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DTM – Brands Hatch 2012 – Analyse

von cjander
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Das dritte Saisonrennen auf der nur rund 1,9 km langen Indy-Variante des Brands Hatch Circuit in der Nähe von London war auf 98 Runden angesetzt und ist durch sein kurvenreiches und hügeliges Layout ein anspruchsvoller Klassiker im diesjährigen DTM Kalender.

Meisterschaftsführender Gary Paffett konnte sich am Samstag die Pole vor Christian Vietoris und Bruno Spengler sicher. Bei Start jedoch patze der Engländer und lies die Reifen durchdrehen, während Vietoris auf P2 ebenfalls einen schlechten Start erwischte, konnte Bruno Spengler mit seinem BMW sofort den Mercedes von Paffett attackieren, in den ersten einzwei Runden sah es so aus als könnte der Kanadier sich an Paffett vorbeischieben.

Vietoris, der sich beim Qualifying noch überraschend den zweiten Startplatz sichern konnte, wurde nach seinem verpatzen Start schnell vom Verfolgerfeld, angeführt von Tomczyk, einkassiert. Es schien sogar so als wäre Vietoris so von dem Überholmanöver Tomczyks überrascht gewesen dass er die bei den dahinter fahrenden Ekström und Farfus gar nicht bemerkte und gleich mit durchwinkte. Eine Runde später gelang es Tomczyk erneut an derselben Stelle zu überholen, diesmal war Tambay sein „Opfer“ und erneut gelang es auch Matthias Ekström ebenfalls mit durchzuschlüpfen.

Weiter hinten verliert Andy Priaulx seinen BMW M3 und landet kurzzeitig im Kies, er kann zwar weiterfahren, doch ihn spült es ans Ende des Felds, später in Runde 15 musste er seinen BMW wegen Stabilitätsproblemen gar abstellen. Er hat dieses Wochenende sichtlich Schwierigkeiten zu seiner Form zu finden. Einen ganz anderen Eindruck macht Martin Tomczyk, trotz oder grade, weil er Pech im Qualifying hatte, (er war in Q3 zeitgleich mit Vietoris, aber Vietoris hatte die Zeit eher gefahren daher schaffte es Tomczyk nicht in Q4) fuhr Tomczyk mit ein wenig Wut im Bauch und machte immer wieder Druck auf seinen Vordermann. Auch ein zu langsamer Botenstopp konnte ihn kaum aufhalten.

In Runde 35 holte die Rennleitung, soweit ich mich entsinne zum ersten Mal in diesem Jahr, die wohl umstrittenste Regel des Motorsports hervor. Susie Wolff wurde die blaue Flagge gezeigt, da sie noch nicht gestoppt hatte und somit auf ihren alten Reifen langsamer war als ihre Verfolger Tambay, Farfus und Mortara. Diese durften also kampflos überholen und Wolff verlor drei Positionen.

In Runde 40 reiht sich auch Bruno Spengler in die Reihe der verpatzen Boxenstopps ein, ganze Sechs Sekunden Standzeit benötigt sein Team um alle vier Reifen zu wechseln. Nur sehr knapp kann er bei seiner Boxenausfahrt Rockenfeller hinter sich halten, der bereits eine Runde vorher stoppte und dessen Reifen bereits Betriebstemperatur hatten. Nach knapp der Hälfte des Rennens führt weiterhin Paffett vor Spengler, Rockenfeller und Tomczyk.

Ein schlechtes Wochenende erwischte auch Ralf Schumacher, nach einem bereits wenig erfolgreichen Samstag und Startplatz 18 konnte er zwar im Rennen ein paar Plätze gutmachen, doch bei seinem zweiten Boxenstopp fuhr er zu schnell durch die Lichtschranke, eine Durchfahrtsstrafe war die Folge. Mit 60 km/h ging es nun erneut für Schumacher durch die Boxengasse. Am Ende bedeutete dies für ihn nur den 19. Platz im Rennen. Auch Timo Scheider erwischte ein Wochenende zum vergessen, erst wurde er in der Quali nur 15. und dann musste er das Rennen wegen Motoraussetzern sogar ganz aufgeben.

Beim Zweiten Stopp von Gary Paffett hat auch sein Team Schwierigkeiten, eine schlechte Stoppzeit ist auch hier das Resultat. Spengler, auf Position 2, kann dadurch zwei Sekunden gutmachen, und startet seine Aufholjagd auf den führenden Mercedes. 20 Runden vor Rennende hat sich an der Spitze jedoch nichts getan, es führt weiterhin Paffett vor Spengler, Rockenfeller und Tomczyk. Doch nun kommt doch noch etwas Spannung auf, Spengler kommt zu weit raus und beschädigt sich den Frontsplitter. Mit dieser Beschädigung verliert er rund eine halbe Sekunde pro Runde, was viel Zeit ist, bei den kurzen Runden die im Schnitt mit 0.41er Zeiten gefahren werden. Rockenfeller sieht seine Chance den „verwundetet“ BMW zu kassieren und holt immer mehr auf, nach wenigen Runden fährt er im Heck von Spengler. Tomczyk, ein Stück hinter Rockenfeller kommt auch immer näher, es ist schwer zu sagen, ob er seinem Teamkameraden zu Hilfe kommt oder ob er auch einfach nur seine Chance aufs Treppchen wittert. Spengler schafft es schließlich sich Rockenfeller vom Hals zu halten, der nun wiederum auch mit einem Auge im Rückspiegel fahren muss, um nicht selbst noch von Tomczyk angegriffen zu werden.

Ein wenig Verwirrung gibt es noch zum Schluss des Rennens. In der DTM gilt eine 70-min-Zeitgrenze für die Rennen. Sollten bis zur 70. Minute nicht alle geplanten Runden gefahren sein, wird das Rennen beendet. Obwohl es bei dem Rennen zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen ist und man auch nicht einmal das Safetycar auf der Strecke hatte, wurden die 70 Minuten eine Runde vor Zieldurchfahrt überschritten. Die Elektronik entschied kurzzeitig, dass das Rennen beendet ist, doch man zeigte Paffett nicht die Zielflagge. Er und mit ihm das ganze Feld fuhren also unbeeindruckt auch noch die 98te und letzte Runde, obwohl einige Fahrer per Funk schon auf das „frühzeitige Rennende“ durch ihre Teams hingewiesen wurden. Diese letzte Chance konnten weder Rockenfeller noch Tomczyk nutzen. Und so lautete das Ergebnis, wie seit dem ersten Drittel des Rennens, Paffett vor Spengler, Rockenfeller und Tomczyk. Die 70-Minuten-Regel kam mir vor Saisonstart schon etwas zu knapp vor, wenn man es nun nicht mal schafft, während eines regulären Rennverlaufs in der vorgegebenen Zeit zu bleiben, bedeutet das nichts Gutes wenn im Laufe der Saison doch einmal ein Safetycar auf die Strecke muss.

Alles in allem wurde dem Zuschauer, trotzdem es am der Spitze kaum Positionswechsel gab, ein spannendes Rennen präsentiert. Es gab viele knappe Geschichten, in denen fast jemand geschafft hätte, seinen Vordermann zu überholen, letztlich hat es zwar fast nie gereicht, aber spannend und nett anzusehen war es durchaus. Im nächsten Saisonrennen geht es auf die ehemalige F1 Rennstrecke in Spielberg, Östereich. Es wird spannend sein zu sehen ob es dort Audi endlich gelingt über ein Top 3. Ergebnisse hinauszukommen.

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3 Kommentare

alex 21 Mai, 2012 - 17:15

Kleiner Hinweis: der Kollege heißt RockeNfeller ;)

simon 22 Mai, 2012 - 20:10

Analyse? Na ja…

xeniC 23 Mai, 2012 - 06:43

Kommt die „Analyse“ direkt aus der Marketingabteilung der ITR/DTM? Schade…

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