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NASCAR: Analyse Richmond Mai 2010

von DonDahlmann
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Nach dem wohl besten NASCAR Rennen seit etlichen Zeiten in Talladega ließen es die Piloten in Richmond deutlich ruhiger angehen.

Richmond ist eigentlich ein kein richtiger Shorttrack. Einerseits ist es zu schnell, andererseits gibt es zu viel Platz. Das führt normalerweise dazu, dass man auf der Strecke packende Rennen sieht, die allerdings unter etlichen Unterbrechungen leiden. Doch Samstagabend drohte der Lauf zu einem echten Langweiler zu werden. Schuld daran war Kyle Busch, dessen Wagen derartig überlegen war, dass er bis zur 140 Runde, also nicht mal bis zur Halbzeit, bis auf die Top 10 alle überrundet hatte. Als er dann anfing, auch die zu kassieren, zog die NASCAR die Notbremse.

Das geschah, wie sollte es anders sein, in Form einer Caution wegen Debris. Von dem oder den Gegenständen auf der Fahrbahn sah mal allerdings nicht wirklich etwas. Aber die NASCAR wollte ein „soft reset“ dank „wave around“ des Rennens, damit die Zuschauer nicht vollends einschlafen. Rund 15 Runden, nach dem alle unter Grün an der Box waren, schmiss man die Caution. Das kleine Häuflein der Führenden 9 Wagen fuhr an die Box, alles was nur eine Runde Rückstand hatte, (bis Platz 25) blieb draussen und nahm den „wave around“ dankbar an. Rund 12 Runden nach dem Restart gab es erneut eine Debris Caution (dies mal war es eine harmlose, kleine Plastikflasche) und nun fuhren alle an die Box. So war das Feld wieder auf einem Level und das Rennen konnte ab Runde 176 dann auch weiter gehen.

Die „wave around“ sind nicht unumstritten. Die NASCAR argumentiert, dass man a) so mehr Spannung schafft und b) den Teams die Möglichkeit gibt, Änderungen am Fahrzeug vorzunehmen. Ob das sportlich ist? Bei einem Langstreckenrennen, das auf einem Short Track ausgetragen wird, ist das zumindest eine gute Möglichkeit, zu mal sich so viel nicht ändert.

Nach zweiten Restart übernahm eh wieder Kyle Busch das Kommando, verfolgt von Jeff Gordon und zwischenzeitlich Jeff Burton. Doch wirklich ran kamen die beiden erst, als Busch an seinem Wagen etwas verstellen ließ, was nicht so ganz passte. Der dominierende Mann des Wochenendes fiel mal wieder zurück und als sein Wagen auch noch Rauchzeichen von sich gab, schien das Ende besiegelt. Um so mehr freute sich Jeff Gordon, der in diesem Jahr mit sehr viel Biss unterwegs ist und sich offenbar viel vorgenommen hat. Bisher brachten ihn seine Ambitionen aber nur auf Platz 2, am Sieg schrammte er immer wieder vorbei. Dabei liegt sein letzter Sieg auch schon mehr als ein Jahr zurück, als er im Frühjahr 2009 in Texas gewinnen konnte.

Hendrick sah in Richmond, mal abgesehen von Jeff Gordon, nicht gut aus. Jimmie Johnson gondelte um Platz 10 rum während Mark Martin und Dale Earnhardt völlig von der Rolle waren. Beide waren nie zu sehen, nur Junior wurde kurz gezeigt, als ihm zu allem Überfluss nach einer leichten Berührung auch noch sein linker Hinterreifen um die Ohren flog. Da Junior und Martin die Setups gemeinsam festlegen, scheint da irgendwas mächtig schief gelaufen zu sein. Damit waren sie allerdings nicht alleine. Die Hendrick Filiale von Tony Stewart bastelte auch während des gesamten Rennens an der Abstimmung, nur Ryan Newman klebte am Ende der Top 10.

Deutlich besser erging es Juan Pablo Montoya. Der zeigte auf einem Kurs, den er laut eigener Aussage nun wirklich nicht mag, ein gutes Rennen. Von seinem schlechten Startplatz (19) arbeitete er sich bald nach vorne und fuhr die meiste Zeit zwischen Platz 10 und 5 rum.

Das Rennen plätscherte also so vor sich hin, aber natürlich gab es gegen Ende mal wieder zwei Caution, die das Feld zusammenführten. Immerhin „richtige“ Caution, denn beides Mal hatte Sam Hornish seinen Wagen abgelegt. Den ersten Restart in Runde 385 konnte Jeff Gordon noch für sich entscheiden und er zog auch flott weg. Doch hinter ihm braute sich das Unheil in Form von Kyle Busch zusammen, der wieder auf den rechten Pfad der Abstimmung gefunden hatte und nun nach vorne drückte. Beim zweiten in Runde 396 hatte Kyle dann Position zwei inne, und er ließ Gordon keine Chance. Er drückte sich in einem harten, aber fairen Manöver vorbei und fuhr dann entspannt zum verdienten Sieg.

Kein wahnsinng gutes Rennen, aber zeitweilig war es recht unterhaltsam, weil sich im Mittelfeld viel bewegte. Vorne blieb es, bis auf den letzten Restart langweilig. Also nicht gerade ein Klassiker, den man mitten in der Nacht gesehen hat. Nächste Woche gibt es wieder ein Samstagnachrennen, diesmal steht Darlington auf dem Programm.

Sonstige Fahrer:
– Carl Edwards blieb, wie die gesamte Roush-Truppe, in Richmond sehr blass. Platz 5 klingt am Ende besser als sein Rennen
– RCR brachte alle Wagen in die Top 12. Harvick (3), Burton (4), Bowyer (12)
– Marcus Ambrose fuhr mal ein Rennen zu Ende und landere prompt auf Platz 9, sein bisher bestes Ergebnis
– Joey Logano kam nicht so richtig in Tritt und landete auf Platz 16.
– Hinter ihm lag AJ Allmendinger, der damit bester Petty Motorsport Pilot war.
– In der Meisterschaft führt wieder Kevin Harvick mit 10 Punkten vor Johnson. Junior ist aus dem Top 12 rausgefallen, liegt aber nur 4 Punkte hinter Bowyer. Montoyas Mission „Punkte sammeln“ zahlt sich langsam aus, der liegt auf Platz 18, nur noch 104 Punkte von einem Platz im Chase entfernt.

Ein Wort noch zum Truckrennen in Kansas, das auch nur so mtttel gut war. Eine Unterbrechung wegen eines Gewitters (samt Hagel) half dem Rennen auch nicht gerade, aber dieses Manöver der beiden Fahrer Hornaday (#33) und Sauter (#13) wird wohl in die Geschichte eingehen.

Und am Ende gewann Johnny Sauter auch noch das Rennen. Den Titel „Save des Jahres“ dürften beide sicher haben.

MELBOURNE GRAND PRIX CIRCUIT, AUSTRALIA - MARCH 24: Sir Lewis Hamilton, Mercedes F1 W15, leads Fernando Alonso, Aston Martin AMR24, and Valtteri Bottas, Kick Sauber F1 Team C44 during the Australian GP at Melbourne Grand Prix Circuit on Sunday March 24, 2024 in Melbourne, Australia. (Photo by Sam Bagnall / LAT Images)
MELBOURNE GRAND PRIX CIRCUIT, AUSTRALIA - MARCH 24: Lando Norris, McLaren MCL38, leads Charles Leclerc, Ferrari SF-24, and Oscar Piastri, McLaren MCL38 during the Australian GP at Melbourne Grand Prix Circuit on Sunday March 24, 2024 in Melbourne, Australia. (Photo by Sam Bagnall / LAT Images)

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