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GT3-Report: Wenn der Meister zum Tanz lädt

von Philipp Körner
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Die Pirelli World Challenge ist mit ihren Vorzeigeklassen in die neue Saison gestartet. Auf den Straßen von Saint Petersburg überzeugten vor allem die bekannten Akteure des Vorjahres, welche aber aussichtsreiche Konkurrenz erhalten haben.

Donnerstag

Da das Wochenende in der Bucht von Tampa dank der IndyCar Series und ihrer Rahmenserien sehr viele Rennen zu bieten hatte, durfte die World Challenge schon am Donnerstag erste Trainingssitzungen durchführen. Bereits im Laufe dieser zeigte sich, dass die dritte Kurve innerhalb der vergangenen zwölf Monate durch eine neue Bodenwelle unsicher geworden ist, was unter anderem Ryan Eversley im neuen #43 RealTime Racing Acura NSX GT3 und PWC-Neuling Alex Riberas im #61 R. Ferri Motorsport Ferrari 488 GT3 verunfallen ließ. Während der Ferrari relativ schnell repariert werden konnte, wurde der NSX GT3 zu einem Sorgenkind. Schlussendlich musste das Schwester-Werksteam aus der IMSA SportsCar Championship namens Michael Shank Racing sogar Ersatzteile nach „St. Pete“ senden.
Im Gegensatz zu den großen GT3-Klassen, die am Donnerstag nur trainierten, nahmen die GTS/GT4-Boliden auch die erste Qualifikation des Jahres in Angriff. Auf dem noch unveränderten Kurs holte Lawson Aschenbach beim Weltdebüt des Chevrolet Camaro GT4 (#10 Blackdog Speed Shop) gleich die erste Pole-Position. Startplatz zwei sicherte sich das amerikanische Ginetta-Talent Parker Chase in der #19 Performance Motorsports Group Ginetta G55 GT4, welches nur geringfügig schneller war als der #32 Phoenix Performance Ford Mustang Boss 302R von Andrew Aquilante. Ein weiteres Quali-Debüt in der Form des #50 Team Panoz Racing Avezzano GT gelang ebenfalls, da Fahrer Ian James das Charakterfahrzeug dank einer kleinen BoP-Hilfestellung auf Rang zehn positionierte.

Freitag

Die GTS/GT4 sollte auch das Rennjahr am Folgetag eröffnen. Auf die Veränderungen im Laufe der Nacht und am frühen Morgen reagierte man, indem auf die obligatorischen zwei Einführungsrunden vier Rennrunden unter neutralisierten Bedingungen folgten. So konnten sich die 19 Boliden die Anpassungen mehrmals genauer anschauen. Um die Unebenheit zu entschärfen, wurde ein neuer Randstein installiert und eine Kurvenverbreiterung durchgeführt. Der neue robustere Charakter sollte vor allem ähnlichen Fahrzeugprofilen helfen. Der Ford Mustang Boss 302R – als Vorgänger des aktuellen Mustang GT4 – passte beispielsweise besonders gut zur neuen dritten Kurve, deren Curb er problemlos attackieren konnte.
Durch den Single-File-Start wurden größere Zwischenfälle bei der Freigabe vermieden. In den ersten richtigen Rennminuten (etwa sieben Minuten kostete die Sichtungsfahrt) machte vor allem der Mustang-Pilot Andrew Aquilante auf sich aufmerksam, weil er erst Ginetta-Mann Chase und kurz darauf Aschenbach überholte. Während der eine GTS-Bolide das Feld nun anführte, sollte der zweite in der Form des Panoz mit einem kaputten Getriebe frühzeitig die Box ansteuern. Wenige Minuten später hatte auch der zweitplatzierte Texaner Chase technische Schwierigkeiten, wodurch er ans Ende des Feldes zurückgeworfen wurde. Dessen dritte Position erbte daraufhin Jade Buford im #45 Racers Edge Motorsports SIN R1 GT4. Aquilantes Flucht nach vorne wurde mehrmals vom aufkommenden Verkehr sabotiert, welcher Aschenbachs Camaro im Kampf um den Sieg hielt. Der GT4-Renner (Homologationsprozess komplett erfolgt) war zwar durchgängig schnell, aber konnte dem Pony nicht so recht folgen. Da keine unfallbedingte Safety Car-Phase mehr nötig wurde, hatte das Rennen schnell seinen Rhythmus erlangt und bot in der letzten Viertelstunde nur wenige Duelle. Trotz des teils schwierigen Verkehrs blieb die Top 3 unverändert:

1) #32 Phoenix Performance Ford Mustang Boss 302R (Andrew Aquilante)
2) #10 Blackdog Speed Shop Chevrolet Camaro GT4 (Lawson Aschenbach)
3) #45 Racers Edge Motorsports SIN R GT4 (
Jade Buford)

Am selben Tag absolvierten die GT3- bzw. GT Cup-Klassen ihre Qualifikation. Für eine riesige Überraschung sorgte der Italiener Daniel Mancinelli im #31 TR3 Racing Ferrari 488 GT3, der als GTA-Fahrer die Pole-Position dank einer späten roten Flagge erkämpfte. Postwendend erfolgte nur wenige Stunden später die Hochstufung in die GT-Klasse. Rang zwei ging an den deutschen Pierre Kaffer im #4 Magnus Racing Audi R8 LMS, welcher laut der aktuellsten Ergebnisliste tatsächlich genauso schnell wie der drittplatzierte Álvaro Parente im #9 K-PAX Racing McLaren 650S GT3 war (1:13.990). Die Sitzung war per se sehr eng, denn die Top 14 qualifizierte sich innerhalb von 0.883 Sekunden. Eine ungefährdete GTA-Pole gewann Alec Udell im #17 GMG Racing Porsche 911 GT3 R auf Gesamtposition 13. Da der Konkurrent im Duell der GT Cup-Division nicht antreten konnte, war Marko Radisic im #11 Precision Driving Ferrari 458 Challenge Evo automatisch Klassenbester.

Samstag

Wie an den beiden Vortagen begrüßten angenehme 25°C und ein nahezu blauer Himmel die PWC-Teilnehmer. Der GT3/Cup-Auftakt war zwar für den Morgen angesetzt, aber weitere größere Änderungen über Nacht sind ausgeblieben. Ryan Eversleys Acura NSX GT3 konnte dank einer Sondererlaubnis an den Start gehen und auch Preston Calvert im #77 Calvert Dynamics Porsche 911 GT3 Cup nahm wieder am Geschehen teil.
Der Start in das 50minütige Sprintrennen war ziemlich hektisch. Beispielsweise kamen sich direkt Patrick Long (#58 Wright Motorsports Porsche 911 GT3 R) und Alex Riberas in die Quere, was aber nur eines von vielen Duellen war. Dies hatte zur Folge, dass der amtierende Meister Álvaro Parente dank seiner überragenden Rennübersicht die Führung erkämpfen konnte, nachdem sich Mancinelli und Kaffer berührt hatten. Der Italiener aus der Provinz Macerata wählte einen aggressiveren Ansatz als die Konkurrenz für beide Rennen, was ihm viel Kritik später einbringen sollte. Nur vier Minuten waren absolviert, als das Safety Car zum ersten Mal auf die Strecke gerufen wurde. Der Cup-Ferrari des Serben Radisic hatte Feuer gefangen und rollte stark rauchend aus der letzten Kurve heraus.

https://twitter.com/markoradisic111/status/840660597624713216

Der etwas außer Kontrolle geratene Brand erforderte umfangreiche Bergungsarbeiten, welche die SC-Phase 18 Minuten andauern ließen. Den Neustart gewann Parente ohne Probleme, da er sich schon in der letzten Kurve klug positionieren konnte. Dadurch hebelte der Portugiese das Konzept der „Restart Zone“ teilweise aus, welches man jedoch eh kritisch einordnen sollte. Trotz des zusammengeschobenen Feldes im Zuge der Wiederaufnahme des Rennbetriebs herrschte meist Disziplin und riskante Überholmanöver waren Mangelware. 13 Minuten vor Ablauf der Zeit entstand ein neues Duell um Position fünf, welches vorbelastet war. Long hatte nämlich den Rückstand auf Johnny O’Connell (#3 Cadillac Racing ATS-V.R.) verkürzt und wollten ihn aus der Top 5 werfen. Der Porsche-Rotschopf ging zwar schlussendlich robust vorbei, aber von den Ereignissen aus Laguna Seca war man weit entfernt. Auch die direkten Verfolger von Parente hatten sich wieder enger zusammengeschoben. Vom Mancinelli-Ferrari aufgehalten musste Kaffer JD Davison im #007 TRG Aston Martin Vantage GT3 als neue Gefahr wahrnehmen. Der Mann aus Melbourne ist beileibe kein Waisenkind auf den Strecken dieser Welt und hatte sich auch dementsprechend im Anfangswirrwarr kompromisslos auf Platz vier vorgearbeitet. Da er Stand Sonntag nur den Saisonstart fuhr (wie einige im gesamten PWC-Feld), musste er sich dementsprechend auch beweisen. Sieben Minuten vor Ablauf der Zeit erhielt er sogar eine Verwarnung für zu hartes Blocken, was in dieser Form sicherlich hinnehmbar war.
Nur eine Minute später wurde eine sehr chaotische Schlussphase eingeleitet, als Kaffer einen Reifenschaden hinnehmen musste. Das GT3-Ass wurde nach hinten durchgereicht und wird das von vielen Kontakten geprägte Debütrennen sicherlich verflucht haben. Da er keine gute Rundenzeit bis zu diesem Zeitpunkt vorweisen konnte für Rennen 2, war das Magnus-Wochenende de facto schon gelaufen. Davison im blauen Aston Martin konnte die Lücke zum ehemaligen GTA-Ferrari im Anschluss daran sehr schnell schließen und verwickelte Mancinelli in einen Kampf, welchen letzterer in einer Auslaufzone wendend beendete. Der Italiener hatte seine eigene Medizin schlucken müssen. Die wilden letzten Minuten haben folgendes Abschlussklassement zur Folge:

1) #9 K-PAX Racing McLaren 650S GT3 (Álvaro Parente)
2) #007 TRG Aston Martin Vantage GT3 (
JD Davison)
3) #58 Wright Motorsports Porsche 911 GT3 R (
Patrick Long)
GTA) #17 GMG Racing Porsche 911 GT3 R (
Alec Udell) [P9]
GT Cup) #77 Calvert Dynamics Porsche 911 GT3 Cup (
Preston Calvert) [P21]

Wenige Stunden später stand bereits der Abschluss des Wochenendes für die GTS/GT4 an. Da die Startplätze für Lauf Nummer 2 anhand der besten Rundenzeiten aus Nummer 1 ermittelt werden, sicherte sich der schwarz-gelbe Mustang von Aquilante die Pole. Der auf Platz zwei liegende SIN R1 GT4 von Jade Buford musste wegen technischer Probleme in der Vorstartphase auf das zweite Rennen verzichten. Dadurch rückte Lawson Aschenbachs Camaro auf Platz zwei in der Fahrzeugliste auf – vor der Ginetta G55 GT4 von Parker Chase, welcher extrem vom Zeitenformat profitierte nach dem Ausfall.

Eine Besonderheit dieser Klasse ist der stehende Start im zweiten Lauf. Nachdem der Versuch dessen mit GT3-Rennern in der jüngeren Vergangenheit überhaupt nicht funktioniert hatte, ist die GTS/GT4-Adaption weitestgehend in Ordnung.
Im Zuge dieses Startablaufs setzte sich Lawson Aschenbach sofort an die Spitze und überließ Aquilante die Aufgabe, den stürmischen Chase abzuwehren. Dahinter waren nun auch einige KTM X-Bow GT4 zu finden, die eine BoP-Anpassung erhalten haben. Solche Änderungen auf halber Höhe des Wochenendes sind aber eher außergewöhnlich für die PWC. Nicht mal fünf Minuten später konnte sich der Phoenix Performance Mustang bereits wieder auf Platz eins vorkämpfen. Der Gaststarter schien nach der Streckenänderung unschlagbar zu sein. Das erste Renndrittel endete mit einer SC-Phase, welche wohl unnötig gewesen ist, da der verunfallte Wagen schnell weiterfahren sollte. Leider konnte der teils rudimentäre Stream der World Challenge die Situation nie richtig aufklären.
Während Aquilante einen dominanten Restart hinlegte, brach hinter ihm Chaos aus. Aschenbachs Heck wurde beispielsweise von einem KTM torpediert, weshalb er seine nun halb abgefallene Stoßstange das ganze Restrennen lang hinter sich herzog. Weil es auch im Mittelfeld zu einem Unfall kam (zweiter Ausfall des Panoz Avezzano GT), musste das Rennleitungsfahrzeug sofort wieder auf die Strecke.

Mit 20 noch verbleibenden Minuten ging der schwarz-gelbe Mustang wiederholt souverän als Führender aus dem Neustart hervor. Eine Art erfolgreichen Qualitätstest absolvierte der Aschenbach-Camaro derweil, der trotz des kaputten Hecks Platz zwei halten konnte. Normalerweise hätte er an die Box kommen müssen, da das weghängende Teil sehr fragil wirkte. Die Rennleitung meinte es jedoch gut mit ihm, weil er komplett unverschuldet in diese missliche Lage geraten war. Dieses Vertrauen sollte schlussendlich auch gerechtfertigt gewesen sein, da der Pilot aus Florida mit deutschsprachigen Wurzeln samt Heck abgewinkt wurde. Dies erfolgte unter neutralisierten Bedingungen, weil sich ein Cayman kurz vor Ablauf der Zeit in eine Mauer gedreht hatte. Parker Chase, der für Ginetta auch in der British GT fahren wird, wurde Dritter.

1) #32 Phoenix Performance Ford Mustang Boss 302R (Andrew Aquilante)
2) #10 Blackdog Speed Shop Chevrolet Camaro GT4 (
Lawson Aschenbach)
3) #19 Performance Motorsports Group Ginetta G55 GT4 (
Parker Chase)

Insgesamt gesehen scheint aber Aschenbach der wahre Sieger des Wochenendes zu sein, wenn Phoenix Performance tatsächlich wie angekündigt nicht dauerhaft antritt. Der neue GT4-Renner aus dem Hause Chevrolet legte ein starkes Debüt hin. Das neue Panoz-Projekt startete hingegen schleppend, aber hat das Potential, ein solides GTS-Auto hervorzubringen. Man hofft, so schnell wie möglich ein zweites Fahrzeug einsetzen zu können.

Nächstes GTS/GT4-Rennwochenende: 28. – 30. April 2017: Virginia International Raceway

Sonntag

Nachdem die IndyCar-Szene mit ihrem Saisonstart durch gewesen ist, waren die beiden großen GT3-Klassen samt dem verbliebenen Cup-Porsche nochmal an der Reihe. Trotz einer dichten Wolkendecke und Schauern in der Region sollte auch das vierte PWC-Rennen unter trockenen Bedingungen abgehalten werden. Die schnellste Nennung des Vortages ist der R. Ferri Motorsport-Ferrari von Riberas gewesen, der somit auf der Pole stand. Samstagssieger Parente ging von Rang zwei aus ins Rennen und komplettiert wurde die Top 3 von Patrick Long. Die GTA-Klassenpole hatte sich zum wiederholten Male Alec Udell gesichert, über dessen Kopf weiterhin das Damokles-Schwert der Hochstufung hängt.

Noch vor den Einführungsrunden musste der #99 Gainsco/Bob Stallings Racing Porsche 911 GT3 R von Jon Fogarty zur Seite gefahren werden. Das Porsche-Debüt nach dem Weggang von McLaren verlief somit sehr enttäuschend, nachdem man schon am Vortag Pech in der Form eines Unfalls gehabt hat. Der Rennstart wurde davon nicht beeinflusst. Mit dem Schwenken der grünen Flagge fächerte das Feld weit auf, sodass temporär fünf Autos nebeneinander auf der Landebahn fuhren. Spätestens beim Einbiegen in die erste Kurve war der Platz jedoch aufgebraucht, was verschiedene Folgen hatte. Zum einen tauchte Parente zu weit ein und verlor einige Plätze. Außerdem wurde JD Davison von einem Acura abgeräumt, was einen Husarenritt wie in Lauf eins unmöglich machte. Die Hektik hielt noch einige Minuten an, aber wurde schlussendlich vom engen Stadtkurs beendet. Für zunehmende Unruhe sorgte aber „Amateur“ Alec Udell, der in Kurve drei abgekürzt hat und somit sogar Rang vier plötzlich innehatte. Auf Platz eins lag mittlerweile sein Porsche-Kollege Patrick Long, der schon vor Parentes Problem Riberas geknackt hatte. Der Spanier wurde des Weiteren auch von O’Connell einkassiert. Diese Situation bestätigte eindrucksvoll, dass Riberas die Erfahrung einer GT3-Sprintserie fehlt. Das Potential seinerseits bleibt unbestritten.

In all dem Gedränge verlor Adderly Fong im #88 Absolute Racing Bentley Continental GT3 etliche Plätze, was das Bentley-Wochenende endgültig zur Katastrophe machte. Der Fremdkörper in der Form von Udell sorgte dafür, dass sich eine größere Schlange hinter ihm bildete. Álvaro Parente als erster Verfolger ließ sich auf seinem Weg nach vorne aber nicht lange davon beirren und zog schnell innen in der letzten Kurve vorbei. Michael Cooper im #8 Cadillac Racing ATS-V.R., der einen eher blassen Saisonstart hinlegte, war der nächste Herausforderer Udells, aber ihm fehlte die nötige Aggressivität eines Parentes. Über zehn Minuten musste das Cadillac-Talent aus dem Bundesstaat New York auf seine Chance warten, die im Gewand eines Fahrfehlers Udell kam. Zusammen mit Cooper gingen auch Bryan Sellers (#6 K-PAX Racing McLaren 650S GT3) und Ryan Eversley sofort vorbei. Letzterer zeigte nach den vielen Schwierigkeiten ein solides Rennen und bewahrte Acura vor einem katastrophalen PWC-Debüt. Am Ende des Events reiste man mit zwei achten Plätzen (Rennen 1: #93 RealTime Racing Acura NSX GT3 (Peter Kox); Rennen 2: #43 RealTime Racing Acura NSX GT3 (Ryan Eversley)) aus St. Pete ab.

Im chaotischen Umfeld des zurückfallenden Alec Udells hatte auch Phänomen Mancinelli seinen Weg in die Top 10 gefunden. Dort legte er sich zum wiederholten Male mit einigen Fahrern an. Kein Wunder also, dass einige ihn bereits als passenden Nachfolger Berettas bezeichnen, der ebenfalls nicht zur Freundessuche in der PWC fuhr. Abgesehen davon war jedoch vermehrt Ruhe eingekehrt, weil Long konsequent vorne weg fuhr: seine Antwort auf den dominanten Parente-Erfolg vom Samstag. O’Connell im roten Cadillac musste in Anbetracht dessen die Verfolgung einstellen, da auch Riberas Ferrari immer näher kam. Daraus erwuchs schließlich ein hartes Duell, was sogar Parente wieder Anschluss finden ließ. Kurz nachdem sich das Kampf-Trio gebildet hatte, rollte sechs Minuten vor Ende der Davison-Aston aus: Safety Car Nummer 1. Obwohl viele schon das Rennende vor Augen hatten, fand die Streckensicherung eine Lücke im Betonkanal und schuf somit Raum für zwei Runden unter Grün. Und obwohl harte Bandagen ausgepackt wurden, blieb das größere Bild erhalten:

1) #58 Wright Motorsports Porsche 911 GT3 R (Patrick Long)
2) #3 Cadillac Racing ATS-V.R. (
Johnny O’Connell)
3) #61 R. Ferri Motorsport Ferrari 488 GT3 (
Alex Riberas)
GTA) #17 GMG Racing Porsche 911 GT3 R (
Alec Udell) [P6]
GT Cup) #77 Calvert Dynamics Porsche 911 GT3 Cup (
Preston Calvert) [P20]

Der Saisonauftakt war auf jeden Fall eine gelungene Veranstaltung. Während einige Kommentatoren und Journalisten zu große Härte anmahnten, lobten andere die Rennleitung für ihre Handhabung. Neben der erwähnten Verwarnung für Davison hat ja Mancinelli im zweiten Lauf eine 2-Sekunden-Strafe erhalten, was jeweils passende Reaktionen waren. Dementsprechend kann man festhalten, dass wohl beide Seiten richtige Punkte ansprechen. Auch deswegen sollte man erstmal das alleinige Rennen in Long Beach abwarten, um eine Tendenz zu suchen. Dort werden nur GT3-Renner antreten, was aufgrund des Kollapses des GT Cups eh keine großen Folgen hat. Da viele Debütanten und Rückkehrer noch Rechnungen offen haben (z.B. Bryan Sellers, Ryan Dalziel, Pierre Kaffer oder auch die beiden Acura-Jungs), wird sich das Einschalten lohnen.

Nächstes GT/GTA-Rennwochenende: 07. – 09. April 2017: Long Beach Grand Prix Circuit

Am kommenden Wochenende…

…stehen die 12 Stunden von Sebring klar im Fokus (Vorschau folgt im Blog). Deswegen wird auch der GT3-Report zugunsten der Rennanalyse ausfallen, die ich ausnahmsweise übernehmen werde. Wem das uramerikanische Sportwagenrennen nicht reicht, der sei auf die 12 Stunden von Mugello der 24H Series verwiesen. In den sanften Hügelketten der Toskana werden Stand Montag 54 Boliden ihr Glück suchen. Darunter sind neun A6-Pro-Nennungen, die jedoch nicht so stark wie sonst besetzt sind. Sicherlich wird der Grund dafür in Sebring zu finden sein, wo die GT3-Stars zur gleichen Zeit weilen. Natürlich ist die dominierende Truppe des #911 Precote Herberth Motorsport Porsche 991 GT3 R (Daniel Allemann-Ralf Bohn-Robert Renauer-Alfred Renauer) wieder gemeldet und möchte an den triumphalen Erfolg in Dubai anschließen. In diesem Jahr wird man zusätzlich im Blancpain GT Series Endurance Cup antreten (mehr dazu in der BGTS-Saisonvorschau). Ein großer Konkurrent am Freitag sowie Samstag ist mit Sicherheit der #11 Scuderia Praha Ferrari 488 GT3 (Jiri Pisarik-Josef Král-Matteo Malucelli). Die restlichen GT3-Nennungen sind in der Entry List zu finden.

Creventic hätte sicherlich gerne Stars in Italien begrüßt, aber da die Serie bekanntlich auf Amateure abzielt, sollte man damit leben können. Weil auch in diesem Jahr 12h-Rennen aufgeteilt werden, sei wie immer auf die TV-Zeiten verwiesen. Freitag starten die ersten vier Stunden um 14:00 Uhr und der Rest wird Samstag ab 10:00 Uhr absolviert werden. Wir wünschen gute Unterhaltung im Zuge des riesigen Sportwagenwochenendes.

Nächste Rennen mit GT3-Beteiligung:
17. – 18. März 2017: 12 Stunden von Sebring (GTD-Klasse der IMSA SportsCar Championship); 12 Stunden von Mugello (24H Series)
23. – 26. März 2017: Australian GT (vier 25minütige Läufe im Rahmen des Grand Prix-Wochenendes)
01. – 02. April 2017: Blancpain GT Series Sprint Cup (Misano World Circuit Marco Simoncelli)
07. – 09. April 2017: Pirelli World Challenge; GTD-Klasse der IMSA SportsCar Championship (beide Long Beach Grand Prix Circuit); 12 Stunden vom Red Bull Ring (24H Series)

Bilderquelle / Copyright: Pirelli World Challenge; 24H Series

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