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Sportwagen: ADAC GT Masters und British GT Championship

von StefanTegethoff
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Wenig los diese Woche auf den Rennstrecken dieser Welt, daher bleibt neben der üblichen GT Masters-Vorschau heute auch mal Zeit für einen kurzen Blick über den Kanal auf die britische GT-Meisterschaft.

Die ADAC GT Masters kehren nach dem Ausflug in die Niederlande nach Deutschland zurück, Rennwochenende 5 von 7 wird auf dem EuroSpeedway Lausitz ausgetragen. man wird vermutlich wie 2009 die aktuelle DTM-Variante nutzen, auch wenn auf der ADAC Masters Weekend-Homepage der alte, lange Infield-Kurs angegeben ist und die Skizze auf der SRO-GT Masters-Seite gar die Langstreckenvariante mit Testoval zeigt (was natürlich schlichtweg absurd ist). So oder so, die vielen engen Kurven im flachen Infield lassen sich charakteristisch am ehesten mit dem Kurs in Oschersleben vergleichen, wo im April der Saisonauftakt stattfand. Dort waren die Porsche der Teams Mühlner und a-workx sehr stark.

Das Kräfteverhältnis hat sich im Laufe der Saison aber von Rennen zu Rennen verschoben, vor allem natürlich beeinflusst durch die Platzierungsgewichte. Da haben dieses Mal die beiden Abt-Audis nach den starken Auftritten in Assen am meisten zu schleppen: 40kg für Ludwig/Mies und 30kg für Klingmann/Giermaziak. Bei Hammel/Johansson im Pole Promotion-Audi sind es noch 20kg, 10kg sind es für Bert/Karlhofer in der Callaway-Corvette.

Spannend ist vor allem die Frage, ob die Audi R8-Flotte trotz dieser Platzierungsgewichte wieder so stark sein wird wie in Assen, wo man ihnen vorher einige der zu Jahresbeginn aufgebürdeten Balance of Performance-Einschränkungen wieder erlassen hatte.

Mit den bereits genannten Porsche-Teams sollte auch wieder zu rechnen sein, wobei sich hier noch eine Änderung ergeben hat: für Mühlner sollten eigentlich die beiden Bergmeister-Brüder in der #10 und Frank Schmickler mit einem noch zu nennende Fahrer in der #12 antreten, doch kürzlich verkündete die Mannschaft per Twitter, dass Tim Bergmeister mit Franck Schmickler fahren werde; vom zweiten Fahrzeug war keine Rede.

Die Meisterschaft führen Kox/von Thurn und Taxis nach einem schwachen Wochenende nur noch mit sechs Punkten Vorsprung vor Ludwig/Mies an, sind dafür aber den zuvor angehäuften Erfolgsballast wieder los und dürften auch wieder zu den Top-Favoriten gehören.

Kabel 1 überträgt wieder an beiden Tagen ab 11:45 Uhr live, Rennstart ist jeweils um 12 Uhr.

British GT Championship – Silverstone

Die britische GT-Meisterschaft gehört wie die deutsche GT Masters auch zum von der SRO organisierten Netz der GT3-Meisterschaften. Hier hat man es aber geschafft, noch etwas mehr Vielfalt auf die Rennstrecke zu bringen. Vergleichen mit der Zwei-Marken-Meisterschaft DTM ist die GT Masters ja bereits angenehm abwechslungsreich, zahlmäßig dominant sind aber im Endeffekt doch die deutschen Modelle Porsche 911 und Audi R8 sowie die Corvettes. Letztere sind in der UK-Meisterschaft gar nicht vertreten, aber neben je zwei Porsche und Audi sind hier sechs Ferrari F430, sowie Ascari, Ford GT, Dodge Viper Competition Coupe, Mosler MT900, Aston Martin DBRS9 und Lamborghini Gallardo zu finden

Und dann gibt es noch die G4-Klasse, in der GT4- und Supersport-Fahrzeuge zugelassen sind. Hier finden sich die offenen Sportwagen KTM X-Bow und Lotus 2-Eleven, ein Nissan 350Z und der britische Ginetta G50. Exoten wie diese sind es, die den GT-Motorsport so liebenswert machen, durch immer striktere Reglements und enger gefasste Serie-Konzepte und  werden sie aber immer öfter ausgegrenzt; darum ist es schön, dass man mit der neuen G4-Klasse hier wieder zurückgerudert ist und diesen Fahrzeugen einen Platz gibt.

Ganz nebenbei: Lotus hat auch eine GT4-konforme Version des Evora entwickelt, die von Takuma Sato, Jimmy Vasser und Johnny Mowlem getestet wurde und erstmals beim Rennen des GT4 Euro Cup im Rahmen der GT1-WM am Nürburgring den Kampf gegen die Konkurrenz aufnehmen wird. Für dieses Fahrzeug findet sich hoffentlich 2011 auch in der britischen GT-Szene das eine oder andere Einsatzteam.

Gefahren wird überwiegend in Großbritannien: Oulton Park, Knockhill, Rockingham, Silverstone, Snetterton, Brands Hatch und Donington Park sind die ebenso bekannten wie klangvollen Namen. Hinzu kommt ein Ausflug nach Spa, der den Kalender noch einmal aufwertet. Auch schön: in Spa Silverstone und beim Saisonfinale in Donington weicht man von dem Konzept zweier einstündiger Sprints ab und fährt stattdessen ein zweistündiges bzw. im Falle des Spa-Auftritts zweieinhalbstündiges Rennen, enstprechend wird bei dieses Runden auch doppelt so viele Punkte vergeben, 20 für den Sieger.

Alleiniger Meisterschaftsführender ist nach drei starken Rennen (Zweiter in Spa, zwei Siege in Rockingham) der 62jährige David Ashburn im Porsche 997 GT3R des Teams Trackspeed, das auch an der GT3-EM teilnimmt. Allein deshalb, weil seine Co-Piloten wechselten. Die zwei Siege fuhr er zusammen mit dem jungen Schotten Glynn Geddie ein, mit dem er sich auch an diesem Wochenende wieder abwechseln wird, den zweiten Platz in Spa mit dem erfahrenen Porsche-Fahrer Richard Westbrook, der sonst in der LMS und neuerdings auch in der GT1-WM (in einem Ford GT) unterwegs ist. Westbrook wird auch beim Silverstone-Rennen zusammen mit Philip Walker am Start stehen.

Weitere Gaststarter sind der LMS-Pilot Darren Turner in einem Beechdean-Aston Martin (mit Andrew Howard) und der aktuell Fünftplatzierte der BTCC Steven Kane in einem der Chad Racing-Ferrari (mit Ian Dockerill).

Neben dem Meisterschaftstitel gibt es noch einen weiteren Wettbewerb, an dem die britische GT-Serie beteiligt ist: Der v.a. auch den NASCAR-Fans bekannte Ölkonzern Sunoco lobt einen sicheren Platz in einem Daytona-Prototypen für das jeweils nächste 24 Stunden-Rennen in Daytona aus und zwar wird in einer gemeinsamen Wertung der beste Fahrer aus den Sunoco-versorgten und -gesponserten Serien British GT, British F3, Radical Masters und SPEED Endurance Championship gesucht.

Aktuell führt in dieser Wertung Formel 3-Pilot Jean-Eric Vergne mit deutlichem Vorsprung, erst hinter Radical-Pilot Ross Kaiser folgt der beste GT-Fahrer. Hierbei handelt es sich aber nicht um den Meisterschaftsführenden David Ashburn, sondern um Matt Griffin, da das Punktesystem ein anderes ist.

In Deutschland gibt es das Rennen leider erst mit zwei Wochen Verspätung (29.8. um 15:30 Uhr) und auf eine Stunde eingedampft auf MotorsTV zu sehen – das kann man sich aber bei dem abwechslungsreichen Feld  spektakulärer Fahrzeuge und den interessanten Gaststarten durchaus vormerken.

Rückblick: ALMS – Mid-Ohio

Ich hab das Rennen leider noch nicht schauen können, aber seit Mittwoch ist es für alle, die sich bereits angemeldet haben oder noch anmelden auf www.americanlemans.com/live in voller Länge mit Radio Le Mans-Kommentar zu sehen. Es soll ein spannender Lauf gewesen sein, sowohl bei den Prototypen als auch bei den GTs, die Pole hatte dominant Jonny Cocker für Drayson Racing eingefahren.

Kleiner Tipp: nicht zu weit runterscrollen, direkt unter dem Video steht dummerweise das Rennergebnis!

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1 Kommentare

Flo aus N. 13 August, 2010 - 18:11

Auch schön für Martin Karlhofer, welcher 2008 bester im OPC Race Camp war, dass er wieder ein gutes Cockpit gefunden hat.

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