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Vorschau: ILMC/ALMS – 12h von Sebring

von StefanTegethoff
43 Kommentare

Mit den 12 Stunden von Sebring starten am Samstag sowohl die American Le Mans Series als auch der Intercontinental Le Mans Cup in die neue Saison – eine weitere Auflage des Zweikampfes Audi vs. Peugeot. Doch der eigentliche Kracher ist die GT-Klasse.

So wie die NASCAR-Fans sich jedes Jahr auf den großen Saisonauftakt in Daytona freuen, erwartet die Sportwagen-Gemeinde im Frühjahr sehnlichst den Saisonstart in Sebring. Der traditionsreiche Flugplatzkurs wurde zwar im Laufe der Jahrzehnte einige Male umgebaut, hat aber nach wie vor einen ganz eigenen Charakter. Dazu tragen auch die Fans bei, die hinter den Leitplanken und Zäunen ihre Zelte aufschlagen, die Tailgates ihrer Pick-Ups öffnen und im milden Märzwetter Floridas grillen, während die Fahrer sich, von der Abendsonne geblendet, waghalsig in die Sunset Bend stürzen. Die 180°-Kurve ist eine der „Signature Corners“ der Strecke, die trotz Betonplatten als Untergrund mit fast 200 km/h durchfahren wird, um genug Speed mit auf die Start/Ziel-Gerade zu nehmen und in die noch schnellere Kurve 1 hinein vielleicht einen Überholversuch zu starten… 

Es ist die 59. Ausgabe des Langstreckenklassikers und es verspricht eine grandiose zu werden. Das Starterfeld ist mit 56 Fahrzeugen so groß wie seit 2002 nicht mehr, was allerdings der Kombination aus dem gemeinsamen Lauf der ILMC und der ALMS (inklusive ihrer beiden Challenge-Klassen) geschuldet ist. Kurz zum Intercontinental Le Mans Cup, kurz ILMC: es ist die zweite Saison für diese neue, hauptsächlich auf die Herstellersteams in der LMP1 und GTE-Pro ausgerichtete Serie. Sieben Rennen wird es geben, die aber bis auf die 24h von Le Mans selbst sowie den Lauf in China am Saisonende alle auch gleichzeitig zur europäischen oder amerikanischen Le Mans-Serie gehören. Bei diesen Rennen werden die Grids entsprechend gut besetzt sein. Neben der schieren Menge an Teilnehmern außerdem noch interessant: es wird es eine ganze Reihe neuer Teams und Autos zu sehen geben, auch wenn einige der wichtigsten leider noch fehlen.

LMP1

So allen voran der neue Audi R18. Getestet haben die Ingolstädter ihr neues Coupé in Sebring im Februar bereits ausgiebig, denn bekanntlich eignet sich die Strecke (hier eine Onboard-Runde mit Adrian Fernandez im Aston Martin-Lola aus dem vergangenen Jahr) gut dafür, zwar nicht aufgrund ihres Layouts, aber wegen der enormen Belastung, die die Buckelpiste mit ihren wechselnden Fahrbahnbelägen auf die Fahrzeuge ausübt. Doch anscheinend „mauern“ die Le Mans-Titelverteidiger gern und wollen der Konkurrenz erst so spät wie möglich die Performance des R18 erahnen lassen. Gleichzeitig, so jedenfalls die Vermutung im Radio Le Mans-ILMC-Saisonvorschau-Podcast, kann Audi die Stärke des neuen Peugeot 908 in Sebring bereits bemessen.

Denn es kommt eine überarbeitete Version des R15+ zum Einsatz, die ebenfalls im Februar dort getestet wurde, so dass man einen Maßstab für die Leistung des 908 hat. Sebring wird die letzte Vorstellung dieses Wagens sein und bei den Testfahren zu Beginn dieser Woche schien man nicht allzu weit von der 2011er Version des Peugeot 908 entfernt zu sein, die Leistung des nicht mehr dem neuen Reglement entsprechenden V10-Motors ist dabei durch einen Luft-Restriktor beschnitten. Unter anderem ist die Aufhängung neu und es kommen wie beim R18 und dem Peugeot Vorderreifen im Hinterreifen-Format zum Einsatz. Das Le Mans-Siegertrio, bestehend aus Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller (#1) wird neben der bald schon als Legenden zu bezeichnenden Truppe Rinaldo Capello/Tom Kristensen/Allan McNish (#2) antreten.

Ebenso unverändert ist die Fahrerkombination der französischen Konkurrenz: Alex Wurz, Anthony Davidson und Marc Gene (#7) und Frank Montagny, Pedro Lamy und Stephane Sarrazin (#8). Im Gegensatz zum Audi werden die Löwen-Autos bereits einen Motor nach dem neuen Reglement haben, Peugeot entschied sich dafür, bei der V8-Konfiguration zu bleiben, wobei aber den neuen Regeln entsprechend der Hubraum auf 3,7l zusammengeschrumpft ist, was einen deutlichen Leistungsverlust bedeutet.

An den ersten Testtagen konnte Peugeot jeweils die Oberhand behalten, wenn auch Audi wie auch die Benziner-Konkurrenz nicht allzu weit zurück war. Die Organisatoren scheinen also bei der Bestimmung der Größe des Restriktors für die Audi nicht allzu weit daneben gegriffen zu haben. Oreca ist als weitere Unterstützung für Peugeot dabei, allerdings mit dem alten Peugeot 908 Hdi-FAP (wie der Audi mit Ansaug-Restriktor), gesteuert von Loic Duval, Nicolas Lapierre und Olivier Panis.

Interessant wird es sein, den Wiedereinstieg von Toyota, quasi durch die Hintertür, als Motorenlieferant für Rebellion zu beobachten. Als dritten Fahrer neben Neil Jani und Nicolas Prost haben die Schweizer dieses Mal Jeroen Bleekemolen engagiert, der 2008 schon einmal im van Merkstijn-Porsche RS Spyder Klassensieger in Le Mans wurde.

OAK Racing bläst dieses Jahr zum Großangriff, mit zwei in Gulf-Farben lackierten Pescarolo-Judd in der höchsten Klasse, besetzt mit zwei rein französischen Fahrertrios, von denen Lahaye/Moreau/Ragues deutlich stärker einzuschätzen ist als Nicolet/Hein/Yvon. Teambesitzer Nicolet war nicht unwesentlich an der Ersteigerung und Rückgabe der Pescarolo-Fabrik beteiligt und setzt nun insgesamt vier Fahrzeuge aus eben dieser ein.

Zwei europäische LMP1-Teams haben den „Waiver“ des ACO in Anspruch genommen, also die Ausnahmegenehmigung, das erste Rennen verpassen zu dürfen. Aufgrund des stark überarbeiteten Reglements haben sich die Organisatoren dazu entschieden, denn sonst wäre die ILMC um einige Fahrzeuge ärmer. Leider fehlen zwei sehr interessante Wagen: zum einen der neue Aston Martin AMR-ONE, ein offener Prototyp mit Reihen-Sechszylinder, der zwar keinen Schönheitspreis gewinnen wird, aber mit dem der britische Hersteller die Diesel herausfordern möchte. Und zweitens das aus der Formula Le Mans aufgestiegene Hope Racing-Team aus der Schweiz, das als einziges  neu im ACO-Reglement geschaffene Option eines Hybrid-Motors wahrgenommen hat; hier fehlt allerdings bislang noch das Getriebe.

Aus den USA sind in diesem Jahr nur drei Teams am Start: Duncan Daytons Highcroft Racing wird Sebring und Le Mans mit dem für die höchste Klasse aufgebohrten HPD ARX-01 – diese neueste Inkarnation des alten Corage LC75 wurde mit dem Buchstaben ‚e‘ versehen – und den Piloten David Brabham, Marino Franchitti und Simon Pagenaud in Angriff nehmen. Bei der technischen Abnahme am Mittwoch fiel der Wagen noch durch, da die Front 5mm zu breit war, doch das Problem wurde inzwischen behoben.

Greg Picketts Muscle Milk Racing ist (unfreiwillig) vom Porsche- zum Aston Martin-Kunden geworden und teilt sich den hübschen Lola-Aston Martin mit Klaus Graf und Lucas Luhr; Dyson Racing bleibt dagegen beim Vorjahres-Fahrzeug, dem Lola B09/86 mit Mazda-Motor, der weiterhin (leider als einziges Fahrzeug) mit einem Isobutanol-Ethanol-Gemisch von BP angetrieben wird; mit G-Oil, die synthetisches Bio-Motoröl (die im Vorjahr Sponsor in der LMPC waren) herstellen, hat man einen neuen Partner aus diesem Bereich gewonnen.

Für die ALMS sieht es, was die LMP1 angeht, nach Sebring düster aus. Allein schon, dass Vorjahres-Meister Highcroft Racing es nicht geschafft hat, nach dem geplanten Abgang von Patron Tequila einen neuen Sponsor zu finden, um die komplette Saison zu bestreiten, zeigt die schwierige Lage. Und auch Paul Drayson verlässt sie Serie mit seinem Team, um an der neu geschaffenen Elektro-Rennserie EV-Cup teilzunehmen. Auch Autocon wird fehlen, was schmerzt, auch wenn das Team lediglich ein Feldfüller war.

Bleiben also das Pickett’s MuscleMilk-Team und Dyson – erstere mit dem starken Lola-Aston Martin, der sich in den letzten Jahren als stärkster Benziner bewiesen hat, letztere mit einem für die LMP1 aufgemotzen Lola-Mazda, der eigentlich (vor der 2010er Saison, als er keine Klassentrennung gab) für die LMP2 ausgelegt war. Ob dieses Duell allein Spannung erzeugen kann, bleibt abzuwarten.

LMP2

Auch bei den kleinen Prototypen der LMP2-Klasse gibt die ALMS ein trauriges Bild ab: Level 5 wird, aufgestiegen aus der LMP Challenge-Klasse, mit zwei brandneuen Lola-Honda gegen… ja, gegen niemanden antreten. Also gegen sich selbst. Und das gilt sogar im Wortsinne für Teambesitzer Scott Tucker, der abwechselnd in beiden Wagen – von denen einer geschlossen, der andere offen ist – sitzen wird. Seine Kollegen in Sebring sind Christophe Bouchut und Joao Barbosa (Grand-Am) im Coupé mit der #33 sowie Ryan Hunter-Reay und Luiz Diaz in der offenen #055 – recht namhafte Trios. Die #33 wird auch für die ILMC-Wertung fahren.

Die ILMC steuert für Sebring auch nur zwei weitere Autos bei: den Oreca-Nissan von Signatech (ehemals als Signature Plus bekannt) mit den Fahrern Mailleux/Ordonez/Ayari sowie einen OAK-Pescarolo-Judd (Barlesi/Da Rocha/Lafargue). Beachtenswert wird in sein, wie gut sich Neueinsteiger Nissan schlägt, vor allem im Vergleich zu den erprobten Honda/HPD-Motoren. Dieses Duell, wie die LMP2-Klasse an sich, wird allerdings in der europäischen LMS bedeutend interessanter werden, denn dort ist die Kategorie deutlich stärker besetzt.

Doch ganz so einsam werden diese vier Wagen den Kurs nicht umrunden, denn die Befürchtung einiger LMP2-Teams hat sich bewahrheitet: mit dem neuen Reglement sind die Wagen nicht mehr signifikant schneller als die Einheits-Orecas der LMP Challenge-Klasse. Also wird man sich voraussichtlich mit diesen um Positionen im Gesamtklassement streiten müssen. Außerdem haben die GTE-Boliden nun sogar einen höheren Topspeed als die LMP2, die nun auch mit Serienmotoren ausgerüstet ist. Das dürfte zu Problemen bei den Überrundungen führen, denn die LMP2 (und LMPC) ist trotzdem noch 5 Sekunden schneller auf einer Runde in Sebring.

GTE-Pro

Zur LMPC später mehr, nun erstmal zur GTE-Pro, die mindestens ebenso grandios zu werden verspricht wie die GT2 im Vorjahr, auch wenn leider ebenso wie in der LMP1 einige ILMC-Teilnehmer mit Ausnahmegenehmigung fehlen: so sind die beiden von JetAlliance eingesetzten neu entwickelten Werks-Lotus Evora ebenso wenig am Start wie der zweite Luxury Racing-Ferrari F458, was daran liegt, dass Ferrari mit der Produktion nicht hinterherkommt.

Vier F458 sind dennoch beim Debütrennen des neuen GT2-Boliden am Start: Risi Competizione, das US-Ferrari-Topteam, Drittplatzierter der ALMS-Teamwertung 2010, setzt einen Wagen mit Jaime Melo, Toni Vilander und Mika Salo ein. Gianmaria Bruni, sonst Stammpilot bei Risi, fährt in Sebring mit Giancarlo Fisichella und Pierre Kaffer für das europäische Nr. 1-Team der Italiener, AF Corse. Die müssen allerdings erstaunlicherweise noch ein wenig mit dem alten F430 Vorlieb nehmen.

Zwar ist die Motorleistung vergleichbar, doch ansonsten unterscheiden sich die beiden stark, der F458 ist härter abgestimmt, Traktionskontrolle und Schaltung sind neu. Die ab diesem Jahr erlaubten Schaltwippen am Lenkrad sind jedoch noch nicht eingebaut, sollen aber im Laufe der Saison kommen. Der Vorgänger ist im Gegensatz dazu allerdings über 100kg leichter. Ob der neue Wagen die 12 Stunden auf der technik-mordenden Buckelpiste von Sebring durchhält, und falls ja, wie schnell er im Vergleich zum erprobten AF Corse-F430 sein wird, dürfte eine interessante Story des Rennens werden.

Luxury Racing, wie AF Corse für die ILMC-Wertung eingetragen, ist ein Neuzugang in Le Mans, das Team kommt aus der spanisch-stämmigen International GT Open-Serie und tauchte relativ überraschend auf der Le Mans/ILMC-Entry List auf. Mit Stephane Ortelli, Frederick Makowiecki und Jean-Denis Deletraz steuern namhafte Piloten den in Sebring einzeln antretenden F458.

Zwei der neuen Wagen konnte sich Scott Sharp für sein Extreme Speed-Team sichern, die an der schwarz-grünen Tequila Patron-Lackierung gut zu erkennen sein werden. Nach einer nicht ganz stabilen, aber recht anständigen Debütsaison (Highlight war der zweite Rang beim Petit Le Mans) arbeitet das Team nun auf den großen Durchbruch hin. Zu den Stammbesatzungen für die ALMS, Scott Sharp/Johannes van Overbeek und Ed Brown/Guy Cosmo, stoßen für die 12h noch Dominik Farnbacher und Rob Bell als Verstärkung hinzu.

Gegen die Ferrari-Armada werden unter anderem die Team-Champions der Saison 2010 antreten, die von Rahal-Letterman-Lanigan Racing (wie es nach dem Einstieg von Unternehmer Mike Lanigan, ehemals Mit-Besitzer von Newman-Haas-Lanigan, heißt) eingesetzten BMW M3 GT2. Dieser Wagen feiert in Sebring seinen zweiten „Geburtstag“, die 2009er Ausgabe des Rennens war der erste Einsatz. Beide Wagen, die #55 mit Farfus/Auberlen/Werner und de #56 mit Priaulx/Müller/Hand, sind auch für die ILMC gemeldet, bei den Nicht-US-Rennen ist jedoch Schnitzer das Einsatzteam. Erstmals fahren aber auf beiden Seiten des Atlantiks beide BMW mit der gleichen Hinterachsen-Spezifikation.

Obwohl es 2010 für die Team-Meisterschaft, jedoch nicht die Fahrer-Meisterschaft, reichte, fehlt gefühlt noch der große Durchbruch bei den Bayern. Meist fahren sie eher auf Platz denn auf Sieg, nur auf der Road America reichte es für den ersten Platz. Konstanz und gute Teamleistung brachten den Titel, aber es würde BMW gut tun, auch einmal ein großes Rennen, wie etwa Sebring, zu gewinnen.

Dafür wird man sich auch gegen die vier Porsche 911 durchsetzen müssen. Zwei Exemplare der mit einigen Updates versehenen 2011er-Version wird Flying Lizard Motorsports einsetzen: die #044 mit dem ALMS-Duo Law/Neiman sowie Marco Holzer und die #045 mit Bergmeister/Long und Marc Lieb als drittem Mann. Besonders letzteren Wagen sollte man mit drei absoluten Top-Piloten als Kandidaten für den Gesamtsieg auf der Rechnung haben. Flying Lizard tritt allerdings nur in der ALMS an.

Überhaupt ist es überraschend, dass kein einziger Porsche für die ILMC eingeschrieben in der GTE-Pro-Klasse; als Pendant zu Flying Lizard wird in der europäischen LMS wird Felbermayr Proton wie üblich die Speerspitze bilden. Selbst Experten wie Graham Goodwin und John Hindhaugh (GTE-Vorschau-Podcast hier)  ist derweil noch unklar, ob Porsche mit dieser Vorgehensweise Punkte in der Herstellerwertung erzielen kann, wie es überhaupt noch einige Unklarheiten über die ILMC gibt.

Wieder am Start ist auch das Team Falken Tire mit Wolf Henzler, Bryan Sellers und Martin Ragginger. Letztes Jahr sorgte insbesondere Henzler einige Male für Aufsehen, so auch in der Anfangsphase in Sebring, doch die Reifen waren auf die Distanz der Konkurrenz von Michelin, Dunlop und Co. unterlegen. Es wird interessant sein, zu sehen, ob Falken die Gummis für 2011 dahingehend verbessern konnte.

Paul Miller Racing komplettiert als Aufsteiger aus der GTC-Klasse das GTE-Lineup von Porsche. Neben Bryce Miller sind hier mit dem aktuellen Porsche Supercup-Champion René Rast und Sascha Maassen zwei deutsche Piloten am Start. Wie in der GTC treten sie auch in der höheren Klasse weiter mit Yokohama-Reifen an. Ebenfalls auf Yokohama unterwegs ist der auch vom Reifenhersteller gesponserte West Racing-Lamborghini Gallardo LP 560-4 mit Nicky Pastorelli und Dominik Schwager.

Die drei letztgenannten Teams mögen nicht gerade zu den Favoriten in der Klasse gehören, doch die Werks-Corvettes tun es auf jeden Fall. Beim Petit Le Mans am Saisonende 2010 konnten die Amerikaner endlich – wenn auch mit etwas Glück, da der führende Ferrari wenige hundert Meter vor dem Ziel ohne Sprit ausrollte – ihre Durstrecke beenden und den erst zweiten Sieg seit dem Wechsel in die GT2 im Sommer 2009 einfahren. Vor einem Jahr fuhren sich die beiden Schwesterautos in Sebring in der Boxengasse über den Haufen – können sie solche Missgeschicke vermeiden, gehören Beretta/Milner/Garcia und Gavin/Magnussen/Westbrook auf jeden Fall zum Favoritenkreis, auch wenn mit Johnny O’Connell eine Stammkraft vergangener Jahre fehlt. Der beliebte US-Pilot wird 2011 in der SCCA World Challenge GT-Serie einen Cadillac steuern, dem GM-Konzern also erhalten bleiben. Mit dem jungen Tommy Milner hat man einigermaßen angemessenen Ersatz von BMW beschafft.

Die weiteren Fahrzeuge dürften als Außenseiter gelten, machen das Feld aber noch bunter: Robertson Racing setzt zwei der von Doran entwickelten Ford GT ein (die sich bislang aber nie so stark präsentiert haben, wie die Matech-Version in Europa). In der #040 werden sich David und Andrea Robertson das Cockpit mit dem beliebten US-Road Racer Boris Sais teilen, in der #004 wechseln sich David Murry und Anthony Lazzaro mit NASCAR-Youngster Colin Braun ab.

Panoz bringt tatsächlich den kurios aussehenden Abruzzi an den Start, der eigentlich schon auf der Road Atlanta im letzten Herbst hätte fahren sollen. Mit Benjamin Leuenberger und Ian James sitzt hier ein europäisches Duo am Steuer. Und schließlich möchte Jaguar-Werksteam Rocketsports mit zwei XKR (Jones/Moran/Wilden und die Ex-Open-Wheeler Junqueira/Da Matta/Servia) starten, die aber bislang an den Testtagen wenig gefahren sind. Für ein werksunterstütztes Entwicklungsteam ist das Engagement jedoch weiterhin schwach und wirkt leblos, Fortschritte wurden seit Beginn des Programms kaum erzielt.

GTE-Am

In der neugeschaffenen Amateurs-Klasse sind ebenfalls GT2-Fahrzeuge unterwegs, jedoch nur solche, die mindestens ein Jahr alt sind. Sechs Teams haben sich für die ILMC angemeldet, allerdings sind nur fünf davon in Sebring am Start, AF Corse verzichtet auf den Einsatz, vermutlich hatte man damit gerechnet, einen F458 zur Verfügung zu haben, der jetzt fehlt, sodass man den alten F430 noch einmal für die GTE-Pro nutzen muss. So bleiben die Ferrari F430 von Krohn (Krohn/Jonsson/Rogolo) und CRS (Ehret/Lynn/Willis), die also leider nicht mehr mit dem Duo Kirkaldi/Mullen um Podiumsplätze kämpfen werden, wie sie das im letzten Jahr einige Male konnten, sondern sich ganz auf die Amateur-Kategorie konzentrieren.

Die Ferrari treten an gegen einen Felbermayr Proton-Porsche (Lietz/Roda/Ried), der der einzige für die ILMC gemeldete Porsche ist, sowie gegen das Larbre-Team. Die Franzosen haben 2010 mit dem alten Saleen die GT1 in Le Mans gewonnen und haben sich nach dem Ende dieser Klasse für eine Corvette entschieden, die von Bornhauser/Canal/Gardel pilotiert wird. Außer ist noch das Gulf Team Middle East dabei, das von Lamborghini zu Aston Martin gewechselt ist, Giroix/Goethe/Wainwright werden den Vantage pilotieren. In Europa werden weitere AMR-Teams mit dem Vantage hinzukommen. Auch diese Klasse könnte einige Spannung bieten, wobei letzteres Team am schwächsten einzuschätzen sein dürfte.

Challenge-Klassen

Die Challenge Klassen sind weiter gewachsen, acht Oreca-Prototypen und neun Porsche 911 GT3 lassen das Feld auf 56 Fahrzeuge anschwellen. Alex Job Racing  und TRG dürften in der GTC zu den Favoriten gehören, auch Black Swan Racing scheint trotz des Verlustes von Jeroen Bleekemolen gut aufgestellt zu sein (Pappas/Faulkner/Sebastian Bleekemolen), aber die meisten Teams sind schwer einzuschätzen. Aus deutscher Sicht interessant ist der Einsatz von Jan Seyffarth bei GMG Racing (#032).

Mindestens genauso schwer einzuschätzen ist, auch dank einiger Neuzugänge, die LMPC. Level 5 ist in die LMP2 aufgestiegen, das starke Green Earth Team Gunnar gibt es nicht mehr, Gunnar Jeanette fährt nun für Core Autosport, die mit zwei Wagen antreten. Ebenso Genoa Racing, die 2010 mit einem einzelnen Auto einige gute Ergebnisse einfuhren. Intersport verzichtet zwar auf einen LMP1-Einsatz der Field-Familie, ist jedoch in der LMPC anwesend; und WRO hat sich mit Johnny Mowlem einen erfahrenen Prototypen-Fahrer gesichert.

Da die Oreca-Chevrolets mit den LMP2 mithalten können und die Zuverlässigkeit auch über die 12h-Distanz im vergangenen Jahr besser war als erwartet, dürfte dieser Klasse eine nicht zu geringe Bedeutung zukommen und einige der bisher unbekannten Namen wird man vielleicht nach den zwölf Stunden besser kennen.

Live Stream, Timing, Twitter & Co.

Das Rennen startet am Samstag um 10:30 Ortszeit, also 15:30 mitteleuropäischer Zeit und endet hier entsprechend um halb 4 in der Nacht. MotorsTV zeigt die ALMS, also auch Sebring, in diesem Jahr nicht mehr, weder live noch aufgezeichnet. Im TV gibt es lediglich eine einstündige Zusammenfassung auf Eurosport zu sehen, und zwar am Sonntagmorgen um 08:30, also relativ zeitnah.

Die ALMS hat jedoch im Rahmen ihres neuen TV-Deals (ABC und ESPN statt Speed) angekündigt, dass alle Rennen und Qualifyings als Stream auf www.americanlemans.com zu sehen seien sollen, so wie das im letzten Jahr schon mit den Qualifyings der Fall war. Außerdem bietet die Seite im „Race Hub“ u.a. Live Timing, Zeitplan, Entry List an. Den tollen Spotter Guide von Andy Blackmore gibt es hier. Außerdem empfehle ich immer wieder gern Radio Le Mans (die auch den Kommentar für den Web-Stream übernehmen werden, aber ebenso separat angehört werden können).

Wer Twitter nutzt, kann der von mir erstellten Liste von Teams, Fahrern, Journalisten etc. folgen, auch wer Twitter sonst nicht nutzt, kann sich hier ebenso Updates besorgen.

(Bilder: Porsche, Ferrari)

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43 Kommentare

@prometheusbound 19 März, 2011 - 11:22

Noch gut drei Stunden bis zum Start der #Sebring12. Preview gibts hier: http://is.gd/0V4WJt & Liveblog dann später im @Racingblog! #ILMC

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12h von Sebring Liveblog /  RacingBlog 19 März, 2011 - 15:24

[…] Alles was man für das Rennen wissen muss, findet sich in der Vorschau von Stefan: http://www.racingblog.de/2011/03/18/vorschau-ilmcalms-12h-von-sebring/ […]

ILMC: 12h von Sebring – Liveblog 18:00-21:00 Uhr /  RacingBlog 19 März, 2011 - 18:01

[…] Alles was man für das Rennen wissen muss, findet sich in der Vorschau: http://www.racingblog.de/2011/03/18/vorschau-ilmcalms-12h-von-sebring/ […]

ILMC 12H Sebring – Liveblog 21.00-24.00 Uhr /  RacingBlog 19 März, 2011 - 20:57

[…] Alles was man für das Rennen wissen muss, findet sich in der Vorschau: http://www.racingblog.de/2011/03/18/vorschau-ilmcalms-12h-von-sebring/ […]

ILMC: 12h von Sebring – Liveblog Schlussphase ab 00:00 Uhr /  RacingBlog 19 März, 2011 - 23:58

[…] KommentareILMC 12H Sebring – Liveblog 21.00-24.00 Uhr /  RacingBlog bei Vorschau: ILMC/ALMS – 12h von SebringILMC: 12h von Sebring – Liveblog 18:00-21:00 Uhr /  RacingBlog bei Vorschau: […]

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