnitt etwas hinter den Chevrolets platzierten. Bewähren müssen sich die Aero Kits aber im Renneinsatz und den ersten erleben wir nun in St. Petersburg. Hier wird sich vor allem zeigen, wie die Autos sich im Verkehr verhalten. Auf einer freien Runde können viele Autos schnell sein, um dann aber in der Dirty Air jede Fahrbarkeit zu verlieren. Eine Rennprognose ist also ungemein schwer, wenn dann noch Dinge wie Reifenverschleiß oder Gelbphasen ins Spiel kommen.

Zum Saisonauftakt sehen wir ein komplettes Startfeld von 24 Autos, da sowohl Andretti Autosport als auch Chip Ganassi Racing ihr viertes Auto an den Start bringen. Des Weiteren haben Team Penske und A.J. Foyt Enterprises ihr Team um je ein Auto vergrößert. Wieder in der IndyCar Series können wir Simona de Silvestro für Andretti begrüßen. Mit Gabby Chaves (Herta), Stefano Coletti (KV), Sage Karam (Ganassi) und Francesco Dracone (Coyne), obwohl er 2010 zwei Rennen für Conquest Racing bestritten hatte, treten vier Rookies an. Auch Luca Filippi (CFH) bestreitet seinen ersten GP of St. Petersburg. Eine Übersicht der Fahrerpaarungen geben unsere Saisonvorschau und die offiziellen Entry-List (PDF).

Strecke

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Streets of St. Petersburg (c) IndyCarMedia

Die Strecke ist 1,8 Meilen (2,9 km) lang und kombiniert eine Start- und Landebahn mit einem US-typischen Stadtkurs. Die lange Start- und Zielgerade mündet in eine recht enge Rechtskurve, wo in den letzten Jahren viele Überholmanöver stattfanden. Nach zwei flüssigen Kurven führt eine kurze Gerade in eine 90 Grad Rechtskurve, die zu einem, meist nicht funktionierenden, Überholversuch einlädt. Es folgt ein verwinkelter Streckenteil, indem es vor allem auf mechanischen Abtrieb ankommt. Die letzte Kurve dieses Abschnitts, eine fast 90 Grad Rechtskurve, ist eine der wichtigsten der Strecke. Sie führt die Fahrer auf eine lange Gerade, direkt am Meeresufer entlang, mit zwei schnellen Linkskurven und einer flüssigen Schikane. Hier kann man viel Zeit verlieren. Eine 180 Grad Spitzkehre bringt die Fahrer wieder auf die Start- und Zielgerade.

Favoriten

Wenn man in den Statistiken des GP of St. Petersburg blättert, so stolpert man immer wieder über Team Penske. Von den zehn Rennen der IndyCar Series gingen sechs an das Team von Roger Penske. In den letzten fünf Jahren stand Will Power viermal auf der Pole und fuhr dreimal die schnellste Rennrunde. Für den Australier stehen aber nur zwei Siege zu Buche. Mit dem im Vorjahr legte er aber schon den ersten Stein für den Titelgewinn. Mit Simon Pagenaud hat man sich zusätzlich einen weiteren exzellenten Stadt- und Straßenkurspiloten ins Team geholt. Dazu kommen noch Juan Pablo Montoya, der seine zweite Saison nach der Rückkehr zu den Indycars fährt, und Helio Castroneves, der dreimal in St. Petersburg gewinnen konnte. Sollte nicht irgendetwas gewaltig schief gehen, wird man mindestens einen Penskefahrer am Sonntag auf dem Podium finden.

Zweite Kraft sollte weiterhin Chip Ganassi Racing sein. Das Team und Scott Dixon haben über Jahre bewiesen, dass sie absolut zur Spitze der IndyCar Series gehören. Wie der Test auf dem Barber Motorsports Park schon gezeigt hat, ändern auch die neuen Aero Kits nichts an dieser Tatsache. Bisher konnte zwar nur Dario Franchitti 2011 für Chip Ganassi in St. Petersburg gewinnen, aber Dixon war mehrfach nahe dran. In den letzten vier Jahren beendete er das Rennen immer in den Top 5. Auch Tony Kanaan kann an einem guten Tag Rennen gewinnen. Immerhin stand er im Vorjahr bei drei Stadtrennen auf dem Podium.

Auch wenn der Barber-Test nicht ganz optimal ablief, ist Andretti Autosport das Honda-Topteam und auch ein Anwärter auf eine Platzierung in den Top 5 in St. Petersburg. Das Team konnte 2012 mit James Hinchcliffe gewinnen und hat mit Ryan Hunter-Reay einen der besten Piloten im Feld. Dazu kommt mit Simona de Silvestro eine Spezialistin für Stadtkurse ins Team. Mal sehen, wie sie ihre Formel-1-Pause überstanden hat.

Für eine Überraschung könnten die beiden Fahrer von KV Racing Technology sorgen. Stefano Coletti und Sebastien Bourdais waren beim Barber-Test sehr gut unterwegs. Daneben hat Bourdais am letzten Wochenende zusammen mit Juan Barbosa und Christian Fittipaldi für Action Express Racing die 12 Stunden von Sebring gewonnen. Vor allem Bourdais und Barbosa haben den Sieg während einer langen Grünphase herausgefahren. Der Franzose ist also, nach zuletzt sechs guten Ergebnissen in der IndyCar Series, auch 2015 schon richtig schnell.

Die Einschätzung der vier Teams ist schon schwer, dahinter wird es aber zum Glückspiel. James Hinchcliffe hat zum Beispiel 2012 in St. Petersburg gewonnen. Er hat aber das Team gewechselt und es ist absolut unklar, wie gut er schon mit Schmidt Hamilton Racing zurechtkommt und wie gut das Team ohne Simon Pagenaud funktioniert. Takuma Sato holte im Vorjahr die Pole-Position, verlor im Rennen aber einige Positionen, weil sein Dallara mit den härteren Reifen nicht mehr so gut lag. Es gibt einfach noch zu viele Variablen und so sollten wir einfach das erste Rennen der IndyCar Series genießen.

Zeitplan (local time, MEZ)

Freitag, 27. März

12:30 – 1:45 p.m. (17:30 – 18:45) – Verizon IndyCar Series practice #1
4:15 – 5:30 p.m. (21:15 – 12:30) – Verizon IndyCar Series practice #2

Samstag, 29. März

12:30 -1:15 p.m. (17:30 – 18:15) – Verizon IndyCar Series practice #3
4:15 – 5:30 p.m. (21:15 – 22:30) – Verizon IndyCar Series Pole Qualifying (knockout qualifying and Firestone Fast Six format)

Sonntag, 30. März

12:00 – 12:30 p.m. (18:00 – 18:30) – Verizon IndyCar Series warm-up
3:00 p.m. (21:00) – Verizon IndyCar Series pre-race (Übertragungsbeginn ABC und Sport1US)
3:37 p.m. (21:37) – Firestone Grand Prix of St. Petersburg green flag

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