Home TourenwagenDTM NASCAR Sprint Cup Daytona 500 / GP2 Asia – Sentul / Schumi II in der DTM / Diverses

NASCAR Sprint Cup Daytona 500 / GP2 Asia – Sentul / Schumi II in der DTM / Diverses

von DonDahlmann
8 Kommentare

Gestern ging der Saisonstart des Sprint Cups in Daytona über die Bühne. Im Prinzip ist dieses Jahr alles neu: Der Name des Sponsors (nicht der Sponsor selber), hat gewechselt, die zweite Liga heißt nicht mehr wie eine Biermarke, sondern wie ein Versicherungskonzern, das CoT wird ganzjährig gefahren, Tony Stewart fährt jetzt Toyota, Junior bei Hendrick und Ricky Rudd ist auch nicht mehr dabei. Mehr kann man einem hardcore NASCAR Fan eigentlich gar nicht mehr zumuten. Auch die Medien zeigten sich enorm kritisch gegenüber der NASCAR. Man habe mit den Änderungen der letzten Jahre die Fans verloren, die Rennen seien langweilig und der Ausgang vorhersehbar.

Doch wie schön fügte sich in der Daytona Woche alles zusammen. Junior gewann das Shootout und sein Gatorade Duel, Stewart geriet mit Kurt Busch aneinander und die Medien wussten zu berichten, dass die beiden nur deswegen eine Strafe bekommen haben, weil sie sich angeblich bei der Anhörung an den Kragen gegangen sind. Die ersten beiden Rennen der CTS und der NW waren echte Klopper. Vor allem am Samstagabend ging es herzhaft zur Sache. Die Piloten prügelten sich über die gesamte Distanz um jeden Millimeter, auch dank einer neuen Motorenregel, die die Leistung normt. Und dann gestern – das große Daytona 500. Die Krone der NASCAR, das Spektakel schlechthin, das Rennen, das jeder US-Fahrer einmal gewinnen möchte, weil es faktisch die Eintrittskarte in die „Hall of Fame“ ist. Alle waren gespannt und das fantastische Rennen der NWS am Vorabend hatte die Erwartungen ganz weit nach oben geschraubt. Dazu der Kampf zwischen Hendrick und Gibbs und ein Dale Earnhardt jr. der endlich wieder siegen konnte. Doch dann tat sich leider erst einmal gar nichts.

Das Feld zog sich überraschend schnell auseinander. Es gab nicht mal den langen „Güterzug“ sondern kleine Grüppchen, wie man es normalerweise sonst nur von sterilen 1.5 Meilen Ovalen kennt. Was war los? Zum einen blieb das Rennen bis zur 81. Runde unter grün, zum anderen gingen alle die Fahrer das Rennen sehr nervös an und hielten sich zurück. Man muss in Daytona nicht unbedingt das schnellste Auto haben, um zu gewinnen. Es kommt eher darauf an, in welchem Zustand Motor und Reifen in den letzten 10 Runden sind, und wo man sich genau positioniert. Der letztjährige Sieger Kevin Harvick lag eine Runde vor Schluss irgendwo um Platz 15, hatte aber das Glück der erste Wagen auf der Außenline zu sein.

So gestaltete sich das Rennen für die Zuschauer recht zäh und bei FOX witzelte man schon darüber, dass es auch mal ein Rennen gegeben habe, in dem es gar keine Caution gab. Irgendwann wurde es den Offiziellen aber offenbar auch zu langweilig und es gab eine Debris Caution. Danach ging es bis zur 151 Runde weiter, danach brach allerdings das Chaos aus und es krachte im 10 Runden Abstand. Der „big one“ blieb allerdings aus. Wenig überraschend war dann aber trotzdem, dass es ein green/white/checkered gab. So waren die ersten 150 wirklich langweiligen Runden schnell vergessen.

Ungerupft ging eigentlich kaum ein Rennstall aus den 50 Runden raus, aber richtig geprügelt wurde das Hendrick Team. Als ersten erwischte es Jeff Gordon mit einem Aufhängungsdefekt, dann drehte sich Jimmie Johnson mitten in den Verkehr und riss Martin Truex, Michael Waltrip und Mark Martin mit ins Verderben und zum Schluss unterschätzte Casey Mears die Größe einer Lücke und rempelte sich und Danny Hamlin in einen leichten Mauerkontakt. Bei Ford verabschiedete sich David Ragan ausgerechnet genau vor Matt Kenseth, der bis zu diesem Zeitpunkt noch der schnellste Ford auf Strecke war.

Da war dann klar: Chevy würde mit Junior alleine da vorne kaum etwas ausrichten können. Obwohl der während des gesamten Rennens vorne mit dabei war, hatte er am Schluss keine Chance. Was auch an der merkwürdigen Entscheidung seines Crew-Chiefs lag, in trotz der vielen Unterbrechnungen am Schluss nicht mehr reinzuholen um neue Reifen zu fassen, während alle anderen teilweise zweimal reinkamen. Und es sah so aus, als würde das unglaublich starke Gibbs Team das Rennen unter sich ausmachen. Immerhin hatte man von den 200 Runden insgesamt 134 Runden geführt. Das machte dann schon deutlich, wie gut die Toyota waren. Ohne Hendrick vorne und nur mit einem schwachen Team von Richard Childress Racing vertreten, sah Chevy ganz schön schlecht aus.

Aber es ist eben das Daytona 500 und das hat seine eigenen Gesetze. Es schien klar: Stewart würde endlich sein erstes 500 gewinnen und Toyota gleich zum Auftakt den ersten Sprint Cup Sieg bescheren. Aber auf der Außenlinie formierte sich D-Zug. Stewart war nach dem Restart von Ryan Newman weit nach vorne gepusht worden. Hinter Newman hatte sich Kurt Busch positioniert, Kyle Busch lag zurück. Newman klemmte zwei Runden lang hinter Stewart, der ihn aber bequem in Schach halten konnte. Auf der Außenline sortierte man sich aber, und plötzlich gab es einen ganzen Haufen von Dodge, die nach vorne drückten. Und an der Spitze der Linie lag Ryan Newman. Noch eine halbe Runde vor dem Ziel war Newman weit von einem Sieg entfernt. Doch dann bekam der hinter ihm fahrende Kurt Busch einen mächtigen Anschub von Reed Sorenson und statt Newman zu überholen, setze er sich hinter seinen Teamkollegen und schob ihn fast die gesamte Gegengerade runter. Newman wurde derartig schnell, dass er Stewart überholen konnte, als hätte der einen Anker ausgeworfen. Er setzte sich vor Stewart, klebte an der gelben Linie innen und gewann das Rennen völlig problemlos. In seinem Schlepptau wurde Kurt Busch zweiter, der kurz vor der Ziellinie auch noch Tony Stewart abblockte, der mittlerweile von Kyle Busch geschoben wurde.

Was 134 Runden lang nach einer klaren Sache für Toyota ausgesehen, wurde am Ende ein Dodge Festival. Unter den ersten 10 Wagen lagen sechs (!) Dodge, zwei Toyota, ein Chevy (Junior, wurde 9.) und ein Ford (Biffle, 10.) und alle fragten sich: „Wo kommen denn die Dodge auf einmal alle her?“ Nach einem eher mauen Jahr 2007 hatte man sowieso gedacht, dass Dodge als kleinster Hersteller in der Serie von Toyota, Chevrolet und Ford auseinander genommen werden würde. Die Testzeiten im Januar sahen schlecht aus, in der Speedweek konnte nur Reed Sorenson einmal kurz brillieren. Und von Ryan Newman sah man schon mal gar nichts. Aber wie oben schon mal erwähnt: Es kommt in Daytona nicht darauf an, ob man den schnellsten Wagen hat, sondern wann man den letzten Push bekommt. Gegen vier Dodge, die sich gegenseitig anschieben, kann ein Toyota, egal wieviel mehr PS er hat, nichts ausrichten.

Tony Stewart war nach dem Rennen auch mächtig enttäuscht. Er hatte seinen ersten Sieg bei den 500 vor Augen und ausgerechnet sei „Intim-Freund“ Kurt Busch pushte Newman zum Sieg. Aber er war mit seiner Enttäschung nicht alleine. Die Fords waren, wie die gesamte Woche, völlig von der Rolle und bei RCR ging überhaupt nichts. Nur Clint Bowyer lag gegen Ende mal vorne, wurde aber ausgerechnet von Montoya in die Wiese geschickt.

Der Auftakt in die neue Saison war nicht schlecht, aber man hat schon deutlich bessere Rennen Daytona gesehen. Ab nächster Woche geht der NASCAR Alltag mit dem Rennen auf dem öden Kurs in Fontana/L.A. los. Und ab Sonntag wird man leider auch schauen müssen, wo man den Sprint Cup live sehen kann. Premiere zeigt bekanntlich nur noch Aufzeichnungen.

GP2 Asia – Runde Zwei
Das erste Rennen liegt noch ungesehen auf der Festplatte, das zweite war ein Safety-Car Festival, weil es in Strömen regnete. Ich will da auch nur wenig Worte verlieren, denn berauschend war das zweite Rennen nun wirklich nicht, weil die offenbar überfordeten Sicherheitsleute am Kurs die Autos auch einfach mal in der Kurve stehen ließen. Am Ende gewann der Indonese Fauzy vor Bruno Senna. Aber liebe Leute von Eurosport 2, warum zeigt schreibt ihr in alle EPGs und den letzten Ablaufplan, den ich per Mail erhalten habe, dass ihr eine Wiederholung des ersten Rennens Abends um 19.00 Uhr zeigt, wenn ihr dann irgendeine Sendung mit dicken, starken Männer ausstrahlt, die Baumstämme heben? Habt ihr die MAZ verloren?

DTM – Hallo, Ralf Schumacher
Es hatte sich ja schon vor dem ersten Test vor ein paar Wochen angekündigt, dass Mercedes ernsthaftes Interesse an Ralf Schumacher hat. Denn sonst hätte man kaum hektisch Pressefotos raus geschickt, bevor der Test überhaupt zu Ende war. Seit heute ist es dann klar: Schumi II wird ab April für Mercedes in der DTM starten. Er bekommt wohl erst einmal einen Jahreswagen zum üben, bevor man ihn in einen „richtigen“ Werkswagen setzt. Und deswegen wird auch erst einmal mächtig tief gestapelt. Nobert Haug stellt in der offiziellen PR-Meldung klar:

„Klar ist, dass sich Ralf in der DTM zunächst auf Startplätze mit zweistelliger Ziffer einstellen muss und in seinem Lehrjahr eher im dritten als im zweiten Drittel des Feldes losfahren wird.“

Und Ralf Schumacher legt demütig nach mit:

„Natürlich ist mir vollkommen klar, dass weder Medien noch Zuschauer den größten Rennfahrer aller Zeiten in mir sehen, das ist auch gar nicht meine Zielsetzung.“

Da sag ich jetzt mal nichts zu, sondern freue mich jetzt schon mal auf den Moment, in dem Claus Lufen auf Ralf Schumacher zu Interview trifft.

Naja, gespannt ist man natürlich schon was Schumacher wird reißen können, denn seine bisherigen Einsätze in Tourenwagen beschränken sich auf ein Rennen im Jahr 1997 als er ausgerechnet in einem Mercedes CLK-GTR in Spa unterwegs war. Ich bin auch mal gespannt, wie er mit seiner, nunja, eher einsilbigen Art und Weise, in die doch recht offene DTM passen wird. Aber ich würde ihn nicht gleich zu Beginn abschreiben wollen, den schnell ist der ohne Zweifel. Vielleicht macht ihm die ruppige Fahrweise in der DTM ja auch richtig Spaß.

Und sonst?
– Christian Abt kann es nicht lassen und startet in diesem Jahr im Porsche Cup. Da Abt ja auch eher zu Fahrern gehört, die gerne mal rustikal unterwegs sind, sollte das gut passen.

– Der Chat da an rechten Seite bleibt. Er hat gestern, nachdem ich das Programm gefunden hatte, sehr gut funktioniert. Ich bin allerdings nicht 24/7 auf der Seite um Fragen zu beantworten. Wenn man also direkt von mir etwas wissen möchte, oder einen Link hat, der wichtig ist, dann bitte die Kommentare verwenden, weil ich es sonst nicht sehe. Ansonsten kann man den auch gerne nutzen, um sich auszutauschen.

– Vorschau aufs kommende Wochenende: NASCAR in Fontana/Kalifornien, A1 GP Durban/Südafrika, V8 Supercars in Adelaide.

– Permiere zeigt wohl wirklich jede Woche immer nur Montags eine Aufzeichnung der NASCAR Rennen. Eine. Für eine ganze Woche. Danke auch dafür.

19.02.2008

Aufz. 14:00 Uhr NASCAR This week SpeedTV
Aufz. 19:10 Uhr ARCA Kentucky 2007 MotorsTV

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8 Kommentare

Marko 18 Februar, 2008 - 22:51

Moin,

ich muss Dich korrigieren. premiere zeigt zwar eine Art Aufzeichnung, jedoch nur Highlights. In 60 Minuten sind die „wichtigsten“ Szenen zusammengefasst und wie im letzten Jahr wird Jaques Schulz mit Sicherheit schon mittendrinn oder ganz am Anfang verraten wer gewinnen wird……………..

*ohne worte*

Marko

basic-groove 19 Februar, 2008 - 11:37

BREAKING NEWS

IRL & CCWS SIND WIEDER ZUSAMMEN UND DAS SCHON AB 2008!!!!!!!!!!!!!!!!!!

DonDahlmann 19 Februar, 2008 - 12:08

Wo kommt denn das her? Wegen des Artikels bei MS-total.com? Die wissen auch nicht mehr, schon gar nicht um die Uhrzeit, denn in den USA ist gerade mal 6.00 Uhr :)

Aber ich gehe auch davon aus, dass es den Merger bis Ende Februar geben wird.

Wolli 19 Februar, 2008 - 12:17

Naja mal schauen,glaube nicht,das man auf Cleveland verzichten will,und wenn Tony schlau ist,macht er im Septmber Oktober,wenn Nascar und Nfl ist,seine Reise nach Japan Australien und Mexico.Edmonton kann von mir aus verschwinden,die Auslaufzonen für einen Flugplatzkurs sind ja fast Lebensgefährlich,da hätte Molson ruhig Toronto nehmen können,die haben wenigstens Tradition.

DonDahlmann 19 Februar, 2008 - 12:40

Letzlich läuft es auf eine Pleite der CC hinaus, sonst wären weitaus mehr Rundkurse mit in den Kalender gekommen. So wie es aussieht, fährt man mit Dallara und Honda. Das ganze Konzept der CC ist damit tot. Ein Merger wäre es gewesen, wenn man mit einem komplett neuem Konzept an den Start gegangen wäre. Also hätte zum Beispiel Dallara sich dem Panoz Konzept angepasst und man hätte Cosworth die Chance gegeben, einen Motor für die IRL zu entwickeln.

basic-groove 19 Februar, 2008 - 13:26

naja, sagen wird es mal so. pleite wären beide serien irgendwann so oder so gegangen. würde adretti green nicht 4 wagen einsetzen oder chip ganassi auch noch 3….wäre der car count bei der irl auch nur -+14.

zudem bumpt george auch jedes jahr seinen teams kohle zu!! nicht für umsonst wurde das preisgeld system umgestellt bei der irl.

zumal sind auch nicht mehr oder weniger fahrer für die saison 2008 der irl gemeldet als bei denn ccws gewessen wöre!!

ich will garnicht wissen wie tony george gebettelt hat damit der „merger“ kommt. seine rennen waren zwar schon interessant. aber leider hat es auch niemanden interessiert. tickets wurden verschenkt damit überhaupt noch zuschauer da sind an strecken. klar war das bei denn cc auch nicht anderes. aber es muß keiner sagen das die irl gewonnen hätte wenn es keinen „merger“ gegeben hätte….

Sad56 22 Oktober, 2009 - 20:49

Cool the kiwi mixture in the ice bath for a minute. ,

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