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Vorschau: 40. 24H Rennen vom Nürburgring

von Flo aus N
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An diesem Wochenende startet die 40. Auflage des 24. H Rennens und noch nie gab es wohl so viele Anwärter auf einen Podiumsplatz wie heuer.

Was früher von manchem Hersteller oder Teamchef anderer Serien gerne gals „Kirmesveranstaltung“ tituliert worden ist hat sich mittlerweile neben Spa und in gewisser Weise auch Le Mans unter den Top 3 der weltweiten 24H Rennen etabliert. Die Gründe sind vielschichtig: Sicher nicht ganz unschuldig daran ist definitiv die Einführung der GT3. So sind nun ein BMW Z4, ein Audi R8 LMS, ein Aston Martin Vantage V12, ein Mercedes SLS, ein Ford GT und natürlich auch ein Porsche GT3 R siegfähig (gemacht worden). Sicher ist die GT3 die Klasse, welche weltweit am meisten boomt und die verschiedensten Fabrikate unter einem Hut bringt. – Die ADAC GT Masters mit 15 verschiedenen Fahrzeugen beweist das auch heuer wieder aufs eindrucksvollste. Wo aber auch Licht ist, da ist auch meist Schatten und das ist etwas was natürlich auch für die GT3 gilt, aber dazu später mehr. Hand in Hand, mit dieser Markenvielfalt bzw. großen Anzahl an sehr namhaften Teams geht auch ein Aufgebot an Internationalen Topfahrern aus der GT und Langstreckenszene. So ist mittlerweile auch heuer wieder so ziemlich alles, was Rang und Namen hat vertreten. Fast der komplette Werksfahrerkader von Porsche, ein Frank Biela, Michael Krumm, Jan Magnussen, Richard Westbrook, die beiden Müllers, Marc Basseng um nur ein paar davon zu nennen. Nicht dabei sein, werden heuer die Fahrer aus der DTM, welche am gleichen Wochenende ihren 3. Lauf in Brands Hatch austragen wird. Dazu kommt auch, dass immer mehr Hersteller das Rennen als Bühne nutzen um sich zu präsentieren und mit ihren Erfolgen zu werben, sodass auch die mediale Aufmerksamkeit vor allem für die Spitzengruppe in den letzten Jahren stark zugenommen hat.

Dies hat natürlich auch Veränderungen im Ablauf hervorgerufen, wobei eine heuer neu ist und vor allem die Topautos berifft: Das sog. Top40 Qualifying. Hier werden die besten 10 Wagen aus jedem VLN Zeittraining sowie die 10 schnellsten Autos aus dem vorangehenden Zeittraining zugelassen und dann im Abstand von 10 Sekunden auf die Nordschleife zum Shootout geschickt. Zum einen will man damit den Topautos mehr Sendezeit bei Sport1 geben (solange dieser Sender nicht gerade in der Werbung ist oder eine Quizshow veranstaltet) und dabei auch die Teams dazu bewegen, zu zeigen was man drauf hat. Ob allerdings letzteres funktionieren wird mage ich mal zu bezweifeln, denn sollte hier ein Team die Hosen runter lassen und die Einstufungskomision der Meinung sein, dass man zu schnell wäre, dann würde man noch Strafgewichte oder dergleichen aufgebrummt bekommen. Um dies zu vermeiden werden die Topteams hier also wohl nicht alles zeigen.

Diese Veränderungen in der Topklasse gingen aber nicht alleine von statten. Vielmehr gab bzw. gibt es auch einige Veränderungen in den Klassen darunter, welche hinab bis in die kleineren Serienwagenklassen reichen. So werden auch dort die Wagen immer leistungsfähiger, und schneller sowie die Teams immer professioneller. War es bis vor einigen Jahren mit einem gut besetzten Serienwagen oder einem SP3 Auto mit 200 PS noch recht gut möglich im Feld mitzufahren und gut und zügig über die Nordschleife zu fahren, benötigt man jetzt schon ein Auto mit deutlich mehr Leistung wie einem SP3T oder einem V5 oder V6 Serienwagen. Alles Dinge, welche viel Geld kosten. So wurden und werden einige Teams immer professioneller, da es schlicht die Technik verlangt, aber das geht halt auch stark zu Kosten der vielen kleinen Teams, welche oft nicht die Möglichkeiten haben hier Schritt zu halten. Teams, welche sehr viel Herzblut und teils auch viel eigenes Geld in ihren Wagen gesteckt haben um ihn zu warten und wieder an den Start zu bringen, aber auch sehr oft mit sehr erfahrenen und guten Piloten besetzt sind oder waren. Das Resultat findet sich in der Nennliste: 176 Nennungen wurden für das Rennen abgegeben, wobei seit Jahren zu beobachten ist, dass vor allem die Nennungen in den kleinen Klassen zurückgehen. Letztes Jahr waren es noch knapp 210 Nennungen, welche insgesamt eingingen. Dafür steigt die Anzahl der schnellen und leistungsfähigen aber auch deutlich teureren Wagen wie den 911 Cup oder einem TT RS oder einem VW Scirocco an, welche aufgrund der Mitgift dann gerne mit Fahrern besetzt sind, welche Geld mitbringen.

Aber zurück zum hier und jetzt: Das Rennen wird auf der bekannten sowie berühmt-berüchtigen Nordschleife sowie der GP-Strecke ausgefahren. Eine Variante also, welcher der VLN sehr ähnlich ist, jedoch 2 Unterschiede besitzt: So wird zum einen die Mercedes Arena ausgelassen (man benötigt diese um die ganzen Teams, Autos, Equipment, etc. unterzubringen) und dafür nach Start und Ziel per „rechts links Hackerecke“ direkt auf die Gerade eingebogen, welche zur Ford Kurve führt. Dafür wird aber die Mühlenbachschleife und die Dunlop-Kehre benutzt, eine Variante welche die VLN oder auch die DTM nicht fahren, sondern vor der Ford Kurve links die Kurzanbindung fahren. Danach geht die Strecke des aus der F1 gewohnten Weg in richtung Schikane und von dort dann wie immer links auf die Nordschleife. Eine schöne Onbaord-Runde mit Timo Bernhard im Siegerfahrzeug von 2007, 2008, 2009 und 2011, dem GT3 RSR, sieht dann wie folgt aus:

In Sachen Klasseneinteilung orientiert man sich hier auch an der VLN bzw. die VLN am 24H Rennen. So wird die bestehende Klassenstruktur samt BoP in den Topklassen übernommen, jedoch mit ein paar Unterschieden: Fahrzeuge der Gruppe H (Baujahr älter als 1996) sowie Klassen mit weniger als 1.600 ccm wie die V2 oder die SP2 oder SP1 werden nicht zum Rennen zugelassen. Auch gibt es keine einzelnen Wertungsklassen für die Fahrzeuge der Cup2 und Cup3, so dass die Porsche 911 Cup in der SP7 antreten und die Renault Clio Cup in der SP3 bei den Specials bis 2.000 ccm. Es werden aber auch ältere Fahrzeuge zugelassen bzw. können zugelassen werden, so lange die Rennleitung dies zulässt bzw. die Autos einzeln zulässt. So ist daher auch heuer wieder Volker Strycek mit dem Kultauto Opel Manta (ganz wichtig: mit original Fuchsschwanz!) am Start und gar nicht mal so langsam.

Wesentlich schneller geht es natürlich in der Topgruppe zu, wobei sich dort vor kurzem wieder „Schatten“ der GT3 gezeigt hat: Die vieldiskutierte Balance of Performance. Ziel derer ist es, die Autos möglichst auf ein Niveau zu bringen (nein, damit ist nicht das Gripniveau gemeint). Dies geschieht durch Air Restriktoren, Tankgrößen und Gewichten. Allerdings hat diese Sache 2 Haken: Es kann Fehleinstufungen geben, sodass ein Auto benachteiligt wird oder ein anderes Auto bevorzugt wird und als Konsequenz daraus, dass die Teams natürlich aufgrund der Angst von Handicaps im Vorfeld sandbaggen. Vor kurzem wurde die Balance of Performance nochmals geändert, sodass es sehr schwer fällt die Spitzenautos nach den bisherigen Rennen einzuschätzen.

Die Titelverteidiger:

Auch wenn man nicht wie im letzten Jahr mit dem „Dicken“, dem GT3 RSR, an den Start gehen wird, so schickt auch heuer wieder Truppe rund um Olaf Manthey wieder 2 absolut gesamtsiegfähige Wagen ins Rennen. Nachdem Hartmut Kristen Ende 2010 angekündigt hat, es werde keine Werkseinsätze und somit keinen „Dicken“ mehr auf der Nordschleife geben und nur mehr Kundenteams unterstützen, tummeln sich 6 Werksfahrer auf den 2 Autos. So leicht will man es dann anderen also auch nicht machen und die 2 Speerspitzen von Manthey Racing haben es wieder in sich: So wird die #9, der Nadelstreifen GT3 R vom aus der ALMS bekannten Duo Jörg Bergmeister, Patrick Long sowie Nick Tandy und Marco Holzer pilotiert. Ein Auto, welches heuer bereits 2 mal in der VLN erfolgreich war, als Marc Lieb und Jochen Krumbach die Läufe 2 und 3 für sich gewinnen konnten. In Sachen Speed sollte dieses Auto sicher wieder tonangebend sein und man wird sicher sofort versuchen dem Tempo zu folgen bzw. zu bestimmen, denn immerhin versteckt sich unter dem Kleid des Nadelstreifen GT3 R wohl der letztjährige Leuchtkecks, welcher beim 10. Lauf VLN trotz 2er Gelber Flaggen Rundenrekord fuhr. Dazu kommt der sehr gute Verbrauch des Porsche, so dass 9 Runden auf der gut 1 km längeren Variante möglich sind. Auch ist man auf der Döttinger Höhe bisher das schnellste Auto gewessen, was das Überholen gerade an jener Stelle natürlich erleichtert. Dazu hat Porsche ein größeres Update für den GT3 R gebracht und in Sachen Einstufung hat sich (bis jetzt) nichts mehr zu Ungunsten des Wagens geändert. Noch stärker besetzt ist allerdings die #10. Der Wochenspiegel GT3 R, welcher von keinen geringeren als den letztjährigen Siegern Marc Lieb, Romain Dumas, Lucas Luhr sowie Werksfahrer Richard Lietz über den Ring gescheucht werden wird. Richard Lietz wird hier den 5maligen Rekordsieger Timo Bernhard ersetzen, welcher aufgrund seiner Verletzung das Rennen auslassen muss.

Auf dem Papier sollte also nichts gegen einen erneuten Titelgewinn sprechen, wäre da nicht das wohl größte Manko des GT3 R: Die Zuverlässigkeit. So fielen die GT3 R neben dem guten Speed heuer auch mit Problemen an den Antriebswellen auf. So erwischte es sowohl den Falken Porsche, den aber gleich 2 mal, als auch die Manthey Porsche in Lauf 1 mit Schäden an den Antriebswellen, welche eine Reparatur erforderlich machen. Dazu war der GT3 R sehr anfällig im Bereich Abgasführung und vor allem der Fächerkrümmer war bisher ein großes Problem wenn es um die Standfestigkeit ging. So konnte weder bei den 24H Spa, noch beim 2010er 24H Rennen ein GT3 R ohne Probleme durchfahren und auch 2011 fuhr eigentlich nur der Frikadelli GT3R ohne Probleme durch. Hat man aber seitens Porsche diese Probleme in den Griff bekommen, wird der Gesamtsieg wohl wieder nur über diese beiden Autos gehen. Dazu hat Manthey noch 2 Eisen für ein Top10 oder Top5 Ergebnis (je nachdem wie viele Autos aus der Spitzengruppe bei der Hatz ausscheiden werden) im Feuer: Der 2. Wochenspiegel Porsche aus der SP7 wird vom schnellen und sehr erfahrenenen Quartett Jochen Krumbach, Oli Kainz, Michael Jacobs und dem Inhaber des Wagens, Georg Weiß gesteuert. Der 2. Wagen wäre ein 911 Cup mit Marco Schelp, Marc Gindof, Frank Kräling und Peter Scharmach, allerdings dürfte der Wagen nicht ganz so schnell wie der SP7-MR vom WTM sein.

Allerdings sind das bei Leibe nicht die einzigen Porsche, welche nach vorne fahren können. So bringt Timbulli Racing sowohl einen GT3 R, als auch einen umgebauten GT3 Cup in der SP7 (mit 4l Motor und GT3 R Kit) in der SP7 an den Start. Nachdem man bereits beim 1. Lauf ohne Probleme auf den 2. Rang fahren konnte, muss man auch für das 24H Rennen die Besatzung Marc Hennerici, Norbert Siedler, Marco Seefried und Dennis Busch an den Start. Interesant wird dabei auch sein, wie sie das Rennen angehen werden, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man gleich zu Beginn versucht, mit den Werksteams Schritt zu halten, und sich zu Tode hetzen wird. Man wird es wohl am Anfang etwas ruhiger angehen lassen und warten, und dann versuchen mit schnellen und konstanten Zeiten nach vorne fahren, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass alle, welche vorne angasen werden, ohne Probleme ins Ziel kommen werden. Nochmehr wird das für den 2. Timbulli Racing Porsche mit Marc Busch, Egon Allgäuer und Karim Al-Azhari gelten, wobei ich ehrlich gesagt gestehen muss, dass ich letztgenannten kaum einschätzen kann.

Vorhin war bereits die Rede vom Frikadelli Team um Sabine Schmitz und Klaus Abbelen, welche letztes Jahr durch ruhige und materialschonende Fahrweiße in die Top10 fahren konnten. So wird man auch heuer wieder einen GT3 R an den Start bringen, hat sich dabei in Sachen Fahrer aber auch verstärkt bzw. Fahrer ausgetauscht. So fahren neben den 2 nun nicht mehr Tim Bergmeister, welchem ich hier nochmals alles Gute wünschen möchte, und Niclas Kentenich, sondern der schnelle Chris Brück und Patrick Huisman für das Team. In der VLN war man damit und mit den Yokohama Reifen bisher sehr flott unterwegs und man wird wohl wieder darauf bedacht sein das Material zu schonen, während vorne dann die Ausfälle beginnen.

In gewisser Weise wird das gleiche auch für das Haribo Porsche Racing Team gelten. Das Team, welches die letzten 2 Jahre unter dem Dach von Manthey Racing agierte, hat sich zu Beginn der Saison selbstständig gemacht und fährt nun mit Unterstützung von Bale und Reifen von Falken anstatt den Michelin Pneus. Mit Emmanuel Collard und Christian Menzel hat man 2 ausgezeichnete und sehr schnelle Piloten am Steuer der GT3 R, welche Unterstützung von Mike Stursberg und Inhaber Hans Guido Riegel erhalten. In Sachen Platzierung wird auch viel davon abhängen, wie oft Hans Guido Riegel fahren möchte, denn die Zeiten von Collard oder Menzel kann er nicht gehen. Richard Westbrook ist heuer nicht auf dem Porsche am Start, dafür aber auf dem 2. Auto, welches Team in Zusammenarbeit mit Callaway Competition einsetzen wird: Der Corvette Z06 GT3. Hier wird er sich mit keinen Geringeren als mit dem GT3 Europameister des Jahres 2010, Daniel Keilwitz und den Corvette-Werksfahrern Tommy Milner und Jan Magnussen abwechseln. Für Jan Magnussen ist des der 1. Auftritt beim 24H Rennen, allerdings hat die Corvette und das Team beim 3. VLN Lauf schon mal aufgezeigt, dass man zumidnest im Qualy die Zeiten an der Spitze mitgehen kann.

Der letzt von mir aufgeführte Porsche ist der GT3R, welcher von Schnabel Eng. und Falken Tires eingesetzt wird. Dieses Auto konnte beim 1. VLN Lauf die Pole erreichen und man war sowohl bei feuchten, als auch kalten Bedingungen mit den Reifen von Falken sehr schnell unterwegs – ein nicht zu unterschätzender Faktor am Wochenende, sollte es nass und kalt werden, womit in der Eifel, gerade um diese Jahreszeit, immer zu rechnen ist, und vor allem aber auch wenn die Wetterprognosen mit Regen eintreffen. Hierbei fahren Werksfahrer Wolf Henzler, Martin Ragginger, Peter Dumbreck und Sebastian Asch auf dem Auto welches das Tempo sicher mitgehen kann, aber auch wie schon angesprochen, das Problem mit den Antriebswellen hatte.

BMW

Neben Porsche wird auch BMW ein sehr starkes Wort um den Gesamtsieg mitreden werden und die Mannschaft rund um Schubert Motorsport hat auch schon gezeigt warum: So wurde man über den Winter als Werksteam mit allerlei Unterstützung auserkoren, da AC Schnitzer in Brands Hatch in der DTM starten wird. Man wird mit 2 stark überarbeiteten und verbesserten BMW Z4 GT3 an den Start gehen, wobei vor allem die #19 einer der Topfaoriten ist. Hier werden Dirk Müller, Jörg Müller, Uwe Alzen und Dirk Adorf den Wagen 24H lang über den Ring prügeln, sowie sie es bereits bei den ersten 3 Läufen gemacht haben und man gleich den Saisonauftakt gewinnen konnte. Dabei zeigten sich vor allem 3 Dinge: Der Z4 ist das schnellste Auto in den Kurven und macht dabei extrem viel Boden auf die Konkurrenz gut. Zum anderen funktionieren die Dunlop Reifen im Regen wohl exzellent, denn beim verregneten 1. Lauf war man teilweise 20 Sekunden pro Runde schneller als alle anderen und auch Uwe Alzen zeigte mit einer 8:13 beim letzten Rennen, das man im Trockenen sehr flott unterwegs ist. Dazu hatte man kaum Probleme mit der Standfestigkeit, sodass dieses Auto auch nur schwer zu schlagen sein dürfte. Ein Schwachpunkt könnte aber der Spritverbrauch sein, denn der Wagen hat sich als durstiger als z.b der Porsche erwiesen, so dass es passieren kann, das man nur 8 Runden lang ohne Stopp fahren kann, was 3-4 Sekunden wären, welche man pro Runde aufholen müsste.

Und um zu verdeutlichen, wie wichtig die Reichweite ist, habe ich mal eine folgende Rechnung aufgemacht, welche für alle Fahrzeuge gültig ist: Ausgehend von einer Gesamtdistanz von 155 Runden, welche die Distanz von vor 2 Jahren war, muss man bei einer Reichweite von 10 Runden genau 155- 10 (Startturn) / 10 = 14.5 mal also 15 Stoppen. Bei einem Spritfenster von 9 Runden müsste man hingegen 16 mal an die Box kommen und bei einer Reichweite von nur 8 Runden, wie sie z.b letztes Jahr die GT3 R hatten wären es sogar 18 Stopps. Ausgehend von einer Zeit von 190 Sekunden pro Boxenstopp (144 sek sind durch den Tank-Pilot fix plus An- und Abfahrt ) muss also ein Wagen mit einer Reichweite von 9 Runden jede Runde 1,3 Sekunden auf einen 10-Runden Fahrer rausfahren. Bei einer Reichweite von nur 8 Runden, müsste man sogar 3,7 Sekunden jede Runde schneller fahren um den Nachteil wieder egalisieren zu können.

Der 2. Z4 mit der #20 wird von Dominik Schwager, Claudi Hürtgen und dem schnellen Nico Bastian gesteuert, während Dirk Adorf hier als Springer agieren wird um sich endlich seinen Traum vom Gesamtsieg erfüllen zu können. Auch diese Besatzung sollte dem Schwesterauto daher in nichts nachstehen, denn bisher gab es in der VLN keine Maßnehmen in der BoP, welche dem Z4 weitere Handicaps auferlegten. Etwas anders sieht es hingegen beim 2. Einsatzteams eines Z4, nämlich Vita4One Racing aus: Das Team von Michael Bartels (welcher selber aber nicht starten wird) ist dieses Jahr für die GT1 WM auf den Z4 von BMW umgeschwenkt und nimmt daher noch die VLN und die 24H Rennen mit, da ich nun auch nicht gerade mein Geld darauf wetten würde, dass die GT-WM auch alle angesetzten Rennen fährt. Man konnte bisher zumindest im Qualifying sehr gute Zeiten erzielen, hatte aber das Problem, dass die Fahrzeuge gerne Probleme mit der Elektrik hatten. Sollten diese Probleme aber behoben sein, dann könnte es für die beiden Wagen in Richtung Top5 gehen, für den Gesamtsieg halte ich die Besatzungen Richard Göransson, Marco Wittman, Jens Klingman und Pedro Lamy noch etwas zu unferfahren. Klar hat man mit Lamy einen 5fachen Sieger, aber jener konnte letztes Jahr noch in Diensten von AC Schnitzer nicht so richtig überzeugen und Wittman und Klingman sind zwar schnelle Fahrer aber noch sehr jung und etwas unerfahren, ebenso wie das Team. Uwe Alzen hatte nach dem 2. VLN-Lauf da so seine persöhnliche Meinung über Jens Klingman, welcher damals den Startturn fuhr. Die #17 wird von Matthias Lauda, Frank Kechele und Ricardo von der Enge gesteuert, während Pedro Lamy auch als Springe eingesetzt werden dürfte, allerdings halte ich die 1. Besatzung rung um Jens Klingmann und Marco Wittman für einen Ticken schneller. Für das Zeittraining sollte man die Wagen aber auf jeden Fall auf der Rechnung haben, da Jens Klingmann schon beim 2. Lauf gezeigt hat, was er mit diesem Wagen alles anstellen kann. Im Rennen wird man aber abwarten müssen, wie man das Ganze angeht und ob man ohne Probleme durch den Verkehr kommt.
Der 5. Z4 GT3 im Bunde wird von einem Team eingesetzt welches bei diesem Rennen ebenso wie seine Fahrer ihr Debüt geben werden: Marc VDS aus Belgien wird mit Maxime Martin, Bas Leinder und Markus Paltalla das Rennen in Angriff nehmen.

Audi

Im 4. Anlauf soll es nun endlich für die 4 Ringe klappen. Um das zu erreichen werden gleich 7 R8 LMS ultra an den Start gehen, wobei davon 5 auf auf dem Papier auf jeden Fall für einen Gesamtsieg in Frage kommen. So wird die Sperrspitze von Phoenix Racing gebildet, welche 2 der neuen und überarbeiteten Wagen vorbereiten. Man hat eine bessere Balance, mehr Abtrieb und ein deutlich besseres Handling als noch letztes Jahr, als der Wagen zwar schnell war, aber sehr schwer zu fahren war. Dazu hofft man endlich den durstigen V10 etwas sparsamer gemacht zu haben, um nicht wie letztes Jahr teilweise nur 8 Runden lang zu fahren und bisher sieht das alles ganz gut aus. Man konnte in der VLN mit die schnellsten Rundenzieten beim 3. Lauf fahren und ein Frank Stippler war in der Lage trotz fehlenden Hecks bzw. kaum vorhanden Diffusor und hinterer Stoßstange eine 8:18 durch den Verkehr in den Asphalt zu brennen. Auch zeigt ein Christopher Mies, dass der Wagen dem Porsche und dem Z4 kaum nachstehen dürfte. Als wäre das nicht noch genug, hat sich die Position für das Team bzw. Auto nochmals verbessert. So darf man seit der letzten Einstufung 25 kg ausladen (1325kg) und 5l mehr Tankinhalt als normal fahren.
Sowohl die #2 mit Marcel Fässler, Rene Rast und Frank Stippler und Christopher Mies sowie die #3 mit Marc Basseng, Frank Stippler, Markus Winkelhock und Christopher Haase sind sicher ganz vorne mit dabei, wenn am Samstag die Ampel auf Grün schaltet. Zum Problem könnte dem Wagen aber der Regen werden, denn bei Regen ist der R8 LMS sehr zickig und extrem schwer zu fahren. Man hat zwar durch den Einsatz von Uniball-Gelenken den Wagen im Trockenen schneller und fahrbarer gemacht, bei Regen scheint es aber genau umgekehrt zu sein. Hier hatten bei den ersten 2 VLN Läufen die Piloten immer extreme Mühe den Wagen auf der Strecke zu halten bzw. schafften dies kaum, was dann auf der Norschleife unweigerlich zum Einschlag führt. Auch hat das Phoenix Team es bisher immer sehr gut verstanden, sich sowohl in der VLN als auch beim 24H Rennen sehr gut verstanden sich zur rechten Zeit selber ein Bein zu stellen, während das die Konkurrenz nicht tat, wie z.b der angebrochene Splitter bei Marc Basseng, samt einer kompletten Runde über den GP-Kurs beim 24H Rennen 2011 bewiesen hat. Sollte man diese Probleme aber nicht haben, wird ein Wagen wohl ziemlich sicher auf dem Podium oder sogar dem 1. Platz landen.

Phoenix Racing wird aber nicht das einzige Team sein, welches einen respektive zwei R8 an den Start bringen wird. So werden auch Raeder Motorsport und Mamerow Racing je einen R8 LMS ultra im Auftrag von Audi vorbereiten und somit das Kontingent von ABT ersetzen, welche dieses Wochenende nicht dabei sein werden. Für Raeder Motorsport greifen somit Frank Biela, welcher letztes Jahr noch einen TTRS steuerte sowie Thomas Mutsch, Christian Hohenadel und Luca Ludwig ins Steuer. Auf dem Papier sicher eine gute Besatzung, welche eine gute Mischung aus jungen Piloten (Luca Ludwig) und Erfahrung (wie Thomas Mutsch oder Frank Biela) vereint. Allerdings hatte man bei den Läufen zur VLN bisher kleine bis mittlere Probleme und war auch in Sachen Rundenzeiten nicht auf der Höhe der Spitze bzw. von Phoenix Racing, man wird aber sicher auch Daten mit den anderen Audi Teams ausgetauscht haben, wodurch man sicher auch an Speed gewonnen hat, wobei ich mich persönlich schwer tue dieses Auto einzuschätzen.

In Sachen Renntempo sollte es beim Mamerow R8 aber keine Probleme geben. Das Team hat schon letztes Jahr mit dem SLS und davor mit dem GT3 R aufgezeigt, dass man in der Lage ist auf der Nordschleife Rennen zu gewinnen und den großen Teams wie Manthey oder Phoenix ein Schnippchen schlagen kann, zumal man mit Chris Mamerow einen extrem schnellen, aber leider auch etwas ungestümen Fahrer sein eigen nennen darf. Mit Christer Jöns und Michael Ammermüller hat man auch 2 junge und flotte Fahrer neben Chris Mamerow ins Team geholt, welche aber beide gerne mal etwas rabiat zu Werke gehen und dies auch in der bisherigen VLN Saison getan haben. Als Resultat konnte man kein Rennen normal über die Bühne bringen und wurde durch Unfälle in den Trainings vor den Rennen jeweils aller Chancen auf ein normales Rennen beraubt. Da wird auch ein Armin Hahne mit seiner ganzen Erfahrung wohl wenig daran ändern können, denn die Chancen, dass das Team das Rennen unfallfrei übersteht sehen eben nicht so rosig aus.

Eine kleine Wundertüte ist für mich das Team WRT mit ihrem R8. Das Team, welches letztes Jahr die 24H von Spa gewinnen konnte und heuer die Audiflaggen in der GT-WM hochhält tritt zum ersten Mal auf der Nordschleife und beim 24H Rennen an. In Sachen Fahrerbesatzung ist die #4 recht homogen aufgestellt. So werden Allan Simonsen, welcher letztes Jahr noch für Farnbacher tätig war, der sehr schnelle Schwede Edward Sandström, Audi-Werksfahrer Oliver Jarvis und der aus der GT-WM bekannte Andrea Piccini den Wagen über die gut 25km lange Strecke steuern. Was das Team drauf hat, konnte man in den letzten Jahren bei ihren Erfolgen sehen, jedoch ist man hier absoluter Neuling – es wird daher spannend zu sehen sein wie das sich die Jungs von WRT schlagen werden. Ich trau mir da keine Prognose zu.

„Des einen Leid ist des anderen Freud“ oder „Schlechtes Wetter ist gutes Wetter“ wird wohl die Devise der Audi TTRS sein. Das Auto, welches mit Frontantrieb und Frontmotor und 2,5l Turbo in der SP4T startet und zu den absolut schnellsten Wagen bei nassen und wechselhaften Bedingungen gehört, ist zwar kein Favorit auf den Gesamtsieg, wenn das Wetter aber passt, sprich es viel regnet, dann könnte so ein Wagen durchaus in die Top10, vll. sogar in die Nähe der Top5 fahren. Dies konnte man letztes Jahr und auch zu Beginn der 2012er Saison zur Genüge sehen und das Team um Nicki Raeder, welches heuer 2 der Wagen einsetzt sogar das 6H Rennen 2011 gewinnen. Dazu kommt, dass man als Starter in der 2. Startgruppe in den ersten Stunden des Rennens einen kleinen Vorteil hat, da man gute 3min nach der 1. Startgruppe startet und man somit noch die Möglichkeit hat auf wechselhafte Verhältnisse zu reagieren. Im Laufe des Rennens wird dieser Vorteil dann natürlich verschwinden, wenn sich alles über die Strecke verteilt, aber zu Beginn kann man da durchaus einen Vorteil ergattern. Daher wird man vor allem die #111 mit Elar Deegener, Jürgen Wohlfahrt, Stefan Landmann und dem sehr schnellen Chris Breuer im Auge behalten müssen wenn das Eifelwetter mal wieder verrückt spielt. Das 2. Auto mit Heinz Schmersal, Patrick Kaiser und Thomas Sluis wird aber nicht ganz so weit nach vorne fahren können wie es das Schwesterauto kann. Eher wird der TTRS der FH Köln Motorsport den Jungs in der #111 das Leben in der Klasse schwer machen. Das Team, welches im Winter von ihrem Ford Focus RS auf den TTRS gewechselt ist wird mit Anja Wassertheurer, Daniela Schmid Adam Osieka und dem Journalisten und Herausgeber der der Sport Auto, Horst von Saurma in das Rennen starten.

Mercedes

Neben BMW, Porsche und Audi muss man sicher auch die Herren der Ringe ganz oben auf dem Zettel haben, denn mit Heico, Black Falcon und Rowe Racing schicken 3 Teams je 2 SLS GT3 ins Rennen um einen Platz auf dem Stockerl zu ergattern. Eine Speerspitze auszumachen fällt dabei aber gar nicht so einfach, denn so bringt Heico ihr Topauto mit der #65 mit AMG Markenbotschafter Bernd Schneider, dem sehr flotten Lance David Arnold, GT Masters-Sieger Alexandros Margaritis und Kenneth Heyer an den Start. Dazu ist man vor der Saison von Michelin auf die Hankook-Reifen gewechselt, welche beim 2. Lauf noch ein paar Probleme machten, aber diese hatte man wohl zu Beginn des 3. Laufes aussortiert als man permanent in der Spitzengruppe fahren konnte. Dazu bekommt man auch Werksunterstützung von Mercedes bzw. AMG, sodass mit diesem Auto definitiv zu rechnen ist. Ein kleines Problem waren zu Beginn zwar die Radlager, allem Anschein nach hat man diese Probleme aber gefunden und beheben können, womit man wohl mit das zuverlässigste Auto haben dürfte. Die Zuverlässigkeit war z.b zu Beginn beim 24H Rennen von Dubai schon eine der Stärken und auch beim letzten 24H Rennen war der technische Defekt kurz vor Schluss, als man um Platz 3 kämpfte die Folge einer Kollision. Der 2. SLS mit der #66 wird von Piere Kaffer, Andreas Simonsen und Christian Frankenhout gesteuert, womit man nur minimal schwächer als das Schwesterauto besetzt ist.

Ebenfalls sehr stark besetzt ist die Speerspitze von Rowe. Hier finden sich Jan Seyfahrt, Alexander Roloff, sowie Mercedes Werksfahrer Thomas Jäger und der aus der ALMS bekannte Klaus Graf wieder. Was in dem Wagen steckt, konnte beim 3. Lauf Klaus Graf demonstrieren. So konnte man sich gleich zu Beginn am Start an die Spitze setzen und gab diese bis zur 5. Runde nicht mehr ab. Man konnte die Spitze aber nicht nur behaupten, sondern auch einen kleinen Vorsprung auf die Verfolger rausfahren und mit Zeiten knapp über 8:14 zeigen dass man ein sehr schnelles Paket in Kombination mit den Dunlops hat. Dazu kommt, dass alle Mercedes 2 größere Air Restriktoren (35,2mm anstatt 34,2mm) nach der letzten Einstufungsrunde erhalten haben und man somit den kleinen Nachteil in Sachen Topspeed etwas kompensieren kann. Dazu darf man 5l mehr tanken und muss nur 5kg zuladen, welche aber nicht ins Gewicht fallen dürften. Neben der Zuverlässigkeit ist auch die Fahrbarkeit und der große Motor ein Trumpf der Fahrer. Zwar hat man damit nicht den größten Topspeed, wenn es auf die Döttinger Höhe geht, aber sehr viel Drehmoment, was gerade beim Überrunden ein Vorteil ist. Daher sollte man auch die #21, also das Schwesterauto mit Michael Zehe, Marko Hartung, Mark Bullit und Roland Rehfeld nicht unterschätzen. Diese werden zwar nicht den ganz heißen Reifen mitfahren wollen, welcher vermutlich zu Beginn gleich gegangen wird, aber hier wird man mit der Zeit nach vorne fahren und daher für ein gutes Ergebniss gute Chancen haben.

Dies möchten auch die Sieger der 24H von Dubai, die Mannen von Black Falcon, erreichen. So werden auf der #15 Porsche Supercup-Fahrer Sean Edwards, Jeroen Bleekemolen Ralf Schall und der letztjährige Meister der VLN, Manuel Metzger das Quartett bilden. Gerade Manuel Metzger war eine DER Überaschungen der Saison. Meinte man, dass die Umstellung aus der V5 in den GT3 doch ein paar Rennen bzw. Runden dauern könnte, wurde man eines Besseren belehrt, als er sofort auf Tempo kam und die Zeiten bestätigen konnte. Das 2. Auto des Teams wird Andrii Lebed, Hannes Plesse, Christrian Bracke und Reinhold Ranger gesteuert.

McLaren & Aston Martin & Ford GT

Neu in diesem Jahr sind die GT3 Renner der britischen Schmieden McLaren und Aston Martin, während der Ford GT im Team von Jürgen Alzen nach 2009 sein Comeback gibt. So werden 3 McLaren MP4-12C GT3 von Dörr Motorsport (2) und Gemballa Racing eingesetzt, wobei beiden Teams damit schon einige Schlagzeilen produzierten. Dies waren aber nicht nur positive, wie die Verpflichtung von Nick Heidfeld für Gemballa, sondern auch diverse negative bzw. Unfälle die man vorweisen konnte/musste. Alles begann, als Klaus Ludwig, der Teamkollege von Nick Heidfeld, Sascha Bert und Hendrik Vieth auf der #30, den Wagen bei den Test- und Einstellfahrten ausgangs Galgenkopf in die Leitplanke setzte und man somit den 1. Lauf auslassen musste. Für die Läufe Nr. 2 und 3 griff man daher dann auf einen der Einsatzwagen für das GT Masters zurück, wobei man dann den Wagen Stück für Stück verbessern konnte und zuletzt sogar den 6. Platz erreichen konnte. Erstaunlich war dabei auch, das Nick Heidfeld sehr schnell auf Touren gekommen ist und quasi aus dem Stand weg konstant schnelle Rundenzeiten fahren konnte. Zwar konnte man recht gute Rundenzeiten fahren und die Einsatzmannschaft von Gemballa, Zakspeed Racing hat genügend Erfahrung bei dem Rennen und man durfte 25kg drank BoP ausladen, allerdings wird man wohl kaum ohne technische Probleme über die Distanz kommen.

Davon konnte vor allem das 2. Einsatzteam, Dörr Motorsport ein Lied singen. Man schaffte es kaum, ein Rennen ohne Unfall oder technische Probleme zu absolvieren. Dazu kommt, dass der McLaren im Anfangszustand über zu wenig Federweg und einen zu harten Stabi verfügte, was natürlich bei den vielen Bodenwellen und Sprüngen aboslut unpassend ist. Es wurde zwar dann seitens McLaren neue Federbeine und ein neuer Stabi geliefert, allerdings kam man kaum dazu, die Teile auszutesten da man kein einziges Rennen durchfahren konnte, was für das Team sehr schade ist, denn mit Rudi Adams, Chris Goodwin, Lucas di Grassi, Arno Klasen, Peter Kox, Henri Moser, Kai Riemer und Jochen Übler hat man 8 sehr schnelle und erfahrene Piloten unter Vertrag, welche für eine gute Endplatzierung in Frage kommen würden. Zwar ist Lucas di Grassi absoluter Rookie und das 24H Rennen seine Premiere im Kampf um die zweifache Distanz rund um die Uhr, aber auch er sollte recht zügig auf das nötige Tempo kommen. Vll. kann das Team ja im Zeittraining und am Start ein paar Achtungszeichen setzen, bevor dann wohl die technischen Probleme beginnen werden.

Etwas besser geht es dabei Aston Martin und ihrem Team Young Driver. Nachdem im letzten Jahr das Projekt Stuck³ für viel PR gesorgt hat, denn immerhin war es für Striezel Stuck das letzte Rennen seiner Karriere und bis dato gab es von ihm wider Erwarten doch kein Comeback (Damit hab ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, denn ich ging schwer davon aus, dass er pünktlich zum 24H Rennen wieder wo hinter das Steuer klettern würde) Allerdings geht man nicht mehr mit einem Lamborghini von Reiter an den Start sondern setzt auf den neuen Aston Martin Vantage V12 GT3. Man gab beim 2. Lauf sein Debüt und konnte mit dem Wagen, welchen man erst 1 Woche vor dem ADAC GT Masters Lauf in Oschersleben erhielt sofort durchfahren. Allerdings hatte man dann im 3. Lauf technische Probleme und musste nach wenigen Runden das Rennen beenden. Allerdings konnten ihre Teamkollegen, Stefan Mücke und Darren Turner, Thomas Enge und Oliver Mathai, welche in gleicher Besatzung auch hier mit der #6 antreten, ein Top10 Ergebniss mit dem 10. Platz einfahren. Mit einer 8:26 als bester Zeit konnte man zwar nicht ganz mit der Spitze mithalten, aber die 25kg, die man dank BoP ausladen durfte, sowie weitere Verbesserungen sollten dafür sorgen, dass man noch ein paar Sekunden findet. Fahrerisch ist man auf diesem Auto aber top aufgestellt und da braucht man sich vor kaum einem Team verstecken, auch nicht vom Schwesterauto, der #7, welche mit den beiden Stucks, Dennis Rostek und dem aus der WTCC bekannten Schweizer Freddy Barth als 4. Mann antreten werden.

Wie schon angesprochen gibt dafür der Frod GT im Team von Jürgen Alzen sein Comeback. Jenes Auto, mit welchem sich Dirk Adorf 2009 gegen Marc Lieb im Manthey RSR jenes legendäre Startduell lieferte, als beide rundenlang Stoßstange an Stoßstange oder nebeneinander über den Ring flogen, ersetzt hier den 911 Cup S, mit welchem man bisher antrat. Dies ist insofern eine Überaschung, denn bisher vertraute Jürgen Alzen und sein Team immer auf Modelle aus Zuffenhausen, welche man aber gerne um- bzw. neubaute, wie die beiden legendären Turbinchen oder sein Projekt mit dem Porsche Cayman. Über den Winter hat man aber den mittlerweile doch etwas betagten Cup S verkauft und hat sich einen Ford GT3 zugelegt. Sicher ist man mit diesem Auto wohl nicht fähig einen Gesamtsieg zu landen, denn seit 2009 sind die anderen GT3 Autos schneller geworden, aber Jürgen Alzen hat sicher jede Schraube umgedreht und versucht mit seinem Team das Optimum aus dem Wagen rauszuholen. Dazu hat er mit Christian Engelhart, Robert Renauer und Arthur Deutgen 3 sehr erfahrende Mitstreiter welche genau wissen was sie zu tun und zu lassen haben. Sollte der Wagen halten, ist daher ein Top10 Ergebnis auf jeden Fall möglich.

Die anderen Klassen und Autos

Aber nicht nur in der Topgruppe der SP9, SP7 oder der SP4T finden sich spannende und interessante Fahrzeuge, sondern auch in anderen Klassen gibt es Autos, welche in die Top30 fahren können oder sich enge Duelle liefern können und werden. Da wäre zum einen die SP10, also die Klasse der GT4 Wagen zu nennen. Hier wird der legendäre Eifelblitz mit der #102 und natürlich ganz in Blau an den Start gehen. Pilotiert wird der Wagen, welcher bei den ersten 2 Läufen zur VLN eine gute Performance hatte und nur durch die Rote Flagge beim 2. Lauf am Klassenpodium gehindert wurde, von Thomas Haider, Michael Rebhan und Robert Senkyr. Als Gegner wird man dort die M3 GT4 von Bonk Motorsport und Dörr sowie den Klassenprimus, den Aston Martin von Mathol Racing, haben. Der Z4 von Bonk wird vom aus der VLN bekannten Duo Wolfgang Weber, Norbert Bermes sowie Marcel Belke gesteuert welche in den letzten 1,5 Jahren das Maß der Dinge in der SP10 waren und am Wochenende ihren Klassensieg wiederholen möchten. Bonk Motorsport schickt seinerseits einen M3 mit der sehr starken Besatzung Andreas Möntmann, sowie dem Duo aus der V6, Emin Akata und Mario Merten ins Rennen während der 2. M3 mit den Siegern vom 3. Lauf mit Henry Walkenhorst, Ralf Oeverhaus, Jens Moetefindt und Andreas Möntmann pilotiert wird. Bei Dörr Motorsport werden hingegen Uwe Ebertz, Stefan Kenntemich, Simon Engelhardt und Heiko Hahn fahren. Die Ginetta um David Know und Clive Richards, welche beim 3. Lauf so schwer verunglückt ist, ist hier leider nicht am Start.

In der SP8(T) sind vor allem 2 sehr interessante Fahrzeuge aus dem Land der aufgehenden Sonne am Start. So bringt Gazoo Racing wieder einen ihrer Lexus LFA mit 4.8L V10 an den Start und auch Nissan bringt 2 GT-R, welcher aber nichts mit dem GT-R aus der GT3 oder GT1 oder gar SuperGT zu tun haben zum Rennen. So wird der Lexus des japanischen Teams, welches in der Nähe des Nürburgrings beheimatet ist, wieder von den Fahrern Aida Akria, Juichi Wakisaka und Kinoshit Takayuki gesteurt und dürfte sicher für ein Top15 Ergebnis gut sein, solange man keine Probleme bekommt. Dies ist insofern erstaunlich, denn immerhin geht der Wagen mit dem Seriengewicht von satten 1450kg an den Start während die Konkurrenten (den Derichs A8 mal aussen vor) mit max. 1350kg antreten, aber zeigt wie viel Arbeit und Tüfteilei in den Wagen des Teams steckt. Trotz dieses Gewichts ist man Rundenzeiten von knapp über 8:30 auf der VLN Variante der Favorit für den Klassensieg in der SP8. In der SP8T bringt Nissan 2 extra für dieses Rennen aufgebaute GT-R an den Start. So werden beiden Fahrzeuge von einem 3,8l Turbo angetrieben und von teilweiße sehr namhaften Piloten gesteuert. So wird die #23 von den Japanern Kazuki Hoshimo, Toshio Suzuki, Tetsuya Tanka und dem aus der SuperGT sehr bekannten Michael Krumm gesteuet! Die #123 wird von Tobias Schulze, seiner seits mit seinem Bruder bis 2011 in der VLN unterwegs und damit nun im GT Masters mit dem GT3 Nissan am Start, sowie Kazunori Yamauchi, Yasukichi Yamamoto und dem Gewinner der GT Acadamy, Lucas Ordonez, welcher ebenfalls sein Debüt beim 24H Rennen gibt und seine Nordschleifenpremiere beim 2. Lauf feierte.

Neben der SP10 und der SP8 sollte man auch ein Auge auf die Specials bis 2000 ccm und Tubo, also die SP3T, werfen, dann auch hier sind 2 Fahrzeuge, welche locker in die Top30 fahren können und selbst bei trockenen Bedingungen dem einen oder anderen Cup911 das Leben richtig schwer machen können. Bei nassen Bedingungen geht für die Autos dann natürlich noch ein Stück mehr nach vorne, denn hier kann man wie der TTRS den Frontmotor sowie den Frontantrieb ausspielen. Die Rede ist von den beiden Sciroccos von LMS Engineering mit über 350 PS, welcher heuer die Speerspitze von VW darstellen, nachdem man letztes Jahr mit dem Übergolf angetreten ist. Fahrerisch ist man auch hier wieder erstklassig besetzt, denn hier greifen die sehr schnellen Maik Rosenberg, Christian Krognes, der bis 2011 in der Cliop Cup startende Dominik Brinkmann sowie Lars Stugemo hinters das Volant der #127. An der #128 werden laut Nennliste die gleichen Piloten abwechseln, soadss man vor den Piloten jetzt schon den Hut ziehen muss, denn 2 Autos mit 4 Piloten zu bewegen ist schon eine extrem große Herausforderung.

Als Favorit bei den Serienwagen kommt vor allem der Black Falcon M3 aus der V6 in Frage. So konnten letztes Jahr Tim Scheerbarth, Manuel Metzger und Carsten Knechtges mit ihrem Z4 aus der V5 sogar in die Top30 auf den 29. Gesamtplatz ins Ziel fahren. Mit dem etwas stärkeren M3 aus der V6 sollte also ähnliches möglich sein, sollten Tim Scheerbarth, und Carsten Kenchtges sowie Steve Jans und David Jahn ähnliches wie letztes Jahr leisten können, indem man 24 Stunden lang ohne Probleme durchfahren kann.

Mit „Last but not at least“ oder „Das beste kommt zum Schluss“ möchte ich nun die #1 vorstellen. Dies ist nicht der Titelverteidiger, wie man normal vermuten würde, sondern der einzige Ferrari im Feld in Form des Ferrari P4/5 Competizione von James Glickenhaus. Man wird zwar kaum Chancen auf eine Top5 Platzierung oder gar das Podest haben, aber das Auto wird auf jeden Fall wieder ein Hingucker und ein Ohrenschmaus werden. So wurde das Auto, welches letztes Jahr über zu wenig Topseed verfügte über den Winter kräfitg weiterentwickelt. So hat man ein KERS-System von Magnetti Marinelli installiert, eine Lufthutze samt integrieter Haiflosse entwickelt und auch an der Abstimmung gearbeitet. In Folge des Hybridsystems, welches einen 60 kw Motor umfasst stieg das Gesamtgewicht auf 1350kg an, sodass man auch den Air Restriktor nun mit gut 32.2 mm deutlich größer nehmen darf als letztes Jahr, wo man mit 1200 kg nur 28.2 mm zugestanden bekommen hat. James Glickenhaus wollte das Fahrzeug ursprünglich nach dem 2011er 24H Rennen ins Museum stellen. Allerdings haben ihn die zahlreichen Glückwünsche und Reaktionen der Fans doch dazu veranlasst sein Vorhaben zu überdenken und das Auto weiter zu entwickeln und nochmals an den Start bringen. Gefahren wird das Unikat während des Trainings und dem Rennen, welches am Samstag ab 16.00 Uhr startet von Manuel Lauck, welcher letztes Jahr noch den Pinta Porsche steuerte, sowie von Nicola Larini und Fabrizio Giovanardi.

Der Zeitplan für das Wochende sieht dann wie folgt aus:

Donnerstag 14.30-16.00 Uhr: Freies Training
Donnerstag 19.30-23.30 Uhr: 1. Qualifying
Freitag 9.35-11.35 Uhr: 2. Qualifying
Freitag 18.00-18.50 Uhr: Top40-Qualifying
Samstag 16.00 Uhr: Rennstart

Den kompletten Zeitplan inklusiver aller Rahmenrennen wie Porsche Carrera Cup gibts hier

Die Übertragungszeiten von Sport1 sehen wie folgt aus:
Donnerstag: 10.45-11.45 Uhr, 23.30-24.00 Uhr.
Freitag: 11.00-13.00 Uhr, 16.00-19.00 Uhr, 20.00-22.15 Uhr.
Samstag: 15.45-17.25 Uhr, 20.00-23.00 Uhr, 23.30-24.00 Uhr
Sonntag: 07.00-11.00 Uhr, 15.00-16.45 Uhr

Die komplette Nennliste findet man hier, ebenso wie die BoP Einstufungen
Auch gibts hier einen Livestream

Eine schöne Streckenbeschreibung gibts auch noch von Falken

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2 Kommentare

Yankee 16 Mai, 2012 - 20:53

Wow. Ich bin sprachlos! Eine super Vorschau von Flo! Eine umfangreichere oder bessere sollte sich im gesamten Internet nicht finden lassen. Großes Respekt und vielen Dank!

noch ein Markus 16 Mai, 2012 - 21:03

vielen Dank für diese ausführliche Vorschau!

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