Home TourenwagenBTCC BTCC: Bericht Brand Hatch Finale 2012

BTCC: Bericht Brand Hatch Finale 2012

von DonDahlmann
1 Kommentare

Das Wetter war bescheiden und der Meister stand nach dem zweiten Rennen fest. Die BTCC hat schon bessere Finale erlebt.

Gordon Shedden konnte es kaum glauben, aber er hatte es tatsächlich geschafft. Trotz massiver Probleme in der Qualifikation sicherte sich der von seinen Kollegen gerne „Flash“ genannte Schotte seine erste Meisterschaft in der BTCC. Verdient ist die in jedem Fall, denn keinem Fahrer gelangen in diesem Jahr mehr Siege, als Shedden. Auch sein sonst so übermächtiger Teamkollege Matt Neal konnte daran nichts ändern. Jason Plato war am Wochenende quasi chancenlos. In der Quali lief es nicht gut, in den Rennen noch weniger. Ganz überraschend kam das nicht, die TOCA hat vor dem Rennen den Ladedruck der Honda wieder leicht angehoben. Dies war aber nicht der Grund, warum MG die Meisterschaft verlor.

Rennen 1
Die Qualifikation hatte Tom Onslow-Cole für sich entschieden. Die BMW waren auf der trockenen Strecke sehr gut aufgestellt und hinter Cole landeten Jordan, Neal und Plato. Shedden lag weitere zwei Plätze zurück.
Am Renntag regnete es allerdings. Und zwar richtig. Die Sicht war schlecht, es stand sehr viel Wasser auf der Strecke und die Karten waren damit neu gemischt. Cole kam zwar gut weg, hatte aber sofort Matt Neal im Kreuz, der sich am Start P2 geschnappt hatte. Die ersten 3 Runden waren sehr eng, Neal setzte sich aber schliesslich im Paddock Hill Bend durch.

Jason Plato hatte im Rennen keine Chance. Sein MG lief im Regen, wie schon in Rockingham, außerordentlich schlecht. Es fehlte ihm vor allem an Grip beim Rausbeschleunigen aus den Kurven, was die Konkurrenz weidlich ausnutzte. Eine Vorentscheidung in der Meisterschaft gab es, als Shedden an Plato vorbei gehen konnte und Plato selber weiter zurückfiel.

Nach einer kurzen Safety Car Phase ging es weiter, allerdings ohne dass ich weiter vorne noch viel tat. Neal fuhr einen ungefährdeten Sieg heraus, Cole musste sich in den letzten Runden noch Andrew Jordan beugen, dessen Civic ja auch von der Ladedruckerhöhung profitierte. Doch die Mehrleistung allein war nicht Schuld am Honda-Sieg. Offenbar gehen die Honda im Regen einfach sehr gut.

Plato rettete sich auf P8, mehr war nicht drin. Weil Shedden ebenfalls nicht über P5 hinaus kam, blieb der Schaden im ersten Rennen noch gering. Es war aber klar, dass Plato würde zaubern müssen, um Shedden zu gefährden. Zusätzlich rutschte Neal mit seinem Sieg näher an Plato ran.

Ergebnis: Neal, Jordan, Cole, Smith, Shedden, Collard, Newsham, Plato, Bratt, J. Smith

Rennen 2

Am Start zeigten die BMW mal wieder deutlich, warum ein Heckantrieb im Nassen einfach besser ist. Onslow-Cole stürmte von P3 nach vorne und ließ Neal und Jordan einfach hinter sich. Plato kam ebenfalls gut weg und lag hinter Shedden. Es folgten jedoch eine Reihe von länglichen Gelb-Phasen, die
von verschiedenen Fahrern ausgelöst wurden und das erste Drittel des Rennens zerstörten.

Als es endlich wieder weiter gehen konnte, suchte Cole sein Heil in der Flucht, hinter ihm lauerten aber Aron Smith im starken Ford Focus vor Matt Neal und Gordon Shedden. Plato lag zu diesem Zeitpunkt auf P6. Das Rennen bei strömenden Rennen war schwierig für die Fahrer, die sich fast auf Zehenspitzen über die Strecke bewegen mussten. Aber wie immer galt das nicht für alle. Andy Neate übertrieb es (mal wieder) und feuerte den MG in die Wiese. Als er wieder auf die Strecke kam, löste er ein Chaos aus, weil er einfach vor die Nase von Andrew Morgan’s Toyota zog, der heftig in die Leitplanken einschlug. Es folgten dann noch weitere Fahrer, die ihren Wagen auf der nassen Strecke beim ausweichen des Schlachtfeldes verloren. Irgendjemand sollte Andy Neate mal über den Winter Nachhilfe geben, so kann das 2013 nicht weiter gehen. Neate ist gefühlt an jedem Wochenende in Ärger verstrickt, seine Ergebnisse sind selbst wenn er durchkommt eher bescheiden.

Honda machte nun aber vorne alles klar. Matt Neal ließ Shedden passieren, und dies obwohl Shedden selber noch Chancen auf den Titel hatte. Aber Shedden konnte mit einem dritten Platz den Titel sichern, wenn Plato weiter auf P6 stecken blieb.

Vorne schlüpfte Smith im Focus an Cole vorbei, der zu allem Überfluss seinen BMW auch noch ins Kiesbett setzte, als er versuchte Smith auf den Fersen zu bleiben. Das brachte Shedden sogar auf P2 und damit sicherte er sich weitere wichtige Punkte. Da Plato nicht über P5 hinaus kam, bedeutete dies die Meisterschaft für Gordon Shedden.

Ergebnis: A. Smith, Shedden, Neal, Jordan, Plato, Wrathall, Jackson, J. Smith, Wood, Austin

Rennen 3

Die Ziehung des reverse Grid ergab die Pole für Frank Wrathall vor Mat Jackson. Es ging im Grunde um nichts mehr, allerdings war die Vize-Meisterschaft noch nicht entschieden. Jackson setzte sich am Start durch, Wrathall konnte sich aber auf P2 halten und setzte den Focus kräftig unter Druck, was Jackson aber nicht weiter scherte. Doch nach wenigen Runden war mit der Führung vorbei. Der Ford wurde plötzlich langsam und rollte aus. Nach dem Rennen stellte sich raus, dass erneut das Gaspedal versagt hatte.

Wrathall übernahm mit dem Toyota die Führung und setzte sich erstaunlicherweise auch von den dahinter lauernden Matt Neal und Gordon Shedden ab. Das lag zum Teil an den Platzierungsgewichten, die die Honda mit sich rumschleppten, teilweise aber auch daran, dass der Toyota wirklich gut lief. Für Jason Plato ging es derweil nur rückwärts. Er fand sich in den letzten Runden in einem Zweikampf mit Lea Wood, was schon viel über die Form des MG aussagt.

Wrathall holte in einem eher langweiligen Rennen dann seinen ersten und vor allem verdienten Sieg vor Neal, Shedden und Jordan.

Für Team Dynamics war es ein totaler Triumpf in diesem Jahr. Shedden Meister, Neal auf P2 und Sieger in der Independent-Klasse wurde Andrew Jordan im Pirtek Honda. Warum die als „Unabhängig“ gelten, wo sie um Prinzip die Honda von Neal und Shedden fahren, ist dann auch ein kleines Rätsel der TOCA.

Dennoch war ein gutes Jahr der BTCC. Der Einstieg von MG hat die Serie davor bewahrt, das Honda einen totalen Alleingang hinlegt. Auch wenn die Reduzierung des Ladedrucks der Honda umstritten war, zumindest führte es zu einer spannenden Meisterschaft.

Dieses Jahr zeigte auch, dass die Vorzeichen für 2013 wirklich gut sind. Der Focus scheint sich zu einem Meisterschaftskandidaten entwickeln, die Toyota haben ebenfalls nachgelegt. 2013 dürfte Triple8 den MG auch die Kinderkrankheiten ausgetrieben haben.

Gordon Shedden ist ein guter Meister für die BTCC. Normalerweise steht er im Schatten von Matt Neal, doch acht Siege in diesem Jahr waren dann doch deutlich. Es freut mich für den Schotten, dass er endlich seinen ersten Titel holen konnte. Und eine Wiederholung ist 2013 nicht ausgeschlossen.

Das könnte Dir auch gefallen

1 Kommentare

mr_wong_de 22 Oktober, 2012 - 11:13

…das lässt hoffen für 2013 ! Bin gespannt ob die Opeltruppe(n) Ihre Insignias hinbekommen – was mich sehr freuen würde – und vll läufts auch mal bei Austin rund. Ansonsten habe ich mich zumeist sehr gut unterhalten gefühlt was dazu geführt hat das ich nicht mal ein DTM Rennen gesehen habe *g* und auch die WTCC fand ich im Vergleich eher ermüdent zumal jeder Anflug von Rennsport von der Rennleitung unterdrückt wird :(

Also auf ein gutes Jahr 2013 ;)

Comments are closed.