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Jammerei, elende

von DonDahlmann
10 Kommentare

Ich bin gerade im Stress, weil sich die Arbeit stapelt und ich ab dem 18.12 in den Urlaub fahre. Aber manche Sachen kann man einfach nicht unkommentiert lassen.

Angeblich hat sich David Coulthard darüber beklagt dass bei einem Verbot der Heizdecken ab 2009, es sehr gefährlich werden könnte, wenn man mit kalten Reifen rausfährt. Vor allem, weil die andern mit warmen Reifen schneller seien. Felippe Massa beklagte neulich, dass die Unfallgefahr durch die Abschaffung der Traktionskontrolle vor allem im Nassen viel größer sei. Schlimme Unfälle seien zu befürchten.

Ja, meine Güte, was ist denn da los? In allen Monoposto-Serien ausser in der Formel Eins fährt man ohne Traktionskontrolle und mit kalten Slicks aus den Boxen raus. Auch wenn es regnet. Und, gibt es mehr schwere Unfälle? Nein. Wird mehr überholt nach einem Boxenstopp? Ja. Fliegen die Autos von der Strasse, wenn es mal regnet? Ja, aber dafür gibt es a) Regenreifen und b) hat man ja gesehen, dass man auch mit Rillenreifen bei einsetzenden Regen abfliegen kann. Sogar in der Boxeneinfahrt.

Die Konsequenz von kalten Slicks und keine Traktionskontrolle heißt: Vorsichtig Gas geben und auch mal Platz machen, wenn einer offenbar schneller ist, anstatt die Tür zuzuwerfen. Die Piloten, die bis in die 90er Jahre ohne technische Hilfen und auf Slicks unterwegs waren, schlagen sich vermutlich bei solchen Aussagen mit der flachen Hand auf die Stirn.

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10 Kommentare

basic groove 12 Dezember, 2007 - 01:54

dieses rumgeheule der f1 weicheier ist echt ein witz!! die leute sind zu sehr ihren „carrera rennbahn“ stil gewohnt!!

aufgewärmte reifen, traktionskontrolle und vielleicht sogar ein augewärmter sitz…. ;o)

für mich ist es ehr ein wunder das die buden überhaupt noch ein fahrer brauchen…die fahren doch schon von alleine.

Peter 12 Dezember, 2007 - 02:29

Sorry, ich lese gern deinen Blog, aber dieser Eintrag ist echt unterklassig.

„Die Piloten, die bis in die 90er Jahre ohne technische Hilfen und auf Slicks unterwegs waren, schlagen sich vermutlich bei solchen Aussagen mit der flachen Hand auf die Stirn.“

Ich sage mit großer Sicherheit tun sie genau das nicht. Denn damals sind die Fahrer mit dem Gewissen eingestiegen, dass sie unter Umständen ihr Leben riskieren. Ich denke jeder einzelne dieser Piloten würde sich freuen heute nochmal auf die Strecke zu gehen, da die Gefahr einen tötlichen Unfall zu erleiden weitaus geringer ist, als noch vor 10, ja sogar noch vor 5 Jahren.

„Ja, meine Güte, was ist denn da los? In allen Monoposto-Serien ausser in der Formel Eins fährt man ohne Traktionskontrolle und mit kalten Slicks aus den Boxen raus.“

Aber die Formel 1 ist nunmal Aushängeschild und alle anderen Rennserien schauen zur Formel 1 auf und die Formel 1 heißt Formel 1, weil sie mit den Abstand stärksten Formelwagen fahren. Sicherlich kann man jetzt gern Vergleiche ziehen mit den amerikanischen Formelserien, aber wir sprechen hier von der FIA.

Was ich sagen will, wenn sich darüber beklagt wird, dass die Sicherheit sinken könnte, sobald man die Änderungen durchsetzt, aber auf der anderen Seite die FIA alles versuchen will, um die Sicherheit so hoch wie möglich zu halten, ist das vollkommen in Ordnung.

Und in deinem Kontext zu bleiben: die Wagenrennen-fahrer aus dem alten Rom, würden wohl vor allen Fahrer aller Serien heutzutage die flache Hand auf ihre Stirn hauen.

Nochmals, ich will dich nicht angreifen, nur zum Ausdruck bringen, dass man sich über Sicherheit nie genug sorgen kann. Gerade bei Fahrzeugen, die mit 350 über eine Gerade trödeln und eine Bremsverzögerung haben, wie ein Stein der gegen Wand geworfen wird.

Just my 2 cents!

– Peter

NoteMe 12 Dezember, 2007 - 07:40

Ja, meine Güte, was ist denn da los?

Stimmt. 2 Formel-1-Fahrer, die objektiv richtige Aussagen treffen findet man sonst in der heutigen, von PR-Managern gesteuerten Textbausteinwelt kaum noch.

Aber mal im Ernst, ich hätte persönlich auch keine Lust, nach einem Boxenstopp statt vielleicht 3-4 Kurven lang plötzlich 2 Runden auf der Strecke rum zu eiern wie ein Smart auf der Autobahn. Bei leerer Strecke alles keine Sache, sieht vielleicht von außen ein bisschen blöd aus, aber nicht gefährlich. Wenn aber gleichzeitig 15-23 andere Heizölraser um neue Streckenrekorde kämpfen ist das für beide Seiten gefährlich und ruft zusätzlich noch reichlich Ärger hervor.

Und wofür das alles? Für die Show. Heizdecken sind ja nun wirklich keine Riesenausgabe. Jedes Team hat sie außerdem seit Jahrzehnten angeschafft, Weiterentwicklungen sind verboten. (siehe Super Aguri Heizeimer)

Wenn man aber beginnt, Sicherheit für eine möglicherweise bessere Show zu opfern, muss man sich auch fragen lassen, wie man auf dem rutschigen Abgrund halt finden will und wohin das schlussendlich führen soll. In die falsche Richtung, IMHO.

AlexZanardi 12 Dezember, 2007 - 11:18

Ich kann zu diesem Thema nur ein Zitat vom 7fachen (nein, ich bin kein Schumi-Fanat) nutzen: „…wo liegt das Problem? Die FIA regelt unseren Sport eben. Und solang die Regeln für alle gleich sind, wird auch keiner bevorzugt.“
Ich bin mir sicher, so wie man sich im Grid an diverse Regel-Features gewöhnte, wird es auch in diesem Fall sein. Zudem bringen die ab 2009 wieder eingesetzten Slicks von Haus aus wieder deutlich mehr Grip mit. Auch denke ich, kann man von einem hochbezahlten F1-Piloten durchaus verlangen dass er sich auf technische Änderungen einstellt und halt den Gasfuss etwas sensibler einsetzt, solange seine Reifen „kalt“ sind. Geht ja mit der momentanen Regelung auch, auch wenn sich die „kalten Intervalle“ ausdehnen pro Stint. Hier gleich eine „Anti-Sicherheits-Diskussion“ zu beginnen halte ich für überzogen. F1 ist nunmal der schnellste Sport in Europa, wer dann meint, mit kalten Reifen best laps zu klotzen, is eh von Haus aus n Sicherheitsrisiko.

Greetz
AZ

basic groove 12 Dezember, 2007 - 13:30

fakt ist doch einfach das unter denn änderungen keine sicherheit leiden wird. das ist absoluter schwachsinn. denn das es funktioniert sieht man bei ccws, irl oder anderen serien.

zumal…weniger heizdecken…weniger Co2!! ;o)

ich finde die änderungen absolut in ordnung. und zum thema sicherheit..man kann keine serie sicher machen wo mit 350 durch die kante gebrettert wird.

hwk 12 Dezember, 2007 - 15:18

Herr Coulthard beklagt sich ja eh alle Nase lang. Er soll in Rente gehen und jungen Fahrern das Feld überlassen.

@2) wem es zu gefährlich ist, kann gern einen anderen Motorsport betreiben, als die F1. Auch sehe ich in den neuen Regelungen keine massiven Sicherheitseinbußen, zumal die Strecken auch immer sicherer werden. Wenn ich mir Unfälle wie die von Kubica in Kanada anschaue, weiß ich nicht worüber wir hier reden.

Was sollen die Nascarfahrer sagen, wo pro Rennen 10 bis 20 mal die Mauer ‚geküsst‘ wird?

Ich schlage vor, dass man Spulen in die Fahrbahn einlässt, so dass jeder Fahrer auch mal die Hände vom Lenkrad nehmen kann um sich zu entspannen und der Wagen fährt trotzdem weiter.

Alex_Zanardi_Superstar 12 Dezember, 2007 - 22:30

Ich finde nicht dass Coulthard ein Jammerlappen ist.Der grösste Jammerlappen war dieses Jahr Toyota Fahrer und reimte sich auf Alf :)Und die Strecken werden sicherer? Ja,und hässlicher und eintöniger.Coulthard wird mit Slicks richtig gut dastehen,da bin ich mir sicher.Fakt ist,das alle Sparmassnahmen der FIA (V8 statt 10,Einheitselektronik etc.) sinnlose Sparmassnahmen sind,weil jetzt wieder Slicks kommen und die Testerei losgeht.Ausserdem werden die Rundenzeiten sinken,ach nee,gibt ja wieder neue Aerodynamikvorschriften ab sonstewann.Wer soll da noch durchblicken? Und grüner will die F1 werden? Hmm,solange im finalen Segment sinnlos Sprit verbrannt wird,können die das eh knicken.Aber Max wird bestimmt bald alte Champcar Chassis kaufen,schliesslich stimmte die Show ja beim GP Masters :)

Alex_Zanardi_Superstar 12 Dezember, 2007 - 22:33

Zum Rundenzeiten Unterschied zwischen heissen und kalten Slicks sag ich nur soviel,das die Entwicklung dahingehend noch was bringt,schliesslich stehen wir erst am Anfang der neuen Aera,und Reifenaufwärmen ohne Heizdecken muss auch ein Massa wieder lernen :)

DonDahlmann 13 Dezember, 2007 - 19:42

Ich habe nichts gegen Sicherheit. Und es ist mit Sicherheit auch so, dass die Wagen mit Slicks, ohne Reifenwärmer und Traktionskontrolle weitaus schwerer zu beherrschen sind. Aber ich sehe nicht, dass es in anderen Serien deswegen haufenweise zu schweren Unfällen kommt. Weder in der GP2 noch anderswo. Wäre das der Fall, würde ich nicht sagen, dass die Fahrer „jammern“.

Die Formel Eins ist die Krone des Automobilsports. Aber nicht nur wegen der Technik, sondern weil sie auch die besten Fahrer erfordert. Sicher – wie schwer ein moderner F1 zu fahren ist, hat bei Top Gear neulich Richard Hammond gezeigt. Man kann sich nicht einfach reinsetzen und das Auto macht den Rest. Es ist auch nicht so, dass man den oft zitierten „dressierten Affen“ hinters Steuer setzen kann.

Was passiert, wenn die Traktionskontrolle wegfällt? Vermutlich werden die Rundenzeiten ungleichmäßiger. Vermutlich werden sich ein paar Fahrer schneller drehen, wenn es anfängt zu regnen. Vielleicht auch nicht, denn viele Fahrer kennen das ja noch aus der GP2.

Ich will nicht die Sicherheit runterschrauben. Ich hätte nichts dagegen, wenn die Startautomatik bleiben würde, denn beim Start passieren die oft die schlimmen Unfälle, weil die Kupplung verraucht etc. Aber finde, in der Formel Eins sollte neben der Technik auch der beste Fahrer gewinnen. Und ein guter Fahrer kann aus einem schlechteren Auto eben mehr rausholen, als ein schlechter Fahrer aus einem guten Auto, wenn die Hilfsmittel fehlen.

stuffor 18 Dezember, 2007 - 13:15

„Hmm,solange im finalen Segment sinnlos Sprit verbrannt wird,können die das eh knicken.“

Wohl wahr!!! Gibts da schon Änderungsvorschläge??

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