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Formel Eins: Halbzeit-Zeugnis 2012

von DonDahlmann
4 Kommentare

Abwechslungsreich, spannend, unvorhersehbar. Die 2012er Ausgabe der F1-Weltmeisterschaft hat bisher aller Erwartungen übertroffen. Das gilt allerdings nicht für alle Teams.

Während die Formel Eins Teammitglieder eine wohlverdiente Pause einlegen, kann man nach etwas mehr als der Hälfte der Rennen der diesjährigen Saison ja mal eine Zwischenbilanz ziehen. Wer hat enttäuscht, wer hat überrascht? Die Bilanz fällt unterschiedlich aus, vor in der Spitzengruppe. In den bisherigen Rennen wurde deutlich, dass die unterschiedlichen Chassis-Konzepte so nah wie nie zusammenliegen. Gerade im letzten Teil der Quali wird deutlich, wie eng es oft zu geht. Zwischen P3 und P13 liegen manchmal nur drei oder vier Zehntel. Das macht die Formel Eins spannend, verzerrt aber auch ein wenig den Blick darauf, wie gut ein Team wirklich ist. Manche haben eine Performance, die einem Jo-Jo gleicht: heute toll, morgen miserabel. Aber grundsätzlich lässt sich schon feststellen, wer 2012 gut und wer schlecht gearbeitet hat.


Das die WM überhaupt so ausgesprochen spannend ist, hat man teilweise Pirelli zu verdanken. Die neuen Mischungen waren für viele Teams ein Rätsel, vor allem das Arbeitsfenster, in dem das Gummi möglichst lange durchhält. Das hat sich mittlerweile etwas relativiert. Die Medium Mischung ist folgsamer geworden, die Teams haben zu dem genügend Daten gesammelt, um mit den meistverwendeten Mischungen, Medium/Soft, zurecht zu kommen. Manche Teams rätseln noch immer (Mercedes, Force India), andere haben die Sache im Griff (Red Bull, Ferrari, Lotus). Ein weiterer Grund ist der Wegfall des doppelten Diffusor. Das Verbot sorgt dafür, dass die Kurvengeschwindigkeiten sich angeglichen haben, was einer der wichtigsten Gründe dafür ist, dass die Teams in diesem Jahr so eng zusammen liegen. Grosse Veränderungen brachte noch die Auspuff-Führung, an der weiter gebastelt wird. Vor allem im Anströmungsbereich der Heckpartie wird es sicher noch etliche Veränderungen geben. Raum für Entwicklungen ist in diesem Jahr also noch reichlich vorhanden.

Als Grundlage dient der momentane Stand der Team-WM.

1. Red Bull

Als der RB8 zum ersten Mal im Februar gesichtet wurde, dachte alle: „Was hat sich Newey denn jetzt schon wieder ausgedacht.“ Die Öffnung in der Front kurz vor dem Cockpit diente aber nur zur Belüftung und war kein geheimnisvoller F-, W- oder sonst wie Duct. Und irgendwie spiegelt, dass auch die Saison der „Bullen“ wider. Hohe Erwartungen, problematische Saison. Wenn man denn von „Problemen“ sprechen kann, wo man doch P1 in der Team-WM einnimmt und mit zwei Fahrern noch gute Chancen auf die WM hat. Aber zumindest die Dominanz aus den letzten zwei Jahren ist weg. Es wurden strategische Fehler gemacht, der Wagen schrammte oft über die feine Linie der Legalität und mit den Reifen klappte es auch nicht immer. Dazu kam ein wenig Pech für Vettel, der mind. einen Sieg hätte mehr haben können. Dagegen sieht sein Teamkollege Mark Webber in diesem Jahr wieder deutlich besser aus, auch wenn die Quali-Ergebnise oft eher mau sind. Aber Webber fährt konstant in die Punkte, in diesem Jahr eine sehr wichtige Sache. Klar ist aber auch, dass der RB8 keine Wunderwaffe ist. Mit mittelschnellen Kursen hat der Wagen Probleme und davon kommen mit Korea, Indien, Abu Dhabi und Austin noch so einige. Der Titel in der Team-WM sollte sicher sein, die Fahrer-WM sehe ich im Moment nicht.

2. McLaren
Irgendwann muss McLaren in Sachen Entwicklung nach den ersten drei Rennen falsch abgebogen sein. War man zu Beginn der Saison absolut auf der Höhe, änderte sich das Bild nach den Tests in Mugello deutlich. Wo genau die Probleme des MP4-27 liegen, wird nicht so recht klar, aber nach der Änderung der Seitenkästen in Hockenheim, geht es wieder bergauf. Erstaunlich, dass McLaren so lange gebraucht hat, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen, denn normalerweise gelten sie als Meister der Weiterentwicklung. Zu Red Bull fehlen in der Team-WM 53 Punkte. Das ist aufholbar, wenn auch schwer, zu mal Jenson Button immer mal wieder schlechte Rennen hat und das Glück auch nicht immer auf der Seite von Lewis Hamilton zu sein scheint. Beiden Fahrern kann man wenig vorwerfen, vor allem Button nicht, der in den ersten zwei Monaten schon als Weltmeister gehandelt wurde. Das kann er sich nun abschminken, Hamilton hat mit seinem Rückstand von 47 Punkten auch nur noch Außenseiterchancen.

3. Lotus
Sicher das Überraschungs-Team des Jahres. Wer hätte nach der völlig verkorksten Saison 2011, den Gerüchten um finanzielle Probleme und der kompletten Fahrer-Neubesetzung gedacht, dass ausgerechnet Lotus mit dem eher konservativ entwickelten E20 so weit vorne sein würde? Also großes Lob an die Ingenieure, die allerdings ein wenig Glück hatten, dass die Pirelli scheinbar für sie gemacht werden. Als weiterer Glücksgriff erwies sich die Verpflichtung von Kimi Räikkönen. Ich war, wie viele andere auch, sehr skeptisch, was den Finnen angeht, seine lustlose Saison 2009 und seine eher schmalen Erfolge in der WRC stimmten da nicht sonderlich euphorisch. Und doch, Kimi ist seit dem ersten Rennen vorne mit dabei. Wäre die Strategie von Renault in Spanien und Ungarn besser gewesen, wäre der Sieg schon längst da. So ist er langsam überfällig. Und seine Chancen in der WM sind mit 48 Rückstand auch nicht schlechter als die von Hamilton. Im Gegensatz zum Briten hat Räikkönen aber einen Wagen, der auf allen Strecken gut geht. Eine weitere Überraschung ist Romain Grosjean, der sich so langsam in den Griff bekommt. Er hat einige gute Ergebnisse weggeworfen (Australien, China als Beispiel), sich aber im Laufe der Saison verbessert. Grosjean ist im Moment eines der größten Talente in der F1, wenn seine Ungeduld weiter kontrollieren kann und mehr Erfahrung hat, dürfte der erste Sieg nicht weit weg sein. Lotus hat eine fantastische erste Saisonhälfte hingelegt – und damit auch die Basis für 2013 gelegt.

4. Ferrari
Eigentlich müsste man Ferrari in „Ferrari Alonso“ umbenennen. Ohne den Spanier wäre Ferrari im Nirgendwo und in Maranello würde wöchentlich ein weiterer Fernseher aus dem Wohnzimmerfenster von Luca di Montezemolo fliegen. Alonso scheint in der Form seines Lebens zu sein, auch wenn in diesem Jahr immer mal wieder ein wenig Glück dazu kam (China, Valencia). Der F2012 ist ebenso hässlich wie unausgegoren. Die neue, ungewöhnlich flache Vorderradaufhängung ist kein Glücksgriff, das Heck war es auch nicht. Aber Ferrari hat Alonso und viel Geld, damit hat man den Wagen den Wagen flott bekommen. Da muss man dem Team schon Respekt zollen, wie man sich durch die schwierige Anfangsphase gearbeitet hat. Zwei weitere Geheimnisse sind die nicht vorhandene Ausfallquote von Alonso und dass Ferrari-Motoren auch im gebrauchten Zustand kaum an Leistung verlieren. In Maranello ist man sich sicher, dass man zwischen 3 und 5 % weniger Leistung verliert, als die Konkurrenz. Dennoch ist die klare WM-Führung insgesamt eine Überraschung und spiegelt auch nicht so richtig die Saison wider. Denn auch bei Ferrari gibt es Probleme und die heißen Felippe Massa. Der Brasilianer hat Probleme mit den Reifen und dem Wagen, was eine unschöne Kombination ist. Der fahrerische Komplettausfall von Massa kostet Ferrari auch richtig Geld, denn eigentlich müsste man an Red Bull dran sein. Das Massa noch eine Saison dranhängen darf, ist aber so unwahrscheinlich nicht, denn Ferrari fehlen die Alternativen in Sachen Top-Piloten und Sergio Perez macht noch nicht zwingend den Eindruck, dass er reif für die Italiener ist.

5. Mercedes
„Wir hatten den Speed“. Den Spruch wird Norbert Haug wohl nicht mehr los, in diesem Jahr passte es dann wenigstes auch zwei Mal. Der erste Sieg in China und die Pole von Schumacher von Monaco dürften einigen ranghohen Teammitgliedern den Job gerettet haben. Das F1-Engagement von Mercedes ist in der Daimler AG nicht unumstritten, auch wenn es, laut Haug, kein Geld kostet, sondern einbringt. Damit mein der Motorsport-Chef vermutlich aber auch die mediale Reichweite. Aber Mercedes sieht dabei insgesamt nicht gut aus. Das Chassis ist deutlich besser als das letztjährige, die schon angesprochenen engen Abstände lassen Mercedes etwas schlechter aussehen, als es tatsächlich ist. Über einen Abstand von 3 Zehnteln auf die ersten Drei hätte man sich letztes Jahr gefreut. Aber der W03 scheint die Entwickler vor Rätsel zu stellen. Eine Weiterentwicklung ist zu sehen, der große Sprung fehlt aber. Vermutlich hat man deswegen die Aero-Abteilung zur Saisonmitte noch mal umgekrempelt. Die Leistung von Schumacher ist schwer einzuschätzen. Er hatte viele Defekte, seine Rennen sind insgesamt nicht schlecht. Rosberg scheint in diesem Jahr manchmal frustriert zu sein, gerade wenn er im Mittelfeld unterwegs ist, kann er sich nicht recht befreien. Ein Grund dafür kann das offenbar sehr enge Fenster sein, in dem man die Reifen mit dem Mercedes bewegen muss. Bleibt zu hoffen, dass Mercedes auf Strecken wie Spa und Monza noch mal glänzen kann.

6. Sauber
In dieser Saison läuft es für die Schweizer deutlich besser. Der Wagen ist allerdings weiter ein kleines Rätsel. Mal schiebt man sich in die Top 5, mal reicht es gerade, um die Toro Rosso hinter sich zu halten. Auch die Fahrer machen keinen konstanten Eindruck, was aber mit dem Wagen zusammenhängen dürfte. Im Grunde scheinen die Zutaten bei Sauber zu stimmen: hoher Topspeed, kaum Reifenverschleiß, zuverlässiger Ferrari im Heck. Aber dennoch stimmt das Gesamtpaket selten, von außen ist das schwer zu beurteilen. Mit 80 Punkten steht Sauber aber relativ sicher auf P6 der Team-WM, ein Auge muss man nur auf die Williams habe. Aber dort steht man sich auch oft selbst im Weg. Sergio Perez macht in diesem Jahr einen guten Eindruck, in der WM liegt er 13 Punkte vor Kamui Kobayashi. Der Japaner steckt seit letztem Jahr in einer kleinen Krise. Irgendwie scheint es bei ihm nicht richtig weiter zu gehen, auch wenn er immer mal wieder bravouröse Rennen einstreut, wie zum Beispiel in Barcelona. Aber es fehlt der letzte, entscheidende Schritt nach vorne. Kein Wunder, dass es mittlerweile ein offenes Geheimnis im Paddock ist, dass das Team an Heikki Kovalainen dran ist, der bei Lotus einen guten Job macht. Der Finne dürfte Kobayashi aber vermutlich nur dann ersetzen, wenn Perez zu Ferrari geht. Interessant ist noch, dass man ja Anfang des Jahres James Key entlassen hatte, der den Wagen entwickelt hatte. Ersetzt hat man ihn nicht, das bestehende Team arbeitet am 2013er Chassis. Da wird sich dann zeigen, wie viel Input von Key kam.

7. Williams
Einerseits ein gutes Jahr für das Traditions-Team, nach dieser katastrophalen Saison 2011. Andererseits: Der FW 34 ist ein sehr, sehr gutes Auto. Und man fragt sich immer wieder, was ein Fahrer vom Schlage Alonso, Räikkönen oder Vettel damit anfangen könnten. Pastor Maldondo fuhr in Spanien zwar ein brillantes Rennen, danach war es aber mit der Herrlichkeit vorbei. Dazu kamen etliche dumme Manöver auf der Strecke, die ihm zurecht viel Ärger einbrachten. Ich bin mir in Sachen Maldonado immer noch nicht sicher, aber das Pendel schlägt im Moment wieder mehr in die Richtung „eher blasses Mittelfeld“. Bruno Senna hat sich dagegen recht positiv entwickelt. Ein „Hot Shot“ wird er nicht mehr, aber es gelingt ihm den Williams regelmäßig in die Punkte zu bringen. Was Williams fehlt, ist nur Geld, sondern auch ein guter Fahrer. Vielleicht sollte man es 2013 mit Jamie Alguersuari oder Adrian Sutil probieren, aber beide haben das Problem, dass sie die neuen Pirelli Reifen nicht kennen. Eine weitere Alternative wäre sicherlich Heikki Kovalainen, der aber wieder kein Geld mitbringt oder Valeri Bottas, der in dem freien Trainings gute Leistungen zeigte. Immerhin – Toto Wolff scheint mehr und mehr das Ruder bei Williams zu übernehmen und bisher macht seinen Job richtig gut. Für Williams wird es aber in der zweiten Saisonhälfte schwer werden, denn ihnen fehlt das Geld für die rasante Weiterentwicklung.

8. Force India
Durch die Pleite der Kingfisher Airline ist Vijay Mallya etwas unter Druck, das Geld scheint im Moment mehr vom Anteilseigner Sahara zu kommen. Aber offenbar reicht das aus, um wirklich beeindruckende Rennen abzuliefern. Grund dafür ist das gute Händchen, das Mallya bei der Auswahl seiner Konstrukteure hat. Er setzt auf ein junges Team, was aber auch bedeutet, dass diese schnell woanders hingehen, wo sie offenbar besser bezahlt werden. James Key und Mark Smith (CaterhamF1) sind zwei Beispiele. Erstaunlich, was die relativ junge Truppe mit geringem Budget auf die Beine stellt. Der achte Platz spiegelt die Leistung des Teams nicht so ganz wieder, schuld daran ist der zähe Saisonstart und die Probleme mit dem Reifenverschleiß. Eine gute Leistung bieten Nico Hülkenberg und Paul di Resta, wobei letzter ein wenig unter Druck gerät. Der Deutsche hat di Resta im Rennen meist im Griff, und dies, nachdem er ein Jahr gar nicht gefahren ist. Das Talent von Hülkenberg ist klar sichtbar, die Frage ist, bei di Resta fehlt es etwas an der Weiterentwicklung. Force India wird gute Chancen haben, Williams von Platz 7 zu verdrängen.

9. Toro Rosso
Es ist kein gutes Jahr bei Toro Rosso. Der Wagen funktioniert nicht, die neuen Fahrer tun sich schwer. Dazu kommt Unruhe im Team. Wie man hört, hat Teamchef Franz Tost den bisherigen technischen Leiter Giorgio Ascanelli entlassen und will ihn angeblich durch James Key ersetzen. Ascanelli wird wiederum mit Ferrari in Verbindung gebracht. Klar ist nur, dass Toro Rosso weit hinter den Erwartungen geblieben ist. Ob es auch so klug war im Winter beide Fahrer zu ersetzen, ist dann wieder eine andere Sache. Zumindest Alguersuari zeigte eine klare Aufwärtstendenz. Vergne und Ricciardo geben sich im Toro Rosso nicht viel, wobei Vergne vor allem in der Quali einen schwachen Eindruck macht. Im Rennen läuft es zwar besser, aber gefallen wird das Toro Rosso nicht. Schwer zu sagen, woran Vergne und Ricciardo, die beide viel Talent haben, bei Toro Rosso scheitern. Und ob sie 2013 noch im Wagen sitzen werden. Aber die Nachwuchsdecke bei Red Bull ist jetzt auch nicht mehr so dick. Ich erwarte nicht, dass sich Toro Rosso im Herbst noch wird verbessern können, eher müssen sie auf Caterham aufpassen.

10. Caterham
Und damit wäre ich dann bei der vielleicht größten Enttäuschung des Jahres. Caterham hat das Budget, einen Renault-Motor und das KERS von Red Bull. Was will man mehr? Hat sich sicherlich auch Tony Fernandes gefragt, der vor der Saison gefordert hatte, dass man in Reichweite der Punkte kommt. Davon ist man meilenweit entfernt. Der Wagen ging erst einmal überhaupt nicht, wurde im Mai komplett umgebaut und hängt den Toro Rosso immer noch nach. Jeder zufällige Einzug in Q2 wird schon wie ein Sieg gefeiert. Das kann es nicht sein, kein Wunder, dass Tony Fernandes seinen Chef-Konstrukteur Mike Gascoyne zum „Caterham Chef-Konstrukteur“ weg befördert. Dabei durften gleich einige Angestellte als Gascoyne/Toyota Seilschaft mitgehen. Seit dem geht es etwas besser für Caterham. Heikki Kovalainen macht einen richtig guten Job, vor allem im Rennen. Von Vitaly Petrov hatte ich mir etwas mehr erwartet, der Russe schimpft viel über den unfahrbaren Caterham, ansonsten sieht man ihn selten. Wäre zu wünschen, wenn Caterham im Herbst noch etwas näher ans hintere Mittelfeld ranrücken kann.

11. Marussia
Hier war nicht viel zu erwarten, und so wird es auch weiterhin sein. Die Russen haben, trotz der technischen Kooperation mit McLaren, nicht viel Zustande gebracht. Der Abstand zu Caterham ist enttäuschend hoch, in der Quali, wie im Rennen. Auch der große Umbau des Wagens zur Saisonmitte brachte nicht die gewünschten Ergebnisse. Dazu kam dann auch noch der Unfall von Maria de Villota. Zu den Fahrern kann man naturgemäß wenig sagen. Timo Glock macht den Eindruck, dass ihm manchmal schwerfällt, die 110%ige Motivation zu finden, Charles Pic ist immerhin besser unterwegs, als ich das zunächst erwartet habe. Als Pay-Driver macht er seine Sache gut, mal sehen ob er anderes als D’Ambrosio und Luca di Grassi noch eine weitere Saison fahren darf.

12. HRT
Man sieht die HRT eigentlich nur zweimal: einmal von hinten beim Start, einmal, wenn sie überrundet werden. Der Zeitabstand nach vorne ist so groß und breit wie der Grand Canyon. HRT ist ein Geister-Team. Neulich mit einem Motorsport Printkollegen über HRT gesprochen, dem fiel dann nicht mal der Name des zweiten Fahrers neben de la Rosa ein. Narain Karthikeyan heißt der, und er macht seine Sache gut, wenn „gut“ bedeutet, dass er nicht im Weg rumsteht und nichts kaputt macht. Teamchef Sala meinte neulich, dass man das Potenzial des Autos erst zu 50% ausgeschöpft hat, was schwer danach klingt, dass man mit dem Wagen auch im nächsten Jahr starten will. Aber nun gut – Teams wie HRT gehören zur Formel Eins. Es wäre nur schön, wenn sie sich weiterentwickeln würden.

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4 Kommentare

rscsr 20 August, 2012 - 12:33

Also klasse Artikel erstmal
Allerdings bin ich nicht wirklich damit einverstanden, dass bei Ferrari die Vorderradaufhängung für schlechte Leistungen verantwortlich gemacht wird. Erstens kann man damit die gleichen Federkennlinien erreichen und von der Steifigkeit sollte sie mindestens eine PushRod Aufhängung ebenbürtig sein. Damit kommen auch die (geringen) aerodynamischen Vorteile.
Dass Nico Hülkenberg bei Force India eine bessere Leistung zeigt sehe ich nicht wirklich. Im Qualifying sind beide in etwa gleich schnell (zumindest waren beide gleich oft vor dem jeweils anderen) und Paul di Resta hat 8 Punkte mehr geholt (auch wenn Hülkenberg eine bessere beste Platzierung hat)

exas 20 August, 2012 - 18:10

Sehr guter Artikel dem man nur zustimmen kann,
@rscsr,
Was die Vorderradaufhängung des Ferrari betrifft, geb ich dir recht, ich könnte fast wetten das wir nächstes Jahr mehrere Fahrzeuge mit einer pull-rod Aufhängung.

Nur wie bei jedem Umdenken erfordert auch die Pull-rod-Frontaufhängung Zeit um zu reifen.

asdf 20 August, 2012 - 22:09

7. Williams „Vielleicht sollte man es 2013 mit Jamie Alguersuari oder Adrian Sutil probieren, aber beide haben das Problem, dass sie die neuen Pirelli Reifen nicht kennen.“?

ALG ist Pirelli Testfahrer und SUT kann sich höchstens noch bei HRT und Konsorten einkaufen.

Flo aus N 22 August, 2012 - 21:43

@ exas:
Da wäre ich mir nicht so sicher. Diese Art der Aufhängung ist sehr schwer abzustimmen. Auch dürfte die Umlekung der Kräfte vom Pull-Rod und Feder/Dämpfer sehr schwer lösbar sein bzw. sehr komplex sein, denn sonst wirken starke Kräfte und Momente in die Lenkung und vor allem auf das Monocoque. Etwas was man gar nicht haben will.

Außerdem ist die Idee nicht unbedingt neu. Dallara hatte die 2003 schon bei deren IRL Chassis.

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