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GT3-Report: Anfängerpech in Südaustralien und das Periscope-Rennen

von Philipp Körner
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In der neu eingeführten Rubrik „GT3-Report“ zollen wir der wachsenden Anzahl an GT3-Serien Tribut, indem wir jede Woche einen Überblick aus der Welt zusammentragen. Im ersten Report lassen wir das erste Rennwochenende der Australian GT und der Pirelli World Challenge Revue passieren.

Australian GT:
AGT AudiBereits in den beiden Qualifikationssessions und der Trainingssitzung ging es hoch her, da viele noch Vertrauen in ihre neuen fahrbaren Untersätze suchten. Den #51 Porsche 991 GT3-R erwischte es so hart in der allerersten Sitzung, dass nur noch der Wechsel auf das Ersatzauto möglich war. In der zweiten Qualifikation holte sich der #19 Mercedes AMG GT3 von Mark Griffith eine blutige Nase, als er vorne rechts in den Reifenstapel am Ende der Senna-Schikanen einschlug. Notdürftig geflickt bestritt man die Sitzung noch bis zu dem Zeitpunkt, als der Splitter endgültig angebrochen war. Unbeeindruckt von den zahlreichen Drehern, unnötigen Kontakten und heftigen Verbremsern der Konkurrenz sicherte sich Christopher Mies im #1 Jamec Pem Audi R8 LMS die Pole für das erste Rennen, welches jedoch sein Teamkollege Geoff Emery beginnen sollte.



Rennen 1:
Lago LamboEmery führte das 26 Boliden starke Feld souverän in den ersten Wertungslauf. Während sein Audi als Führungswagen die ersten Kurven überstand, wurde dahinter schon fleißig überholt. In Kurve neun setzte Craig Baird im #222 Scott Taylor Motorsport Mercedes AMG GT3 zu einem erfolgreichen Überholmanöver an und klaute Platz eins. Deswegen bekam es Emery nun mit der McLaren-Armada und dem auffällig aggressiven Einzelkämpfer Roger Lago im #23 JBS Australia Lamborghini R-EX zu tun. Nach sechs Runden hatten beide Tekno Autosports McLaren 650S GT3 (#59 McLaren Melbourne als dritter Einsatzwagen) den Ingolstädter Boliden kassiert und versuchten, den enteilten #222 AMG GT3 zu stellen. Der freudig erwartete BMW M6 GT3 in den Händen von SR Motorsport bekam seinen einzigen größeren Fernsehauftritt des Rennens dank eines schmerzhaften Verbremsers im winkligeren Teil der Strecke. Man hatte noch sehr viele Abstimmungsprobleme zu beklagen und beendete dementsprechend das Rennen nur auf Platz 19. In Runde sieben strandete der #49 M Motorsport Lamborghini Gallardo im Kiesbett und verursachte somit den Einsatz des Safety Cars. Die Neutralisierung nahm zwei Runden in Anspruch und da das Pitstopfenster noch nicht offen war, trat das Feld geschlossen den Neustart an. Im Zuge dessen fiel der #1 Audi R8 LMS auf kalten Reifen weiter zurück. Deshalb beorderte man das Auto als Erstes zum Pflichtboxenstopp, wo Mies das Lenkrad übernahm. Kurz darauf folgte der #23 Lamborghini R-EX zu einem, wie sich später zeigte, sehr günstigen Zeitpunkt. Der führende #222 AMG GT3 hatte ebenso bei der Wahl des Timings Pech und fiel durch einen Fehler ins hintere Feld zurück. Eine kleine Spielerei des Teams um Roger Lago brachte selbigem dagegen die Führungsposition ein, die man bis zum Ende nicht mehr verlor. Begünstigt wurde dies unter anderem durch den harten Zweikampf der Tekno-McLaren und die kürzere Stoppzeit der Einzelfahrer. Schnell wuchs das Tekno-Duell zu einem ganzen Rudel an schnellen Autos an und alle wollten noch einen Platz auf dem Podium ergattern. Mit fast neun Sekunden Abstand folgte dem siegreichen Lamborghini der #60 Tekno Autosports McLaren 650S GT3, welcher ebenfalls einen Einzelkämpfer namens Nathan Morcom hinter dem Lenkrad hatte. Komplettiert wurde das Treppchen durch den #37 Darrell Lea McLaren 650S GT3 des Vater-Sohn-Gespanns um Tony und Klark Quinn.

Rennen 2:
_15W0839Während die Fahrer der V8 Supercars nachmittags eine wahre Hitzeschlacht durchstehen mussten, war man wohl in den Reihen der Australian GT äußert glücklich über den Start um 9:40 Uhr. Wie im ersten Rennen wurden die 40 Minuten des Formats in 38 Minuten + 1 Runde übersetzt. Das Starterfeld in der Form des Rennergebnisses vom Vortag kam zwar unbeschadet durch die ersten Kurven, aber in Turn 9 kamen sich der #6 Skwirk Online Education Audi R8 Ultra, der #15 Veloce Motorsport Cup Porsche und der #93 Waltec Motorsport Porsche 997 GT3-R zu nahe: Safety Car Nummer eins. Schuld an der Massenkarambolage hatte der Cup-Porsche von Keith Wong, der den Bremspunkt um Längen verpasste und die anderen Hinterbänkler abräumte. Bis dahin hatte sich Christopher Mies bereits mit tollen Manövern in die Mitte der Top 10 vorgekämpft. Die Aufräumarbeiten nahmen vier Runden in Anspruch. Nach dem Restart wurde der erbitterte Kampf von neuem entfacht, was Lago die Führung kosten sollte. Doch obwohl der Druck des #60 Tekno McLaren 650S GT3 sein Ende fand, nahm sofort der starke Mies die Rolle des Verfolgers ein. Der Deutsche konnte sich Anfahrt Kurve neun gut positionieren und schob sich souverän auf Platz zwei. Der #23 Lamborghini R-EX verlor weiter an Boden, was jedoch die außerordentlich gute Leistung von Roger Lago nicht schmälern konnte. Schnell öffnete auch das Boxenstoppfenster, aber bei Jamec Pem Racing (Einsatzteam Melbourne Performance Center) entschied man sich dafür, die Jagd auf Platz eins mit Mies als Fahrer so lange wie möglich fortzusetzen. Dies wäre fast erfolgreich gewesen, wenn Christopher Mies sich nicht überambitioniert am #60 Tekno McLaren in der neunten Kurve vorbeigedrückt hätte und den orangenen Renner des Gegners dadurch in einen Dreher gezwungen hätte. Später am Tag hagelte es 17 Strafsekunden dafür, was den amtierenden Champion leider zu Recht vom Podium stürzte. Nachdem alle den Stopp absolviert hatten, übernahm der #4 Supabarn Supermarkets Audi R8 LMS des Zweiergespanns Koundouris/Marshall die Führung. Zehn Minuten vor dem Ablauf der Rennzeit kam es dann zum Aufreger des zweiten Wertungslaufs, als sich Mark Griffith im #19 AMG GT3 ausgangs der elften Kurve drehte. Mit der Front Richtung Gegenverkehr stand er sehr ungünstig zur Fahrbahn, was ihn jedoch nicht davon abhielt, Richtung Scheitelpunkt zu rollen. Die um die Ecke fliegenden Kollegen werden nicht gerade froh gewesen sein, den neuen Mercedes frontal auf sie zurasen zu sehen. Zu allem Überfluss setzte der Stuttgarter noch auf dem Randstein der Kurve auf und erzwang somit die zweite SC-Phase. Leider muss diese Aktion als äußert dämlich eingeschätzt werden, da es fast zu einem schweren Unfall kam. Mit noch vier Sekunden auf der Uhr konnte die Neutralisierung beendet werden. Am Ende zweier ansehnlicher Schlussrunden konnte sich der #4 Audi R8 LMS vor dem später bestraften Mies-Audi ins Ziel retten und einen respektablen Sieg feiern. Nach der Bereinigung des Endergebnisses folgte der Sieger des ersten Rennens auf Platz zwei und der andere noch für Adelaide dazugekommene Interlloy M Motorsport Lamborghini R-EX mit der Nummer 48 ergänzte mit Platz drei das Podium.

Rennen 3:
Auch im letzten Rennen am frühen Sonntagmorgen (9:00 Uhr Ortszeit) waren die Herausforderungen gegensätzlich zu denen der Hauptserie. Während die V8-Tourenwagen zwei Gewitterfronten durchstehen mussten, hatten die 26 schlussendlich nach Adelaide gekommenen GT-Renner einen schönen Morgen erwischt. Es wurde jedoch nicht die Ruhe vor dem Sturm. Die Wertung des zweiten Laufes sollte als Startreihenfolge zusätzliche Spannung versprechen. In der ersten Runde kam es im wahrsten Sinne des Wortes zu einem kapitalen Fehler. Die neunte Kurve, die schon das gesamte Wochenende zur Nemesis-Stelle mancher Herrenfahrer wurde, sah einen sich stark verbremsenden Peter Hackett im #63 Autex Eggleston Motorsport Mercedes AMG GT3, der den Sieger des Vortages in der gefürchteten „T-Bone-Konstellation“ traf. Gottseidank trugen jedoch nur die Wagen einen Schaden davon und die beiden Piloten konnten ohne Probleme aus den Boliden steigen. Im Stau dahinter wurde der #37 „Familien-McLaren“ der Quinns unsanft gedreht durch den #59 McLaren Melbourne 650S GT3. Das Safety Car fing Roger Lago als Führenden ein, nachdem dieser bereits im Startgetümmel den ersten Platz übernommen hatte. Nach knapp acht Minuten konnte die Neutralisierung wieder aufgehoben werden. Im Rückspiegel des Lamborghini entwickelte sich mehr und mehr ein Zweikampf zwischen dem #59 650S GT3 und dem dahinter liegen #222 AMG GT3, in welchen auch Lago später involviert werden konnte. Im hinteren Feld sorgten wieder etliche scheinbar überforderte Fahrer für Dreher, unnötige Kontakte und Verbremser. Man kann nur auf eine steile Lernkurve für die vier Rennen in Melbourne hoffen. Ein professionelles Manöver kreierte hingegen der #222 AMG GT3, der sich intelligent an Webb auf Platz zwei vorkämpfen konnte. Kurze Zeit später wiederholte er den gleichen Trick und übernahm die Führung. Sollte sich das Duo um Taylor/Baird nach dem Pech in Rennen eins hier belohnen können? Das miserable Wochenende des #100 SR Motorsport M6 GT3 fand seinen sportlichen Tiefpunkt in einem Dreher auf Start-Ziel, aber dank des Unvermögens der Konkurrenz landete man noch auf Platz 15 (bestes Ergebnis der Auftaktrennen). Wie in den anderen Boxenstoppfenstern bisher blieben auch hier massive Verschiebungen durch unterschiedliche Pflichtstoppzeiten nicht aus. Zu dieser Zeit kam der #61 Tekno Autosports McLaren 650S GT3 (Antunes/Barbour) auf der Strecke zum Stillstand und musste einen Reboot durchführen, was erstaunlich an die ähnliche Situation bei den 12h Bathurst erinnerte. Das Duell Lago vs. #222 Mercedes AMG GT3 überlebte die Verschiebungen an der Box und konnte in Kurve neun von Lago entschieden werden. Das wäre jedoch nicht möglich gewesen, wenn Taylor im Mercedes bei der Ausfahrt nicht die Reifenstapel in den Senna-Schikanen touchiert hätte. Einzelkämpfer Tony Walls im #11 Objective Racing McLaren 650S GT3 kam so gut durch die Pitstopphase, dass er sich auch am Mercedes vorbeidrücken konnte, der sich sogar kurz vor Ende noch wegdrehte und ein Rennen zum Vergessen hatte. Genug für ein 40 Minuten langes Rennen passiert? Nein, ein letztes Drama stand noch aus. Der Führende Roger Lago ließ sich vObjectiveom langsamen Verkehr so stark irritieren, dass es in der letzten Runde in Kurve neun geradeaus ging. Der Vorsprung hätte möglicherweise gereicht, wenn er beim Wenden nicht die Mauer berührt und somit der Aufhängung den Todeskuss gegeben hätte. Der Abstauber sollte Tony Walls von Objective Racing werden, der in Bathurst noch die tragische Figur war. Auf den weiteren Plätzen folgte der #48 Interlloy M Motorsport Lamborghini R-EX (McMillan/Wood) und Matthew Solomon im #63 Eggleston Motorsport Mercedes AMG GT3, der von Platz 21 (!) startete.
Die Zweitplatzierten führen somit die Meisterschaft an, welche in zwei Wochen Station in Melbourne machen wird.

Pirelli World Challenge:

Der Auftakt der Pirelli World Challenge war vor allem dank der Strecke etwas gemächlicher und ruhiger. In der Qualifikation für Rennen eins setzte sich der Topfavorit Patrick Long im eine Woche alten #31 Porsche 911 GT3-R von Effort Racing durch und hatte die beiden Cadillac ATS-V.R. im Rücken.

Renntag 1:
Effort RacingAm wolkenlosen Samstagmittag sollte sich zu Beginn jedoch ein anderes Kräfteverhältnis als in der Qualitfikation zeigen. Denn das Abfahrtsrennen den markanten COTA-Hügel hinunter entschied Bryan Heitkotter im #05 Nissan GT Academy GT-R Nismo GT3 für sich und schob sich somit von Platz sechs aus auf den Platz an der texanischen Sonne. Knappe drei Minuten im Rennen erfolgte die einzige Neutralisierung, da sowohl der gestrandete #90 Autometrics Motorsports Porsche 997 GT3R (Joseph Toussaint / GTA) als auch ein missglücktes Duell weiter vorne dies erzwangen. Hier erlitt der #67 TRG-AMR Vantage GT3 (Duncan End / GT) einen gebrochenen Heckflügel durch den Kontakt mit dem #14 GMG Racing Porsche 911 GT3R (James Sofronas / GT). Nach neun Minuten waren alle Trümmerteile restlos entfernt und es konnte weitergehen. Der Neustart war zum Missfallen der Rennkommissare durch zu frühes Ausscheren sehr undiszipliniert, was im weiteren Verlauf des Wochenendes ein wichtiges Thema blieb. Eine lange Zeit pendelte sich nun eine Kampfgruppe um Heitkotter, Long und Davison (#33 Always Evolving Nissan GT-R Nismo GT3 / GT) ein und dahinter lauerten die beiden Cadillac-Racing-Fahrzeuge. Bis zehn Minuten vor Rennende blieb diese Reihenfolge bestehen, als der Porschewerksfahrer Long eine Art „Go!“ ins Cockpit gefunkt bekommen haben muss. Denn wie aus dem nichts drehte er stark auf und holte sich nur eine Minute später die Führung. Dieses Manöver enthielt jedoch COTA-typisch viel vom roten Extrastreifen, was eine gewisse Fragwürdigkeit erzeugen sollte. Unbestraft eilte er der Konkurrenz davon und holte schlussendlich den Sieg. Während der Heitkotter-Nissan zumindest Platz zwei verteidigte, wurde Davison noch vom schwarzen #8 Cadillac ATS-V.R. GT3 (Michael Cooper / GT) einkassiert. Was ein tolles GT-Debüt für den Mann aus dem Bundesstaat New York! Der Chronistenpflicht zuliebe seien noch die anderen Klassensieger genannt:
GTA: Martin Fuentes im #07 Scuderia Corsa Ferrari 458 Italia GT3
GT Cup: Alec Uddell im #17 GMG Porsche 911 GT3 Cup
AschenbachDa die GTS im Anschluss fuhr, lohnt sich ein kleiner Blick auf deren Rennen eins. Das erste Aufeinandertreffen der ursprünglichen GTS, die sich vor allem durch ihre uramerikanischen Muscle-Cars auszeichnet, mit den hauptsächlich neuen europäischen Leichtgewichten der GT4-Klasse sollte ein durchaus gutes Rennen werden. Die Balance of Performance war für ihren ersten Einsatz grundsätzlich gelungen und die Welten konnten weitestgehend aneinander angeglichen werden. Im Rennen konnte sich Lawson Aschenbach in seinem #10 Chevrolet Camaro Z28 nach einer SC-Phase an die Spitze setzen und gewann den ersten Lauf mit einer tollen Fahrt. Da die GT4-Renner oftmals Pech im Wertungslauf zu verzeichnen hatten, holte sich der #14 Roush Performance Road Racing Ford Boss 302 von Nate Stacy auf Mustangbasis Platz zwei. Als bestem „Europäer“ wurde dem #19 Ginetta GT4 von Parker Chase Bronze verliehen.

Renntag 2:
PWC-XBowAm Sonntag sah die Welt im GTS-Lager jedoch etwas anders aus. Bei einem wolkenverhangenen Himmel führte der #13 KTM X-Bow GT4 von Brett Sandberg das Feld als Polesitter ins Rennen und sollte diese Position auch nicht mehr abgeben müssen. Da es keine Neutralisierung gab, teilte sich der Pulk in kleinere Kampfgruppen auf, die schließlich auf vereinzelte Duelle schrumpften. Auf Platz zwei landete Aschenbach vor Scott Dollahite im #46 Lotus Evora.
Da Heitkotter Long trotz beeindruckender erster Runde nicht niederringen konnte, wollte er wohl als Polesitter seine Chancen für den zweiten Lauf maximieren. Die für die BoP-zuständige SRO hatte dem 2014er Nissan wohl eine gute Ausgangsbasis gegeben. Doch schon zu Beginn des Anstiegs zur ersten Kurve flog Longs Effort Racing 911 GT3R heftig in die Leitschienen auf der Tribünenseite ab. Davison im Always Evolving Nissan GT-R Nismo GT3 hatte den Abstand unterschätzt und ihn unsanft ins Verderben geschickt. Zehn Minuten lang musste der traurige Rest des Rennsiegerboliden eingesammelt werden, bis ein Neustart erfolgen konnte. Der Gott sei Dank nur durchgeschüttelte Long muss nun um seine Rennen in St. Petersburg bangen. Der Porsche hat einen Schaden am vorderen Chassis erlitten und wird in diesem Zustand nach Florida gebracht, wo die hauptsächlichen Reparaturen vorgenommen werden sollen. Nach dem Neustart konnte zwar der „Übeltäter“ auf Platz eins vorrücken, hatte aber prompt eine 10-sekündige Stop-and-Hold-Strafe anzutreten. Die Situation war wohl äußerst unglücklich, jedoch scheint das Strafmaß gerechtfertigt. Leider ging der Stream weltweit zu diesem Zeitpunkt in die Knie. Interessanterweise reagierte die PR-Abteilung der PWC mit einem Periscope-Stream als Notlösung: schöne neue Welt. Durch diese Art der Übertragung bekam man zumindest das Relevante mit. Der GT-Academy-Absolvent Heitkotter übernahm zwar die Führung, erlitt jedoch einen Reifenschaden, der das Nissan-Desaster vollendete. Diese Machtlücke nutzten die Velocity RedHausherren der PWC von Cadillac Racing. Der im wunderschönen „Velocity Red“ gehaltene #3 Cadillac ATS-V.R. GT3 des Altmeisters O’Connell übernahm die Führung mit seinem jungen Teamkollegen im Schlepptau. Durch die Bestrafung von Álvaro Parente im #9 K-Pax Racing McLaren 650S GT3 und Andrew Palmer im #87 Bentley Team Absolute Continental GT3 (jeweils Driving Standards) gab es auch eine schöne Geschichte. Nach den enteilten Cadillacs sah nämlich Jon Fogarty im #99 Gainsco / Bob Stallings Racing McLaren 650S GT3 die Zielflagge als Dritter, was den ersten Podiumsplatz im absoluten Profibereich nach dem katastrophalen Unfall von Memo Gidley bei den 24h Daytona 2014 für den „Red Dragon“ bedeutet. Der GTA-Sieger vom Vortag wiederholte seinen Erfolg und Sloan Urry in der #20 von TruSpeed Autosport wurde der Cup-Sieger.
Nach einem ansehnlichen Auftakt geht es dieses Wochenende bereits nach Saint Petersburg, wo man zusammen mit der IndyCar ein Rennwochenende abhält. Die GT-Klassen werden dorthin weiterfahren, während die TC-Boliden bis Mai pausieren.
Die Streets of St. Petersburg haben eine tolle Mischung aus schnellen Geraden und anspruchsvollen Kurven und befinden sich auf einem innerstädtischen Flugplatz und seinem Umfeld.
TV-Zeiten:
Freitag: ab 18:20 Uhr Rennen eins der GTS
Samstag: ab 15:35 Uhr Rennen eins der GT/GTA/GT Cup
Samstag: ab 23:10 Uhr Rennen zwei der GTS
Sonntag: ab 20:15 Uhr Rennen zwei der GT/GTA Cup
(vgl. TV-Zeiten der Racingblogseite)

Bilderquelle: Audi Media, Bathurst 12h, Pirelli World Challenge

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2 Kommentare

Elfer 8 März, 2016 - 18:37

Vielen Dank für diesen neuen „GT3 Report“. Aufgrund der vielen GT3-Serien ist so eine kurze Zusammenfassung nach den Wochenenden eine super Idee, da man nur schwer wirklich alle Serien auf Dauer intensiv verfolgen kann.

Nun zu einer etwas besorgniserregenden Sache. Was mir immer mal wieder auffällt, ist, dass in verschiedenen GT3-Serien Unfälle einfach dadurch passieren, dass Autos aus der dritten oder vierten Reihe beim Start nach vorne stürmen. Dadurch staut es sich an der Spitze immer arg. Das ist in Austin wieder so ähnlich passiert. In Rennen 1 der Nissan von 6 auf 1, da ging’s noch gut, in Rennen 2 stürmt wieder ein Nissan nach vorn, dann hat es geknallt.

Ich kann mich an einen fürchterlichen Unfall beim GT-Masters in Oschersleben erinnern (vor 2 Jahren glaube ich), da war es vergleichbar. Das ist letztlich eine Konsequenz von so verschiedenen Fahrzeugen in der GT3-Klasse, was ja auch toll ist und den Reiz dieser Klasse ausmacht. Aber einige (neue) GT3 gefallen mir in dieser Hinsicht nicht so, gemeint sind die „Badewannen“ a la Bentley, Nissan oder dem neuen M6. Diese Schlachtschiffe muss man irgendwie da hinboppen wo „echte Sportler“ wie R8 oder 911 bereits sind. Das geht vor allem mit ordentlich Motorleistung. Daraus folgt dann die beschriebene Unfallgefahr beim fliegenden Start. Das soll aber auch nicht heißen, dass die GT3 alle gleich sein sollen – keineswegs – Autos wie die Corvette oder ein SLS bzw. GT mit „ordentlich Dampf“ gehören einfach dazu, aber wenn das so weitergeht gibt’s bald ein SUV-GT3 oder Ford steigt mit dem Transit ein…..

Aber nochmal zu den Startunfällen, ein weiterer und noch ärgerlicherer Punkt ist dann auch noch das Verhalten einiger Fahrer, die durch frühes Ausscheren etc. noch mehr Unruhe ins Feld bringen. Das wurde hier im Artikel ja auch schon angemerkt und ist ja auch generell ein Thema, auf das immer mal wieder hingewiesen wird.

Das war mal das, was mir nach diesem Wochenende eingefallen ist. Vielleicht sehe ich das auch etwas zu extrem, aber letztlich sollte man nie vergessen, dass diese Energie-, Ressourcen-, und Geldverschwendung, die wir alle so lieben :-), immer noch gefährlich ist und bleibt.

Viele Grüße
Elfer

Philipp Koerner 8 März, 2016 - 21:27

@ Elfer:

Hallo Elfer,

vielen Dank für Deine positive Rückmeldung.
Der erste GT3-Report ist etwas ausführlicher geworden, als es seine Nachfolger in den Sommermonaten sein werden. Da nur zwei Serien am Wochenende gefahren sind und diese umfassend in Vorschauen besprochen wurden, hat sich ein intensiverer Blick gelohnt. Dem normalen Leser und besonders dem Sportwagenenthusiasten wie Dir soll ein Überblick geboten werden, welcher grundlegend informiert. Die jetzige Länge erscheint jedoch eher wie eine Sammlung von normalen Rennberichten, was vielleicht abschreckt.
Ich bin gespannt, wie sich das Format entwickeln wird, und freue mich auf Eure(und vor allem auch Deine) Rückmeldung in der Zukunft.

Das von Dir angesprochene Problem hat besonders bei der PWC einen ironischen Beigeschmack. Nach den oftmals katastrophalen stehenden Starts des Vorjahres hatte man den fliegenden Start als Heilmittel gefunden. Doch die komprimierten Felder mit ihren geringen Abständen gleichen sich dann doch sehr stark, was Rennen eins ganz gut aufgezeigt hat.
An den Start in Oschersleben der GT Masters im April 2014 kann ich mich noch gut erinnern. Das Feld hatte sich nach der Freigabe extrem ausgebreitet, was schließlich zum Kontakt mit der Corvette führte, die dann unkontrolliert durch das Feld flügte. Eine ähnliche aber glimpfliche Szene gab es auch in Adelaide, weil ein Mercedes den Freigabezeitpunkt falsch eingeschätzt hatte, aber Kontakte vermeiden konnte.

Die extrem schwierige Startdynamik korrekt einzuschätzen, ist tatsächlich eine große Herausforderung, was durch unterschiedlich charakterisierte GT3-Boliden (vgl. die „Badewannen“) natürlich mitwuchs. Aber irgendwie möchte man sie auch nicht missen. Ich vertrete die Meinung, dass man möglicherweise das Prozedere noch straffer gestalten könnte (z.B. höchste Disziplin bis zur Überfahrt der Start-Ziel-Linie).

Wo wir bei der Thematik der Disziplin wären: bei der PWC scherten Fahrzeuge oftmals zu früh aus der Doppelschlange aus, was auch Chaos ins Spiel brachte und die anderen Fahrer stark zu irritieren schien. Hier muss die PWC (und wahrscheinlich auch die anderen Serien) zurecht einen größen Fokus auf das Problem legen, was scheinbar dieses Jahr auf der Agenda steht.
Jedenfalls vielen Dank dafür, dass Du diese spannenden Thematik angeführt hast.

Viele Grüße zurück
Phil

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