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BTCC: Analyse Brands Hatch Indy 2017

von Sebastian Focks
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Tom Ingram, Gordon Shedden und Andrew Jordan heißen die ersten drei Rennsieger der BTCC-Saison 2017. Bei sonnigem Frühlingswetter startete die britische Tourenwagenmeisterschaft auf dem Indy Circuit von Brands Hatch erwartungsgemäß unterhaltsam und spannend in das neue Rennjahr.

Der erste Überraschungsmann der diesjährigen Saison heißt Jeff Smith. In einer chaotischen von mehreren Regenschauern und Abbrüchen geprägten Qualifikation stellte der selbst fahrende Teamchef seinen Eurotech-Honda nämlich zur Überraschung aller auf die Pole Position. Zwar hatte Smith ein wenig das Glück auf seiner Seite, da er seine Zeit just in dem Moment in den Asphalt knallte, als die Session ein weiteres Mal wegen eines Abflugs unterbrochen werden musste und mit stärker einsetzendem Regen keine Verbesserungen mehr möglich waren, gleichwohl muss man so eine Zeit aber auch erst mal fahren.

Am Rennsonntag schaffte Smith es dann leider nicht, seine gute Ausgangslage für Lauf 1 in ein zählbares Resultat zu verwandeln. Bereits beim Start schnappte sich der von P2 gestartete Tom Ingram Smiths Honda und einige Umläufe später waren auch Markenkollege Gordon Shedden und Adam Morgan im Mercedes vorbei. Zehn weitere Runden schaffte es Smith, der mit dem Option Tyre für diesen Lauf alles andere als optimal bereift war, dem Druck von Rob Austin und Teamkollege Jack Goff standzuhalten, bevor beide in Druids vorbeigehen konnten. Zu den abbauenden Reifen gesellte sich dann auch noch ein technisches Problem, das Smith das Rennen an der Box beenden ließ.

An der Spitze drehte derweil Tom Ingram seine Runden. Der Toyota-Mann hatte bereits in beiden Trainigssessions mit der jeweils schnellsten Zeit aufhorchen lassen und machte sich daran, seinen Sieg von vor einem Jahr an gleicher Stelle zu wiederholen. Mit etwas Abstand folgten auf Platz 2 und 3 Gordon Shedden und Adam Morgan, die es nicht schafften, die Lücke zu Ingram zu schließen. Ganz im Gegenteil musste sich Shedden in den letzten Runden vehement gegen den immer stärker attackierenden Morgan verteidigen. Ein kaputtes Dashboard in seinem Honda zeigte dem Schotten diverse in Wirklichkeit nicht vorhandene Defekte am Auto an und die Ablenkung hatte den Abstand zu Morgan dahinschmelzen lassen.

Während die ersten Drei unangefochten zur Ziellinie fuhren, wurde dahinter munter um die Positionen gekämpft. Nach dem Ausfall von Smith gelang es Jack Goff in einem sehr starken Rennen, die Ehre des Eurotech-Teams mit Platz 4 zu verteidigen. Dahinter folgte ein mindestens ebenso starker Rob Austin, der sich erst wenige Runden vor Schluss von Goff vom vierten Platz vertreiben lassen musste. Die Top Ten komplettierten die BMW von Andrew Jordan und Rob Collard, Mat Jackson im Motorbase-Ford, ein sehr starker Michael Epps im VW vom Team Hard und Tom Chilton beim Debüt des neuen Vauxhall Astra.

Zwei Fahrer, die eigentlich zu den Titelanwärtern gehören, sahen die Zielflagge des ersten Laufes derweil nicht und kamen um genau zu sein noch nicht mal 50 Meter weit. Colin Turkington versuchte beim Start von P5, in eine Lücke zwischen den beiden vor ihm startenden Dynamics-Honda zu stoßen. Diese Lücke war dann aber schlagartig nicht mehr vorhanden, als Matt Neal nach innen zog – laut eigener Darstellung hatte er mit durchdrehenden Reifen zu kämpfen und rutschte ohne den nötigen Grip auf der leicht zur Streckeninnenseite geneigten Fahrbahn einfach nach innen ab. Für den Turkington-BMW war jedenfalls kein Platz mehr und er machte Bekanntschaft mit der Vorderachse des Neal-Honda. Beide Fahrzeuge trudelten daraufhin von der Strecke und mussten als erste Ausfälle der Saison 2017 verbucht werden. Glück im Unglück war, dass das ganze Feld schadlos an den beiden Gestrandeten vorbeikam.

Der Start zum zweiten Lauf entpuppte sich dann als etwas kurios. Zunächst kam Polesitter Tom Ingram wegen Problemen mit der Kupplung beim Start zur Einführungsgrunde nicht weg, schaffte es aber dann doch noch, seine Grid-Position einzunehmen. Kurz vor dem eigentlichen Start signalisierte Ingram aber einem Marshall, dass er weiterhin Probleme hat. Folgerichtig wurde der Start abgebrochen und eine weitere Einführungsrunde begonnen. In diese startete der Toyota aber ohne Probleme, was Ingram offenbar dazu bewog, wieder Startplatz 1 einzunehmen, anstatt – wie es für den Verursacher eines Startabbruchs vorgeschrieben ist – von ganz hinten zu starten.

Die Rennleitung entschied schnell, den Start dennoch durchzuführen und Ingram mit einer Drive Through-Strafe zu belegen. Dazu kam es dann aber nicht, weil es erneut beim Start krachte. Dieses Mal machte Jason Plato Bekanntschaft mit dem Honda von Matt Simpson und knallte vehement in die Boxenmauer. Auch dieses Mal kamen glücklicherweise wieder alle an dem gestrandeten Auto vorbei. Angesichts der mit Trümmerteilen und Betriebsmitteln eingedeckten Start-Ziel-Gerade und weil sich gleich noch ein paar andere Teilnehmer im Verlauf der ersten Runde munter in die Karre fuhren, entschied die Rennleitung auf Abbruch und einen Neustart.

Und an dieser Stelle wird es interessant: Da der Start also offiziell annulliert wurde, war die gegen Ingram verhängte Drive Through nun nicht mehr gültig. Theoretisch hätte man ja jetzt sogar noch die Möglichkeit gehabt, Ingram beim Neustart von ganz hinten starten und für seinen zuvor verursachten Startabbruch büßen zu lassen. Stattdessen stand der Toyota weiterhin auf Pole und die Speedworks-Mechaniker nutzten die Zeit bis zum Restart, um sich des Problems mit der Kupplung anzunehmen.

Das ganze sorgte am Renntag für einige Diskussionen, aber tatsächlich ist es so, dass durch einen Startabbruch der vorherige Start komplett annulliert und alles auf Anfang gesetzt wird. Das heißt, das was beim ersten Start geschah, ist im Sinne des Reglements eigentlich gar nicht geschehen. Durch diese Auslegung ist es beispielsweise auch möglich, dass bei einem Startcrash ausgefallene Fahrzeuge wieder von ihrem ursprünglichen Startplatz aus ins Rennen gehen können. Demnach war es zwar merkwürdig, aber absolut regelkonform, dass Ingram den Start von der Pole aus angegangen ist und es auch keine Drive Through mehr gab. Für ein Vergehen bei einem Rennstart, der offiziell annulliert wurde und damit quasi nie stattgefunden hat, kann man ihn schließlich nicht belangen.

Zu einem weiteren Sieg konnte Ingram seine Pole dann aber leider nicht ummünzen. Bereits in der zweiten Runde musste er sich Gordon Shedden in Clearways geschlagen geben und den Sieg dieses Mal dem Schotten im Honda Civic überlassen. Und auch Platz 2 konnte Ingram, der sichtlich mit den 75 Kilo Zusatzballast an Bord zu kämpfen hatte, nicht gegen den stark auffahrenden Rob Collard verteidigen. Nachdem er bereits an Teamkollege Andrew Jordan vorbeigegangen war, schnappte Collard sich kurz vor Rennende auch Ingram und sicherte sich P2. „The first BMW podium of the year“ ließ Collard, auch angesichts einer mit P15 erneut verwachsten Quali, mächtig strahlen.

Weniger zufrieden war dagegen Teamkollege Andrew Jordan, der Platz 4 kurz vor Rennende noch verlor, als sich Rob Austin mit Rempler UND unter gelb geschwenkter Flagge in Clearways an ihm vorbei bugsierte. Dass Austin wegen des Vergehens anschließend aus der Wertung genommen wurde, half Jordan nur wenig, da kurz nach dem Manöver – jetzt unter grüner Flagge – auch Adam Morgan und Mat Jackson an dem aus dem Tritt gebrachten BMW vorbeiziehen konnten.

Hinter Jordan auf P6 sah als Überraschungsmann Josh Cook im Ford vom Team Parker Racing die Zielflagge. Tom Chilton holte beim Vauxhall-Debüt mit P8 ein weiteres gutes Punkteresultat und Colin Turkington schaffte es, vom letzten Startplatz bis auf P9 vorzufahren. Michael Epps komplettierte im VW die Top Ten, während Matt Neal seine Aufholjagd immerhin auf Platz 12 beendete.

Die Auslosung der Pole Position für den dritten Lauf bescherte dann ausgerechnet Tom Chilton den ersten Startplatz. Ein Sieg bei seiner Rückkehr in die BTCC auf einem nagelneuen Fahrzeug wäre natürlich eine sensationelle Story gewesen. Aber die Vorzeichen dafür waren von Anfang nicht gerade ideal. Mit Josh Cook, Andrew Jordan und Mat Jackson standen drei Piloten direkt hinter Chilton, die den über die Distanz besseren härteren Reifen aufgeschnallt hatten, während Chilton den weicheren Reifentyp verwenden musste. Zudem drohte nur wenige Reihen weiter hinten Ungemach in Person des in Lauf 2 völlig entfesselt auffahrenden Colin Turkington.

Beim Start schnellte Jordan dann sogleich am Vauxhall vorbei, während Mat Jackson seine tolle Ausgangslage im Kiesbett von Paddock Hill Bend beerdigte. Josh Cook verlor derweil seinen dritten Platz im Verlauf der ersten Runde an Rob Collard, bevor er wenige Runden später nach einem Fahrfehler in Graham Hill Bend auch Adam Morgan und Colin Turkington ziehen lassen und in Runde 5 zu allem Überfluss mit Defekt aufgeben musste.

So sah also alles recht easy für Andrew Jordan aus, dem Tom Chilton in den ersten Runden zwar folgen, aber nicht gefährlich werden konnte. Von hinten pflügte allerdings Teamkollege Colin Turkington durch das Feld und lag, nachdem ihn Rob Collard kampflos hatte passieren lassen, in Runde 13 schließlich hinter Tom Chilton. Zu diesem Zeitpunkt fuhr Turkington satte 0,4 Sekunden schneller als Jordan an der Spitze. Chilton bot dem zweifachen Meister einen rundenlangen sehenswerten Kampf um P2, musste sich in Runde 17 aber vor Surtees geschlagen geben.

Bis zur vorletzten Runde hatte sich Turk dann auch an den führenden Jordan herangearbeitet und setzte die eine oder andere Attacke, ohne jedoch die Brechstange auszupacken. So konnte Jordan bei seinem ersten Rennwochenende im BMW einen hauchdünnen Sieg einfahren. Turkington und ein überaus glücklicher Tom Chilton komplettierten das Podium. Auf P4 sah sensationell Matt Neal die Zielflagge, der sich von Startplatz 12 und frei von Zusatzballast durch das Feld gearbeitet hatte. Adam Morgan, der noch Rob Collard überholen konnte, beendete ein sehr gutes Auftaktwochenende mit einem weiteren straken Resultat auf P5, während Gordon Shedden, Jack Goff, Michael Epps und Jack Hill die Top Ten komplettierten.

Was bleibt also hängen nach dem BTCC-Auftakt 2017? Zunächst einmal wird man konstatieren müssen, dass vor allem die Honda und die BMW bärenstark sind. Die munteren Rennen mit unterschiedlichen Fahrern und Marken auf den vorderen Rängen dürfen darüber nicht hinwegtäuschen. Gordon Shedden hat in Lauf 2 gezeigt, dass er sogar mit viel Zusatzballast an Bord schwer zu schlagen ist, und sichert sich nach Brands Hatch die erste Tabellenführung des Jahres. Matt Neals Renntag wurde durch den Startcrash mit Colin Turkington zunächst negativ beeinflusst, Lauf 3 zeigte dann aber das starke Potenzial.

Interessant ist, dass nicht nur die Werks-Honda von Dynamics in sehr guter Form zu sein scheinen, denn nach dem – zugegebenermaßen etwas chaotischem – Qualifying lagen alle fünf Honda in den Top Ten. Über die Pole von Jeff Smith hatte ich ja bereits berichtet, aber bemerkenswert war auch das befreite Auffahren von dessen Teamkollegen Jack Goff. Nach Startplatz 7 lag der letztjährige BMW-Pilot in jedem Rennen in den Top Ten und holte sich drei gute Punkteresultate. Nach dem vierten Platz im ersten Lauf verhinderte ein technisches Problem zunächst ein ähnliches Resultat im zweiten Lauf, bevor am Ende noch mal ein achter Platz heraus sprang.

Und auch Matt Simpson war mit Startplatz 10 und Rang 11 im ersten Lauf sehr stark unterwegs. In Lauf 2 (kaputtes Auto nach der Startkollision mit Plato) und Lauf 3 (Kollision mit Whorton-Eales) verhinderte dann das Pech ein weiteres gutes Resultat. Von außen betrachtet scheint sich die Zusammenarbeit mit Dynamics für Simpson auf jeden Fall schon mal auszuzahlen.

Nach dem, was Colin Turkington in Lauf 2 und 3 gezeigt hat, können wir vielleicht sogar froh sein, dass ihn die Kollision beim Start zum ersten Lauf zunächst aufgehalten hat. Turkington ist bestens drauf und wie an den Vorstellungen von Collard und Jordan zu sehen war, ist der BMW mit das schnellste Auto im Feld ist. Jordan liegt nach seinem Einstand bei West Surrey Racing auf Meisterschaftsplatz 3, Rob Collard ist Fünfter und Colin Turkington nach der Nullnummer in Lauf 1 immerhin Siebter.

Ein wesentlicher Vorteil des BMW ist, dass er besonders schonend mit den Reifen umgeht. Interessant und für die Kontrahenten Anlass, Sorgenfalten zu bekommen, st dabei, dass es scheinbar egal ist, ob weiche oder harte Reifen verwendet werden – der BMW bringt beide Mischungen gut über die Distanz und scheint zudem sogar mit dem Soft-Reifen so pfleglich umzugehen, dass er auch gegen Rennende noch volles Potenzial besitzt (s. Turkington in Lauf 3 und Jordan in Lauf 2).

Dass die starken Zeiten beim Media Day kein Zufall waren, haben Tom Ingram und Rob Austin eindrucksvoll gezeigt. Die Toyota sind auf jeden Fall mit bei der Musik und wirken so stark wie in keiner Saison zuvor. Ingram zeigte seine Qualität auf eine schnelle Runde in den Trainings und in der Quali und fuhr mit einem Sieg und einem dritten Platz zwei starke Ergebnisse ein, die ihm Rang zwei in der Meisterschaft sichern. Rob Austin war ebenfalls sehr gut unterwegs, vermasselte sich aber die Chance auf drei gute Resultate mit der Aktion gegen Andrew Jordan.

Drei starke Top 5-Ergebnisse inklusive eines Podiums konnte Adam Morgan in seinem Mercedes einfahren und sich damit Meisterschaftsplatz 4 holen. Markenkollege Aiden Moffat war derweil weniger glücklich unterwegs und konnte nach fehlendem Speed und einigen Zwischenfällen kein zählbares Resultat aus Brands Hatch mitnehmen.

Vauxhall hat sich beim Debüt mehr als respektabel geschlagen. Tom Chilton war nach Platz 12 in der Quali in den ersten beiden Läufen stets in den hinteren Top Ten zu finden und konnte dann dank des Rverse Grid sogar ein Podium einfahren. Teamkollege und Rookie Senna Proctor war erwartungsgemäß zwar etwas langsamer unterwegs, hielt sich aber aus den meisten Zwischenfällen heraus und kämpfte munter im Mittelfeld mit. P13 in Lauf 2 stand als bestes Resultat zu Buche.

Sehr eindrucksvoll waren auch die VW vom Team Hard. Michael Epps schaffte es drei Mal in die Top Ten, während Teamkollege Jake Hill den ersten Lauf sogar von Startplatz 9 in Angriff nahm, dann aber wegen eines Problems ausfiel. Im letzten Lauf dann noch auf P10 zu fahren, ist umso respektabler. Will Burns im dritten VW scheint dagegen noch etwas Eingewöhnungszeit zu brauchen und konnte den Speed seiner Teamkollegen nicht mitgehen.

Etwas unter dem Radar waren die Motorbase-Ford unterwegs. Mat Jackson gelangen zwar ein achter und ein fünfter Platz, bevor er im letzten Lauf dann Pech hatte, aber irgendwie hatte ich mir da mehr erwartet. Hier wird abzuwarten sein, wie sich Jackson in den kommenden Rennen schlagen kann. Der Kampf um den den Independent-Titel ist nach den großartigen Vorstellungen von Ingram und Morgan jedenfalls schon voll entbrannt. Die beiden anderen Motorbase-Ford von Luke Davenport und Martin Depper hielten sich wie zu erwarten war vornehmlich im hinteren Teil des Feldes auf und konnten das Tempo von Jackson nicht mitgehen.

Kommen wir zu den Sorgenkindern, und da muss man als allererstes Subaru nennen. Irgendwie fühlt man sich an das vergangene Jahr erinnert, als die Subaru beim Saisonauftakt vergleichbar schlecht unterwegs waren. Damals war das Auto allerdings brandneu und nahezu ungetestet an die Strecke gebracht worden. Daran gemessen, dass man Subaru in diesem Jahr eigentlich zu den Titelanwärtern zählen sollte/wollte, war die Vorstellung in Brands Hatch schlichtweg katastrophal.

Jason Plato war mit Startplatz 19 und Rang 12 im ersten Lauf noch der beste der vier Subaru. Nach dem Startunfall in Lauf 2 und völlig zerstörtem Auto war Platos Arbeitstag dann leider vorzeitig beendet. Sein zwölfter Platz im ersten Lauf sollte gleichzeitig das einzige Punkteresultat aller vier Subaru bleiben. Ash Sutton bemühte sich zwar redlich, war aber in allen drei Läufen in – zumeist unverschuldete – Zwischenfälle verwickelt. James Cole ist wie im vergangenen Jahr einfach zu langsam und Rookie Josh Price war in den Trainings und im Qualifying durchgehend Letzter, wobei ihm zwischen 0,5 und 1,5 Sekunden auf den Vorletzten (!) fehlten. In der BTCC sind das Universen.

Es kann also bei Subaru theoretisch nur bergauf gehen. Und vermutlich wird man darauf drängen, sich noch mal mit den Regelhütern unterhalten zu können. Wie ich in der Vorschau schon geschrieben hatte, haben die Subaru mit ihrem tief liegenden Boxermotor einen großen Vorteil in Sachen Schwerpunkt. Um diesen Vorteil auszugleichen und sie an die ebenfalls heckgetriebenen BMW anzupassen, hat man den Subaru in diesem Jahr nun einige Kompensationen aufgebrummt. Zum einen musste die Fahrzeughöhe um 8 mm wachsen, zum anderen musste Ballastgewicht im oberen Bereich der Spritzwand angebracht werden, um den Schwerpunkt heraufzusetzen. Wie in Brands Hatch zu sehen war, ist damit offenbar das gesamte Auto vollkommen aus der Balance geraten und hier muss entweder von Seiten des Teams in Sachen Abstimmung oder von Seiten der TOCA in Sachen Kompensation dringend nachgebessert werden.

Zu den Sorgenkindern müssen auch die MG gezählt werden, die in Brands Hatch fast immer im hinteren Bereich des Feldes zu finden waren. Árón Taylor-Smith gelangen mit P14, 14 und 12 zwar drei Punkteresultate, aber das kann nicht die Performance sein, die man sich bei MG erhofft hatte. Ich wage mal zu behaupten, dass es nicht an den Fahrern liegt, denn dafür haben Taylor-Smith und Daniel Lloyd ihren Speed in der Vergangenheit bereits erfolgreich unter Beweis gestellt. Entweder ist der MG mittlerweile also doch schon zu veraltet oder es gibt einfach erhebliche Probleme, das in diesem Jahr erstmals komplett auf GPRM-Bauteilen fahrende Auto vernünftig abzustimmen. Vor der Saison war man relativ wenig testen, was also eher für die zweite These spricht und Hoffnung auf Besserung in Aussicht stellt.

Das war es mit dem ersten BTCC-Rennbericht des Jahres 2017. Alle Ergebnisse aus Brands Hatch können hier noch mal nachgelesen werden:
Qualifying
Lauf 1
Lauf 2
Lauf 3

Weiter geht es mit der BTCC am Osterwochenende in zwei Wochen auf dem Donington Park Circuit. Im letzten Jahr holten sich hier Mat Jackson, Rob Collard und Matt Neal die drei Siege.

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