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Rennen Nationwide Serie – Las Vegas 2008

von DonDahlmann
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Ich hatte ja schon vermutet, dass das Rennen der NW Serie ein wenig ruppiger werden könnte, aber ein derartiges Crash-Festival habe ich dann auch nicht erwartet. Mit 13 Gelblichtphasen stellte man einen neuen Rekord auf der Strecke auf. Anders ausgedrückt: 55 der 200 Runden fanden unter Gelb statt, also knapp 25%. Das ist schon eher heftig, und es wundert es einen dann auch nicht, dass das Rennen knapp drei Stunden dauerte. Die längste Phase, in der man mal nichts passierte war zwischen Runde 142 und 187. Ansonsten rappelte es alle paar Minuten und am Ende lagen noch gerade Mal 14 von 43 Wagen in einer Runde.

Was vor allem an den sehr hart fahrenden Piloten lag, aber wohl auch dem Umstand geschuldet war, dass die Strecke rutschiger als im letzten Jahr war. Grund dafür, so zumindest Kyle Busch, waren die Reifen, die einfach zu hart seien. So ist in diesem Jahr nicht (wie ich auch vermutet hatte) Turn 2 Unfallschwerpunkt, sondern Turn 4. Hier muss man wohl extrem vorsichtig mit dem Gaspedal sein, weil man sich sonst verabschiedet. Die meisten Unfälle geschahen aber, weil man sich nicht einig über die Vorfahrt war.

Und so verabschiedeten sich dann nach und nach sämtliche Favoriten aus dem Rennen. Pole-Sitter Brian Vickers, Steve Wallace, Kyle Busch (dem ein Reifen platzte) versenkten ihre Wagen in der Mauer. Tony Stewart war sich ausgerechnet mit Markenkollegen David Reutiman nicht über die Vorfahrt einig und der Rest verschrottete Wagen aus anderen Gründen und als ob es die im Sonderangebot geben würde. Passiert ist keinem was, auch wenn ein paar Unfälle nicht schön aussahen.

Die vielen Gelblichtphasen machten das Rennen etwas zäh, aber auf der anderen Seite war es keine Minute langweilig. Vorne ging es hin und her, nur in der Mitte des Rennens schien Tony Stewart unschlagbar sein. Doch er versemmelte mal wieder einen Boxenstopp und musste sich hinten anstellen, was der Grund war, warum er überhaupt in die Nähe von Reutimann kam. Einen Sieger konnte man kaum ausmachen, schon gar nicht als mit Stewart und Kyle Busch die zwei dominierende Toyota Piloten weg waren. Gegen Ende des Rennens sah aber alles nach Mark Martin aus, der Junior ja bei DEI Inc. ersetzt hat, aber in der NW Serie für dessen Team fährt. JR Motorsports bekommt seit diesem Jahr die Motoren von Hendrick, was dem Team offenbar sehr gut tut. Martin fuhr vorne weg, aber von hinten nahte Unheil in Person von Carl Edwards, der seinen Ford nach vorne trieb. Nach dem Tankstopp lag zu dem plötzlich Martins Teamkollege Brad Keselowski vorne, der auf einen Reifenwechsel verzichtet hatte. Keselowski führte beim Restart, dahinter machte Carl Edwards Druck und dahinter kam Mark Martin angefolgen. Die drei gaben es sich so heftig, dass ein Unfall förmlich in der Luft lag. In der 197 Runde setzte sich Edwards auf der Start/Ziel Linie neben Keselowski, der versuchte Edwards runter zu drücken und von hinten rauschte Martin an. Der Haudegen hatte viel Überschussgeschwindigkeit und die beiden vorne beharkten sich. Martin fuhr zu dicht auf Edwards auf, brührte dessen Heck, worauf der Ford-Pilot sich in Keselowski drehte und beide rauschten in die Mauer.

Den Restart gewann dann Martin, der das Rennen locker nach Hause fuhr und nach drei Jahren mal wieder ein NW Rennen gewinnen konnte. Glücklich war er allerdings nicht. Kaum war er aus dem Auto, entschuldigte er sich bei Edwards und Keselowski. Aber Carl Edwards nahm die Sache locker. Mark Martin gehört ähnlich wie Kevin Harvick zu fairsten Fahrer im Feld. Ihm war im Millimetersport NASCAR einfach ein kleiner Fehler unterlaufen und es ist wahrlich nicht seine Art, einen Gegner einfach abzuschiessen. Erwähneswert ist noch, dass Dario Franchitti auf einen hervorragenden sechsten Platz war, während sich Sam Hornish jr. nicht mal für das Rennen der Nationwide Serie qualifizieren konnte.

Das gute Rennen der Nationwide Serie läßt auf heute Abend hoffen, wenn die Herren des Sprint Cups unterwegs sind. Es wird vermutlich nicht ganz so ruppig, aber man sollte sich lieber mal auf einen längeren Abend gefasst machen. In der „Happy Hour“ lagen alle 43 Wagen innerhalb von einer Sekunde. Es wird also vor allem in den letzten 50 Runden sehr eng auf der Strecke.

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