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Superleague – Fussball und Motorsport / F1 – Prodrive ist raus / F1 – Was macht Alonso

von DonDahlmann
6 Kommentare

Superleague – Neue Rennserie
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob die „Superleague“ nun eine Meldung für mich oder für den Kollegen dogfood ist, denn der ist ja der Fußballexperte. Und ich frage mich auch, wieviel Sinn es eigentlich macht, den Start einer Motorsportserie, die von Fußballclubs gesponsert werden, statt in den Fußball-freien Sommer in den Herbst zu legen, wenn alle Vereine spielen und andere Rennserien in die Zielgrade einbiegen. Aber der Reihe nach.

Was ist die Superleague überhaupt?
Die Grundidee stammt wohl von Robin Webb, einem Finanzexperten mit guten Kontakten in die britische Fußballliga. Der wollte vor ein paar Jahren mal eine Rennserie aufbauen, die sich komplett aus britischen Fußballteams zusammensetzte, doch die Idee scheiterte. Daraufhin stieg Alex Andreu ein. Der Spanier kommt aus einer ähnlichen Ecke und hat schon so ziemlich alles vermarktet, was es an Sportevents gibt. Die Grundidee der Serie: Man nehme ein Einheitschassis und bemale dieses mit den Farben und Logos der Clubs. Damit bekommt man Fußballfans an die Rennstrecke und die Motorsportfreaks sowieso. Man erhofft sich einerseits mehr Werbung für die Clubs, andererseits eine hübsche Sache um den Sponsoren noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wie ist das Konzept?
Gefahren wird mit einem Einheitschassis und Motor. Chassis liefert Panoz, der Motor kommt von Menard Competition Technologies. Er leistet immerhin knackige 750 PS, ist ein Zwölfzylinder hat 4.2 Liter Hubraum und dreht dabei nur 12.000 U/min. Sollte also mächtig gut klingen, das Teil. Es werden pro Wochenende zwei Ein-Stunden-Rennen gefahren, das zweite Rennen bekommt einen Reverse Grid. Pro Wochenende wird um eine Millionen Euro Preisgeld und um Punkte gefahren.

Was kostet der Spaß?
Die Veranstalter gehen von einem Minimuminvestment in Höhe von 5 bis 6 Millionen Euro aus. Nicht einkalkuliert sind Motorschäden, Unfälle usw.

Wie finanziert sich die Sache?
Da wird es nebulös. Die Teams, die sich entschliesen in die Serie einzusteigen, haben erst einmal nur die Kosten am Hals. Sie dürfen keine eigenen Sponsoren mitbringen, denn es sollen ja nur die Sponsoren der Clubs aufs Auto geklebt werden. Wenn denn die Serie mal Geld abwirft, wird jeder Euro durch drei geteilt. Ein Drittel bekommen die Clubs, ein weiteres die Investoren und das letzte Drittel geht an die Teams. Wie gesagt: die gesamte Sponsorsuche läuft über die Organisatoren.

Wo und wann wird gefahren?
Es gibt einen vorläufigen Kalender für 2008, der so aussieht:

31.08 – Donington
21.09 – Nürburgring
05.10 – Zolder
19.10 – Italien, wo weiß man noch nicht
02.11 – Estoril
23.11 – Jerez

Welche Fußball Clubs machen mit?
AC Milan
PSV Eindhoven
FC Porto
Olympiacos Piräus
Borussia Dortmund
Flamengo (Brasilien)
RSC Anderlecht
FC Basel
Galatasaray

Geplant ist allerdings, dass man mit 20 Wagen an den Start geht. Pro Rennteam, soll es jeweils ein unterschiedlich gesponsortes Fahrzeug geben. Fahrer gibt es noch keine.

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Das Ding hat zwar den Segen der FIA, aber das Konzept will sich mir noch nicht so ganz erschliessen. Was mich halt vor allem wundert: Wenn die Rennen am Wochenende stattfinden, wie will man die Fußballfans aus den Stadien und zur Rennstrecke bringen? Natürlich sind die Synergie und Crossmarketingeffekte enorm. Man kann in den Stadien für die Serie werben. Man bekommt die Presse, wenn die Fußballstars ins Auto klettern läßt. Man kann Sponsoren mit einer Vielzahl von Marketingmöglichkeiten beeindrucken. Man könnte alte F1 Stars mit viel Geld ins Auto setzten und so auch die nötige TV Abdeckung bekommen oder die Motorsportfans an die Strecke holen. Aber so ganz scheint mir das Konzept der Serie noch nicht schlüssig zu sein. Ich würde mich auch nicht auf die genannten Termine verlassen, denn alles steht und fällt damit, dass man genügend Fußballclubs an den Start bekommt. Die bisherige Liste liest sich zwar nicht schlecht, aber so richtige Knaller sind da noch nicht dabeim wenn man vom AC Milan absieht. Es fehlen vor allem sämtliche englischen Team, aus Frankreich ist auch keins dabei. Dazu kommt, dass man schon seit 2005 an dem Konzept bastelt. So richtig voran ist man in den letzten zwei Jahren nicht gekommen. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Serie sang- und klanglos wieder verschwindet, bevor sie überhaupt an den Start geht.

F1 – Prodrive kommt nicht
Das Prodrive Team hat bekannt gegeben, dass man 2008 nicht an den Start gehen kann. Grund: die Teams können sich immer noch nicht in der Frage der Kundenchassis einigen. Das Williams Team und auch Force India sind gegen Kundenchassis, was man aus deren Sicht auch gut verstehen kann. Dave Richards hat aber von Anfang an auf ein reines Kundenteam gesetzt und hat niemals in Erwägung gezogen, selber ein Chassis zu bauen. Wenn ich die FIA wäre, würde ich mich jetzt ärgern, denn bei der Ausschreibung im Frühjahr 2005 hat man etliche Bewerber abgeschossen, die gewillt waren, mit einem eigenen Team an den Start zu gehen. Also fährt die F1 auch 2008 mit nur elf Teams. Einen Einsteig mitten in der Saison 2008 hat die FIA auch abgelehnt. Diese Kundenchassis Sache ist auch nicht unkompliziert. Die FIA hat durch die Beschränkung auf nur zwölf Teams in der Serie vermeiden wollen, dass sich die großen Teams kleinere Rennställe halten, die im Rennen der Konkurrrenz die Punkte wegnehmen könnten. Eine vermutlich weise Entscheidung, aber auf der anderen Seite wäre ein unabhängiges Team, dass halt Kosten sparen will, eine Bereicherung für den Sport. In den 60er Jahren ist man damit ja auch teilweise nicht schlecht gefahren, und in der Le Mans Serie klappt das auch relativ gut. Was mich stört ist das Hin und Her der FIA. Man hätte bei der Ausschreibung auch direkt darauf drängen können, dass nur die Teams zugelassen werden, die auch mit einem eigenen Chassis antreten. Stattdessen kann man sich nicht wirklich entscheiden, was man will. Entweder sagt man: es gibt nur 12 Teams, die können aber die Chassis tauschen, oder man sagt, jeder kann mitmachen, wenn er das nötige Geld und ein eigenes Chassis mitbringt.

F1 – Gute Idee für Alonso
Nichts Neues aus dem Alonso Lager, außer, dass man sich offenbar nicht entscheiden kann, was man machen will. Es gibt das Gerücht, dass Alonso schon längst mit Fiat/Ferrari Chef Montezemolo einen Deal für 2009 abgeschlossen hat. Der Spanier sucht also nur einen Vertrag für 2008 aber weder Renault noch Red Bull wollen ihr halbes Team umbauen, nur damit Alonso sich ein Jahr parken kann. Dann gibt es das Gerücht, dass Alonso zu Red Bull geht, und Mark Webber zu McLaren wechselt. Auf der anderen Seite hat Briatore immer gesagt, dass er Alonso gerne im Team hätte. Und pikanterweise ist Briatore auch der Manager von Mark Webber. Webber hat einen gültigen Vertrag mit Red Bull, ebenso Coulthard. Briatore wird den Österreichern kaum anbieten, das er Webber woanders hin lotst, wenn er selber Alonso für Renault braucht. Dort will man dringend neue Fahrer haben, nachdem Fisichella immer lustloser wird und Kovalainen längst nicht der Überflieger ist, für den man ihn gehalten hat. An Top Piloten gibt es aber nur Alonso und Ralf Schumacher, aber der Deutsche kann mit Briatore wohl eher nicht so gut. Die Sache ist also offenbar höchst kompliziert. Sollte Alonso tatsächlich schon einen Deal mit Ferrari haben, habe ich für ihn eine gute Lösung: Er könnte doch für ein Jahr zu Force India gehen. Die würden sich sicher mächtig freuen :)

F1 – McLaren gehen die Fahrer aus
Wer hätte das gedacht. McLaren-Mercedes hat Probleme das vakante Cockpit zu besetzen. Ralf Schumacher will man nicht. Rosberg hat deutlich gesagt, dass er keine Lust hat, Williams zu verlassen und nun hat wohl auch Adrian Sutil den Briten abgesagt. Das kommt allerdings etwas überraschend, denn Sutil gilt nicht nur als großes Talent, sondern ist bei Force India ja nun nicht unbedingt bei einem Top Team. Die Absage von Sutil läßt tief blicken, was die Fahrer vom System McLaren halten. Offenbar will man lieber um Platz rum unterwegs sein, anstatt sich in die Mühlen von Ron Dennis zu begeben. Zudem kennt Sutil aus seiner F3 Zeit Lewis Hamilton gut. Damals wurde er von Hamilton in Grund und Boden gefahren und er kennt auch die Art und Weise, wie die Familie Hamilton Politik betreibt. Kann aber auch sein, dass McLaren aus Erfahrung klug geworden ist, und nur noch einen klaren Nummern Zwei Vertrag anbietet. Viele Fahrer, die zu McLaren passen würden, sind nicht mehr auf dem Markt. Man könnte sich bei den eigenen Testfahrern bedienen, aber sowohl Paffet als auch de la Rosa sind nicht wirklich Podiumskandidaten und man braucht einen starken zweiten Fahrer, um endlich mal wieder Konstrukteursmeister zu werden. Mit einem de la Rosa hätte man vermutlich gegen die starke Paarung bei Ferrari keine Chance und BMW sollte man auch nicht aus den Augen verlieren.

Und sonst?
Nix.

23.11.2007

Aufz. 10:00 Uhr NASCAR Nextel Miami PREM
Aufz. 14:55 Uhr V8 Supercars Symmons Plains MotorsTV
Aufz. 16:40 Uhr DTM Saison 2007 MotorsTV
Aufz. 19:00 Uhr NASCAR Nextel Miami PREM

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6 Kommentare

Andreas (raceworks.de) 22 November, 2007 - 20:00

Zur Superleague: Ich kann mir wirklich nicht vorstellen das Fussballfans jetzt plötzlich an die Rennstrecke laufen nur weil da Autos mitfahren die wie ihr Club angemalt sind.

Vor allem möchte ich aber mal wissen welche Fahrer sich das antun wollen. Für das Geld was im Gespräch ist kann jeder Rennfahrer mit Karrierewunsch GP2, World Series oder was ähnliches fahren. Jedenfalls in einem weitaus professionellerem Umfeld als dem der Superleague.

Und Talentfreie Rennfahrer mit zu viel Geld muss man sich nun wirklich nicht anschauen. Selbst wenn die Serie zustande kommen sollte glaube ich nicht das die eine zweite Saison fahren.

basic groove 23 November, 2007 - 00:44

zur Superleague: sei mir nicht böse don für denn ausdruck! aber das ist der letzte bullshit denn ich je gehört habe…die idee gibt es ja schon seit anfang des jahres. aber das man denn müll jetzt wirklich in die tat umsetzen will ist ja echt der hammer!

und 8 strecken zeigt auch eindeutig wie lange es diese „rennserie“ geben wird. denke das wird genau so lange dauern wie GP Masters…..

auf gut deutsch….und tschüß! ;o)

DonDahlmann 23 November, 2007 - 00:57

Die Idee gibt es sogar schon seit 2005. Ich verstehe das Konzept auch nicht so wirklich, zumal man echt „big names“ auffahren müsste, um die Serie in Schwung zu bringen. Rally Fahrer neben Open Wheeler, Tourenwagen-Assen und Motorradfahrern. Aber das kostet unfassbar viel Geld und außerdem haben die meist auch andere Verträge, die so etwas verbieten, bzw. keine Zeit für sowas. Da werden viele Formel Drei/Formel Renault Fahrer hingehen, aber damit bekommt man keine Zuschauer. Zumal es ja nun wirklich genügend Formel Rennserien gibt. F1, GP2, F3, Renault, Formel Dinges im Rahmen der WTCC, die italienische Formel 3000, die A1, dazu die ChampCars mit drei Rennen in Europa 2008. Wer braucht da noch eine Serie im Herbst?

basic groove 23 November, 2007 - 13:58

Formel „Dinges“ im Rahmen der WTCC = Formula Masters! ;o)

jup stimmt, habe nur anfang des jahres das erste mal darüber gehört. aber finde es echt nöll dieses konzept! vorallem, was haben die vereine die nicht in europa sind für ein nutzen wenn die rennen nur in europa sind?!

naja, wie schon gesagt. diese serie ist im windschatten der GP Masters. und wie du schon sagtest…vielleicht schon ehr vorbei bevor das erste rennen gefahren wurde!

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Killakalle 4 Februar, 2009 - 18:33

Die erste Saison der Superleague ging echt durchwachsen los: sowohl das Rennen in Donington als auch das am Nürburgring haben fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Irgendwie scheint es aber dann aufwärts gegangen zu sein: nach Zolder kamen 12.000 Fans, nach Estoril 25.000 und nach Jerez ungefähr 35.000! Wer’s nicht glaubt: Schaut Euch mal die Videos auf deren Website an, da gehts ganz ordentlich ab.

Aller Unkenrufe zum Trotz wurde vergangene Woche auch der Rennkalender für die 2. Saison bekannt gegeben – diesmal ohne Rennen in Deutschland und dafür in Magny Cours, was sicher mit dem F1 Hype in Deutschland zu tun hat bzw. damit, dass es dieses Jahr keine F1 in Frankreich gibt

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