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NASCAR: Vorschau All-Star Rennen XXVIII 2012

von KristianStooss
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Einmal pro Jahr geht es in der NASCAR um die Wurst bzw. gleich eine ganze Million Dollar, ohne dass die Punktewertung dabei eine Rolle spielt. In Charlotte, der Heimat der meisten Teams, findet an diesem Wochenende die 28. Ausgabe des All-Star Einladungsrennens statt.

Da natürlich keine nordamerikanische Profiliga ohne ihr All-Star Game auskommt, hat sich die NASCAR nicht lumpen lassen und 1985 ihr eigenes Pendant dazu eingeführt. Der Mai, genauer gesagt das Wochenende vor dem großen Coca-Cola 600, ist dabei traditionell der Zeitpunkt für das All-Star Rennen. Weil man am folgenden Sonntag dann ohnehin in Charlotte unterwegs ist, liegt es natürlich nahe, auch dieses Einladungsrennen auf demselben Intermediate-Oval auszurichten. Eine Ausnahme gab es dabei lediglich 1986, als das All-Star Race in Atlanta stattfand. Da am Wochenende vieles anders ist als sonst, passt sich der zugehörige Artikel den Gegebenheiten an:

Um das All-Star Rennen verfolgen zu können, benötigt man im Vorfeld natürlich noch ein paar Informationen. So ist es wichtig zu wissen, wer überhaupt an den Start geht bzw. gehen darf. Außerdem läuft das Einladungsrennen nicht nach den gewohnten NASCAR-Regeln ab, von daher werfen wir einen Blick darauf, wie der Abend bzw. die Nacht vonstattengehen wird. Für genauere Informationen zur Strecke verlinke ich hier wie immer die Racingblog-Streckenseite, dieses Mal natürlich diejenige für den Charlotte Motor Speedway.

DIE TEILNEHMER

Frage: Ok, wer darf also mitfahren?
Antwort: Zunächst einmal alle Rennsieger aus 2011 und 2012, dazu kommen noch die Sprint-Cup-Meister der letzten zehn Jahre – welche aber eh schon alle über die Victory-Lane-Besuche qualifiziert sind – sowie die Sieger des All-Star Rennens der letzten zehn Jahre (hier nur Mark Martin). Wer das im Einzelnen genau ist, kann der unten verlinkten Entry-List entnommen werden. Damit kommen wir auf 20 Piloten, doch das sind noch nicht alle.

Zusätzlich gibt es nämlich noch ein Qualifikationsrennen (Sprint Showdown), dessen zwei bestplatzierte Fahrer in das All-Star Rennen aufrücken, quasi wie bei den Gatorade Duels nur dass man halt Erster oder Zweiter werden muss. Daran können alle Fahrer teilnehmen, die in der letzten Saison in den Top50 der Fahrerwertung lagen, 2012 schon ein Rennen mitgefahren sind oder sich in diesem Jahr an der Qualifikation zum Daytona 500 versucht haben. Also quasi so ziemlich jeder, von dem die NASCAR einen aktuellen, negativen Drogentest vorliegen hat!

Wem das dann immer noch nicht ausgereicht hat, um sich zu qualifizieren, der verfügt hoffentlich über eine große Fan-Gemeinde: Auf der NASCAR-Homepage konnte man seit Saisonbeginn für seinen Lieblingspiloten abstimmen und der bei dieser Umfrage führende noch nicht für das All-Star Rennen startberechtigte Fahrer darf dann als 23. und letzter Teilnehmer die Jagd auf eine Million Dollar angehen. Für den Fan-Vote gelten übrigens dieselben Regeln wie für den Sprint Showdown und das bedeutet, dass Jeremy Mayfield auch dann nicht teilnehmen darf, wenn er jeden Tag für sich selbst gestimmt hat.

DER MODUS

Über das gesamte All-Star Wochenende hinweg stehen ebenfalls die Teams oder besser gesagt die Boxencrews zu einem großen Teil im Fokus des Geschehens. Zum einen möchte NASCAR den zu 99,9% in und um Charlotte beheimateten Mannschaften und deren Familien natürlich ein großes Fest bieten, zum anderen sollen die wahnsinnigen Leistungen der flottesten Service-Truppen gebührend honoriert werden. Dafür gibt es im Vorfeld die Pitcrew-Challenge, in welcher die Boxenmannschaften aller All-Star-Teilnehmer im KO-Modus gegeneinander antreten und deren Siegerteam dann beim großen Event den begehrten ersten Pitstall erhält.

Aber auch in der Qualifikation sind die Jungs vom Dienst schon gefragt, denn jeder Run besteht an diesem Wochenende nicht wie üblich aus nur zwei, sondern aus drei Runden. Zusätzlich muss währenddessen noch ein Boxenstopp eingelegt werden, bei dem alle vier Reifen zu wechseln sind.

Vor dem All-Star Rennen treten dann die bisher nicht für den Main-Event qualifizierten Fahrer im Sprint Showdown an. Dieser geht über eine Distanz von 40 Runden, aufgeteilt auf zwei gleichlange Segmente über jeweils 20 Runden, zwischen denen optional ein Boxenstopp absolviert werden kann. Eine gute Platzierung im Qualifying könnte hier also deutlich helfen.

Der Modus des All-Star Rennens wurde in den letzten Jahren oft geändert und so ist 2012 zu allem Überfluss mal wieder fast alles neu. In dieser Saison verfügt das Einladungsrennen erstmals über fünf Segmente, in denen ein Etappensieg und die Boxenstopps eine noch größere Rolle spielen sollen. Die ersten vier Segmente sind jeweils 20 Runden lang, gefolgt von einem Final-Segment über 10 Runden, welches direkt ohne Pause angehängt wird. Nach den ersten drei Segmenten gibt es jeweils eine kurze Pause (Länge unklar), in denen ein freiwilliger Boxenstopp erfolgen kann.

Die Besonderheit in diesem Jahr ist, dass die vier Etappensieger zum letzten Pflichtboxenstopp vor dem fünften und letzten Abschnitt auf die Positionen 1-4 gesetzt werden. Sollte ein Fahrer mehrere Segmente gewinnen, rückt später der zweitplatzierte Pilot (usw.) jeweils auf einen dieser vier Bonusplätze nach. Dahinter stellen sich alle weiteren Fahrer nach ihrer Zielankunft in Segment 4 an. Die Pflicht bei diesem Boxenstopp bezieht sich übrigens nur darauf, den Pitstall ansteuern zu müssen, jedoch brauchen keine Reifen gewechselt zu werden! Die im letzten Absatz angesprochene Neubewertung der Wichtigkeit kommt dann zu diesem Zeitpunkt natürlich so richtig zu tragen. Das Team mit der besten Strategie wird ihren Fahrer als Führenden in das 10-Runden-Finale schicken können.

Die beiden Rennen selbst sind dann Nachtrennen, der Sprint Showdown startet zur gewohnten Flutlicht-Zeit gegen kurz nach 1 Uhr und das All-Star Race vermutlich gegen 3 Uhr morgens. Was fehlt noch? Ja gut, der Sieger bekommt eine Million US-Dollar, weshalb es im letzten Segment dann echt um alles oder nichts geht und ein kaputtes Auto (ca. 150.000 US-Dollar laut Tony Stewart) wohl gerne in Kauf genommen wird. Wem das mit den ganzen Erklärungen jetzt zu viel war und sowas ohnehin lieber in Form einer Grafik gezeigt bekommt, für den ist nachfolgend noch eine ebensolche verlinkt.

Format All-Star Race 2012

Da der gewohnte Ernst an diesem Wochenende wohl eher zu vernachlässigen sein wird, verzichte ich bei solchen Einladungsrennen traditionell auf eine Analyse. Man möge mir dies nachsehen, zumal die NASCAR-Saison ja auch lang genug ist. Sicherlich werde ich aber in der Vorschau für das Coca-Cola 600 wenige Tage später bei entsprechenden Vorkommnissen noch ein paar Worte finden…

Dieses Mal folgen zum Abschluss aufgrund des Non-Points-Charakters nur die beiden Entry-Lists für den Sprint Showdown sowie das All-Star Rennen neben dem gewohnten Zeitplan für das Wochenende.

Ausstrahlungsdaten

Freitag, 18.05.
15:00 Uhr, Truck Series Practice, nicht im TV
16:20 Uhr, Truck Series Final Practice, SPEED
18:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice (Sprint Showdown), SPEED
19:30 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice (Sprint All-Star Race), SPEED
22:00 Uhr, Truck Series Qualifying, SPEED
23:00 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying (Sprint Showdown), SPEED
00:00 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying (Sprint All-Star Race), SPEED
01:30 Uhr, Truck Series Rennen (N. C. Education Lottery 200), SPEED

Samstag, 19.05.
15:30 Uhr, Nationwide Series Final Practice, nicht im TV
22:40 Uhr, Nationwide Series Qualifying, nicht im TV
01:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Sprint Showdown), SPEED
03:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Sprint All-Star Race), SPEED

Sonntag, 20.05.
20:00 Uhr, Nationwide Series Rennen (Pioneer Hi-Bred 250), ESPN

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